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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192604222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260422
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-22
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.04.1926
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oll Unter den deutsch,» Kriegsbeschädigten, für die zu sorgen Ehrenpflicht de« Deutsch,» Holk,« ist, Ira««« dt» Krtrat» blinden mit da« härteste Los. Da« Reich kann ihn«« durch di, gesetzlich geregelte Versorgung nur den allernotwenblgsten Lebensunterhalt gewähren. De» Kriegsblinden erwie« sich al« einzige« Mittel, ihr schwere« Geschick -u ertraaen und ihr Leid zu vergeffen, die Arbeit. Ei» kleiner Teil vo« ibnen bat sich den wenig einträglichen Blindenberusm als Gtuhlfleckter, Bürstenbinder usw. »»gewandt. Di, Mrbr- zahl arbeitet in Fabriken und gewrrbl. B,trieben, bet Be- Hörden und Verwaltungen, sowie in den verschiedensten arlftiarn Berufen Seit« an Leit« mit Gebinden. 2« mehr sich aber die Kriegsblinde» auf diese Weis« al« »üblich« Glieder in den Mechanismus der Wirtschaft «inordnen, um so stärker werden ihre Kräfte auaespannt, ibr« Nerven ver braucht. und zwar in wett größerem Umfang« al« b«t Sehenden. Ausreichende Grholu«r»fürsor-e muß daher in Ergänzung der vom Reich« gewährt«» v«r» sorgung einseden. Die Deutsche KriegSblindenstiftung für Landhe« und Flotte, durch die Opserwilligkeit de« ganzen deutschen Volke« im Fabre ISIS begründet, bat den Krieg«dlinden viel« Jahre hindurch wertvolle Hilf, in allen Nöte» bringen können. Eie betrachtet e« auch jetzt al« ihr« Pflicht, der Erholungssürsorg« zu dienen. Da« Restvermögrn der Gtif- tuugist aber der Inflation »um Opfer gefallen. Deshalb wenden wir nn« an Li« mit der dringenden Vitt«, »ur Erholunggflirsorge für die 2800 Kriegsminden «Inen Beitrag zn spenden. Deutsche Männer und Frauen, die Ihr Euch de« Augenlichts erfreut! Unterstützt die Stiftung in de» Be mühungen, die Erbolnna«sü:sorg« für di« Kriegsblinden durch Kans nnd Einrichtung von eigenen Erholungsheimen zn sichern! Di, im Kriege Erblindeten brauchen Eure Hilfe! Versagt sie ihnen nicht! Jeder gebe nach seinen Kräften, nach der kleinste Beitrag zu der Sammlnng bedeutet eine» wichtigen Baustein zu einem Werke der Nächstenliebe an denen, die ihr Augenlicht im Kampfe für die.Grenzrn de« Vaterlandes und Euch zu», Opfer brachten. Für den »Vorstand: Geb. Med.-Nut Pros. Dr. Silex, l. Bors. Major u. D. Dr. E. CiaeffenS, I. stellv. Bors. Hieg.-Rnt D>. Bernstein, NcichSorbeitSverm., 2. stellv.Bors. Axel Bischoff, 1. Bors. d. Bundes ervl. Krieger. Fritz Münz, 2. Bari. d. Bunde« rrbl. Krieger. Ans den Laildtligsllnsschttffeir. * Dresden. In, Rechtsansjchuffc des Landtage» fand eine allgemeine Aussprache über die Novelle zu» Banges»« statt. Als Termin zur Einreichung von Anträgen für Äus- ichikninikglieder wurde der 1-">. Mai festgesetzt und die Vcr- bandlnngcn daraus abgebrochen, weiter wurde ein demo- rratischer Antrag debnudeli, das Landtswahlgesctz in den: Sinne abznündcrii, daä bei den Vandtagsmahlen die amt lichen Stimmzettel verwendet werden. Eine Beschlußfassung hierüber wurde ausgesetzt. Auch ein sozialdemokratischer Antrag, durch den das Landeswanlgesetz so abgeündcrt wer den soll, das; bei tom.nenden WolUcn das Abstiminungsvcr- bältnis nach nleschlechlern sestgestcllt werden tonn, wurde beibehatten, aber ebensaiis znrnchgeskellt. Cs lvnrde noch gesprochen über die Aushebung des Zugtiersteuergcsetzes. Hier wurde ein Antrag des Abg. Bcihtc sSoz l ans Ber- lagnng angenvinnien. Der Curivurf eines Gesetzes über die Steuer- nnd Gcdührenfrriheit vo» Wohnnngsbanten wurde angenommen. Der §»ansl,allc-ausschnsr erledigte eine »leihe von Clatkapitc!» Herr. Staatsstraßen, Wege- und Wafferweseu. Cs wurde liier den Einstellungen entsprechend erkannt, des gleichen bei Kapitel belr. Alters- uud Laudeskulturreuten« bank, sowie bei den .uapiteln Bergakademie zu Freiberg, Bermest'ungsivescn nnd ünnngeiverbeakademie. Da» Kapitel Staatstheater führte zu einer längeren Debatte. Die Berichterstatterin Frau Büttner lLvz.l harre eine Reihe von Wünschen und Anregungen vor.nbringen, die von dem Abg. Kastner (Tcm.) unterstützt wurden. Letzterer übte starke Kritik au den Pcrsonalverhältnisseu und griss die Saltnng des StaatSan- walrS im Hiiikemannprozeß an. Abg. Böttcher (Komm.) warf der Intendanz Unfähigkeit vor. Auch der Abg. Ailler lDn.) übte Kritik an der Leitung der StaatSthcatcr. Abg. Boigt lDBp » bcinüngelte die jährlich im Qpernhause wic- dcrtchrenöcn Beransraltungen zugunsten der Küustlerpcn- sionstassc. Angesichts der herrschenden Not würben in der Bevölkerung derartige Beranstaltnngeu mit Recht abfällig kritisiert. Die Regierung äußerte sich näher über die ge radezu vernichtende Kritik an der Generalintendantur und bemerkte, dass es unmöglich sei, jetzt schon ein abschließendes llrteil zn gewinnen. Neber die Personalverhältnisse und die Gastspielfragen machte die Regierung einige Angaben, wo nach schließlich die Einstellungen deS Kapitels genehmigt wurden. Die Staatsthcater crsordern im Hanshaltjahr ISLS -ine« staatliche« Zuschuß »»« 1vl»0ü0 Mark. Ter Betrag der Stadtgemcinde Dresden beträgt außerdem etwa 800 000 Mark. Ein Antrag des Abg. Kastner (Dem.), wonach die Regierung aufgesordcrt wird, baldigst eine Denkschrift dem Landtage vorznlcgen über die Umgestaltung -er General intendantur, wurde gegen die Stimmen -er beiden Rechts parteien angenommen, dagegen ein kommunistischer Antrag, die Stelle -es Generalintendanten sofort neu zn besetzen, abgelehnt. Im HaushaltSausjchuß L wurde daS Kapitel Karste« weiter verhandelt. Irr mehrstündiger Aussprache wurden auch die Klagen der Gemeinden geprüft, in deren Nähe der Waldfriedhvf errichtet werden soll. Tie Abstimmung hier über sowie über eine Reihe von Anträge» wurde ausgesetzt. Politische Tagesiibersicht. Ein Karlsruher La«drat i« Paris «rhaftet. Der während des Krieges als BcrwaltnngSchef für Flandern mit dem Sitz in Antwerpen tätig gewesene Lanbrat de« Amts- bezirk« Karlsruhe, Scheible, ist, wie er seiner Dienststelle brieflich mitgcteilt bat, während eines kurzen UrlanbS- auscnttiatts in Paris sestgenommeir worden und befindet sich :hon einige Tage in Hast. Es gilt nicht als ausgeschlossen, daß die Verhaftung auf irgend eine Denunziation, die vielleicht vom Elsaß anSgeht, voraenommen wurde. Tie v'.ünde sür das Borgehen gegen Schaible sind bisher noch riillu bekannt, die erforderlichen amtlichen schritte dentschrr- scns eingeleitet. Keine BerhajtMlg d«S LaudratS Schaiblc. Nack einer Meldung de- Pariser Berichterstatters des Karlsruher Tageblatts von 5 Uhr 20 Minuten nachmittags bestätigt sich )ie Meldung von einer Berhaftnng des LanbratS Schaible nicht. Ter deutsche Botschafter sowie das deutsche Konsulat haben gestern nachmittag bestätigt, daß Landrat Schaible nickt o.rhasici ist. Auch ein deutscher Ministerialrat, der zurzeit wegen der Wirtschaft-Verhandlungen in Paris weilt, hatte Gelegenheit, gestern nachmittag Landrat Schaible zu sprechen. Preuße« und die Maiftter. Da» prenßtsckr Staat«- mlnistrrtum hat beschlossen, den Dienst am 1. Mai sür die preußischen Beamten in gleicher Weise zn regeln wie in SM» Kortabren. Tie Richtlinien die hierfür ausgestellt sind, «vor r öle Reutet« gestmnr tftpraforbnung für albebatte. Gestern würbe »s gleichzeitig mit dem rst b«r «»bett und d« K srüh«r"am'V Mat beaauaeuen Festder AeLett'uub dem Kolonialtag i» ganz Italien durch zahlreiche patriotische Peranstaltungen, Umzüge und Illumination«« a«f«t«rt. Mit b»sond«r«m Gevränge wurde« ft« in Rom »« gangen, wo die Minister und dt« Behörden -er Einwethun» einer Reih« von »stentliche« Kettle« beiwohnten, so zu» »etspirl der Arbeit«» für die Wiederherstellung mehrerer Madt- vi«rtel. Muffoltut, die Minister und hohe GtaatSwürben- träg«r lwhmen an dem Kapttol an der Feier d«» Kolonial- tage» teil. Lechzigtausend römische Lchnlktnd«r marschterte« a» Mussolini vorüber, der überall der Gegenstand »«. getstertrr Kundgebungen «ar. Ku« tz«r Tiplamatte, Der tschechoslowakisch« Gesandte Dr. Krvfta ist nach v«rlt« »urUckgekthrt und hat die Leitung -er Gesandtschaft wieder Übernommen. Belprechun««, »ea«« -er euglische» Kahleukelf«. Minister- präftdent Baldwin hat gestern mit den Vertreter» -er Kohlenbergwerk-besttzer eine Unterredung gehabt. — Nach bet Konferenz Baldwins mit den Grubenbesitzern wurde mttgrtetlt, daß diese heute vormittag mit den Delegierten de» Vergardeiterverbanbe« eine Zusammenkunft haben werben. Kreigesproch-ae Kriwiualkawwiffare. Die »Bosstsche Zeitung" bertchtrt, die BestcchungSassäre der Kriminalkom missar« Dr. Gvtzsch und Schüler beschäftigte gestern die Straf kammer de» Landgericht» l Berlin al« ver«fung»tnstanz. Die bei-«» Kommissare wurden beschulbtgt, von Kvan Ku» ttSker nnd dem augenblicklich in Untersuchungshaft bestnb- lichen »Generalbtrektor" Sach»-Skapvwker" für ihr Vor gehen Zuwendnugen in Gestalt vo» Geldgeschenke« und Lebensmittel» empfangen zu haben, al» die beiden Genann ten gegen ihre Geldgeber Anzeige wegen angeblichen Zins wuchers erstattet hatten. Ihre Schuld sollte au» de» Gc» licimbücher» der beiden Firmen hcrvvrgehen. Bon den bei den Angeklagten wurde jedoch jede» Berschuldr» bestritten. Da» Gericht kam zu einer Freisprechung. «ras Bethlen z« de« Anklage« Palauieiuis. Gras veihlrn erklärte in der Nationalversammlung nach Ver lesung der Aussagen Pallavieini», die Beschuldigung Palla- vietnis, wouach die Regierung von der Fälschung brr Sokolnoten Kenntnis gehabt habe, sür falsch. Er, Gras Brthlen, habe erst bei der Verhaftung vo» MeszaroS davon erfahren. Was die Kraukcnfülschunäen betrifft, so verliest Gras Bethlrn gegenüber den Aussagen Pallavieini» bi« Aussage -es Grafen Sigray, wonach Prinz Wtndischgrütz erklärt habe, Graf vethlen habe von den Frankenfälschungen gewußt, fei aber dagegen gewesen. Graf Bethlen vermies in diesem Zusammenhang aus seine vor dem Parlamentsaus schuß gemachte Angabe, daß er die Geldsälschunaspläne de» Prinzen Wtndischgrütz sofort mißbilligt und Nadoffy Jnstruk- tionen erteilt habe. Graf Bethlen verlas weiter die Zeugenaussagen des Ministers Baß und des Bischofs MikeS, sowie der Prinzessin Wtndischgrütz, aus denen ebenfalls die Unwahrheit der Angaben Pallavieini» hervorgehe. Der Schluß -er Ausführungen des Ministerpräsidenten, in denen er die Politiker brandmarkte, die mit vergiftetem Dolche kämpften, wurde von der Mehrheit deS Hauses mit mtnntcnlaugem Beifall ausgenommen. Verhaftung eines cstläubische« Kommuuiftc«. Die Po lizei in Reval nahm den Führer der Neuen Arbeiterpartei, den ehemaligen sozialistischen Abgeordneten Abranson, in -cm Augenblick fest, als er von dein Vertreter der Mos kauer Internationale Weisungen erhielt. Dieser war im vergangenen Herbst nach Estland entsandt worben, nm den Wahlkampf für die dritte Staatsversammlung gemäß den komurnnlsttschen Interessen zn führen. Der Minister deS Innern hat die Schließung aller Abteilungen der Arbeiter ¬ partei angevtdnet. Tie Freigabe des deutschen Eigentums in Amerika. Für die deutsche Wirtschaft bedeute cs einen sehr schweren Schlag, falls cs den parlamentartschen Quertreibereien der Kongrcßpartcicn gelänge, die Freigabe des deutschen Eigentums zu verhindern. Bon gutunterrichtetrr Seite hören wir hierzu, daß die Rückfragen in Washington er geben haben, daß «in« unmittelbar« Gefahr für dir Verab schiedung des Kreigabegesches in dieser Session nicht bestehe. Tie 'Haupthcmmnngen würden sich allerdings erst ergeben, wenn die Vorlage aus den Ausschüssen heraus das Plenum des Kongresses beschäftigen wird und später vor den Senat gelangt. Man. erwartet vor allem, daß die amerikanische Regierung alles tun wird, um das Prinzip der Unverletzlich keit des Privateigentums nicht anzutasten, da Amerika alS größter Gläubigerstaat der Welt ein dringende» Interesse daran hat, di« RechtSmäßigkett dieses Grundsatzes nicht in Zweifel zn ziehen. Aber selbst «ine Verzögerung der Ver abschiedung de» Gesetzes bis zur nächsten Tagnngspertobe des Kongresses bedeute einen Ausfall flüssigen Geldes auf dem deutschen Kapitalmarkt, der in keiner Weise wieder ein geholt werden könnte. ES heißt, baß Präsident Eoolidge seinen ganzen Einfluß geltend mache, um die Parteien zur Annahme in der gegenwärtigen Session zu bewegen. Die A«üppschastS«ovelle im Au-schutz. vdz. Der ReichstaaSauSschust für soziale Auaeleaeu- beiten behandelte gestern in der Fortsrtznna der Beratung der Novelle zum RelchSknaopschaftSgesetz die Penfionsper- ftcherung »er Arbeiter. Der Entwurf trennt di« Pension«. Versicherung der Angestellten von derjenigen der Arbeiter nnd sieht zwei besondere Pensionskaffen vor. Die Arbeiter- penfionskaffe des ReichSknappschaftSverein« soll alle Arbeiter in knappsckastltckversickrrten Betrieben umfassen und zwar ohne Rücksicht ans den Gesundheitszustand der Arbeiter. Der Wegfall de« GesundhritSzrngniffeS erhöbt »war das Risiko der ArbritervensionSkaffe, «rreickt aber, daß dieselben Personen, die nach der RrichSoerstchernngSordnung versichert sind, auch der PrrsicherungSpflicht ist der Arbeiterpensions- kaffe unterliegen, wodurch di« Verwaltung vereinfacht wird. Zu Abstimmungen kam e« noch nicht; die Materie wird erst noch einem Unterausschuß überwiesen werden. Da-u«- -er vrauereiarbeiter. vdz. Die Rrich«srktion der vrauereiarbeiter im Zentral- verband Christlicher Fabrik- nnd Transportarbeiter hielt in München eine Versammlung, ab, in der zu der Rnti- alkoholbeiveauu» und de« ÄemeindebrstimmungSrecht Stellung genommen wurde. Ein Antrag de« Vezirtspartei- Vorstände« Köln zum II. Kongreß der christlichen Gewerk schaften, der verlangt, daß der Kongreß fick zur Veschriinküna de« Alkoholgrnuffe« für das Gemeindebestimmung«recht er- klärt, und sein« Abgeordneten an« dem Deutschen Gewerk- schafirbund zu einer bejahenden Stellungnahme verpflichten will, wurde von der Versammlung mit stürmischer Ent rüstung ausgenommen. Außerdem wnrde verlangt, rin Telearamm an den Kongreß abzusenden, worin gesagt wird, da die Ansrollung der Mkoholjrage zwrisello« neue Strei tigkeiten politischer, sozialer nnd konfessioneller Natur in da« dentsche Volk bringe, erwarte die Versammlung von dem Kongreß, daß er aenau wie zu den parteipolitisch«» Fragen «ine neutral, Haltung «innehme, an der Abwehr gegen die Anttolkoholdeweguna mttarbrite und alle« tue, damit nicht die Existenz von ION 000 Arbeitern und Anoe- stellten vernichtet werde. WM Mr IM mnM. R« »,»rk. (yunkspruck.) «ffoeiated Pr^ meldet au« Buenos Aires: Der deutsch, Vizekonsul Heinz Kröger, der sich auf einer Inspektionsreise durch di« deuticken Lied- lungen im Norden Argentiniens desand, wurde gestern in Posadas bet« Verlassen des Hotel« mit seiner Gattin von einer Kraftdroschke Überfahren. Ne «York. lF.unkspruch.j Eine weitere Meldung der Affoeiated Preß besagt, daß der deutsch, Vtzekonsnl Erbser mie sen« Oattt», di« gestern von einer Kraft- drosch« überfahren wurden, ihre« Verletzungen er, Ie»«u sind. Die «obioett-krise »« Pole«. »«-.>»»»> <>»»,»,« , ^Warschau. Am Mittwoch nachmittag bat der Wrüftde«» d«r vosntsche» Republik an Skrzyn«kt ,1» Schreiben gerichtet, in dem er ihm mtttetlt«, daß er die »«Wlffto» setnest Kabtnetts «twt «nuebme» könne. Skr,v»«ki berief daran» ein« neu« Kabin»tt«sitzuna ein, in der die neugesckaffen« Lage besprochen wurde. Um 7 Ubr nachmittags begab sich ,«n, Delegation der Sozialisten »nm Präsidenten der Nrpublik nnd erklärt« «bi», daß ft« die Haltung de« Präsidentin mir al« gegen den Sejm gerichtet aufsaffe» könne. Die Sozialdemokraten erklärten weiter, daß sie nunmehr in die Opposition «rete« würde». Warscha n. (Funkspruch., Die, Entschließung de« Präsidenten der Republik, die Demission de« Kabinett« Lkrzvn«kt nickt anznnehmen, wird von der Rechte» und der Cbnftlichnationalen Partei, die bisher in der Opposition stand, gebilligt, während bie Parteien der Linken schitrsfte Opposition airkündtorn. Die Sozialdemokraten haben br» reit« «Ine Aktion elnaeleitrt, die »ine Verständigung aller linksgerichteten Pnrteien rinscklteßiich der nationale» Minderheiten znw Ziele bat. Eine vermittelnde Stellung nimmt die nationale Arbeiici Partei ein, dle beschlossen hat, oorlänsig in der Rumpfkoaii- vn zu bleibe» und ihr« weitere Gtellungnahme von der E ickließuna de« bereits «inde- rufenrn Obersten Rats der Partei abhängig zn mache». Abreise der mexikanischen Gtudienkommissilm. )t Berlin. Die seit voriger Woche unter Führung de« Präsidenten des mexikanischen HondelStage« Lambert» Hernandez hier weilende m»ikanische Studienkommission ist gestern nachmittag in Begleitung des mexikanischen Handelsattaches Casares und de« Generalsekretärs dee deutsch-mexikanische» Handelskammer Griemez nach Köln adgereift. Zum Abschied batte» sich der hiesige mexikanische Geschäftsträger, der Präsident der deutsch-mexikanischen Handelskammer, Vertreter der hiesigen mexikanischen Kolonie, sowie Geheimrat Fnebr «nd LeaattonSrat Dr. Davidjen vom Auswärtigen Amt auf dem Bahnhof «lngefunde». Am Montag bat der Rektor der Berliner Universität eine Abordnung der mexikanischen Studienkommission unter Führung von Dr. Amor empfangen. Nach einem Vortrag des Rektors Pompcckt wurde eine Führung nnter Leitung vo» Professor Vogel durch die Universität veranstaltet. Bom Aerztekongretz firr Psychotherapie. Der erste Allgemeine Aerztekongrrß für Psychotherapie, der in Baden-Baden stattfand, ist zn Ende. In der letzten Sitzung sprack Max LSrünthal-Berlin über ttnrpsnscherei, Psychotberapie und Kastenwesen. Die Schäden der Kurier freiheit seien besonders auch in seelischer Hinsicht ungeheuer nnd «in Verbot der Kurpfuscherei, insbesondere der mysti schen Heilmethoden, zu fordern- Auf die Anwendung der seelischen Behandlung nnd die Gefahren der Kurpfuscherei muffe in der ärztlichen Ausbildung viel stärker hingewieseu werde». Den Kassenpatienten sei ein weit größeres Recht auf psychische Behandlung eiuznräliine». Da« letzte Referat hatte zum Thema die Ausbildung deS Psychotherapeuten vom Standpunkt der Psychoanalyse und wnrde von Ernst Simmel-Ber liu sowie von W. Steckel- Wien erstattet. Nach den ausgestellte» Leitsätzen soll die psychoanalytische Ausbildung zum allgemeinen Psvchothera- pente» geschehen, 1.) praktisch durch eine sachgemäße durch geführte Eigcnpsychoaiialyse von genügender Dauer bei einem Fachkundigen, 2.) durch genügende theoretische Aus bildung. Die AuSlritvung zum Svezialarzt für Psycho analyse verlange eine Fachausbildung von mindestens zwei jähriger Dauer. 8r»kmiMiiMMch deS KMys. vdz. Berlin. Im FemeunlersuckunaS-AuSschuh dk. Reichstag» legte gestern dcr Vorsitzende Abg. Dr. Schetter (Z.) «in ArbettSprogramm vor. Danach sollen als Feme morde angesehen werden: Anschläge auf Menschenleben ans Grund des Spruchs einer Organisation oder der Aerob- redung einzelner ihrer Mitglieder wegen eines von ihnen al« verräterisch angesehenen Verhalten« sowohl gegen Mit glieder nnd ehemalige Mitglieder al« auch gegen Außen stehende. Als Femeorganisationen sollet» anäejehen werden: Organisationen, die Gruppen bildeten oder duldeten, denen die Durchführung von Femrausträgen oblag. Als solche Organisationen kommen in Betracht die Schwarz« Reichs wehr, die Organisation Roßbach, die Arbeitsgemeinschaft Mayer-Breslau, die Einwohnerwehr Bayern« (Ortsgruppe München), der Blücherbund (München), die O. C. (Organi sation Eonsul), der Wehrwolf. , Das Programm des Vorsitzenden macht ferner Vor- schläge für die Einteilung der Beratung der einzelnen Feme- mordfälle. In der Aussprache über da« Programm wandte sick Aba. Landsberg (Soz.) gegen eine Einengung des Be griff« Feme. Abg. Baecker (Dn.) warnte dagegen vor einer Erweite- rung der Arbeiten de« Ausschusses, da sonst der Ausschuß noch im Herbst sitzen werde. Aba. Troßmann (Vavr. Vp.) beantragte die Gtreichung der Einwohnerwehr Bayerns au« dem Programm, da diese nicht zu den gefährlichen Organisationen gehöre. Abg. Lchneller (Komm.) beantragte di« Aufnahme des Bundes Oderland und de« Mting-Bundes in da« Programm, Abg. Dr. Mittelmann (DVp.) die Ans- nähme der Tscheka und der Tschetamorde. Abg. Dr. Levi Soz.) war argen den Antrag Mittelmann, weil er gcci z ier et, die Ausgaben der AuSfchuffe« politisch zn verwittb.n. kldg. Baecker (Dn.) erwiderte darauf, daß die Tscheka intt c. dingt unter die Zweckbestimmung de« Programm« fm c. Die Mehrheit deS An«schnffeS stimmte der Einl>ezicz::»g der Tscheka z« gegen die Stimmen der Soztaldrmolr nm und Kommunisten. Bezüglich der Einwohnerwehr in Bayern wurde le- schloffen, die Untersuchung nur auf die LandeSlettnng zu erstrecken. Im Übrigen wnrde da- ArbeitSvroaramm deS Vor sitz«,»«» aenehniigt. In der nächsten Sitzung am Mitt woch, den 28. April, soll über den Fall Bauer verhandelt werden, bei dem der Blücherbund (München) in Frag« kvmmtz Amft «nd Wissenschaft. „ «pieltzlanäntzernus. Opernhaus: Am Sonntag, 2s, Avril ISSS anstatt »Fra Diavolo" «Othello". Anfang TUHH
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