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W ßM »M» Gedanke, WB «tz 1, svlche» elegaute» WftMWM SlG»NAfth DU GMEebanWöGe? Rn», Fra» Baroni» ftckf ihr Durch präzise Anord- »»»gen für di« nächsten «tunden Über diese Schwierig. Kit. - ^Svche« «El ich «al vorlänfig selber. Arbeiten Vie sich nur «ft 1» di« übrigen jftschästigungen ein." Fran Baronin -iug «ach der «ich«, Marthchen bech« sich »tt hüvftudem Herze» und freudig «leich- tertrm Sin» a» ihre Arbeit. Di« Zeit verstrich im Nage. Gegen Mittag war der Herr Leutnant zurückge- kchrt. Martha hätte ihn an seiner befthlshaberischen «ftnnw erftmnt, cheseheu hatte fl« ihn nicht. Die war «he» ftn ««griff, Frau Baronin zu melden, daß ausgetrageu sei, al» diese am «em eine» statt- liche, Maueuofftzier» da» «-zimmer detrat. ^bis« FrüNlein, «Gsho r" sagte Frau Baronin, bei- lüusig »orfirllend. D« junge Offizier, aus dessen Antlitz sich deutlich Ueberraschung auSprägte, gab den Arm sein« Mutt« ftei uud terbeugte sich vor dem jungen Mädchen leicht, uud doch aufmerffam«, al» es der «Wlläug de» Mädchen» zukam. Bars» Botho verneigte sich vor der auffallenden Schönheit de» Mädchen». Mamachen war in der HerzeaSfreud« so unvor sichtig gewesen, da» Soh» einige «ndentungen zu mach« üb« di« Atmosphäre, au» der das junge Mlldchi» kvmme, deren .Mettung" sie sich al» heim- Nche» Berdieuft «»rechnete. Da» „sttttich gefährdet- gewesen« ju»ge Mädchen hatte für de» Lebemann einen eigentümlich pikanten Beig von vornherein gehabt, «r hatte sie sich hübsch vorgeftült; häßliche MWchen laufen so leicht nicht B-»eh- Mit gewohnter Gewandtheit führte er eine an- regend« und lUsttge Unterhaltung, wozu ihm der hmttige «egimgntäavlrm mit anschließend« Gefecht». Übung reiche» Stoff bot, an» dem « drollige Moment, bild« wählt«. Er wandte sich diel au Martha. Dabei hatte er ««genheil, sich «B nächst« «he von der Reinheit ihrer Züge, von der Zurückhaltung ihre» Wesen», aber auch »an dem «Bestechliche» Ernste zu überzeugen, mit de« sie seine» Berichte» znhärte. „Eine grrdBene kleine Schauspielerin!" faßte « den «rfte» Eindrmk gnfionmeu, al- er ftiu Zimmer betrat. Ebgr die ^kftm Schaustzickrtu" hatte so vorzüglich gestzicki, daß « sich eine» Richtbe-agen» ein« Enttäusch- »ng. Ernüchtern»» nicht «wehre» kounte. , Fra» Baroni» dagege» hatte ihre geheime Freude an da« würdigen, sittsamen Bettagen ihre» Schütz- U»g» gchabt, wen» auch — Ara« Baronin «ar eine Eng« Fra» — vichleicht ein wenig die dem weiblichen Geschlecht «»geborene Verstellungskunst mitgespielt haben sagt« Frau Baroni» scherzend: daß Botho, ihr Both», auf ein junge» Räd- Eindruck gemacht haben sollte, war dem Wied« nicht glaubhaft. Lag war et» Sonnabeud, der Reine- »H«le spiele» wir Verstecken». Ich Mich mich i» «eine» alte» Logen vor der Zugluft Hütt» und werde Ihne» darum mägtichst «u» dem «ege gehe». Sorgen Sie «her dafür, baß die Emma mehr arbeitet al» , schwicht, sie ist ei»e Plaudertasche." Ml« recht Fra» Baro»i» mit dies« Bemerkung hatte, erfuhr Marthchen bald. Die alte Dame hatte sich ft» Ha» Zimm« de» in Dienst befindlichen Sohne» zurückgezogen, da» durch da» gemeinschaftliche Eßzimmer gettennt war von ihrem Dameuzimm«. Kan« hatte ft» diese« letzteren da» Reinemachen begwam», so hlttt Emma, da» Dienstmädchen, inne. Horchte nach de« Eßztmm«, vergewtssertt sich durch Mastmaastatzea für NsvUwasvruL Avis« tttretz. mW Geschäft», karte» vrtestbpft, vrtefietste» veftelzettel vraschürr», vtstett Daaksa«»«»» «ad EtnladmwSbrieft Eialatzkartr» Etikett« aler An -attnre«. -lurblätter Forwnlne in »t» Eartrn Frachtbrief» GebranchGmweismwea Fre»»eare1ttl st«»»- «w Fabrik» vrdmuwe» GebartSanretae» HachreiUetaladaa,« »ZeUmwen «ad -Gerichte Kastraschtlber »asteaanschlär, statalaae, KaMrakt, Kaalabüch« Lsbalift«. Mahnbriefe MitteUmire». Menn» Mn sterblicher, »ata» Vkakatr Vr»ar»«>» Vreiskuraat« Vastkarte», vnittnn«« Nabattnmrke» Nech»»,rn Gpetfea» «ad Wetatarle» Etatntea, La»,karten H. Salettel i Vifiten» an» Veriabnnatkarten Wechsel, «ttt girkMare, 8en»niSe Die vnchbrmkrrei LäWklMMell fft. Sang« und H. Schmidt) WILFM Gaethestrah, Er. ätz hält sich ,m Anfertigung nach- pchach« Drucksachen bet sauber« Ausführung und billigst« Preis, strllung besten» empfohlen. sich den de» Vollmond- im freundlichsten Sta- denkt, und dazu eine höchst merkwürdige Rase. ein«, Blick durch die Türspalte, daß drüben die Tür geschlossen sei, alle», bevor Marthchen sie noch an die Arbeit rufen konnte, und begann zu plaudern. „Die Gnädigste ist eine gute Frau!" „Da- weitz ich selbst!" versuchte ihr Marthchen den Faden abzuschneiden. „Ach nein, da» können Sie noch gar nicht so wissen," beharrte jene, da sie offenbar da» eben erst In Sang gesetzte Mundwerk nicht sofort zum Stehen bringen konnte. Run schwieg sie ab« doch. Sie stand am Fenster and putzte die Scheiben. Marthchen wischte Staub. Der trockene Lappen quietschte an dem Glase. Eben war sie im Begriff, an der zum Korridor führenden Mr vorüber nach dem traulichen Divan- Plätzchen zu schreiten, al» sie zu Lode erschrocken zurück prallte. Eine Sekunde lang war, etwa einen Kopf über ihr, eingeklemmt zwischen Mr und Pfosten, etwas wie ein roter Lampion erschienen, ganz rund und ganz rot — die Erscheinung war aber blitzschnell ver schwunden, als sie aussah. Beherzt schlug sie die Mr zurück. Da gabs drau ßen einen Stampf«, sie «blickte eine riesige Manen uniform, aus der obenauf eben jenes lampimrähnliche Etwas saft Bei allem Schrecke hätte sie ab« doch beinahe lachen müssen üb« diese Erscheinung, die sich jetzt geduldig betrachten ließ: ein Mund, so breit, wie man s" ' ' dium denkt, und dazu E» gibt vielerlei Rasen und viele merkwürdige, selt same, komische darunter, ab» da» war was Rares. Der Hüne mußte als Junge mal mit der Rasenspitze beim Hinfalleu in ein« der beliebten aus weichem Ton be stehenden Blasrohrkugeln gefallen sein und diese so fest ««gespießt haben, daß sie nicht Wied« zu entfernen war. Nur so etwa ließe sich» begreifen, daß diese Rase da, wo andere ihre Spitze haben, einen kugelförmigen Auswuchs besaß. Marthchen bezwang sich und herrsche den Riesen an: „WaS wollen Sie hier?'" „Abkommandiert zum Teppichklopfer,!" schnarrte der Unhold, die großen Hände regun-Sws an der Hosen- naht, als hab« ihn sein Borgesetzt« angeschnaubt. ,LoS! rollen Sie zusammen!" kommandierte Marth chen und deutete gebieterisch auf den großen Teppich. Der baumlange Reit« krümmte sich und begann den Teppich aufzurollen mit ein« Behutsamkeit, als wickle « einen Lampenzylinder damit ein. Er schien nur für diese Beschäftigung Sinn und Augen zu haben, was das Dienstmädchen offenbar verdroß, denn sie hatte immer lauernd nach ihm herumgefehen. Er aber lud seine Last auf, nicht ohne eine Nernplampe beinahe mitzü- nehmeu, und stampfte davon. Da rief Emma ihm ärger lich nach: „Ab« auf beiden Seiten klopfen!" Bei dem Versuche, sich noch in der Mr umzusehen, hätte der Bursche mit sein« langen Walze beinahe Marthchen die Frisur vom Kopfe gefegt. „O! o^!" sagte « höflich bedauernd und tappte ab. „Das ist unser Bursche!" begann das Dienstmädchen wieder. Martha sagte nichts. .Leute ist ab« wieder mal eine Kälte, Fräulein!" ,Za, ja, machen Sie, daß wir fertig werden!" ,Za doch, ich bin ja schon beim zweiten Fenster. Roch ein», dann biu ich fertig. Sind Sie schon länger hier?"" „Rein!"' „Ach? Wo waren Sie denn früher? Auch in der Stadt?"" Keine Antwort. „Sind Sie weither?" „Rein, ich bin gar nicht wett her!" sagte jetzt Marth- stivser sqchlsü — Amtsblatt — Fernsprrchstrlli Nr. 20. Trlrgramm-Adreffr r Tageblatt Nlesa. chen ärgerlich und doch im stillen amüsiert über den Rededrang des Mädchens. „Sie find wohl auch vom Dorfe wie ich? Ich bin von Schippach. Das ist wett von hier, ganz im Walde. Richt weit davon ist ein ForsthauS, Birkeneck, da ist voriges Jahr ein neuer Förster hingezogen. Ach, da ist eS hübsch dort!.. - von Birkeneck kommt man nachher nach Hornbach. . - von Hornbach dient übrigen» auch ein« bei unser» Manen." Dem Marthchen war e» heiß und heißer ge worden, al» da» Mldchen den Ort Schippach nannte und da» Gespräch, als sei e» von ihren eigenen Ge danken angezogen, den Weg nach ihrem Heimatsorte lief. - Sie nahm sich zusammen. Vielleicht konnte sie von der Ahnungslosen etwa» über Ernst erfahren. „Hornbach kenne ich!" sagte sie lockend, ab« scheinbar > gleichgültig. „Ach?"" fuhr da» junge Mädchen herum, in der Hoffnung, gar eine, Landmännin vor sich zu haben. „Da stich Sie wohk aus der Nähe her?" ,Aa!" heuchelte Marthchen. Da» Dienstmädchen schien zu merken, daß das Fräu lein nicht recht mit der Sprach« herauswolle. Ra, sie würde das schon herausbekommen, vorerst plauderte sie weiter. ,^Jaa!" sagte sie gBehnt. „von Hornbach steht einer in der zweiten Schwadron. So ein dürrer, aber breite Achseln hat er. Ich weih nicht, wie er eigentlich heißt, Haudorn glaube ich. Sie nennen ihn alle Ernst. Weihnachten, wo wir die große Gesellschaft hatten, war er ja mit hier und hat die Offiziere mit bedienen müssen . . . Ein guter Kerl scheint's zu sein, er sieht wenigstens so aus. . . . Erst, da war er ganz still, ab« später, wie er auftaute, da war er ein lustiger BnBer. Wir waren alle drei in der Küche, Wilhelm, uns« Bursche, mit. Nu und zuletzt hatte Ernst einen furchtbaren Affen ausgehakt. Er sollte den Rittmeister nach Hause bringen. Na, wie die miteinander heimge- kommen sind, das möchte ich auch wissen. Konnte ja kein« mehr stehen. Die anderen Offiziere auch alle, die hatten einen Gehörigen sitzen. 'S hat aber auch fein Gutes, da gucken die Herren einem Fünfmarkstück nicht lange nach!«". „Na, sind Sie nun bald fertig mit Schwatzen? Was gehen mich denn die Offiziere an?" „Nu herrsch!" grollte daS Dienstmädchen und nahm sich vor, mit dem schnauzigen Fräulein überhaupt nicht wieder zu sprechen. Marthchen zürnte der Schwätzerin nicht, sie hatte ihr nur Schweigen geboten, um Ruhe für ihre eige nen Gedanken zu bekommen. Verdankte sie doch dem Mädchen die erste Nachricht über Ernst Hagedorn, und mit der Spannung, mit der man lange nicht geschauten Freunden ins Antlitz blickt, daS frühere Antlitz suchend, hatte sie dem Geplauder der Emma gelauscht. Er war noch immer der Alte. Sie wußte nicht, sollte sie sich darüber freuen oder nicht. Und in diesen Räumen war er gewesen! Wie nahe war sie ihm! Eins prägte sie sich tröstend ein: er konnte doch kein schlechter Soldat sein, sonst würde ihn Bavon Lukajin nicht zu solchen Leistungen herangezogen haben. Am Nachmittag hatte Emma ein Stündchen gute Zeit. Das Fräulein war abgerufen worden, und befand sich in ihrem Zimmer, und die Gnädige setzte sich um keinen Preis der Zugluft aus. An Marthchen war eine große, altertümliche, mit grellen Rose bemalte Truhe von beträchtlichem Gewichte gebracht worden. Frau Baronin hatte in liebenswürdigster Weise nicht nur gestattet, sondern angeordnet, daß Marthchen die Truhe sogleich auspacke. Die Lade war unverschlossen, nur mit stark« Strik ten kesselflickermäßig bestrickt. Mit fieberhaften Hände» durchsuchte Martha den Inhalt nach einem Leben»zeichen von ihren Eltern: vergeben». Obenauf nur hatte ein abgerissene» Stückchen Papier gelegen mit den charakteristisch eigensinnige« Zügen de» Ruschelkvpfchen: ,Faß Dir» gut gehen, wie «nS! HB«!"" Enttäuscht machte sich Marthchen an da» Ein- räumen. E» mochte sein, daß sie selbst bei dem hef tigen Suchen nach einem Briefe die Sachen etwa» durcheinander gewühlt hatte. Aber beim Aufräumen nun fand sie, daß alle» kunterbunt durcheinander lag. Der Rock zum roten Kostüm lag zu Unterst bei der braunen HauStaille, Alte» und Rene» durcheinander; ein blauer Sammetgürtel, halb von zerfetztem Seidenpapier noch umhüllt, schlang sich zwischen einem Paar Stie feletten hindurch. Und gar die WLsche! Die unkundigste Person würde diese Gegenstände nicht so planlos eingepackt haben. Eingepackt? Hineingeworfen! Sie kannte ihre Mut- ter. Sie sah sie vor sich, wie sie voller Wut die «lei- der aus dem Schranke riß, die Wäsche au» der Kom mod« und alle», wie e» ihr vor die Hände kam und in t«n raffenden Händen hängen blieb, in di« Truhe hin- einschleUderte. Rur fort, fort mit dem Zeuge! Nicht» mehr sehen! Ach wie weh ihr da» tat! Roch immer unver söhnt! Den Strick hatte gewiß der alle Max vom Unter müller geduldig und sorgsam darumgeknüpst. «a» mußte man von ihren Ettern, wa» von ihr selb« denken! Und doch, al» dann alle- sorgsam seinen bestimmten Platz erhalten hatte, «ar» ihr, al» sei da- kleine Stüb chen nun erst so recht ihr Heim geworden. Enf der Kommode lag die von ihr selbst gehäkelte Decke, wie daheim. Heber dem Bette hatte sie, zunächst mit Steck nadeln flüchtig an d« Tapete, die beiden Engelköpf chen befestigt. Lin Häufchen Kleinkram, wie ihn junge Mädchen in ihren Zimmern lieben, und der diesen einen so eigenen, zierlichen, duftigen Reiz verleiht, lag ans dem Tische. Die Truhe hatte sie unter da» Fenster geschoben. Noch einmal öffnete sie die Kvmmode Fach für Fach und beschaute freundlich ihren Reichtum; noch einmal schloß sie den Kleiderschrank auf und glättete hie und da eine Falte, dann eilte sie wieder an ihre Arbeit. Nach Beendigung derselben, nach dem Abendbrot wagte sie die erste Bitte an ihre Henio. Sie bat um die Erlaubnis, in ihrem Zimmerchen einige Nägel ein schlagen zu dürft». Frau Baronin hatte diese Bitte zunächst verwundert entgegengenommen. Dann ab« rief sie: „Ach so, Eft haben ja Ihre Sendung heute bekommen. Kann mir schon denken! Junge Mädchen Neben eS, die Wände zu dekorieren Aber Sie werden doch nicht an den Wände» herumklettern wollen? DaS kann doch uns« Wäu-chen besorgen. DaS fitzt sonst doch nur den ganzen Abend in der Küche!"' Marthchen fragte mit ftamrenden Augen. Räus chen? Emma? So zärtlich benannt? Frau Baronin hatte die elektrische Urne erfaßt. Emma «schien in der Tür: „Fran Baronin wünschen?" Bogumil draußen?" ,Ja, Frau Baronin!" „Er soll mit Hammer, Zange und Nägeln an treten! Sogleich!" Jetzt war dem Marthchen das Mäuschen noch rätselhafter geworden. Der alten Dame fiel endlich ihre Verwunderung auf. Sie sagte: ,Ha so! Wissen Sie, Mäuschen ist unser Bursche. Der Mann heißt eigentlich RattowSki, das haben sie in der Kaserne verdeutscht