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Vermischt«». Ein Weihnachtsgeschenk von Vdr Prinzessin Viktoria Luise wurde dem 8 jährigen Töchterchen des Ar teiters Vvigt in Schönfließ bei Königsberg N °M. zuteil. Tie Kleine hatte sich mit einem Bittgesuch, dvs die Auf- schiltst trug „An die Prinzessin Viktioria Luise in Berlin" an die Prinzessin gewandt und diese gebeten, ihr doch «inen „Schiebekarren" zu Weihnachten zu schenken, da ihre Eltern so arm seien. Sie erwähnte in dem Briefe noch daß ein älterer Bruder von ihr in Südwestafrika im Felde stehe- Tarauf war wenige Tage vor Weihnacht ten ein Schireiben djes Hofmarschallamts beim Schön- fließer Magistrat eingelaufen, worin Erkundigungen nach den Eltern des Kindes eingezvgen wurden- Ta die An gaben der Bittstellerin auf Wahrheit beruhten, traf zum Weihnachitsfest an die Adresse des'' Mädchens eine Kiste von der Prinzessin ein- Sie enthielt einen großen Puppenwagen und eine reizende Puppe mit allem Zu behör- Außerdem lag der Sendung noch ein Geldgeschenk von 10 Mark bei, ryit dem schriftlichen Wunsche, ein recht fröhliches Weihnachtsgeschenk zu feiern und dabei der Geberin zu gedenken- Der „bessere" Kegeljunge- Tie Offiziere eines Kavallerieregiments in einer kleinen Garnisonstadl der Provinz Hannover wollten einen Kegelabend einrich^en und beauftragten einen Hotclinhaber, einen „besseren" Kegeljungen durch die Zeitung zu suchen- Ein junger Menschs, der geistig als nicht ganz norrnal gilt, und in der Stadt Milch austrägr, wurde von einigen Herren veranlaßt, sich für den Posten zu melden- Er ging zu dem Hotelbesitzer und dieser gab ihm den Rat, am näch>- stcn Abend 9 Uhr anständig gekleidet zu erscheinen, um sich den Offizieren Vvrzustellen- Am anderen Abend präzis 9 Uhr erschien der Milchmann Fritze Becker, in fchswarzcm Anzug, Gehrock, schwarzer Kvavatte, Zylinder und Glaceehandschjuhen, und, da noch niemand anwesend war, setzte er sich in das Zimmer der Offiziere, nahm eine Zeitung zur Hand und las. Bald'erschsien ein Leut nant- Fritze Becker erhob sich Machte seine Verbeugung unh sagte: „Gestatten, Fritz Becker!" „Graf X-", stellte sich der Offizier vor- Diese Vorstellungen wiederholten sich wohl ein Tutzend mal. Zwar waren die Offiziere erstaunt über den fremden East, den niemand kannte, aber keiner fühlte sich berechtigt, den Mann zur Rede zu stellen, der in sauberer Gesellschsaftstoilette ruhig da saß unh seine Zeitung las- Endlich kam ein älterer Offizier und die Kegelet sollte loSgehen- Ta dröhnte es durch das Zimmer.: „He, Ober! Wo ist denn unser Kegeljunge?" Nun sprang der elegante Zivilist mit dem Zylinder in der Hand auf und rief: „Ter Kegeljunge bin ich!" Tableau! Wenige Minuten später stand Fritze vor der Haustür- Ter „Ober" aber meinte achselzuckend: „Ja, so geht's, wenn mjan einen ,besseren Kegeljungen" such!" Sieben Frauen in ein er Woche geheiratet- Aus Buffalo Lnnnrt die Kunde, daß am 24- ds. Mts. dprt der seit drei Jahren Lesuchfte 32 jährige Zahntech niker Georg Witzhoff, zu Neuchrtel geboren, der in den Bereinigten Staaten, in Kanada, England und Frank reich unter verschiedenen Namen gegen hundert Mäd- chn und Witwen zum Traualtar geführt hat, auf Ver anlassung einer Frau, der er rund 60000 Kronen ent wendete, verhaftet wurde- „Tvktor George A. Witzhoff," wenn djieS überhaupt' sein richtiger Name ist, ist eine der interessantesten Figuren der Kriminalistik Man schil dert ihn als schönen Mann und.rühmt ihm nach daß er sieben Sprachen sprich Seine Verschlagenheit soll aber noch größer sein, als seine Bildung, es''heißt, daß er in jedem Staat der Union ein verlassenes Weib sitzen habe und außerdem unzählige Heiratsschvindeleien und Beraubungen auf dem' Gewissen habe- Er soll das Haupt eines organisierten Konsortiums" von Heirats- schfwindlern gewesen sein, das hauptsächlich die deutschen Jüdinnen von Newyork als Opfer ausiwsah- Er tauchte immer unter anderem Namen auf, und durch geschickte Verkleidungen wußte er jahrelang die Polizei der Union zu tauschten. Förmlich Jagden wurden nach ihm veran staltet, und als die Polizei nichts ausrichtete, nahmen sich die amerikanischen Frauenvereine und die Zeitungen seiner Verfolgung an, die Newyork World z- B. hatte einen Preis von 500 Dollars aus seinen Kopf ausgesetzt- Es kam anläßlich seiner Verfolgung zu einem allgemeinen Feldzug gegen die Heiratsagenturen, deren Newyork 5000 zählt- Tie Vorsitzende der amerikanischn Rettüngstzesell- schjast für Frauen, Mrs. Charlotte Smith, gab bekannt, daß in den Vereinigte^ Staaten mindestens'50000 Frauen leben, die von Betrügern geheiratet und ausgeplündert wurden und schließlich sitzen blieben- In Amerika war Witzhoff einmal nahe daran, sestgenommen zu werden, als ihn das letzte Opfer seiner Gaunerlist selbst rettete. Vom April bis September v- I. hat er unter dem Namen A- C. Westen als Zahnarzt in Londpn praktiziert; er hatte meist weiblich Patienten, und als' er Ende Sep- hember verschraub, hinterließ er 11 Pfund Sterling Schulden und einen Koffer, der Instrumente, Medika mente, Tutzende von Liebesbriefen und Tamenphotogra- Phicn, ein förmlichs Lexikon mit Tamenadressen ent hielt- Auch in Manchester hat er den Heiratsschwindel ausgeführt; auch dprt war er als'elegant austretendcr Zahnarzt tätig, mit vier Mädchn zu gleicher Zeit ver lobt, obwohl er dort mit einer jungen Frau und einem kleinen Kind wohnte- Auch als Magier war er tätig. In orientalisch Gewänder gehüllt, vollführte er ma gisch Kirren und hypnotisierte seine Patientinnen- Nach polizeilich» Aufzeichnungen befanden sich unter Witz- Hoffs Opfern IM biss 150 Tamen, hie Beträge von 2000 bis 12000 Tollars einbüßten- In Newyork hat er im fashionabelsten Viertel gewohnt- Tir verreiste häufig, an geblich dienstlich und jede kleine Reise war eine neue Hochzeit- Wenn er zurückkam, hatte er schon sein Opfer begaunert und sitzen gelassen- Jm^Bvrjahre hat einer der gewandtesten Detektivs seine Spur durch die ganze Union verfolgt und bis' nach London und Manchester fortgesetzt, ohne des Gaunerss habhaft; werden zu können- Einmal hat er in einer Woch sieben Frauen geheiratet unh jede nach wenigen Stunden im Stich gelassen, nach dem er sich zuvor ihrer Wertsachen versichert- Sechs Jahre lang soll der Mainn lediglich voms Heiraten gelebt Haben- Unter seinen Opfern befindet sich auch die Tochter eines früheren Bürgermeisters von Newyork- Witzhoff ist auch einer der am meisten geschiedenen Männer der Welt, denn von seinen zahllosen Ehen wurden viele förmlich geschieden. Die Frau an der Kette- Vor Ihr Jahren erhielt in Petersburg der Priester Dobrowolski eine einträgliche Stellung an der russischen Kirche zur Staatsbank zuge hörig Er besitzt eine Frau, die aber nietwand zu fehen bekam, die Aermste ist geisteskrank und darf natürlUi nur in größter Ruhe und Zurückgezogenheit leben- AlWve- kannten bedauerten den armen Priester ob seines Fämi- licnunglücks- Tiefer Tage nun erhielt der Untersuchungs richter des Bezirksgerichts eine Zuschrift, die das furcht bare Familiengeheimnis des, Priesters Tobrowvlski ent hielt: Ter Priester hält seine Frau in seiner Wohnung angckettet Tie Obrigkeit begab sich daraufhin in Be gleitung eines Psychiaters in die Wohnung des Priesters- Hier bot sich ihnen ein furchtbares Bild dar- Am Ende der Wohnung, in einem kleinen Zimmer voll Schjmutz und Unrat, kauerte ein weiblichjes Wesen, an kurzer Kette ge fesselt- Tie Untersuchjung ergab, daß Tobrvivvlski der Un glücklichen, die tatsächlich seine Frau ist, nur zweimal täglich-cinen halben Liter Milch reichte, sonst weiter nichts zu- ihrer Nahrung- Jm'verflossenen Jahre hatte er ein Bittgesuch an seinen Vorgesetzten gerichtet um Unterstütz ung für seine kranke Frau, die er zwecks Erholung in die Krim schaffen wollte- Ter Bitte war auch gewillfahrt worden, doch hatte der gewissenlose Priester das Gel einfach zu eigenem Gebrauche eingehcimst, während die unglückliche Frau weiter an der Kette schmachten mußte- In seiner Abwesenheit fütterte ein erkaufter Tiener die arme Frau nach gewohnter Art, d h.'einen Liter Milch pro Tag- Wie verlautet, führt die Aermste schson seit vier Jahren dieses entsetzliche Leben an der Kette- Ungeachtet ihres Unglückes und des menschenunwürdigen Lebens, ist das Gedächtnis der Frau ziemlich frisch, sie vermag zu sammenhängend auf alle an sie gerichteten Fragen zu ant worten- Gegen den unmenschlichen Gatttzn ist sofortige Untersuchjung eingeleitet;, während die Frau zeitweilig in einer Nervenheilanstalt untergebrachjts ist- Ein Postwagen mit Weihnachtspaketen verbrannt- Auf dem Tüsseldvrfer Hauptbahnhof ist eine ganze Weihnachjtspost durch Feuer vernichtet worden- Ter betreffende Wagen kam von Hagen i- W. und sollte in den Persvnenzug nach -lachen eingereiht werden- Ta der Aachener Zug aber mit einer Verspätung von drei Stunden in Düsseldorf eintraf, sollte der Paketwagen erst in her Nachjt weiter befördert werdenö Täss Feuer ent stand während des Rangierens' .gegen 1 Uhr nachts; das Obergestell des Wagens mit seinem Inhalt wurde ein Raub der Flammen Wetterwarte Kv St»:» Varometerflarrd §> §> s- »»« N. Rotk», v»Nr,r jA Mittag« 12 Ubr tzcükndlg Bchiw Bat« v«S-rd«llch 75V Regen (Siixdf «?«l Schlüssel am Baad verloren. Gegen Belohnung abzugeben in der Expedition d Bl. SchMraße 19, 1. Etage, 4 Stuben, Balkon, 1 Kammern, Bad, Mansarde und sonstig. Zubehör billigst zu vermie ten. Näheres bei ' E. F. Förster. Bahnhosstr. 28. Bcss. Schlafstelle fr. Schillerst!. 8,1. r. Eine Wohnung sof. od. 1. April beziehbar Rtckritz 24 x. * Eine schöne Wohnung, Stube, Kammer, Küche nebst Zu behör per 1. April zu vermieten Schützeuftratze S, 1. 1200 «Isnle als 2 Hypothek auf HauSgrundstück mit Feld, 4000 Mk. unter Brand kaffe, sofort oder später gesucht. Werte Offerten unter 1. 0 in die Expedition d. Bl. erbeten. Mit Immhr». Mt von Hauplstr. bis Bahnhof lonsn. Geg. s,ute Belohn, abzug bei «. Albrecht, Wetttuerftr. 2«. Angestellter, ruh. Leute m. wen Familie »uvkk Moknung in Gegend Kaiser Wilhelmplatz bis Pausttzerstraße für ca. 2V0 Mark Werte Offerten unter st ist p in -er Expedition d. Bl. abzugeben. 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