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1» - «k» MnMPnmglvck «im »«ne «nl> Mi AsMoM, getötet «reden. «f Postbeamte, die sich tu dem « de« Ausammenstvtze betelligte« Poftzuge ttmdon- Drvee Lesanden, Hal en Verletzungen davongetrag«, — Pew York: Infolge heftiger Schneestürm« find die Bahn« rerbiudungen zum Dell unterbrochen. 40 Züge mit Aus flügler», welche au» Washington unterwegs waren, find zwischen Newyrrk und Philadelphia im Schn« stecken ge« blieben, von mehreren Zügen fehlt jede Nachricht. Die Berbindungen mit Baltimore sind vollständig unter» Loschen. — Mailand: Im Dkalatheater. ent"and vor« gestern infolge von Brandgeruch eins bedeutende Panik. Ta» elektrische Bentih war durch den starken Leitung-« widerstand beschädigt worden, und ein Draht hatte Feuer gesungen. Ter Orchesterdirigent ließ jedoch de» KönigL- marsch spiele», und das Publikum beruhigte sich, nach« dem der technische Direktor von der Bühne aus tersichert hatte, oas; keine Ursache zur Beunruhigung vorhanden wäre. — La ar brücken: Ter Rendant der Saarbrücke ner Ortskrankenkasse, Riefer, ist unter Mitnahme von 5000 Mark Kassengelder verschwunden. Seiner Frau hin terließ er einen Brief, in Ivelchem er erklärt, daß er in folge mißlicher Verhältnisse Saarbrücken auf immer ver lassen müsse. LS ist dies innerhalb 10 Jahren oer tierte Fall, daß die genannt: Msse um grö'ßrwe Beträge ge schädigt norden ist. MiMM I» WtMiiickM. Eingesendt. Unter Bezugnahme auf eine unlängst gebrachte Notiz Norden wir nm Aufnahme Polgender Entgegnung des Dresdner Dvogistenvereins ersucht: „Rechtsunsicherheit im Arzneimittelverkehr ist darum irreführend, weil das den Anschein gibt, als Mein Un parteiischer, Nichtinteressierter — von Zuneigungsgefüh len zu Apothekern und Trogisten beseelt — den Artikel versaßt hätte Ter Verfasser der Einsendung ist der Bevein zur Wahrung der wirtschaftlichen Interessen Deut scher Apotheker, er schreibt: daß die Trogisten fast täg lich gelungen wären, sich wegen „angeblicher" Ueber- schreitung zu verantworten usw. Wenn der Verfasser die Steuerzahler hinsichtlich des Wegfalls der Prozeßkosten zu aasten der Staatskasse interessieren will, so gibt es unserer Meinung nach nur ein Mittel, nicht immer seinen Konkurrenten unlautere Motive unterzuschieben! Wenn nran zum Beispiel die preußischen Gerichtsverhandlungen hinsichtlich der Prozesse mit Trogisten ansieht, so muß es doch wnnoernehmen, daß zum Beispiel eine Brandbinde ein verbotenes Pflaster darstellen soll, ferner, daß ein Tro gift zur Verantwortung gezogen wird, weil er dem Glyzerin des Wohlgeruches halber ein paar Dropfen Rosenöl zugefügt hat, und der übereifrige Apotheker, der in Preußen meist zugleich Revisor der Trogistenkonkurren- ten ist, dies als Mischung iin Sinne der Arzneiverordnung hinstellt. Ein weiteres Beispiel, welches unsere Hausfrauen interessieren dürfte, ist las bekannte Waschmittel, herge stellt ans Salmiakgeist, Terpentinöl und Spiritus. Gar M -m» Mry ttzefe Mischung att „lwrpsterr abae^bene Einreibung" hm gestellt, obwohl die Waschfrau höchsten» die Wäsche damit etngerieben hat, nicht aber ihre viel leicht kranken Mieder. ES ist weiter interessant, daß der Verfasser in feinem Artikel durchblicken läßt, daß «ine entsprechende Ausbildung und staatliche Kontrolle ange bracht sei, um eventuell den Arzneimittelhandel in die T-pogerien verlegen zu können. Die im Deutschen Dro» gisten-Berbande von 1873, C. V., bereinigten Fachdrogi sten streben allerdings seit Jahren dahin, einen aner kannten Befähigungsnachweis zu erhalten, und zwar da rum, um unlautere Konkurrenten abzuhalten, nicht aber, um sämtliche Arzneimittel zu erringen. Menn der Ver fasser fernerhin schreibt, daß das einzig Richtige ein positives Verzeichnis der "frcigegebenen Arzneimittel sei, Po muß erwidert werden, daß das von der Apotheker« kammer vorgeschlagene Verzeichnis Menschenwerk — Stückwerk — ist, ferner aber, daß ei» positives Ver zeichnt» nach Aussage von hervorragenden Juristen und Praktikern deshalb undurchführbar ist, weil es viel zu umfangreich und dabei doch lückenhaft sein würde. Tie Rechtslage wäre bei einem positiven Verzeichnisse so, daß ein neu aus den Markt kommender Artikel zunächst dem freien Verkehr entzogen tväre, eine Ergänzung eines sol chen Verzeichnisses würde aber nach bisherigen Erfah rungen jedenfalls nur in sehr großen Zwischenräumen stattfinden Wen» auf die schweizerische Liste hingewiesen wird, Po übersieht der Verfasser wohl ganz den Unter schied in Industrieller und gewerblicher Hinsicht zwischen der Schwei- und dem Deutschen Reiche; dabei Poll aber anerkannt werden, daß das schweizerische Gesetz den dor tigen Trogisten manche Freiheiten gibt, die in Deutsch land von den Apotheker» heftig bekämpft werde». Man kann wohl schlechterdings unser Gewerbe und die In dustrie nicht zwingen wollen, Verbrauchsartikel, wie z. B. sl'lpetersaures Silber, Chlorzink und andere medizinisch seltene, in der Technik und Industrie aber hundertkilo- gramnrweise gebrauchte Artikel, zukünftig nur ans Apo theken zu teuren Preisen zu entnehmet:, wie es der Fall wäre, tvenn oie Apothekerwünsche durchdringen würden. In dem Verzeichnis fehlen aus der Reihe der — jetzt fast ohne Beschränkung freigegebenen — Begetabilien eine ganze Anzahl, über deren Entziehung bei Bekanntwerden das Publikum Wohl lachen würde. Es wird vielleicht nun erwidert werden, baß obige beiden Beispiele: Höllenstein und ZinkchloUd, ja nur dann unter das Verzeichnis fallen, wenn diese Stoffe als Arzneimittel verkauft würden. Tie Drogisten könnten sich hiermit einverstanden erklären, wenn es nicht Tatsache tväre, daß gar zu gern ihren Worten nicht Glauben geschenkt wird, sondern ihnen un lautere Motive untergeschoben werden! Wenn der Ver fasser der Einsendung dem Publikum damit angst machen will, daß es sich mit strafbar mache, wenn es Mittel, wie Haematogen, goramint, Sirolin usw. zu Heilzwecken in Trogenhanblungen kaufe, so ist zu erwidern, daß diese Mittel als Kräftigungsmittel Lezw. Desinfektionsmittel usw. lohne weiteres frei sind. Tas Publikum kann also ohne Besorgnis der Straffälligkeit diese Stoffe auch in Zukunft holen, wo e» ihm beliebt, vielleicht fleht aber da» Publikum aus dem Anziehen dieser Beispiel«, wohin der Verfasser und seine heißspornigen Freunde hinarbeite», nämttch sänckliche Kräftigungsmittel» wie Bioson, Sana- Vogen, Droprn usw., sowie Desinfektionsmittel, wie For» rpan usw. nur den Apothekern vorzubehaltei»! Wir danken dem Verfasser sür da- Kompliment, welches er den Dro gisten macht, indem er von dem Ansehen de- Stande» der Trogisten spricht. Mr wollen durchaus nicht im Trüben fischen, »vir interpretieren die- ja auch nicht bei den Apothekern, wenn zum Beispiel ein Apotheker in der Sonntagsruhe ruhig Waren, »oie Haaröl, Tafelöl, Spirituosen usw., verkauft, die wohl nicht zu den Arznei mitteln gehören. EÄ ist ja auch in Berlin und Halle durch Aufkäufe sestgestellt worden, daß dort in den Apo- theken nicht alles Po gesetzmäßig behandelt wird, »rtte es vorgeschrieben ist. Wir beziehen unS im großen und gan zen auf die Reichstagsverhanvlnngen der vorletzten Woche, dort brachten die Reichstagsabgeordnet«« der verschiede- nen Fraktionen die Klagen der Drogisten vor, und der Präsident des Reichsgesundheitsamts Tr. Bumm erklärte: „Daß die zukünftige Verordnung so gefaßt wird, daß da bei in erster Linie weder das Interesse der Trogisten nach Apotheker zu berücksichtigen sein wird, sondern da» In teresse des arzneiverbrauchenden Publikums. Damit er klären wir uns einverstanden. ES scheint sich auch die Aussassung Bahn zu brechen, daß es wohl manchem Apo- theker jetzt schon angst wird vor dem allzu scharfen Vor gehen einzelner Berussgenossen, denn allzu scharf macht schartig!" Kunst und Wissenschaft. * Professor Dr. Karl Poch», der Verfasser de» be kanntesten und verbreitetsten Wörterbuches der frauzvftschen Sprache, feiert am 31. März d. I. seinen 80. Geburtstag. Trotz seine« hohen Alter» ist der Gelehrte unermüdlich tätig und geistig wie körperlich äußerst,rege. Nach wie vor macht er ausgedehnte Reisen in« Ausland, durch die er im Laufe der Jahre alle Länder Europa», mit Ausnahme von Rußland, besucht hat. Finanzielles. Leipziger Hypothekenbank. Laut der im Inseraten teil ersichtlichen Bekanntmachung werden die am 1. April 1909 fälligen ZinSscheine von Pfandbriefen der Leipziger Hypothekenbank bereit» vom 15. März er. ab an der Kasse der Bank in Leipzig, Schillerstraße 3, sowie bei den be kannt gemachten Zahlstellen spesenfrei eingelöst. Di« am 1. April 1V09 fälligen ZinSscheine der Hypv thekenbankpfandbrieie Gert« I, V, V«, VI und VII der Sächsischen vodencreditaustalt in Dresden werden nach einer im Inseratenteil unserer vorliegenden Nummer be findlichen Bekanntmachung bereits vom 15. März d. I. ab bet sämtlichen Pfandbrief-LerkanfSstellen kostenlos ein gelöst. -»vH y um einige Pfennige zu sparen, minderwertige gebrannte Irl! §111t §1H § Äl*1t11 Gerste kaust, die oft auch unter dem Namen Malzkaffee N kl / I 4 " ii verkauft wird, fo ist das eine verkehrte Sparsamkeit. — Der in geschlossenen Paketen verkaufte echte Kathreiners Malzkaffee bietet die Sicherheit, daß man einen garantiert reinen, wohlschmeckenden und be kömmlichen Malzkaffes erhält. In ganzen, halben und viertel Paketen. Das I4 Paket 10 Pfg. 2 rndet cre Jerkannt. Roman von Lothar Palmer. Er sieht sie an mit dem sieghaften Zug im Auge, der schon so viele Herzen hat rascher schlagen lassen, dann ergreift er wie >en: »Mein gnä- „ . ^)nen heute an ganze Bewunderung auSsprechc, fubel der begeisterten Menge im Theater oer- . .' »Sie sind sehr.. liebenswürdig,- sagte Elfriede zögernd, Lrud« hat da« Haar in einem Knoten auf dem Scheitel be- indem sie den Besucher durch eine Handbewegung bittet, Platz n.L. L —«—-- — nehmen; »es macht mich natürlich sehr glücklich, daß mein , i Spiel Beifall fand." Elfriede nestelt noch an ihrem Sammetkleide, das in seiner I »Wir dürfen doch wohl hoffen, gnädiges Fräulein, daß Ihre knappenFormihreschlanke.ebenmäßigeGestaltwunderbarhebt, Bewunderer und Verehrer Gelegenheit finden werden, einen : ma- anregenden Verkehr..." j ,,'O nein!" ruft Elfriede, ihn ganz unvermittelt unterbre- Dieseliest: Albin Pöhland, Referendar. Sie schüttelt den gan^zurückgez« aber' immerhin, führe den Herrn in den Salon und bitte ihn! j ^hr ernst, Herr Referendar." mi»«, „Aha!" denkt der Referendar, ,,i habe ganz richtig koM- KitzSS: wird durch goldgelbe Seidendecken, die vor den Fenstern herab- Acht, daß ein „Zuviel sich rachen könnte Hie und da eine - - - mattgrünen Damastmöbeln Waaen-oder Schltttenpartte, em Souper m anregender Gesell. ... „... Blattpflanzen „ füllt ihm Elfriede wieder in die Rede, „baS sind , V-nezianerspiegrl schlingt eine Orchide^rankeihre bunten, leuch-, meine Rast und Ruhepausen, mit AusnahmedeS Soupers." tendrn Blumenkelche. Ein weicher, dicht« Smyrnateppich dämA dufchb^A ""d geöffnet, und Trude meldet: „Baron von ! „Ich habe die Ehre," sagt ganz unvermittelt Pöhland, sich tief verneigend, und läßt, im Halbdunkel einer dichten Pal mengruppe stehend, den Baron eintreten, der schnell, ohne ihn anzusehen, an ihm vorbei- und auf Elfriede zuschreitet, aber letztere, die keine Ahnung hat, warum ihr Besuch so plötzlich aufbricht, sagt sehr artig: „Herr Referendar, ich danke für Ih ren Besuch." Der Baron hat den Kopf gewendet, und einen kurzen Au genblick messen sich die beiden Freunde mit einein seltsamen Blick; aber der Referendar hat sich schnell gefaßt. Er lacht zu dem Baron hinüberund verschwindet mit einem Achselzucken, ' daS Rukibbeck etivaS vetlegen macht LS4.2O Dann setzt st« sich vor den hohen Pfeikerspiegel, der zwischen impulsiv ihre Hand und führt sie an seine Lippen den Fenstern angebracht war, und bittet: „Ordne mein Haar digeS Fräulein, gestatten Sie mir, daß ich Jhi eute hier, drüben ist'» kalt, und bringe mir dann die schwarze dieser Stelle noch einmal die ganze Bewunderur iammettoilette. ich möchte noch einiges auf morgen besorgen;! die gestern im Ji »Sudermanns „Heimat" muß ich ganz besonders elegant und hallte!" l Walde von Peltre duftete, wenn wir in der SonntagLfrühe hinausfuhren?" ! Dannietztfl - -- - -- Und so kam «8, daß Baron Buschbeck, Paul Schönfuß und yeüte^ier Professor Göllnitz, alle drei von der schönen Kleopatra träum- Sammetti ten, während Elfriede von Holthaus bis zum Morgengrauen r,, wach lag, denn das Glück und der ungeahnte stürmische Erfolg r^'sxrn " ' ... - haben Ne maßlos aufgeregt. Ihr höchstes, stolzes Sehnen war^ - ». «», »°° und lAeierauscht von Freude hat sie ihre festigt und steht bewundernd ihre Herrin an, alSeinKlin- alte Trude, die bewährte Dienen», umarmt als sie abends ,m ^n an der HauStür ertönt. Wagen ganze Berge von Rosen, Nelken und Narzissen nut heim- . 7-,, dern TageS gegen ll Uhr Trude, die Len Wohnraum Elsne- , L Äu« L w--» E """" terlich diskret duftet aber immerbin. kübre den Lerrn IN derrGalnn »nd kntis Mn > ieyr ern»r, Herr vieierenoar. Schlahunmertür und klöpst sachte an. „WaS gibt»?" klingt eine frische Stiinme herüber. „Gleich elf ist's, Fräulein Cäcilie l" Ein Helles, frohes Lachen dringt herüber, dann wird hastig wallen, gei geöffnet, und Elfriede kommt in einem lichten, eleganten Mor- liegt «S wie ein goldiger Dust. Hohe Palmen und Blattpflanzen aenrock herein, hebt drohend den Zeigefinger und sagt: „Wie in riesigen Kübeln stehen in den Ecken und um den hohen heiße ich?" ' ' " ------ Trude wird rot und bittet verlegen: »Ach, verzeihen Sie ,. -. mir, ich werde es ja schon gewöhnen, Fräulein .. Elfriedei", -eden Schritt. i . ... ... -n I Albin Pöhland hat Zett, sich in dieser grüngoldenen Herr- i Du zu all d«, Blumen, S» «ll dem Glück ? lichfett umzusehen, denn Elfriede ist nicht eilig; mit Kennerblick ^echt gehabt, hab ich nicht das einzig richtige taxiert «k einen prächtigen Hermes in weißem Marmor und gewählt r , zwei Gemälde an den Wänden; «ine ärgerlich» Regung keimt «Ja, ja doch!" sagt die Alte, „wenn da» doch die Frau in ihm auf: „Diese sunge Gchanspielenn hat scheinbar chon Mutter noch erlebt hätte I" eine reiche, opferwillige Hand gefunden, die ihr das Gold zn Elfriede hat sich über einen riesigen Deilchenstranß gebeugt, Füßen legt!" Aber dann wirft er einen selbstbewußten Blick aber enttäuscht wieder den Kopf gehoben und daS üppige, licht- in den Spiegel und befriedigt von dem Gesehenen mnrmelt blonde Haar zurückgekchüttelt. da« ihr in natürlichen Wellen er halblaut: „ES wäre das erste Mal, daß ich nicht retirierte!" tief den Nacken herabhängt. „Alles künstlicheTreibhauSblüten!" z Ein Duft von Veilchen dringt plötzlich zu i:m>; er jagt sie aussenfzend. den Kopf, Elfriede von Holthaus tritt eben durch dir „Weißt Du noch, wie ein winziges Sträußchen auS den, auf ihn zu; „Herr Reserendar, womit kann ich die gebracht hat. * „Nun muß ich sie aber allen Ernstes wecken," murmelt an» des aufgeräumt hat und mit Stolz die Blumenmenge betrach tet, die aus hohen und niederen, kleinen und großen Basen wiw Ganz leise und vorsichtig schleicht sie auf den Zehen zur Platz -u nehmen." i - flafziinmertlir und klopft sachte an. . . Im Salon, der mit dem Wohnzimmer durch dichte Portieren rt„ ^at ihren Gönner, der ch goldgelbe' S-idendecken, dieoor den Fenstern herab- E. daß ein „Zuviel" sich rächen könnte? Hie und da ein gedämpft, und über den mattgrünen Damastmöbeln Wagen-oder Schltttenpartte, em Souper ,n anregender Gesell-