Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192601301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-30
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
SonnragSgedynken. Eeptnageflmä: 1. Joh. 4,»: „Die Lieb« Gottes ist erschienen." Wodurch hat Sa» Ctzrist«ttn» gesiegt? Richt durch Prunk und Pomp, wie th» die Heide« lieben. Vie Apostel traten ganz schlicht aus. E» kam auch nicht im SSetdheitSmantel Ser Philosophen. Seine ersten Bekenner waren meist ungelehrte Leute. ES staub auch nicht es» rin» flußreiche» Volk hinter diesem Glauben; daö Hetmatvoolk des Christenglaubens, Israel, war ia vielmehr sein größter Gegner. Nur innere Gründe müssen ihm also zum Sieg verhvlfen haben. GS seien hier zwei genannt. DaS Heidentum lebte und lebt zum groben Lei! auch jetzt unter viel Fnrchtgebanken. Die Götter können dem Menschen, seiner Gesundheit, seinem Besitz viel Schade« zu» fügen. Durch Gebete und Opfer versucht man ihren Lior» zu «enden und ihnen die Hilfe abzukaufeu. In diese Grundftimmung der Hribenwelt, die daS Herz natürlich nicht wahrhaft beglücken und beseligen kann, bringt plötzlich der Ruf: Gvtt ist die Liebe, Gott ist die Gnade, er sucht euch, er kümmert sich um euch, er leitet euch. Wen» ihr cö ihm irgend möglich macht, schenkt er euch gern seine Barmherzigkeit. DaS war der Welt etwas ganz Neues, Wunderbares, das wirkt« befreiend und beseligend, das crgrisf die Herzen. Dazu kam noch rin anderes. Die Heiden hatten viele Gvttererzählnngen, Mythen, Dichtungen über ihre Götter, manche schön und sinnig, manche abstobend. Aber niemand behauptete und konnte behaupten, das Erzählte erlebt zu haben, eS waren Gedankengcbildc. Da traten plötzlich einige Miinner aus und verkündeten: Tort in Cavcrnaum war einer, der lehrte und tat wunderbares vor unseren Augen, dort in Jerusalem lieh er sich tüten, aber er erstand aus dem Grab; wir. die wir hier stehen, sind Zeugen davon; und als er von uns schied, da gab er uns den Auftrag, euch alles zu verkündigen, was wir erlebt hatten. Da trat nicht neben IVO Göttererzählungen ein weiteres Gedankengebtlde, da trat gegenüber 100 Sagen ein großes, gewaltiges, unver gleichliches geschichtliche» Ereignis. Erlebte» trat gegen» über dem Erdachten. Dieses Bcrankertsein de» Evangelium» im geschichtlichen Leben konnte nicht ohne entscheidende Wir kung bleiben, denn cs gibt nichts Festeres, nichts Wichtigeres al» Tatsachen. Dort Furcht und Unsicherheit — hier Gnade und Sicher heit. Kein Wunder, daß die Wagschale sich nach der Seite de» Evangeliums neigt. ES gibt eben nichts Größere», alS her Liebe Gottes sicher zu sein tzl>—H, Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 30. Januar 1926. —* Wettervorhersage s ii r 31. I a n u a r. <Mit» geteilt von der Sachs. LandeSwetterwarte zu Dresden.) Wechselnd bewölkt. Temperaturen in der kommenden Nackt bis ans einige Grad über Gefrierpnnkt, örtlich auch bis zum Gefrierpunkt herabgehend; tagsüber im Flachland einige Grad über Gefrierpunkt, höhere Lagen des Erzge birges Frost. Flackland schwache bis mäßige, Gebirge etwas lebhaftere südöstliche bis südliche Winde. — Allgemeiner Witterungscharakter der nächsten Tage: Vorwiegend wol kiges Wetter, zunächst noch ohne erhebliche Niederschläge. Temperaturen im Flachland zumeist wenige Grad über Gefrierpunkt. —* Daten kür den 31. Januar und I.Februar. Zounenausgana 7,40 <7,39) Uhr. Sonnenuntergang 4,47 <4,49) Ubr. Mondausgaua 7.25 Uhr N. (8,31 Uhr N.) Monduntergang 9,03 Uhr V. (9,24 Uhr V.) — 3l. Januar: 1797: Ter Komponist Franz Schubert in Wien geboren (gestorben 1828); 1866: Der Dichter Friedrich Rückert in NeuseS bei Coburg gestorben (geb. 1788); 1871: Beginn des Waffenstillstandes zwischen Deutschland und Frankreich. — 1. Februar: 1733: Kurfürst Friedrich August 2. von Sachsen, König von Pole», in Warschau gestorben (geboren 1670); 1874: Der Dichter Hugo v. HostnannSthal in Wien geboren: 1910: Der Dichter Otto Julius Bierbaum in Dresden gestorben (geboren 1865); 1917: Beginn des ver- schärsten U-Bootkrirges. —v Vom städtische» Kraftverkehr. Bon der Verwaltung des Städtischen Kraftverkehr» geht un» fol gender Bericht zu: Der städtische Kraftverkehr hat sich im vergangenen Jahre günstig weiter entwickelt. In den Monaten Januar bis Dezember 1S25 sind insgesamt 676 364 Fahrscheine auSgegeben worben. Der ungünstigste Monat war der Mai mit 46 243 Fahrscheinen, tm Dezember wurde die Höchstzahl mit 77581 erreicht. Die Fahrzeuge haben zusammen 116 766 Kilometer zurückgelegt» ein Wagen durch schnittlich täglich 85 Kilometer. Auf einen Wagenkilometer entfielen 6H Personen. Unfälle sind nicht zu verzeichnen. Infolge des gesteigerten Verkehrs, der jetzt dauernd sämt liche vier Omnibusse beansprucht, machte sich das Fehlen eines Reservewagens stark bemerkbar. Zur Sicherstellung des Verkehrs haben sich deshalb die zuständigen Stellen genötigt gesehen, letzthin einen fünften Omnibu» in Auf trag zu geben. — Trotz der außerordentlich gestiegenen Betriebsausgaben (Betriebsstoffe, Bereifung, Löhn«) ist eS -er Verwaltung durch erfolgreiche organisatorische Matz- de» Brandes noch nicht ringetroffen war. —»Schadenfeuer in Mautitz. Heute früh kurz nach 3 Uhr verkündete Sie Alarmsirene des hiesigen Lauch hammerwerkes in mehrfachen schrillen Tönen Grobfeuer. In der benachbarten Gemeinde Mautitz war um genannte Zeit ein Feuer ausgebrochen, das einen weithin sichtbaren Schein verursachte. TS brannte die mit Stroh und Heu sowie mit sonstigem Material gefüllte geräumige Scheune vom Anwesen des Herrn Gutsbesitzers Kühne. Un mittelbar nach Alarmierung rückten die Lauchhammer- Werksfeuerwehr und die Riesaer Frei«. Feuerwehr mit ihren Motorspritzen nach dem Brandplatze au», woselbst sie trotz ungünstiger Wcgcverhältnisse in kürzester Zeit ctntrafen. Ihren vereinten Kräften gelang es, die ge fährdeten angrenzenden Gebäude zu erhalten. DaS Scheu- nengebäude — ein massiver Steinbau — ist bi» auf di« Umfassungsmauern nicbergebrannt und auch da» darin be findliche Stroh und Heu ist den Flammen zum Opfer ge fallen. so daß dem Besitzer erheblicher Schaden erwachsen ist. Tic Entstehungsursache konnte noch nicht einwandfrei sestgestcllt werden. Vermutlich liegt Brand st iftung vor. An dem Brandplatze war u. a. auch die OrtSfeuerwehr Boberscn erschienen, die aber nicht in Tätigkeit zu treten brauchte. In Ser 7. Stunde können di« auswärtigen Wehren wieder abrücken, da eine Gefahr der Wetterver- brrttung des Feuers nicht mehr bestand. — Wie uns au» Dübeln gemeldet wird, ist auch die dortige Motorspritze zur Hilfeleistung abgerückt, die aber während der Dauer des Brande» noch nicht abgerttckt war. —* P r o t e stv e r sa m m l un g. Aus die morgen Sonntag vormittag IN Uhr im „Wettiner Hof" stattfinbende Protcstvcrsaiiimlnng des Handwerks wird auch an dieser Stelle nochmals aufmerksam gemacht. —* G r f n n d e n e G e g c n st ä n d c. In der Zeit vom Mai 1023 bis Januar E6 wurden nachstehende Gegenstände gesunden: 2 Schlüssel, 1 Kopfkissen, 1 Hiiiidckrtte <1 Meter lang), 1 Stück Flacheiscn 1,55 Meter lang. Die Bcrlierer wollen sich zur Empfangsnahmc dieser Sachen an die Lau- Sespolizei, Standvrtvcrwaltuiig Riesa, wenden. Gleichzeitig wird mttacteilt, daß in Zukiüist Fundgegeiistände von gertn- acm Weit an einer Tafel am Eingang zur Bezirköwache Bismarckstrabc bctanntgcgeben werden Abboluna kann jederzeit »ui ornaiiutcr Wache erfolgen. —* Heimatvortraa i» „Wettiner H es". El» ein Zeichen erftgrkender Hetmatliebe und Hei- matte«»« darf wohl »er über Erwarten zahlreiche Besuch de» geftrß»««, »»m veret« Heimatmuseum Ries» und Umgegend veranstaltete Vortragsabend ange sprochen ryerb»«, au de« Herr Prafess»» Dr. Ra«da» Dresden, an der Hqud künstlerisch an,«fertigter Aufnahmen, die von Herr« Photograph Verner un Lichtbild vor- «führt wurden, tn fesselnde«, hochinteressantem Vsrtraa über di» «anart und da» wese« »<r »l»st«r und über da» Lebe« tn diesen sprach. Der Herr Vortragende hatte seine Aussührunge« 1» zwei Teil« gegliedert. »LH- rend er im ersten Teil über KlSster <m allgemeinen sprach, galt der »weite Bortrag»tetl pprnrhmltch den elbischen Klöstern und besonder» unserem hetmtsche» Kloster»« Rtesa, tm heutigen Zustand und tn der Rückbildung auf Grund der vom Vortragenden rrsolgretch vorgenommene» neuen Forschungen. Ein« stimmungsvoll« Einleitung er hielt der Abend durch einen herrliche» Liebervortrag de» Vberrealsch «Ichor», unter Leitung de» Oberprima- ners Hofmann. Herr Erster Bürgermttster Dr. Schet- der begrüßte namens des Verein- Heimatmuseum bi« Er- schienen«« und gab seiner besonderen Freude Ausdruck dar- über, daß viele Einwohner Riesa» und au» der Umgebung gekommen waren, um sich de» für unsere Heimat besonder» interessante» Vortrag anzuhüren. Leiber habe festgestrllt werde» müssen, daß sich der Verein Hetmatmnseum bisher nicht de» gewünschten großen Interesse» t» der Etnwvhner- schast erfreut habe. Um so erfreulicher sei «S. baß der heutige Abend «inen so guten Zuspruch gefunden hab«. Der Herr Bürgermeister bankte Herr» Professor Rauba, -aß er di« Forschungen unsere» Hetmatklofter» erneut ausgenom men habe und daß er sich habe berettgrsunben. un» die Er gebnisse seiner Korsch,ttätigkeit heute tn Wort und Bild vorzuführen. Er bat den Herrn Vortragenden, di« heute kundgegebenen zahlreichen Interessen al» Anregung für wettere, so wertvolle Forschungen zu betrachte». Immer mehr über -a» heimische Kloster zu «rsahren, müsse doch der Wunsch aller Riesaer Einwohner sein. — Aus dem fast eine Stunde währenden ersten Teile de» Vorträge» des Herrn Professors Rauba sei hier auszugsweise folgendes wiedergegeben: In den Wirren der BölkerwanderungSzett, 8 Jahre nach dem Tode de» Ostgotenkünig» Theodertch de» Großen tn Ravenna, gründete Benedikt von Nursia sein Kloster ans dem Monte Cassino zwischen Rom und Neapel (i. I. VA). Seitdem waren die Benediktiner ein wichtiger Faktor abendländischen Kulturleben». Ihre Klosterschulen übermittelten nach dem Untergang spätrümischer Kultur in keltischen, franco-romanischen und germanischen Länder« lateinisch-kirchltche Kultur, die Erbschaft der Antike, Bruch stücke griechischer und römischer Schriftsteller, verrtchteten so wertvolle Kultnrarbett. In den Klöstern namentlich der Benediktiner liegt der Ursprung unserer Natur- und Gei steswissenschaften. (St. Gallen, Reichenau, Fulda, HerSfelb, Eorvegg, Maria Laach, Chemnitz, Pegau, Laustgk usw.) Auch die Reformorben der Cluntazenscr und Zisterzienser, die sich von Cluny und Citeaux in Burgund avleiten. schätzten den ethischen Wert der Handarbeit, wie der Kopfarbeit hoch ein. Den Klöstern werden Konversen, Laienbrüder (Halbmünche), angeglieberk die in Kunst und Handwerk, namentlich in -er Baukunst Große» leisteten. (Mutter-Kloster Hirsau tn Schwaben, thüringische Tochter-Klöster), während die Zi sterzienser in Sachsen (Altzella, Kloster Buch, Grünhain) in abgelegenen Gegenden tn asketischer Arbeit durch Urbar machen von weiten Lanbstrecken, landwirtschaftlichen Muster betrieb, unschätzbare Dienste den nach Osten wieder vor dringenden Deutschen im Kolonisieren leisteten. In zahl ¬ reichen Lichtbildern wurde das Kloster als wohldurchdachter Organismus gezeigt, die Verschiedenheit in der Anlage der Klosterkirchen der Hauptorden erklärt, reizvolle Einzelheiten architektonischer Art in Kloster, Ktrche und Klausur vor Augen geführt (Kreuzgänge, Kapitelsaal, Refektorium usw.) Man sah kulturgeschichtliche Bilder von eindrucksvollem Ge präge: Mönche, Nonnen als Wissenschaftler, Dichter und Lehrer, als Bauleute und Künstler. Als Doppelkloster, wie es ja auch da» Riesaer Kloster in seiner Blütezeit war, wurde Paulinzella i. Thür, erwähnt, al» Augustiner-Ehor- Hcrren-Kloster Wechselburg-Zschillen besprochen, da ja Riesa einige Zeit Mönche diese» Ordens beherbergte. Den Schluß diese» BortragstetleS bildete ein dem Rahmen de» Vortrags treffend etngefügte» Stimmungsbild von dem beliebten Riesaer Klostertropfen, bekanntlich ein Speztaler- zcugnis der heimischen Firma Paul Starke. — Nach kurzer Pause erfreuten abermals die Sänger und Sänge rinnen des Oberrealschulchors die begeisterten Zuhörer, woraus Herr Professor Rauba zum zweiten Teile seines Vortrages überging. Seine Ausführungen waren» wie schon eingangs erwähnt, den sächsischen Klöstern der Elbeortschaften und insbesondere unserem heimt» schenKlofter gewidmet. Bor allem war e» da» prächtige Bauwerk deS Klosters »um Heiligen Kren» bei Mettzen, das die Bewunderung herausforberte, und dessen Räume heute noch als eine besondere Sehenswürdigkeit an zusprechen sind. Neben der hochinteressante« Treppenanlage, der geradezu märchenhaften Elbansicht, bildet der Kapitel- faal ein Prachtwerk romanischen Baustils. Nicht nur die Bildhauer- und Steinmetzkunst zeigt sich hier 1« glänzender Entfaltung, auch die Malereien bilde» eine herrliche AuSge- staltung diese» Raumes. Man lernte im wetteren da» Kloster Mühlberg kennen, «tn Werk der frühgotischen Zeit, und sodann daS Kloster Belgern. Nunmehr wandte sich der Herr Vortragende der Vorzeit unserer Heimatstadt Riesa zu. Bilder, nach überlieferten Steinzeichnungen «»gefertigt, geben Kund« von de» land- schaftlichen Schönheiten an der Elb«. Ein übersichtlicher Lageplan -es Klosters Rtesa wurde vom Vortragende« ein- gehend erläutert. Man konnte ersehen, baß die Klosteran lage keine klein« war. Auf Grund seiner Forschungen und wertvollen Ueberlieferungeu ist e» Herrn Prof. Rauda bestens gelungen, in anschaulichem Bortrage anf alle inter essanten Einzelheiten «US der Geschichte deS heimischen Klosters, auf seine ursprünglichen bauliche« Eigenheiten und Schönheiten etnzugeheu, die, wie er ausdrücklich be tonte, bank der Umsicht der Stadtverwaltung, welcher dafür da» allerbeste Zeugnis auszustellen sei, bis heutigen Tage» in angemessener Form zum großen Teile erhalten geblieben sind. So bilde beispielsweise der Ostflügel mit dem Nonnengarte« ein Prachtstück von größter Seltenheit, wie überhaupt die gesamte Klosteranlage mit dem herrlichen Stadtpark «tue» der malerischsten Bilder unsere» Sachsen lande» darstelle, aus da» die Stadt Riesa mit berechtigtem Stolz aufblicken könne. Di« Einzelheiten der Forschung», ergebntssr hat bekanntlich Herr Professor Rauda t» einem Artikel zusammengefaßt, de« wir in Nr. LSI de» „Riesaer Tageblatt" vom IS. Dezember 1S2K veröffentlicht haben. S» heißt dort«. a.: „In Riesa hebt un» der Gedanke, wohl vör dem älteste» sächsischen Kloster (gegründet vor 1119) zu stehen, einem vorgeschobene« Kulturposten, der Grenzwacht am User der Elve hielt, sie die trotzig« Burg Strehla, und so die Wechselfälle de» Art«»«». Brandschatzungen, Raub und Plünderung am «hefte» verspürte: auch bet dem, der nicht zum Zurüasühlt» tn da» Mittelalter, im Verstehen mittel- alterltchen Denken» mit Frömmigkeit im »lofterlebrn sich durchrtngt ans der frei« «rd leichten Anschauung -er Neu zeit, muß doch dt« Zähigkeit Bewunderung erwecken, mit der in unbeugsamer GlauenSkrast immer wieder dir Slosterge- schäfte anf dem HD-el üb» der Elbe und Jahna aus Schutt und Asch» «der tSWyzis»» EtWrmühüarmachung neu rrstan- den. Mit emfachEtzBMWGAWMnitßtg für die Bedürfnisse dcS wechselnden KßWWWWfM- gemauert oder gezimmert, »en «EMt. o-m-ZU MMZMM oh,« großes architrk- r, turlsche» Gepräge, aber gerade dsrnm nicht «in»« „Bau. kunft? Den» nicht sein« Sinzrl»lttd«r»»g«l, Gchmuckwerk, »et de« der Steinmetz seine Metßelkunst »«gen kou», mach,» di« Schünhelt und den vrrt ein,» Banmerke« an», sonder» »er nlem die -«Le Oesamtwirknng de» »enteren. Und dies« wirkt in Riesa an» de» hohe» «apisockel »er Anhöhe erhaben in der Onh« der Massigkeit, ohne Adlenkuna und Verzettelung bckrch Kleinlichkeit«, wundervoü aus Fetti- mtrkang von ber eltrn Berkehr»nd«r, der Elbe aus, berea> rkann von der eltrn Berkebr»nd«r, der Elbe nn», berechn ES ist sch«««, sich tzente de« alten Zustand der Außens Wirkung vorzustelen, wen« man „die romantische» Gefühle" adlegt, bi« uns erfreuen, wen» wir altersgraue Gemäzier sehen, t« dessen Ritzen Efeu sich «mporrankt «to «in grüner Schleier." — Mit «trächtigen Ausnahmen von dem Aeußeren »nd Inneren unserer altehrwürdigen Klosterkirche und mit einem Blick in die Krypta mtt -en dort ruhenden, sehr gut erhaltenen, au» der Klosterzrtt stammenden Leich«» wurde dt« Vtlbervorsühruna beendet. Der Herr Vortragende schloß seine mtt starkem Beifall aufgenommene« Ausführungen mtt dem Wunsche, möchte e» mir gelungen seist, den Zuhörern die Ueberzeugmig betgebracht zu haben, baß die Klosterbau- kunst hohen Wert beansprucht uub verdient. Für dessen Ver ständnis müssen wir un» alle einsetzen. — Der Hetmat-Abend fand seinen würdigen Abschluß mit einem Gchlnßgefange de» Oderrealschulchokes. Die Veranstaltung wirb gewiß hei allen Beteiligten ein« angenehm« Erinnerung wachhalten und die Liebe zu nnferrr Heimat vertieft habe«. — Wir glauben, im Sinne aller zu handel», denen e» vergönnt «ar, die heimatliche Veranstalt«»» zu desucheu, «en« wir auch an dieser Stell« dem geschätzte« Herrn Vortragenden, sowie Herrn Photograph Werner, de« sich um da» Wohlgeltnaeu de» Abend» sehr verdient gemacht hat, den jugendliche» Gänger» und Sängertnnen und auch dem Verein Heimat- musrum von Herze« banken. —* Lusttgrr Abe-nb. Der Deutschnattonale Hand- lungdgehtlsenverband Ort»gr. Riesa veranstaltet am ». 2. 26 abend» X» Uh« im Wettiner Has «inen „Lustigen Abend." Der un» noch von seinem letzte» Auftreten in Rtesa gut be kannte deutsche Meisterredner Rolf Friedrich wird mtt einem ausgewählten Programm die Zuhörer tn seinen Bann zu ziehen verstehen und verspricht einen genußreichen Abend. Alle» «eitere stehe Anzeige in der heutige« Nummer. —* Winter-TymtanS-Sänger gastieren mor gen Sonntag abend im „Stern." —* Großrussische» Künstler-Gastspiel. E» tft gelungen, da» berühmte großrussische Balalaika-Orchefter, Dirigent: Georg Vassiltesf, welche» auch hier von früheren Gastspielen her in bester Erinnerung steht, sür ein etnmali- ae» Gastspiel am Donnerstag, den 4. Februar tm Hotel Höpfner z« gewinnen. Die 2vköpfige Künstlerschar, welche tn allen größeren Städten de» In- und Auslandes mit de» besten Erfolgen gastierte, bringt eine besonder« Abwechslung durch die Mitwirkung der beiten russischen National- und Volkstänzer: Anna Tscherny und Sergei DmitrtewSki. Da» Orchester wird diesmal «tn vollständig neue«, hochinteressan te» Programm russischer und anderer Kompositionen spielen. — Jedenfalls bietet dieser Abend allen Besuchern wirklich interessante und buchkünstlerische Stunden. — Man benütze den Vorverkauf: Ztgarrengeschäft Wittig. —* Russische Lieber und Tänze. Im Hotel »um Stern veranstaltet der gemtsche Chor des Verein» russischer Studenten tn Dachse« ein Konzert. Man berichtet unS: „Diese junge 25 Mann starke Gesangveretntgung hat es Infolge der guten Stimmenzusammensetzung und der große» musikalischen Begabung de» Dirigenten, vermocht, sich auch In unserer mustkkunbigen Landeshauptstadt verbreiteten und wohlverdienten Ruhm zu erwerbe«. Jetzt wollen die junge« Sänger auch tn unserem ganzen Lande eine Reihe von Kon zerten veranstalte«. Wir unsererseits können diese Idee nur begrüben, denn abgesehen von dem musikalischen Genuß, welchen die Schönheit der russischen Lieber bietet, wirb «n» dadurch auch die Seele unseres großen Nachbarvolkes »er- stündlicher. Das abwechslungsreiche Programm verspricht den Abend interessant zu machen." -7-*MaSkenballberFechtschuleRiesa. Nach dem bereits einige Kostümfeste hiesiger Vereine den Beginn der diesjährigen Faschingszeit angezrtgt haben, rüstet der WohltätigkettSverein „Sächsische Fechtschule" zu einem öffent lichen Maskenball, der am nächste» Sonnabend, den 6. Februar, in Höpfner» Feftsälen abgehalten werbe« soll. Trotz der Hohen Unkosten, die ein derartige» Unternehmen erfordert, ist diesmal der Eintrittspreis für MaSken und Zuschauer auf nur 2 Mark festgesetzt worden. Wenn man bedenkt, daß von diese» 2 Mark die Hälft« für Vergnügungs steuern abgeht, muß man zugeben, baß der Eintrittspreis ein sehr mäßiger ist. Und da die Veranstaltungen der Fecht schule darauf -»geschnitten sind, Ueberschüsse zu erzielen, die dann zu wohltätigen Zwecken Verwendung finden, möchte man schon hoffen, daß recht viele -er Einladung Folge leisten. S» wirb wieder «ine hochfein« Dekoration geboten, zwei Musikkapellen spielen auf. Die schönsten und originellsten Herren- und DamenmaSken können namhafte Preise errin gen «nd Prinz Karneval wirb persönlich an dem Feste teil- nehmen, so daß ein genußreicher Abend in Aussicht steht. ES set noch daraus hingewtesen, daß der Maskenball der Fecht schule der erste und einzige in der bie»jährtgen Faschingszeit sür Riesa ist. Die vielen Mühen und daS Bestreben de» Festkomitee», allen Besuchern ein an schönen Eindrücken reiche» Fest zu bieten, würben den besten Lohn in einem recht zahlreichen Besuch« der Veranstaltung finden. E» sollte zu- nächst jeder sich etnstellen, der die Gorgen de» Alltags einmal sür einig« Stunden vergessen will und zum anderen sollte da» Fest einen jeden sehen, -er gern sein Scherflein zu einem wohltätigen Zweck beiträgt. Zur Behebung von Zweifeln sei noch bekannt gegeben, baß Zuschauer ohne Gesichtsmaske Zutritt haben, nur MaSkenabzetchen (Nase, Kopfbedeckung oder dergl.) anzulegen Haven. Man beachte auch das dies- bezügliche Inserat in heutiger Nr. N—r. —»Jahreshauptversammlung de»Gabels- Vergerschen Gtenographen-BereckneS Riesa. Am Dienstag rief der Stenographen-Berein Riesa seine Mitglieder zur 68. Jahreshauptversammlung zusammen. Der 1. Vorsitzende, Herr Lehrer Pöhntsch, eröffnete die Ver sammlung und entbot bei» erschienenen Kunftgenosstnnen und Kuustgenofsen eine« herzlichen Willkotnmengrnß. Alsdann wurde zur Erle-tguna der Tagesordnung geschritten. Ter Schriftführer, Herr Alsred Hammitzsch, führte an Hand des Jahrettertchte» die wichtigsten vegebenhetten innerhalb deS vergangenen Jahre» den Anwesenden nochmals vor Augen. Sterbet gebachte^der Berichterstatter insbesondere der großen Leistungen, welche von verschiedenen Veretnsniitglicd-lii aus dem Gebiete der Stenographie unter der vorzüglichen Leitung de» Vorsitzenden und UnterrtchtSletters, Herrn Pöhntsch. erzielt worben sind. Ist eS doch das erste Jahr im Verxin gewesen, in welchem außer der Gabelsbcrgcrscheii auch die EinhettSstrnographte in den BereinSübniigsstuiidcu gelehrt wurde. So verfügt bereit» heute der Stenographen verein Niesa über eine große Anzahl Mitglieder, welche da» neu« Einheitssystem mtt gutem Erfolg anwenden. Tas Bestreben des Verein» ist aber, auch in Zukunft rastlos weiter auf dem Gebiete der Verbreitung der Einheits stenographie zu wirken. Darf doch nicht verkannt werden, daß die Kurzschrift für jedermann unschätzbare Vorteile bietet, die auszunützen, Pflicht jedes Einzelnen sein müßte. Daß diese Erkenntnis aber in immer weltere Kreise ein dringt, stellte der Berichterstatter an Hand -er gemachten Feststellungen und der Teilnehmerzahlen in den abgehalte nen Vehrkursen etsreullcherwetsr fest. Am Ende de» Jahres- rückbltcke» würbe der Hvsfnüng Ausdruck aegeben, daß der Stcnogräphen-Veretn Riesa auch tm neuen Jahre im Zeichen der EtnheitSstenogravhte zum Nutzen seiner Mitalteder er-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)