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den Geldpreis zu beschaffen und mit entsprechender Widmung zu versehet! sind. Die Pächter und Besitzer bäuerlicher Wirtschaften, welche sich an der Konkurrenz beteiligen wollen, müssen ihre Bewerbung bis zum 1. Mai 1905 an das Direktorium deS landwirtschaftlichen KretsvereinS richten, in dessen Bezirk sie wohnen. Von dieser Stelle aus wird auch nähere Auskunft über die für eine erfolgreiche Preis bewerbung zu stellender Anfordernngen erteilt. — Nach der jüngsten Erhebung umfassen die fünf ärztlichen Kreisoereine SachsepS, deren Gebiete mit den fünf Regierungsbezirken zusammenfallen, in 29 Bezirksver einen 2103 Mitglieder. Davon entfallen auf den Kreis verein Bautzen 4 Bezirksvereine mit 159, auf den Kreis verein Dresden 7 Bezirksvereine mit 771, auf den Kreis verein Leipzig 7 Bezirksvereine mit 672, auf den KreiS- verein Chemnitz 6 Bezirksvereine mit 250 und auf den Kreisverein Zwickau 5 Bezirksvereine mit 251 Mitgliedern. Die meisten Mitglieder hat der Bezirksverein DreSden-Stadt (471), es folgen dann Leipzig-Stadt (389), Chemnitz-Stadt (112), Leipzig-Land (110) usw. Die Sterbekasse der ärzt lichen Bezirksvereine der Kreishauptmannschaft Leipzig hatte im Jahre 1904 eine Gesamteinnahme von 12 299 Mark und eine Ausgabe von 6773 Mark. An Sterbegeld wur den für sechs verstorbene Mitglieder 6600 Mark ausgezahlt. — Ueber die Ob st einfuhr nach Deutschland teilt der „Deutsche Anzeiger für die Marktlage und den Handel" mit, daß im vorigen Jahre 17 922 Doppelwaggons frisches Obst nach dem deutschen Zollgebiet gebracht worden sind. Hierfür wurden ca. 28 Millionen an das Ausland gezahlt. Man rechnet dabei auf Aepfel 11263 Doppel waggons, im Werte von 13 279 000 M., ferner 2587 Doppelwaggons Birnen für annähernd 4 866 000 M., so dann 1955 Doppelwaggons Pflaumen, die mit 2 347 000 Mark bewertet werden können, und 2117 Doppelwaggons Kirschen, Beeren usw., wofür 7 501 000 M. bezahlt werden mußten. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, daß auf der andern Seite auch von Deutschland aus nahezu 10 000 Doppelwaggons Pflaumen, Kirschen und anderes Steinobst per Schiff nach England abgegangen sind. Im Vorjahr wurden große Mengen Aepfel aus der Schweiz und Frank reich eingeführt, dagegen die meisten Birnen und Pflaumen aus Oesterreich-Ungarn. Großenhain. Wie aus Strauch mitgeteilt wird, stieß man dort bei dem Graben eines Senkloches auf denr Grundstücke des Pfarrlehns bei 3 Meter Tiefe auf eiir B raunkohlen stütz. Eine Kvhlcnprobe wurde von Herrn Schineidermeister Findeisen-Großenhain getrocknet und brannte hiernach! sehr gut. (Tbl.) )--( Dresden, 25. Februar. Im Grabow-Prvzeß wurde Frhr. von Grabow wegen Betrugs unter teilweiser Freisprechung zu 5 Jahren Gefängnis, Hildebrand wegen Betrugs und Untreue zu 7 Jahren Gefängnis und beide zu 5 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Ein Jahr der Untersuchungshaft wurde ihnen angerechnet. Tie Ange klagten Pfitzner und Schreiber wurden zu je 10 Monaten Gefängnis wegen Beihilfe zum Betrug und 3 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. )-( Dresden, 25. Februar. König Friedrich August hat das Protektorat über die 3. deutsche Künstgewerbeaus- stellung Dresden 1906 übernommen. Dresden. Auf Befehl deS Königs wird am König- lichen Hofe die Trauer wegen erfolgten Ahlebens deS Groß- fürsten SergtuS Alexandromitsch von Rußland auf eine! Woche von Sonnabend, den 25. Februar, bis mit Freitag,! den 3. März, in Verbindung mit der bereits angelegten getragen. — Ueber den Verlauf der Reise deS Prinzen Johann Georg sind bisher gute Nachrichten eingetroffen. Von Mailand begab sich der Prinz nach Turin, »m seiner Tante, der Herzogin-Mutter von Genua, einen mehrtägigen Besuch abzustatten. Am 6. d. MtL. setzte der Prinz die Reise über Ancona nach Neapel fort, wo er sich längere Zeit aufhielt, um auch die weitere Umgebung dieser Stadt kennen zu lernen. Augenblicklich weilt der Prinz in Palermo und wird von dort eine Rundreise durch Sizilien und einen Abstecher nach Tunis unternehmen. Dresden. Der AufstchtSrat der Aktiengesellschaft vorm. Seidel L Naumann hat in der am 23. Februar a. c. stattgefundenen Sitzung beschlossen, nach Vornahme größerer Abschreibungen für das abgelaufene Geschäftsjahr, die Ver teilung einer Dividende von 18°/», das sind 180 Mk. für eine Aktie und 90 Mk. für einen Genußschein, der General versammlung vorzuschlagen. —y. Dresden, 24. Februar. Die 4. Strafkammer des hiesigen Kgl. Landgerichts verhandelte heute nachmittag als Berufungsinstanz gegen den 38 Jahre alten, auS Bär walde bei Radeburg gebürtigen, in Görzig wohnenden Tischlergesellen Anton Gustav Möckel wegen HvuSftiedenS- bruchs. Am 1. August vorigen Jahres kam der Angeklagte in Görzig wegen der Kinder mit seinem Hauswirte, dem Bäckermeister Jotz, in Differenzen. Hierbei betrat Möckel auch dessen Bäckerei. Da der Angeklagte der mehrfachen Aufforderung, das Lokal zu verlassen, nicht nachkam, so machte er sich des Vergehens des Hausfriedensbruchs schul dig und wurde deshalb von dem Kgl. Schöffengerichte zu 15 Mark Geldstrafe eventuell 3 Tage Gefängnis verurteilt. Möckel legte hiergegen Berufung ein, jedoch erfolglos, das Rechtsmittel wurde als unbegründet kostenpflichtig verworfen, demnach das erstinstanzliche Urteil bestätigt. Freiberg. Der Silbcrbcrgbau im Erzgebirge ist mit der Zeit so in Verfall gekommen, daß die völlige Be triebseinstellung nur eine Frage der Zeit ist. Zwar ber gen die erzgebirgisckxn Berge noch! reichlich Silber, Blei und andere Metalle, aber der Rückgang des Silberpreises macht den Betrieb so unrentabel, daß der Staat schvn Millionen zuschießen mußte, um ihn wenigstens in be schränktem Umfange fortzuführen. Von den staatlichen Erzbertwerken bei Freiberg waren 1894 überhaupt 12 Gruben vorhanden, aber nur 5 im Betriebe, 1903 be standen nur noch 11 Gruben, davon aber nur 2 im Be triebe. Die Arbciterzahl von 4320 im Jahre 1894 mit einem Ausbringen von 27 757 Donnen im Werte von 2117-847 M. ist auf 2119 Mann mit einer Förderung von 19 838 Tonnen im Werte von 1081856 M. im Jahre 1903 zusammengeschmolzen. Tie Hüttenwerke bei Frei berg beschäftigten 1894 1569 Beamte und Arbeiter, im Jahre 1903 nur 1335 Mann. Ter Einkauf von Erzen und Gekrätzen betrug 1894 420 375 Doppelzentner im Werte vvn 8398535 M., im Jahre 1903 338970 Doppelzentner von 9 241M3 M. Tie Erträgnisse stellten sich wie folgt: Zuschuß bÄ den Erzbergwerken 1893 2 576189 M., im Jahre 1903 1 412902 M.; bei den Hüttenwerken bei Frei berg 1893 Ueberschuß von 1324 077 M., 1903 ein svlcher von 266 769 M. Im Jahre 1901 erforderten die Hütten werke einen Zuschuß von 2237 766 Mark. Chemnitz, 24. Februar. Bei dem Stollenbau der Meunzehnhainer Talsperrenänlage haben sich ganz unerwartet sogenannte Druckstellen gezeigt, bei denen durch loses Gerölle große Löcher entstehen, die auSgemauert werden müsse». Dies verursacht einen Kostenaufwand von 250000 Mk. .Diese Nachricht wurde in der gestrigen Stadtverordneten sitzung mit sehr gemischten Gefühlen a»fgenommen und e- soll jetzt eine nochmalige Prüfung der Verträge erfolgen, um eventuell die Unternehmer zu diesen Kosten mit heran- zuziehen. lein« mein« torgm Klaffe e, das -achtel I nach II von >e, die „So- all« »0 «/.- j irozen- Keiner« ««st A«r»l-rr WtdlsU «0 Aöfchtt). ,7^7^- Amtsölatt der König!. Amtshauptmmmschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrachS zu Riesa. H 47 Sonnabend, 85. Kedrnar 1905, »venös. 58. Sehr,. La, «rsa« T-g^UM «MM M, abend« E «u»nch« der ««m- und Festtage. «terteljLhrlicher bat »Holm, in der «zpedtttm W «keft » «mk SO Psg„ dnrch «sm «M im« d» Hm« L « Oft., bat «Mm, « «chatt« da lakserl. Paftmpolte» 1 Mut SV Psg., durch den «rirströg« fak w« Hm« L Muck 7 W« Mch »niiklihimmm» »ad« «MEM W«M»Um»st« für dl» «—»—-» dell Nu«««««», All ß Uhr M» GuoM. «mck md «al« W» ch «!»t,rttch k» Mtfa. - «chchWMla: » » , öst. - M» A» «adutttm »er«.»» ««ml»« « ««»a. Verdingung von Kohlen. Der für die diesjährigen Schießübungen erforderliche Bedarf an Böhmischen Braun- kohlen — Nußkohle I auS Brüxer Gruben — zur Kesselfeuerung, etwa 40000 stg für den Jeldartjllerie-Schießplatz Zeithain (Bahnstation Röderau) und etwa 40000 kg für den Infanterie-Schießplatz Haidehäuser (Bahnstation Wülknitz) soll öffentlich verdungen werden. Postmäßig verschlossene Angebote mit der Aufschrift „Bersti«ß»«ß st,« Kühlen" sind portofrei an die unterzeichnete Kommandantur bis zum BerdingungStermine einzu reichen. Der VerdingungStermin findet am 16. März d. I. vormittags 11 Uhr im Geschäfts zimmer der Kommandantur im Barackenlager Zeithain bei Röderau statt. Bedingungen können gegen Einsendung von 50 Pfennigen in 10 Pfg.-Briefmarkea bezogen werden. ZuschlagSfrist: 30 Tage. Sommaustantur des Trustste»übouzSstlastes Zett-ata. Bekanntmachung. Die Anfuhre von 400 Meter Steiuklarschstlg frei Glbufer Gröba aus den Brüchen bei Meißen soll vergeben werden. Angebote mit Proben der Qualität sind bis zum 4. März d. I. bei Unterzeichnetem einzureichen. Die Anfuhr« hat bi, 1. Mai zu er folgen. Gleichzeitig sollen ca. 600 Meter Gräben gehoben werden, welche an den Mindest fordernden vergeben werden. Angebote sind ebenfalls bis 4. März einzureichen. Merzdorf, den 25. Februar 1905. Münch, Gemeindevorstand. üer. i., von llen in kieferne Rollen ßraa«- llgungs- n. Die »ohnung 1905. IN«. richteten MS8S, Meine« ollen. l egslsi im L m. ein. -V.voriw 'ordsrg«. , S. m. Igeln. MH««- Vo. U Oertliches und Sächsisches. Riesa, 25. Februar 1905. —)-( Tie Reichsbank und die Sächsische Bank > haben, wie man uns heute nachmittag aus Berlin bez. ! Tresden meldet, den Wechseldiskont auf drei und den Lombardzinsfuß auf vier Prozent herabgesetzt. — Wiederum sind wir in der erfreulichen Lage, mit teilen zu können, daß der Wohltätigkeitsverein „Sächsische Fechtschule" Verband Pausitz ebenfalls 60 Mark für daS Bezirks siechenhaus Großenhain einge,andt hat, welcher Bei ttag zur Ausschmückung der Räume bez. Anschaffung dauernder Segenstände verwendet werden soll. —)!( Die Privatschiffer-Transportge nossenschaft, E. G. m. b. H., hat nunmehr das erste Geschäftsjahr hinter sich Ter Genossenschaft hat sich jetzt auch die Reederei der Vereinigten Saaleschiffer mit 154 Mitgliedern und 160 Fahrzeugen durch Vertrag ange schlossen. Außerdem sind nvch vertragsmäßig 50 Sachsen kähne (Steineschiffer) hiuzugekommen, svdaß nunmehr die Genossenschaft 1100 Mitglieder mit 1200 Fahrzeugen — von allen Dimensionen und Raum — stark ist. Sämtliche zur Genossenschaft gehörenden Fahrzeuge haben eine Ge lamttragfähigkeit von etwa 700000 Tonnen. Ter Wert dieses Schiffsparkes ist mit 25- bis 26 Millionen Mark nicht zu hoch beziffert. Die Haftsumme der Genossenschaft dürfte eine halbe Million Mark erreicht haben. — Die für vorigen Sonntag geplante Eröffnung der diesjährigen Spielfaison des „Riesaer Fußball-Klubs 1903" konnte infolge des schlechten Wetters nicht stattfinden. Die selbe beginnt nunmehr morgen nachmittag ^2 Uhr. Freunde dieses Sports werden hierauf aufmerksam gemacht. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff" aus Aussig : Am 20. Februar ist die offizielle Eröffnung der diesjährigen Elbeschifsahrt erfolgt; wenn auch die Braunkohlenverladungen gegenwärtig noch etwas schwach sind, so dürften doch in der nächsten Zeit größere Quantitäten zum Umschlag gebracht werden, sodaß sich bald ein lebhafter Verkehr entwickeln kanü. Allerdings ist der Wasserstand nichst vollschiffig. Bezüglich der Frach ten sind die beiden Parteien, die hiesigen Kohlenverladcr und die Genossenschaft der Privatschiffer, woch zu keiner Einigung gekommen, wodurch die Entwicklung der Ver ladungen noch sehr stark aufgehalten ist, denn keine der Parteien will nachgeben, und jede sucht ihren eingenomme nen Standpunkt zu behaupten. — „Los von Rom im Königreich Sachsen" betitelt sich eine Denkschrift, die der Pfarrer an der Lrinitatiskirche in Dresden, Franz Blanckmeister, soeben veröffentlicht und in der er auf gründ amtlicher Statistik den Nachweis führt, daß man mit vollem Rechte von einer LoS von Rom-Be wegung in Sachsen sprechen kann. Von 1877—1903 sind hier 6333 Uebertritte von der römischen zur evangelischen, dagegen nur 916 Austritte auS der evangelischen zur römischen Kirche erfolgt. Der Verfasser beleuchtet die Gründe dieser Erscheinung und fügt zum Schluß die Bestimmungen über Konfesstonswechsel, Mischehen und kon fessionelle Kindererziehung in Sachsen bei. Die Schrift ist im Verlag von Kranz Sturm u. Co. in Dresden erschienen und in der Buchhandlung von Justus Naumann, Wall straße 6, zum Preise von 25 Pfg. zu haben. — Der Landeskulturrat für daS Königreich Sachsen macht bekannt, daß haS Königl. Ministerium des Jnnem beschlössest hat, für daS Jahr 1905 auS der Reu- ningstiftung zwei Preise für mustergiltige bäuerliche Wirt schaften auSzusetzen. Die Prekse bestehen auS Geldpreisen im Betrage von 500 Mk. oder in Ehrenpreisen, die für