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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192708125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270812
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-12
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1927
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Stellmacher Medel mit itete darauf die DaN« „:r Vater von sechs um ¬ würbe der al» seifte»« TT «aMstkmdt du vegrtff waren, ein« Reif« Mb «»»«treten, trat der Förster an daß Auw .««ttm, schätz auf. deÄe, und traf Dr. von Maltin« k»dt inden La» und seine Frau in die Brust Beide ftnv fofv«t ihren vecketzunam erlege«. ». .Mord und Tetbstmordversuch In Schlochau Mwaa bezeichnet« Au^herÄvur «1«»» mehrfache« Mörder». Mat ,d»., I». kmn et« 28 jähria« Russe Wladimir Mlzow mit -einem schweren Rückenschuß 1« die Berliner »-«rritt. Sr erzählte, er dabe die Schwester eine» gewisse« ' i von Angermünde wohne, » Rache habe ihn Stempln inttlungen habe« «un ev- in t« U«germü«de und er Kranke war noch nicht die Tharitö heimlich ver- »re 1920 in Stettin e»n«r « zu 2i/, Jahren Zucht« ,t au» Rathenow die Mit teilung ein gelaufen, daß min ihn dort unter dem drin- henden Bewacht «ine» ans dem Lande verübten MorfteD tchtgeiNnnme« hat. . Blutiger Zusammenftotz »wische« Ven- oarmeri« «nd Räuberdanden. In der Nähe von Ailiane (Serbien) stutz «ine Seicharmenevatrouille mit zwei Räuberbanden zusammen. Bei einem längere» erbitterten Kamps wurden 10 Personen getötet, darunter ein Gendarm, l. Li« eigenartiger Selbstmord. Wegen häuS- «her ZwWgkeiten machte in Sunmern der 28 jährige Sandwirt Philipp Lamp auf eigenartige Weise seinem Leben ddr Ende. Er Mlte sein« beiden Hosentaschen mit Pulver, weckte dann eine Zündschnur an und hielt sie in da» vulver, wodurch diese» explodierte. Lamp wurde 1« Stücke 'gerissen. Mit dem Motorrad« 1« de« Eisenbahn« twg. Der 27jährige Beamte einer Brauerei kn Rochlitz». 8., Bohumil Josifek, fuhr mit seinem Motorrade t» voller Wucht in den die Straße kreuzenden Eisenbahnzug Hin ei«. Da» Rad wurde demoliert, dem Fahrer sofort ein Bet» gänzlich abgetrennt und außerdem lebensgefährliche g- Pmovw-Penh starb König Sisoivath von Kambodscha, LK unter französischem Protektorat steht, im Alter von 87 Jahve«. Er hat, umgeben von seinen 101 Frauen, et« überaus friedliche» Dasei« geführt. . , , Attentat «nd Feuersbrunst i« Sacra- «ento. Nach einer Meldung der Morgenblätter au» New- hork explodierte in dem Dachgeschoß des Stadttheaters in Gacramento, der Hauptstadt des Staate» Kalifornien, eine Bombe. Durch die Gewalt der Explosion wurde daS ganze Dach weggerissen und eine Feuersbrunst auSgelüst, welche da» Gebäude nahezu vollständig zerstörte. » Grotzseuer i« einer Sunstworlfabrill In der Aimstwollfabrik der Gebr. Walder in Aalen (Württem berg) brach heute nacht in einem Sortwrsmll Feuer da» da» alte bei einem früheren Brand verschont geblie bene Gebäude, in dem auch die Büros uutergebracht waren, sowie der größte Teil eines neuen Gebäude» zum GutSscheune. Die Scheune l. Strahe vo» Blankenberg nach Brügge stürzte ein"Autö^ buS, der nrit zahlreichen Personen besetzt war, in eine« ussoegradeu. 10 Personen sind schwer verletzt. E» find zu bestageu, jedoch sind Mei Engländer leben»« Ich verletzt worveu. chw«r«r A»t»»«fall. Nach einer Meldung der Neumark a« Anwetterkata! Ernte vernick au» allen T , im Kreise Friedeberge eine «oh« Feldscheune mit d« frisch geborgene« Ernte durch Blitz entzündet worde« und bi» auf die Grundmauern niedergebrannt. Ein weiterer Blitzschlag traf in demselben Ott «in Wohnhaus «nd äscherte «» «tu Jr» Schtanow wurde ein 72 jähriger Manu, der auf dem Felde Vieh hütete, von einem Blitz so- troffen und getötet. In Gchönlanke schlug der BÄ bet einem Gewitter i» eine große GutSscheune. Die Scheune und ein benachbarter StE Hingen in Flammen auf. DaS Birch bannte geborgen werden. Für 200000 Mark Unwetterschäde« in Parchim Wie nunmehr festgestellt ist, betragt der durch da» Unwetter am 3. Juni im AmtSgebiet Parchim an ge richtete Sachschaden rund 200000 Mark. Da der Staat und da» Amt Parchim kerne finanzielle Hilfe gewähren, hat man sich zur Einleitung einer Sreditamon entschlossen. ExpLos10«»«nglück. In Eldorado (Arkansas) - . - - - " ' -AEbE große Dynamit« n Bel sie«. Auf der mann Rociknarm au» Hannover, als dieser einem Motor ttidfahr« auSweichen wollte. Die Locht« de» Fabrikan ten wurde sofort getötet; die Gattin ist ihnen Verletzungen erlegen. Rockmann selbst wurde schwer verletzt. Flugzeug««fall. Gestern mittag stürrste das Wasserflugzeug D 47 der Aerosport-G m. b. H Warne münde etwa 500 Meter vor dem Badestrande in» Mass«, überschlug sich rock» wurde sehr schwer beschädigt. Der Flugzeugführer und sein Begleit« kamen mit dem Schrecken davon. Zwölf Personen bei «ine« Eiseubah«»«- sammenstoß verletzt. I» Krafu bet Lemberg stieß gestern früh ein Personenzug nrit einer Lokomotive zu sammen, wobei 12 Reisende schwer verletzt wurden. nichtet. Ebenso »Wei voll beladene LisenbahnwaggonS. Riesenwaldbrand durch Blitzschlag Nach ein« Meldung au» Verschätz wurde in der vergangenen Nacht ein in der Nähe der Stadt gelegener w«d durch Blitzschlag- in Brano gesetzt. 7000 Joch Wald steh«, be reit» in Flammen. Ueber 4000 Personen beteiligen sich an de« Löscharbeiten. Man befürchtet, daß dem Feuer eins« Menschenleben »um Opfer gefallen sind. Fan« o» nicht bald gelingt, den Brand einzudämmen, besteht für die Stadt selbst Gefahr von dem Feuer ergriffen zu werden. Dieder ein« Feu«rwerk»expl»sion. Wie die Morgenblätter au» Neapel melden, ereignete sich in der Nähe von Towe del Greco in ein« Fabrik von Feuer« werk-körper« eine schwere Explosion. Da» Gebäude wurde vollständig zerstört. Bier Tote wurden au» den Trüm mern geborgen. Fünf Verletzte fand«, Aufnahme in einem Arankenhause. Unwetterkatastrophen in der Neumark. Nach den Lage« schönen Erntewetter» sind setzt in der verschiedenen Orte« außerordentlich schwere «PH«, ein getreten, die große Teile der et haben. Es liegen verschieden« Meldungen ile« der Mark vor. So ist in Mückenburg AnfäH« i« «f »er « bei BreSlau wurde« zwei Arbeit« von einem Wagen, der sich loSgerissen hatte, buchstäblich zu quetscht. Auf der Eoncordiagrube bei Hindenburg ein Pfeilerbruch, bei dem siebe« Bergleute rm weniger schwer verletzt wurden. Bier andere muri schüttet, konnten ab« Ichwer verletzt geborgen w An den Bergen tot aufgefunde«. Lo»>n im Hagengebirge vermißten drei Salzburg« Touristen sind zwei k»t aufgefunden worden. «sühne für die Diebstähle 1« MÜ«A«»ar Residenzmuseum vor dem Strafgericht hatte« Ach der Bibliothekar Dr. Rieger und zwei Antiquare wtz»r» der Diebstahl-angelegen heft im Residenzmuseum pt ver antworten. Es handelt sich um den Diebstahl ein« «wft« Anzahl von Stahlstichen, Lithographien, Drucken, Kupfer- stich«. Aquarellen, Zeichnungen, wertvollen Bilder« «sw. Da» Urteil lautete gegen Dr. Ries« auf eine GesänautS- strase von einem Jahr sechs Monaten, gegen den Antiquar Stark auf neun Monate Gefängnis, während der dritte Angeklagte mangel» ausreichenden Beweise» fretgespttchen wurde. Li« mehrfacher Lebensretter. I« der Ge- melndebvdeanstalt zu Marl hatten zwei zu Besuch wällende Damen gebadet. Plötzlich ließen di« Kräfte der eine« «ach und sw klammerte sich an ihrer Freundin fest, so daß auch diese dem Ertrinken nahe. war. Auf ihre Hilferufe eilte der Bademeister Betveh» herbei und konnte mit großer Mühe die beiden retten. Bademeister Betreh» hat be«8. 27 Menschen vor dem Ertrinke» gerettet. Werte, di« In» Meer fließen. ES handelt fach nicht um den Nibelungenhort oder andere, im Rhein dar senkte Schätze, sondern um den Goldgehalt de» Rhetn- wasser» bei Leverkusen und Karlsruhe, der von den Ehe- mikern Hab« und Jaenicke »ach einem sehr fei« au»- gearbeiteten Verfahren sestgestellt worden ist. Di« Schwan kungen im Goldgehalt sind sehr gttß, wa» darauf bin- deutet, daß da» Edelmetall nicht in Form eine» im Dass« löslichen Goldsalze» vorhanden ist, sonder» vermutlich 1« gröberen Teilchen auftritt, di« durch Fremdkörper t» Dass« schwebend gehalten werden. Im Durchschnitt km», men auf je 1000 Kubikmeter Rheinwafser ungefähr drei Milligramm Gold «nd etwa sechs Milligramm Stlbar. Mag diese Menge auch äußerst gering erscheine«, ko «albt sich doch bei ein« Wasserführung von 2000 Kubikmeter» rn der Sekunde, daß der Rhein im Laufe eine» Iah«» rund 200 Kilogramm Gold in daS Meer befördert. Leider verfügen Wissenschaft und Technik noch nicht üb« rationell« Methoden, um au» «in« so starken Verdün nung da» Gold in größeren Mengen zu gewinne«. «in Brief Blüchers. GS hat auch früh« »erb-ge geben, die trotz Majestäts-BelechigungS-Paragraph«- dav Mund austaten, wenn sie zornig, waren. Da ist et« Bries Blüchers. Die stelle«, großen Buchstaben stehen wie ge meißelt auf dem vergilbten Fetzen. Mitwn durch den Satz hat der Kiel einen gewaltigen Spritz« getan, der wie die Zeichnung eine- Granateinschlages auSsieht. Der Brief trägt da» Datum: „Möckern, 16. Oktober 1813" «nd ist an den Kronprimen von Schweden, Bernadotte, .ge richtet. Mehrmals schon hatte der Feldmarschall femr Truppen vergeblich eingesetzt, well der Schwede «icht eingrifs Zornwütig hieb der Alte folgenden Satz hin: „Wenn der Hund von Zigeuner nicht sofort erscheint, fo muß ihm da» heilig Kreuz Granaten Bomben Lommr- tvetier klein schlagen. Blücher". Das Schreiben ist ne die richtigen Hände gekommen und hat — geholfen. i Mama war ja so tapfer und furchtlos — mir selbst hat sie nie «in ähnliches Wort gesagt — ich hätte ihr« Besorgnisse auch jongeläch^t — denn — dem» —" sie brach stockend und > Verwundert hatte der Vater ihr zugchört. .Ja, mein ! Kind,' meinte er, .das klingt ja beinahe, als sei dem Beruf dir auf einmal ans Herz gewachsen? Ich Weitz doch daß du stcüher —- i Sie schnitt ihm hastig da» Wort ab, «st de« Versuch Ist»«» Lächeln». .Und wenn eS nun wirklich so wär« —? Wenn es mir jetzt in der Tat schwer fiele, au» der Manege jortzubleiben —? Nicht wahr, dann würdest du mir gestatten, »aß ich auch fernerhin, — wenigsten» noch einig« Jahre —" > .Ich dürft« e» nicht," lehnte der Vater mit feierlichem Kopfschütteln ab. .Du vergißt da» Wort, daß ich dem« sterbenden Mutter gegeben habe." .O, wenn die gute Mama noch lebte," kämpfte Ethel weiter^ .sie würde gewiß mein« Bitte entsprech« —" ihr Blick fiel plötzlich auf die Komtesse, und da zuckte eS in Hellem Aufleuchten üb« ihr Gesicht hin, ihr unsicherer To« wurde fest«. „Siehst du, ich kann doch Adele nicht allein reiten lassen," rief fie fast wie in leisem Triumph, einen vollwichtig« Grund gesund« zu haben, „das geht doch gar nicht —" „Nicht an mich denke," mischte sich di« Komtess« in lebhaft« Ergriffenheit in daS Gespräch. „DaS sollst d« nicht! wa» dein Papa gesagt hat, mutz für dich bestimmend sei». Wen« dir wirklich spät« einmal in der Reitbahn ein neue» Unglück zustieße — der arme Oheim könnte ;a nie Wied« ruhig werden I Und dann — eS ist etwa» Heiliges um «in Wort, da» an einem Totenbett verpfändet wurde — darüber schreitet wa« nicht so leicht fort —" Ethel neigte sich liebkosend zur Komtesse und flüsterte ihr beschwörend zu: „Sprich nicht l Hilf mir l Wir muffe« Papa überreden. Ich wA auch fernerhin «st dir rette« — ich will, ich muß eS!" Mr. Greffkin» war imwischen aufgestandea und hatte von einem seitwärts stehenden Schränkchen da» schöne lebensvolle Bild seiner Frau herbeigcholt, da» er mm vor Echel auf de» Lisch stellte. „Da ist Mama," sprach er langsam und tieft ernst, „strge ihr selbst, daß du dich weigerst, ihren letzt« Wunsch zu erfüllen I" „O, sprich nicht so, Papa! Du weißt doch, wie schr ich Mama geliebt hab« mrd wie unendlich teuer mir die Er innerung an fie ist! Sie berührte in innigem Kuß da» Bild mit dm Lippen und trug eS wieder an seinen Platz — zwei Schalen mit weiß« und roten Blüten ruckte fie in die Nahe. «l» sie zum Tisch zurückkam, begann fie mit leicht be bend« Lippen von neuem: „Sieh, Papa, es kann doch Um stände geben, die — die —" fie mochte wahrscheinlich ein sehen, daß sie in Lies« Richtung »icht zum Ziel gelange, und hielt überlegend dm«. Der Vater wartet« eine kleine Weitz dann fragte er: „Wa- für Umstände? So sprich." Ethel hatte sich Wied« neben die Komtess« aesetzt «nd hielt ihr« Hand fest, al» gewähre ihr die» ein« Schutz. Ab« bald schon ließ st« die Hand der Freundin sink« und setzte sich auf ihrm Stuhl gerade zurecht. Ein roter Streif« zog sich üb« ihre Stirn. Sie empfand plötzlich, daß die» Ber« jieckspiel ihr« ebenso unwürdig fei, als «» kränkend für dm Vater sein mußt«. Sie wollt« sich ruhig zu ihr« Lat bekenn« — nur mußt« natürlich der Name dessen, der damit^in Ber- binduiw stand, ein Geheimnis bleiben. „Verzeih, Papa," sagte sie tapfer, „daß ich nicht gleich zu Anfang dm Grund nanntz d« wünschenswert macht, meine Tätigkeit im Zirku» Wied« aufzunehmm. ... Du hast mir die bolle VcrsssgnngSfreihett üb« mein vermöam «lass« — jo hab« ich denn schon vor einig« Zeit, ohne"«st"d«ijim Rat einzuholm, «ich dies« Erlaubnis bedient. Ich habe bo- Geld auSgeliehm und möchte «S vorläufig noch nicht zurück fordern. Darm» —" „Du hast da» Geld anSgeliehm?" fragt« « in höchst« Ver blüffung. „An wm?" ' Sie sah ihn bittend an. „Ich würde e» als ein« hohen Beweis Leine» Vertrauen» betrachten, wmn tw mir euassm wolltest, einen Ramm zu nennen." Mr. Greffkin» biß sich aus di« Appen, Wer die zuerst eine heftig« Antwort hatte spmdeln wollen. Nu» schwieg er eine kurz« Zeit, ab« mau sah, eS arbeitete eine bitte« Erregung in ihm. Sein vergöttertes Sind, «tt dem « bisher ein Gedanke und ein« Seel« gewesen, »«barg ihm etwa», und «S handelte sich nicht etwa»« «in« geringfügige Kleinigkeit, sondern um ein« bedeutende Summe Geldes, o« bestimmend auf Ethel» ganz« Zukunft einwirkm konnte. Lo» snnem Standpunkte aus al» Bat« und leben-erfahrener Man» mußte « ihr seltsame» Vorgehen verurteil«. Ab« fie war schließlich im Kampf mit den Bitternisse» de» Leben» und eine» mühevoll« Berufe» gereist — dämm wollt« « sich andrerseits ihr« Bitt« um Vertrau« füg«." Er »«mochte jedoch sein« Stimme ein« Beiklang de» BerletztseinS nicht zu nehmen, al» er mdlich antwortet«: ^Die du willst! Allein ich denk«, du wirst dennoch bald zu dem Entschluß komm«, mich in dies« eigentümlichen Angelegenheit klar sehen zu lasse». Ein kleine» Anrecht darauf hab« »ch wohl." Steif ging « au» de« Zimm«. Ethel hieu ihn nicht zurück. Sie sah ihm nur mV der« dunkelten Augen »ach, beide Hände auf dre Brust gepreßt. Ein leis« Seufzer löst« sich von ihrm Lipp«. Dann wandt« fie sich der Freundin zu — stutzt« jedoch, al» fie i« Antlitz derselben einen ganz merkwürdig gespannt« Zug bemerkte. . . . Die Komtesse hatte der kurzen Auseinandersetzung zwischen Dal« und Tochter mit einem Gefühl begreiflich« Unbehagen» beiaewohnt. ktzch auf fie mußt« Ethel» Erklärung, daß fie ihr Geld au jemand auSgeliehm, dessen Namm fl« sich zu nennen weigert«, «igmarttg wirken. Ei» schattender Schlei« wollt« sich ihr über da» süß« und «in« Bud L« Gefährtin breit«. Aber sofort zerteilte sie ihn mit beide» Händm — nein, nein, auch nicht d« kleinst« wurzelfas« «ine» Zweifel» gewährt« sie Raum in ihr« Brust! Und doch k tttelte sie leis« dm Kopf «nd mußt« üb« den Zusammenhang grübeln — — da ging «in schlagartige» Zuck« durch ihrm Körper. Jäh fiel ihr ein, daß sie vor länger« Zett schon in Ethel» Händm einmal einen Brief gesehen hatte, durch dessen Schriftzüge fie an die de» Bruder» «innert wordm war. Sie hatte nur flüchtig mit den Augen üb« da» Blatt hinaestreift und nicht weit« darauf geachtet. Sie mußt« sich natürlich täusch« — Ethel kannte ja dm Graf« Adolf gar nicht, war nur «»mal im Nebengemach unfreiwillig, Ohrrnzeugin eine» Gesprächs zwischen Bruder «nd Schwester gewesen. Jetzt mm sah di« Komtesse jenen Brief mit dm bekannten Schriftzug« plötzlich Wied« Vor sich wm» « doch von der Hand de» Bruder» gewesen wäre?! Wmn zwischen dm beiden eine Verbindung bestand, um di« fie «icht wußte, nicht wissen solltz fie nicht und niemand sonst?! . . . Da für «in« Verbindung ab« konnte da» sein? Daß Graf Adolf derjenige war, dem Ethel da» Geld aeliehm, «hört« selbst« verstLndlich in dm Bereich der Unmöglichkeitm. wie hätte fich da» fügen sollen? Da war gar keine Brücke. Und doch — und doch! ... Die Spannung, die diese hin- und herwogenden Gedanken in ihr erzeugt«, war e», die Ethel stutz« macht«, al» ste sich nach d« Eutjernung de» Vater» d« Freundin zuwandt«. «ei» , und stranj >«. „Bravo, Meistttstütl DU Mißbrauchen!" Di« Empörung schwoll ihr in der Kew z» «ine« Scheck. „Ein Dieb ist «! Em Dieb per schlimmsten Art!" Jetzt flammte e» in Ethel» Lugen heiß «ad zornig auf. „Nimm dir» Wort zurück", rief sie mit metallisch Mag«-« Vfianq», „ich duld« «» nicht!" Portsetznnq kolgtz geriet, wie es ja mm wirklich i Die Komtesse stieß dm « zu unnatürlich« Ruhe ein« Mi auf. Ein greller Hohngelächtrr du stolzer Aristokrat! Da» wc Sin Streich ohnegleichen!" Sie lief wie «in« «ftmgme Tigerin in dem Zimm« nach«. ,^v, ich hab« ihn bwh« «st halb gekannt, mein« edlen Herrn Bruder! Nun ficht d« Held erst in voll« strahlend« Lebensgröße vor mir!" Sie scherzt« nnstcher: »Wie siehst du denn au»? Hoffent lich willst du nicht auch ein Verhör mit mir anstell« —?" Die Komtesse rief in ihrer impulsiven Art: .Und wem, ich die Absicht hatte —? Ich will indessen nur emS miss«. Sage mir, daß — mein Bruder nicht mit der Angelegenheit in Berbindung steht —!" Ethel entfärbt« sich nnd sich verratend, stammckte st« »«willkürlich: „Woher weißt du — ?" Da Mckte di« Komtesse mit ein« wild« Bewegung empor. Totenbleich wurde ste. Ihr« Hände krallt« sich i» dm Arm der Freundin, und sie rief mit Herzzerreißmd« Stimme: „Rein — nein! E» ist nicht wahr — e» kann io nicht wahr sei« — l" „So höre mich doch erst an —" „Er hat von dir La» Geld genommen, nachdem « euch, deinem Vater und dir, di« Schwell« seine» Hause» versagt —?!" „Laß mich dir erklären —" „WaS?!" Sie zwang sich plötzlich, gleichsam mit eirw« Ruck, z« starr«, unheimlich« Ruhe und setzte fich sogar. „Gut. Sprich denn." Die arme Echel begann mm zu bericht«, ab« dm Zauber, der damals zwischen ihr und Gras Adolf so be. zwingend gewebt, ««mochte fie in dies« peinlich« Stunde nicht heraufzubeschwören. Die Komtesse hätte ihn wohl kann» in ihr grollgepanzerte» Innere eindringm lassen. Die Wort« waren für sie leer« Schall. Sie begriff nur da» eine: Graf Adolf hatte die Verwandte erst kalt und henlo» verleugnet, — als ste mit voll« Händm vor ihm erschien — mit da» Geld« darin, da» ihn rett« konnte — da besann « fich »icht ein« Lugmblick — da griff « zu! Da» hatte « getan! Bon eine« törichten jung« Mädchen da» fich von ihrem weichen Herzen leit« ließ, «ahm m flrupelloS di« Hufe an, ohne auch nur daran z» drnkä^ ob sie sich »icht selbst prriSgab und in die bitterste Berlegmheit ' ' ' "ch gescheh« war! - « Stuhl zurück, auf dm fie fich Minute niederg," " : kam von " war in d« Seele hwein!" Da trat Ethck ernst «nd entschied« vor sie Hw nnd be gehrte: „Du sollst nicht so von dein«, Bruder sprech«! Er ist wcht da», wa» du « ihm stehst! Er mag sHvach »d leichtsinnig gewesen sein, ja — ab« mm ist « ans ckn« an deren Bahn, auf ein« ganz anderen! Dd tm«schütterlich in mir . . . Sonst hätte Unwürdig« zu Füßen streut." „Eine blind« Törin — da» bist dst, »ja! Oder
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