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der al» Beschützer und Lrwecker der Neben Todten große Verehrung genoß, trat nun der bewährte starke Kämpfer Michael, der bildlich — ebenso wie Wodan — al» Schimmcuciter mit ein.m zweischneidigen Schwert in der Rechten dargestellt wird. Zuweilen hält er auch die ab« messende Waage in der Hand, um die guten und bö en Thaten der auferweckten Seelen abznwägen, weshalb mau jedenfalls anch sein Fest in die Jahreszeit verlebt Hal, in welch r die Sonne in das Zeichen der Wage tritt. Jin Jahre 493 wurde dies neue „Fest der Engel" oder kurz „Eugelfest", wie die katholische Kirche es auch , nannie, durch den römischen Bischof Gelafius I. ange- I ord-'et und im 9. Jahrhundert allgemein aus den 29. Sep- j tember verlegt. Tie Nnchsüimde zu Mainz e.wähnen es anu» 813 schon unter dem Tiiel „trirchioeihfest deö hei ligen Erzengels Michael". j> rui llls, weil am 29 Sep- tember die dem hohen Hinuael-rsärslen zu Ehren erbaute Kirche zu Rom eiugeweiht worden war. Aus diesem Grunde hieß auch der 29 September , l-V-wnm voäi- vLtion«8 Lliehaeliiw zum Unerichiede von ..üppnrieio iVlielnrolis", der am 8. Mai gefeierten wunderbaren Er schcinung dieses Engels. Am „Michaeli: tage" dankte man dem Schöpfer für den genossenen Schuh der Engel und bat zugleich für den zukünftigen Engelsbeistand. Weil nun die Engel nach christlicher Anschauung namentlich auch als Schuhgeister der Kinder angesehen wurden, so ist in manchen Zaudern für diesen Tag eine „Schulpredigt" augevrdnet worden. Ueberhaupt gestaltete sich im Mittelalter die Feier des Michaelistagcs großartiger als heutzutage; denn an dem selben wurden nicht nur die „Micheismessen" ubgehalten, sondern er wurde auch durch allerhand Bacchanalien ver herrlicht. Gegenwärtig hat Michaelis nur noch den Charakter eines Erntefestes bewahrt, und hier und da herkömmliche Festschmäuse gelten als Dankvpfer für die glücklich ein- zeheimstm Feldfrüchte, wie auch als festliches Gedüchtniß der Kirchweihe. Zu Michaelis werden ebenso wie zu Martini hauptsächlich die Gänse gewürdigt, die Speisetafeln jik verherrlichen. Besonders ist die „Michclsgans" in England beliebt; denn die Königin Elisabeth soll die Nachricht von der jleberwindung der „unüberwindlichen Flotte" in den Augenblicke erhalten Haden, al» sie einem Gänsebraten zu Leibe ging; auch ist erwiesen, daß e» schon zu Zeilen König Edua ds IV. Sitte war, am „eäwtmslmas ckn^- ein mu> dgerechte» Gänseviertel zu vertilgen. Da* „Michelshuhn" führte seine.: Rumen vom Tatze der ZinS-chlieferung; e» heißt auch , Rauchhuhn", weil e» von jeder Herdstclle, wo Rauch aufstieg, also von jeder Haushaltung, entrichtet werden mußte. Vor dem „Deutschen Michel" hatte man früher ge waltigen Respekt; denn im ersten Jahrhundert nach Christo wurde der heilige Michael auf wehenden Fahnen und Bannern den deutschen Heeren voraufgelragen, weshalb die Feinde der Deutschen mit erwähnter Bezeichnung spotteten, besonders, sobald der tapfere Erzengel in deutschen Kriegsliedern und Schlachtgesängen laut gerühmt wurde, wie: bist der himmlisch Kapitän, Sankt Michael, Dein Kriegsheer alle Engel sein. Hilf sie uns bekämpfen, Die Feinde zu dämpfen." „Sankt MichelStag zu dem Licht" oder „Lichttag" heißt der 29. September, weil mit demselben die Abend arbeit bei Licht wieder angefangen wird, weshalb man an diesem Tage manchen Arbeitern auch einen „Lichtbraten" spendet. An den Michaelistag binden sich heute noch Märkte, Abrechnungen, Schlichtung von Streitigkeiten, Wechsel von Dienstleuten und ähnliche Handlungen. Besonders aber gilt der 29. September als Wetter tag, weshalb er prophetischen Charakter trägt. „So viel Fröste vor Michael fallen, So viel treffen nach dem erste» Mai ein." „Weht Michael der Wind, so wird der nächstjährige Roggen thcuer." „Viel Eicheln um Michaelis, viel Schnee nm Weihnachten." Diese Bauernregeln deuten auf den ehemaligen Kultus des Erntegottes Wodan hin, ebenso wie der Umstand für eine einstige Verehrung des germanischen Allvaters um diese Zeit spricht, daß in Ostfriesland an „Michaelis" nicht gesäet, im Brandenburgischen überhaupt nicht im Felde gearbeitet und in vielen Gegenden nicht ^rsponnen werden darf. Z»r Eri»ikN»> «ei« znsi Zeit. «KriegSnachrichten au» 1870/7Irr Zeitungen.) ». Oktober. München. Aus verläßlicher Quelle wird als das Resultat der Minifterberathungen mit Delbrück mitgetheilt: Eintritt der Südstaaten in den Norddeutschen Bund auf »rund der Verfassung les Nordbundes und die Garantie der staatlichen und wirthschaftlichen Interessen der Südstaaten seitens der Regierung des RordbundeS. Can statt. Eine heute hier ftattgehabte Notablen- Versammlung, welche aus allen LandeStheilen stark besucht war, bat einstimmig eine Adresse an den König von Württemberg angenommen, in welcher das Verlang-m gestellt wird, kein sogenanntes weiteres Bundesverhältniß, sondern den Anschluß an die Verfassung des Norddeutschen Bundes herbeizusühren. Literarisches. Talmi Antisemitismus. Bon einem zielbewussten Antisemiten. Unter diesem Titel iiber'ende' nus soeben die Vcrlagsbnchhand- lung von Hermann Starke in Grossenhain eine 56 Seiten starke ^ivschüre, die unter dem Motto „Antisemüisch - aber auch christ lich m nnrch sch, slaatserhaltend!" sich schars gegen die antisemitischen Führer »endet. Der Preis der Streitschrijt ist »0 Psennige. Meteorologisches. L'. iigel heilt von N. Nntlmn, Optiker Barometerstand Mittags 12 Uhr. Sehr trocken 7?0- Beständig schön Schön Wetter ^>0' Veränderlich 7.^,0- Rogen (Wind! Biel Regen 740- Sturm ?30. !ii KM- M üaMmil m M' MMeii bis m MM LM: b'aruüproolwtolio No. 20. Ivnstnniolmtr. 59 tx I Q 5 lkuxtimikimüi-. 59 iivkurt ^ärv88- und 668obükt8bilrtsn Nation unck VLviclonttsirsolrsirrs Lrisl'k.öpl's, Loistlsisksn Bestellzettel krosokürsn, Oiroulairo Lonkobüestor 6onovrt-, l'Iiontor- uni linll- MIot8 louverrs mit ^irmsucirvcL Osals.i'Ät.ioiisn vanksagungü- ». Linladungs- briefe kmpkutt^cheiwlwinixuiixvil bltiguotton aller .l rt k'set.ui'sn, f'lußdlüttsl' b'ormulars io ilivor8sn Horten frscßtdrieke tür Liosobsbn uoä Dampksolukk mit k'irmaäniLli. bieviuuvlm-^un «munden b'romllöNLtzttol KLM- v.kL^sbrlk-gräMnZsn tTovurts -^.nrsiboil UmImikUlunxen u. lieiinkte Xt8t6n- niui iva8t6N8obiI<ivr Lostsrr-Lirsalrllrgs Livbrvrlvkv lüeksr- unci knipkaugLvlwiuo I.olinli^teii in Zrosssr Lusrvalil UstglisLsLarten I^otnL, ?l'oi8-6ouiilll!o. I^iuiutto ?08tk3ptski, ?O8t-l'act<e1kl^s688VH Kveliuuii8<-«, 8intutoil Visitsnlcartsn ete. ete. 1ln8»ro liuebüriwkerei 0,1 .luren bl mit ziotl.r botrieiieue zioooliiuoo, niviioroolo !8-.chrilt>m oost eigene stioo^o^i in ston 8tam> uobenstebenste Ilruei>j>.avl>en un<> üb>o ümg,t allo <iil vbe/jj^l. siromsit mui iroouümaokvoii /.o ü,o. billiu^ren I'roioo» aoo/.uiüiir>m. lÄosr.-^i.-.: LLLAsr L MmLLrttLk laosbiatt liivoa. (D. I-avKsr uoä II. Lodullnr.) Cours 161 G 192 G 160 Br Riesaer 118 G 169,60 bz Lttp».-Dr^d..E. er Kvodigung 3^, dreimonatlicher Kündigung 4°/, vvriliuw p. ». bei: täglicher Verfügung mit 101,28 Br 101,80 G Silber »old 101,20buE l0>,20bu« 108 G 108 G 104,28 G 104.10 bz 103,25 G 99,70 bz I03,90bu» I03,40bu» 99,80 G 99,50 Br 10310 bz 103.10 bz 98,90 bz 101 G Judustrie-Actieu. Feljenkeller-Brauerei Consol. Feldschlößchex Meißner Felsenteller 4 3'/. 3 4 3'/, 3 3 3'/, 3'/. 3'/. 3'/, 3'/. Dresdner Bank Sächs. Bank „ Discontbank SSchs.-Schles. Löb.-Zitt. 100 Lhl. do. 25 „ Ldw.Trdt. u.Psdbrse. do. Laus. Pfdbrsr. Sächs. Erbl.-Psdbrse. Stadt-Lnleihe». Dresdner do. Chemnitzer Aw und Verkauf von Werthpapieren. Ausführung aller in das Bankfach einscht. Geschäfte. Cour» 141,50 bz 209 G 186 G 272,50buG 3 3 Bankutteu. Franz. Bkn. 100 Fr. Oest. „ 100 Fl. Ruff. „ 100 R. Deutsche Straßenb. Friedrich.Augusth. Görlitzer Maschb. u. Etseng. vaukactte«. Allg. D. Lred.-Anst. Chemnitzer Bank». DreSd. Lredtt Dt»conto-Comm. Rumän. amort. Serb. 1884 er Nie. Türtenloose m. Cp. '/. 1876 Prioritäten. Auß.-Tepl. Gold B. Nordb. „ Buichth. I—lU Balhom-Brauerei Fremd« F,nd». Italiener Orsterr. 00. Ungar. A. Meffe, vaukgeschäft, Riesa, Hauptstraße. Spesenfreie Conpon-Einlösung. Wechseldiseont. Unbedingte Geheimhaltung aller Geschäfte. Börsen «Bericht des Messer Tageblattes. Dresden, 30. September. Lauchhammer conv Sächs. Gußstahl „ Masch. lHartm. S. Webstuhl (Schönh) Chemnitz. Act.-Spinn Elektrizitätswerk vorm O.L. Kummer L Co Friedr.-Aug -Hütte Görlttzer Maschb. u. Eiseng. Glas-Jndust. Siemens Act.-Ges. s. Glassabr «vorm. Hoffmann) Dhnoni.-Trust-Comp. Sächs. Holzindustrie- Ges. Rabenau D. Straßenbahn-G. Sächs.-B. Dampssch. „Kette" D.Schleppsch. Verein. Bautzner Papierfabriken Chemnitzer Pap. Peniger Pat.-Pap. Sebnitzer Pap. Chemnitzer Wrrkz. u. M. (Zimmermann) Germania (Schwalbe) Webstuhl Bereinigte Gr^Hain u. Lhem. Deutsche Fonds. Reichsanlethe do. do. Preuß. CvnsolS do. do. Sächs. Anleihe 55 er do. 52/58 do. 67 u. 69 Sächs. Rente 5, 3, 1000, 500 do. 300 Sächs. Landrente 3, 1500 do. 300 Sächs. LandeScult. DI». Z.-T. CourS Jan. 183 G 4'/« ,, 123,25 Br «'/, 120 G 28 Oct. 595 G 3V, — 8 Sept. 180 G 5 Jan. 150,50buG 8'/. April 293 buG 3'/. Jan. 96 buG 7 136,75 G 8 Juli 148 buG 6 116 buG 0 April 66 buG 6 Juli 113,75buV 5 Jan. 157 buG Juli 132,50 bz DW. 7' 57. Z.-T. Juli 10 ,, 7 ,, 12 Jan. 9 4 0 April 12 11 Jan. 7 Jan. 10 Mai 7 Juli . » — 'l- 5 CourS 100,20 bz 4 4 — 5 110,40 G 4'/, 103 Br 4 — 4 103 Br 4 '04,50 bG 4 102,75 bG 4 103 Br DI». 10 217 « 6 8 163,50buG 8 — /,'/ monat CourS 4 — 3 — 4 105,50 Bi 3'/. 102,20 bz 4 103 G 3'/, 103,50 G 3'/, I02,50buG 4 104,75 G 3'/, 104 bu« 4 103,10 G 3'/, — - 4 — 3'/. — 4 4'/° 101 « 103,50 bz 103,50 bz 6, 1500 do. 300 do. 1500 do. 300 der k v. 259 Die DaS Ri« sowie ai Nimmt je! dort noch den VsrL wieder in gierung a Abendblal scheinend stimmen I ständige i gewonnen baldigen nehmen, wärtigen ßil länge auffällige Linie Ost Petersbu! 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