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Pachte», also von gestern a», »scht wie gewöhnlich »« stuf Stund«, sonder« 10 Stmch« lang Gen gehalten Mrd«, tzßrfU uW »war »m» voMttag» 1L Mr m«»teWrocheu bi» Abend« S Uhr Daß Biele diese ^weitemna nicht kannte«, ging d«au§ henor, daß eine »«« Aide» stich vor der Arche geöffnet waren und daß die bettchendrn Laden inhaber erst von der SchnGmannschast verständigt werden nuißt«,. Hierbei hielten sich auch noch Manche daritber auf, daß fie nicht auch noch früh die »sei Stunde» off« hatte» dürften, »achdem im Uebrigen die GeschästSsttmden von fünf auf zehn vermehrt morde» sind,, E« gtebt doch immer Leute, die nicht genug kriege» können. Und wird den» an da« Ge- fchäftspersonal gar nicht gedacht- wen» früh von 7 bi« S u»d »o» 11 bi« Abend« 9 offen gehalten wird, dann bleiben eben vom Sonntag «nr »»ei freie Stunden übrig, und da« haben die neuen gesetzlichen Bestimmungen über die Sonn- tag«ruhe doch wohl verhüten »ollen. — Mtllionentberschüsse er»telen die private» Feuerver- pcherungögrsellfchasten au« deu verficherunge» in Sachse«. Nach einer de» Landtage von der Lönigl. Staat«regieruug vorgelegtrn Zusammenstellung haben diese Gesellschaften in den zehn Jahren von Anfang 1885 bi« Ende 18S4 in Sachse« über SS Millonen Mark vereinnahmt, aber «ur etwa SS Millionen Mark für Brandschäden und KeuerlSsch- kassenbeiträge nach Sachsen bezahtt. SS Millionen sind ihden also für Verwaltungskosten und al« Gewinn verblieben. — Da« Reichsgericht hat dieser Tage ein für alle Hausbesitzer überaus wichtige« Urtheil gefällt. E« handelt sich um die Verpflichtung zum Streue» von Asche oder Sand bei Glatteis. Ein Berliner Hausbesitzer hat» mit der Verwaltung seine« Hause« und der Reinigung de« Bürgersteige« vor demselben seinen Portier betraut. Eine« Tage« hatte ein Passant da« Unglück, vor de« betreffend« Hausgrundstücke bet Glattei« zu fallen und sich ein Bein zu brechen. Der Hau«besitzer wurde von, Landgericht deshalb wegen fahrlässiger Körperverletzung zu SO Mark Geldstrafe verurtheilt. Die hiergegen eingelegte Berufung wurde vom Reichsgericht verworfen und zwar begründete die oberste Ge richtsbehörde ihre Entscheidung folgendermaßen: E« sei fest gestellt, daß der Hausbesitzer dem Portier den Auftrag, den Bürgersteig in passirbarem Zustande zu erhalten, gegeben hat, trotzdem h^tte der Erstere die Pflicht, die Ausführung seine« Auftrages zu kontroliren. Die Unterlassung dieser Revision-Pflicht mache den Hausbesitzer strafbar und e« müsse deshalb bei der erstinstanzlichen Berurthrilung bleiben. Oschatz. Die diesjährigen Wahlfähigkeit«prüfungen, welche vom königlichen Kommissar, Herrn Beztrk-schulinspektor Dr. Gelbe-Großenhain geleitet wurden, fanden vom LS. bi« S7. d. M. im hiesigen Seminar statt. Von den 20 Exami- naden erhielten in de« Wissenschafte,: drei Ib, fünf II», fünf II, sechs IIb und einer III». In den Sitten konnte 18 Examinanden die I zuerkannt «erden. Den Prüfungen wohnte der Geh. Schulrath Herr Bornemann au« Dresden bet. Al« Kommissar de« evangelisch-lutherischen Landeskon sistorium« fungirte Herr Superintendent Or. ptttl. Kalich- Oschatz. -s- Dresden. Der König gedenkt von morgen Dienstag bis nächsten Donnerstag zur Abhaltung von Jagden im König lichen Jagdschloß zu Moritzburg Aufenthalt zu nehmen. Löbtau. Der „Löbt. Anz." schreibt: Vom Gemeinde amt ging dun klempnergehilfen Bruno Paul Spalteholz eine Geldstrafe von 10 M. zu, da ihm zur Last gelegt wurde, sich an einen Kandelaber auf der DreSdn-r Straße gelehnt und geschlafen zu haben. E« konnte dem Beklagten seine Angabe, von einem verbot, sich nicht an «inen Kandelaber in Löbtau lehne» zu dürfen, keine kenntniß besessen zu haben, nicht widerlegt werden und erfolgte seine Freisprechung. Glashütte. Einen recht erfreulichen Aufschwung hat in letzter Zeit die besonders in dem oberen Theile unsere« MüglitzthaleS betriebene Strohflechtindustrie genommen. So wohl in Bärenstein als auch in Geising haben sich neue Firmen niedergelassen, welche hauptsächlich sogenanntes Kunst geflechte anfertigen lassen. Erfreulicherweise geht mit diesem Aufschwünge auch eine Steigerung der Preise und des Ar beitslöhne« Hand in Hand. Frankenberg. Ein bedauerlicher Unglücksfall mit tödtlichem Ausgang hat sich am Freitag hier ereignet. Mehrere Zimmerleute waren damit beschäftigt, einen mit Brettern beladenen Rüstwagen vom Zimmerplatze de« Bau meisters Miersch nach dem Realschulneubau zu fahren, al« bei» Einbiegen von der Freiberg rstraße in die Meltzer- straße an abschüssiger Stelle die Leute plötzlich die Gewalt über den schweren Wagen verloren, wodurch letzterer den dabei zu Kalle gekommenen S1 Jahre alten Zeugarbeiter Bahndorf so unglücklich überfuhr, daß der Tod des bedauerns- werthen Manne« sofort eintrat. Bahndorf ist verheiruthet, hinterläßt aber keine Kinder. Krankenberg, 2S. November. Lin bedauerlicher Unglücksfall mit tödtlichem Ausgang hat sich heute Vormittag gegen >/,l2 Uhr hier ereignet. Mehrere Zimmerleute waren damit befchäftigt, einen mit Brettern beladenen Rüstwagrn vom Zimmer platze des Baumeisters Miersch nach dem Real schulneubau zu fahren, al« beim Einbiegen von der Freiberger Straße in die Meltzerstraße an abschüssiger Stelle die Leute plötzlich die Gewalt über den schweren Wagen verloren, wo durch letzterer den dabei zu Falle gekommenen 51jährigen Zcugarbeitrr Bahndorf so unglücklich überfuhr, daß der Tod des Mannes sofort eintrat. Ehe mnitz, 29. November. Der Postverkehr hat sich in den letzte« Jahren hier derartig gesteigert, daß die vor- - bandrnen Räume, die de« Postamte zur Verfügung stehen, nicht «ehr ausreichen. Deshalb »st der an das Postgebäude grenzende Gasthof zu den drei Schwänen von der Reichspost angekauft worden. Lau-Hennersdorf. Im hiesigen Erbgericht verun glückte die 61 Jahre alte ArbeitSsrau verwittwrte Thrresie i Waise, indem sie mit eine« Fuße in die TranSmissiouSwelle i der Dreschmaschine ka«, wobei ihr der Kuß vom Beine ab getrennt wurde. Der sofort herbeigttuftN Arzt ordnete di« Ueberführuag der Bedanemswerthe» t» da« kra»ke»hau« z» Freiberg »u. Lo« Vogtland«. Der !»» lJahre alt« SG» do« Gutsbesitzer» Pastor in Trog«»au spielte «it eine« Trschi», der Schuß entlud sich und traf die i» der Nähe stehend« zehnjährige Schwester dr« junge« Manne«. Der Schuß zer- trü«»ierte eine» grüßet» Knopf an de« kleide de« Mädchen« und wurde dadurch vom Halse abgeleukt, immerhin ist di« v«rletzu»g de« Kinde« an der rechten kopffette eine ziem lich schwere. Plauen, SO. November. In den Eandelaber, mtttm a»f dem hiesigrn Altmarkte, wo heute Wochenmarkt abgehalten wurde, sollte ein neue« Laternenrohr eingesetzt werden, da da« alte von Rost sehr angegriffen war. Bon z«ei Schlosser«, die sich auf eine« um de» Eandelaber erbaute» Gerüste be fanden, wollte einer he»te vormittag mit einer Spiritus flamme eine Schraube anwärmen, um dies« leichter au« de« Rohr herautjubringen. Diese Manipulation führte zur Erplosion d«« wenigen i« Laterneurohr befindlichen Gase«. Die Wirkung war eine große. Unter doimerähuliche« Getös« zerbarst der Eandelaber. Stücke Eise», bi» zu« Gewichte von SO Pfund, wurde» 40—50 Schritte wett geschleudert, Menschen zu Boden geworfen, Schaufenster und Oberltchte zertrümmert und im Rathhause ein Fenster eingedrückt. Glücklicher Weise ist Niemand verletzt worden, auch nicht di« zwei Arbeiter auf de« Gerüste und zwei andere Arbeiter, die »eben dem Gerüst« in der Srde gearbeitet hatten. -f Leipzig. Gestern stütz s Uhr ist der Oberreichs, anwalt v. Tessendorff gestorben. -s- Hirschberg i. Schl., SO. November. Der Fabrik besitzer Fischer au« Landes Hut, welcher wegen Verbrechen« gegen die Sittlichkeit in Untersuchungshaft genommen, jedoch gegen eine Sicherstellung von 60000 Mark auf freie» Fuß gesetzt war, stürzte heute im Grricht-gebäude, al« die Haupt verhandlung stattfinde« sollte, am Treppenaufgange todt zu Boden. Nach Aussage der Arrzte soll ihn eia Herzschlag ge troffen haben. Duisburg. Eine bis an den Hal« eingefrorene, völlig entkleidete Person wurde am Mittwoch in dem nahen Grottenteich gefunden und al« der Ehe«iker Dr. W. ermittrlt. Der Unglückliche ist, wahrscheinlich in einem Anfalle von Geistesstörung, in der Mittwoch-Nacht auf den etwa eine Stunde entfernten Kaiserberg gelaufen, hatte sich dort am Wasserthurm, trotz der grimmigen Kälte, die in dieser Nacht herrschte, völlig ausgezogen und ist dann in den etwa 400 Schritte entfernten Teich gelaufen, wo er durch Erfrieren seinen Tod gefunden hat. Bericht über die öffentl. Titznng de- K Schöffe«, »ericht« -« Rief« am 27. November 1895. Vorsitzender: Amtsrichter Sicbdrat. Schöffen: Stadtrath a. D. Mühlenbesitzer Röhrborn zu Riesa und Gutsbesitzer Zenker zu Mehltheuer. AmtSanwalt: Referendar vr. Müller. Ge richtsschreiber: Referender Maurer. —1. Bei Gelegenheit eines Tanzvergnügens im Gasthof zum Kronprinz zu R. am 12. Mai er. wurde ein großer Theil der anwesenden Gäste durch das rüde Betragen deS Angeklagten, Steinmetz F. A. R. au« O., derart belästigt, daß sich der den Saal überwachende Schutzmann ver anlaßt fühlte, den Ruhestörer aus dem Saale zu entfernen. Hierbei leistete derselbe nicht nur erheblichen Widerstand, sondern er erging sich auch dem Polizeiorgan gegenüber in den gröbsten Schimpfwort?». ES erfolgte deshalb seine Berurthrilung wegen Beleidigung und Widerstands nach den §8 185 196 113 des RStrGB's. zu einer Gefängntßstrafe von 3 Wochen, sowie zur Tragung der Kosten des Verfahrens. Auch wurde dem Be leidigten nach ß 200 desselben Gesetzes die Befugniß zuge sprochen, den verfügenden Theil des Urtheils innerhalb 3 Wochen nach erlangter Rechtskraft 3 Tage lang im Gasthof zum Kron prinz zum AuShang zu bringen. — 2. In der Bierstube des Hotels „Deutsches Haus" zu R. kam es am Abend des 10. August er. zwischen dem Angeklagten, G. H. F. zu R. und den Topf händlern Gebrüder R. zu einem Streite über die Qualität der schiedrnen Truppengattungen. Als strammer Kavallerist, der 6 Jahre lang seinem Kaiser und Könige treu gedient, konnte der Angeklagte der Behauptung seiner Gegner, die Artillerie sei „schöneres" Militär, nicht beistimmen, seine Meinung ging vielmehr dahin, alle Soldaten seien gleich. Der Streit artete schließlich in Tätlichkeiten aus, im Laufe deren der Angeklagte sein bereits defektes BierglaS mit Bezug auf dessen Haltbarkeit an dem Kopfe deS Aelteren der gegnerischen Gebrüder probirte, hierbei aber Beide gering verletzte. Die Folge dieses Vor kommnisses war eine an den Angeklagten gerichtete Aufforder ung des Wirthes zum Verlassen des Lokals, welcher derselbe nicht sofort Folge leistete und zwar verzögerte er seinen Weg gang bis zum Erscheinen der von ihm erwünschten und sofort herbeigerufenen Polizei. Wegen Hausfriedensbruchs und ge fährlicher Körperverletzung wurdd der Angeklagte nach den 88 123 223 223u 74 des RStrGB's. unter Annahme mil dernder Umstände zu einer Gesammtgeldstrafe von 26 Mark, an deren Stelle im Uneinbringlichkeitsfalle 7 Tage Gefängniß zu treten haben, sowie zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurtheilt. — S. Des Betrugs war angeklagt der 21 jährige, wegen gleichen Vergehens bereits vorbestrafte Handlungsgehilfe F. W. R. G. S. auS L. Der Angeklagte war vom 24. Juni bis 7. Dezember 1894 als Reisender in dem Buchhandlungs geschäfte von F. zu B. thätig gewesen. Seine Reisen bestanden in der Colporiage eine« Werkes „Palästina und da? Leben Jesu Christi." Ein Theil de« Reingewinne« von diesem Werke soll angeblich zur Unterstützung armer hilfsbedürftiger Wittwen und Waisen verwendet werde». AuS unbekannter Ursache gab der Angeklagte im Dezember 1894 seine Colpor- tage aus, reiste vielmehr von Königsbrück i. Pr., woselbst er sich z. Zt. befand, direkt n«ch L. zu seiner daselbst lebenden Mutter, um diese in ihre« BlumensabrikattonLgeschäfte zu unterstützen. Anfang April d. I. nah« er mit dem noch in seinem Besitze befindlichen Probeexemplar de« Werke« seine Eolportage wieder auf, ohne jedoch von seinem frühere» Prinzipale hiermit braus- tragt zu sein. Die Reise erstreckte sich auf die Garntsvnstüdte Grimma, Oschatz. Borna, Döbeln, Rochlitz, Geithain, Riesa, Großenhain. In all diesen Städte» besuchte der Angeklagte lediglich einen Theil der daselbst garntsoutrenden Offiziere, denen er sein Werk unter dem Angeben, der Herr Pastor so und so (Name de« bett, oberen Ortsgeistlichen) empfehle ihnen da» Werk zur Subscriptton, anprie«. Gleichzeitig aber konnte er sich dabei der Bemerkung nicht verschließen, daß auch im Falle der Rtchtbethelligung eine Spende für den angeblich wohlthättgen Zweck willkommen sei. Bi« auf einen Fall war e« somit dem AngeNagten unter Vorlegung der betreffenden Zeichnungslist« gelungen, Unterstützungen in Beträgen von fast durchgängig je 3 Mark zu erlangen, die er natürlich in eigenem Nutzen verwendete. Die Nemesis ereilte ihn endlich in Riesa und eS erfolgte seine Berurthrilung wegen Betrugs in 19 Fällen nach 8 263 deS RStrGB's. zu einer Gefängniß- sttafe von 2 Monaten 8 Tagen, während in einem Falle Frei sprechung von der Anklage erfolgte. Die Kosten, soweit sich dieselben auf die Berurthrilung erstrecken, wurden dem Ange klagten auserlegt, die Kosten deS Falles der Freisprechung aber auf die Staatskasse übernommen. — 4. Vorhergegangene Zwistigkeiten bewogen den Handarbeiter E. I. L. deS Ritter gutes P., der Hofarbeiterin verehel. W. am 15. September cr. beim Vorübergehen mit seinem handfesten Stocke eins auSzu- wischen. Der bereits zweimal vorbestrafte Angeklagte wurde wegen gefährlicher Körperverletzung nach 8 223 223» des RStrGB's. unter Annahme mildernder Umstände zu einer Gesängnißstrafe von 10 Tagen verurtheilt, die Kosten des Ver fahrens hat er auch zu tragen. — 8. Wegen Bettelns, Wider stands und Beamtenbeleidigung, begangen am 5. September cr. zu Riesa, wurde der 36 Jahre alte Maurer C. H. T. gen. R. aus L. zu 1 Monat 1 Woche Gefängniß und I Woche Haft, sowie zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurtheilt. — S. In der Hauptverhandlung in der Privatklagsache des Zim mermanns F. F. T. zu P. gegen die A. W. verehel. G. geb. K. daselbst wurde die Angeklagte wegen Körperverletzung, be gangen gegen die II jährige Tochter des Privatklägers, zu einer Geldstrafe von 6 Mark verurtheilt; außerdem wurden ihr die Kosten des Verfahrens einschließließlich der dem Privat kläger erwachsenen nothwendigen Auslagen zur Tragung bezw. Erstattung auferlegt. — 7. Die umfangreiche Hauptverhand lung in der Privatklagsache deS Kaufmanns F. A. H. zu R. gegen den Bürstenfabrikant E. M. daselbst, wegen Beleidigung d mußte unterbrochen werden und fand am Freitag Nachmittag ihre Fortsetzung. Das Urtheil lautete auf Freisprechung deS Angeklagten von der Anklage, die Kosten deS Verfahrens, sowie die dem Angeklagten erwachsenen nothwendigen Auslagen wurden dem Privatkläger zur Tragung bezw. Erstattung auf erlegt. R. Vermischte-. Der Tod vor dem Traualtar. Aberglaube, wie er trotz Kultur und fortschreitender Aufklärung besonders auf flachen Lande häufig zu Tage tritt, hat wieder sein Opfer gefordert. Zur Illustration dieser Thatsache sei hier eine Scene erzählt, die sich vor einigen Tagen zu Chrastian bei Pisek zugetragen har. In der dortigen Kirche sollte die Trauung der ueunzehnjährigen Anna KoSlin mit ihrem Aus erwählten stattfiknen. Braut und Bräutigam standen bereits vor de» mit Kerzen beleuchteten Altäre. Ehe der Priester noch den ewigen Bund de« Brautpaares einsegnen konnte, erlosch plötzlich eine Kerze — jene, die sich vor der Braut befand. Ein Schrei: „Meine Kerze ist erloschen!" und Anna koslin sank bewußtlos in die Arme ihre« Bräutigams. Sofort be mühte man sich, der Braut beizustehen. Vergeben«. Das Mädchen wurde in Kranz und Schleier just vor dem Trau altäre vom Tode ereilt. Der Aberglaube, daß da« Erlöschen der Kerze für den, an besten Seite fie gebrannt hatte, al- böses Zeichen zu betrachten sei, hatte für die unglückliche Braut den todtbringenden Schreck n zur Folge gehabt . . . Der Spielteufel. Aus Nizza wird telegraphirt: Gestern hat sich ein aus Warschau hierhergekommener Kauf mann, Namens Arthur Meyer, der in Monte Carlo sein baareS Geld, die ganze Summe seines Kreditbriefes und den Erlös aus allen seinen verpfändeten Werthsachen ver spielt hatte, im Hotel eine Kugel durch den Kopf geschossen. E« wurden in seinen Taschen nur einige Pfandscheine und ein rührender Abschiedsbrief an seine Gattin vorgrfunden. Im Lande „des ewigen Frühlings", in Italien, namentlich im nördlichen, ist der Winter mit aller Macht eingetreten. In der Lombardei und Piemont haben fast alle Züge infolge Schneeverwehungen Verspätungen. Planche Linien find unterbrochen, auch der Telegraphenverkehr ist vielfach gestört. In Massa hat ein orkanartiger Wind be deutenden Schaden angerichtet. Die Anpflanzungen an der Riviera, namentlich die der Oelbäume, haben sehr gelitten. Die Abruzzen starren in Schnee und Ei». An der adri- atischen und tyrrhenischen Küste wüthen Stürme. Eine Fuchsfalle mit Selbstschüffen hatte rin Gut«, besitzet auf Seeland, wie man au« Kopenhagen schreibt, in der Nähe seine« Hofes aufgestellt, ohne eine Warnung beizu fügen. Drei junge Mädchen kamen am Montag, im Begriff da« Hau« zu betteten, der Fallenschnur zu nahe, der Schuß ging lo«, tödtete eine der Damen sofort und verwundete die beiden anderen lebensgefährlich. Airchennachrichte» für Rief«. Mittwoch, den 4. Dezember, Abends 7 Uhr 1. Advent«- gottesdienst: !». Führer.