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2. Beilage zum „Riesaer Tageblatt" «Ms »O WM» »« »>»G« ck WWWMch l» Mat«, — Mr tzck MMM» MMMMG; Hin»» Gchmtzh« M Gtzaf«. 87. Loaaabend, 28. April 1906, abeab». S9 Jahrg. HUUWUM»« »« s'^ä »»«-«Etz» v v» »i» K«räv ««»»««» W « .Vertreter Pf- «»«AW»*»»»»»»»»»-» k»««»»»»»»»»»»»»» do. do. -o. VisdlsdsrtrsL empfiehlt Drogerie A. v. Hennicke L be-w. S0LP»s. ILVVLUUU^I, ^onlen8gure-u.80N8 , H'snnendSäer.- Prospekte 6 6. Va6e Unsrrvklöpst.ttoorlLgvi' nsste a.Ltsül. I üirektion u. <tas Lürxermeisteramt. . Wfajfenstein Schifi- u. Bahnst. Königstein Sächs. Schweiz. 428 M.^ü. M. Tel. A. Königstein 18. Sehr lohn. Partie! Lorzügl. Bewirtung. Mäßige Preise. Zimmer mit Balkons. * Bäder im Hause. Groster Gesellschaftssaal. Neuer mass. AuSsichlSiurm. Sehenswert! XennH. Ksris!*. für Glanbitz «ud Umgebung: k. t-uppi»!«», Uhrmacher, Glaubitz. 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Und den zierlichen Betstuhl verschmähend, den Korona- Sorge nickt vergessen hatte, kniete sie nieder aus den Boden md flehte au- inbrünstiger Seele: „Laß nns glücklich sein. Later im Himmel!" ES ist ja keine Sünde, daß ich Dich bitte, sein zu dürfen, was meine Pflicht gebietet: „eine gute, keile Frau kür meinen armen, lieben Konrad l" Dreizehnte- Kapitel. Die Tage wurden für Hermine sehr lang: so schwer hatte He sich ihre Aufgabe nicht gedacht. Konrad ging seinen eigenen Weg; des Morgens begab er sich zu den Kaffeegärten, zu Pferde oder zu Fuß, mit dem Seoehr ans der Schulter. Segen Mittag kam er nach Hause, buchte daS Wild in die Küche, sprach mit der Köchin über die Zubereitung, trat in die Hintere Salerie, wo Hermine »beitete, sagte unabänderlich, ohne ihren Namen zu nennen, Mt» Tag", worauf sie mit einem freundlichen: „guten korgen, Konrad" erwiderte. Dann ließ er sich seine schmutzigen Stiesel von dem Diener anszieheu, spielte mit seinen große» bmidkn. bi- da» Essen aufgetragen war, nahm sich einen keih ohne seiner Frau etwas anzubieten, atz so rasch als nöglich seinen Teller leer und lieb sie weiter allein, sich iu Mtm Zimmer einschlietzend. Hermine sagte kein Wort: auch sie ging in ihr Zimmer, »etwa» »u ordnen oder zu lesen; denn auch die Bibliothek in Djantong war reichlich versehen und mit Sorgfalt zu» sammengestellt. In den ersten Tagen hatte sie genug zu tun mit dem AuSpacken ihrer Koffer und dem Unterbringen all der Sächelchen, die ihr teuer waren; die Geschenke aber, die sie mit so viel Liebe für Konrad angekertigt batte, packte sie mit bitterem Herzen zusammen und verbarg sie in einem der ver borgensten Fächer ihres Schrankes. Zur Teestnnde um vier Uhr war sie allein: Konrad trieb sich, nur mit einem kurzen chinesischen Wams und einer leinenen Hose bekleidet, im Stall umher, wo er die Pferde dressierte und die Hunde apvortieren ließ. Sie kleidete sich sorgfältig und letzte sich mit einem Buch in der vorveren Galerie in ein Schankelstüblchcn. Ihr Mann ließ sich vor dem Abendessen nicht wieder sehen und setzte sich dann in seinem primitiven Kostüm schweigend seiner eleganten Frau gegenüber. Er schaute ingrimmig vor sich hin; er hätte gerne etwas gesagt, aber er tat e» nicht. Nach dem Essen nahm er eine Laubsäge und «ab sich an die Arbeit, immer aber stumm und finsteren Blickes. Schon am zweiten Abend setzte sich Hermine an das Klavier und gotz ihre ganze Seele iu Tönen aus; sie weinte und flehte, sie betete »ud hoffte. Bisweilen horchte Konrad unwillkürlich auf, aber bald darauf flammte ein Zornesblick aus seinen Augen, »ud er »achte einen solchen Lärm mit der Maschine, datz er Hermine durch die Seele schnitt. Um zehn Uhr verschwand er, »nd Hermine legte die schönen Kleider ab und fühlte sich io einsam, so verlassen, datz sie all ihrer Energie bedurfte, um nicht zu unterliegen. „Du mußt nicht glauben, datz ich mich für Bäume und Tiere in schöne Kleider stecken werde", sagte er eines Tages zu ihr. „Da- mutzt Du selbst wissen, Konrad. Ich kleide mich so, weil es mir selbst so gefällt." „Du bist gerade so kokett wie Korona." „Wenn Du das Koketterie nennen willst, meinetwegen!" „Und ich bleibe so, wie ich bin." In der Ferne hörte man Pferdegetrappel; der Haus knecht kani mit der Nachricht, daß Tuwa Besoar und Norm^ (der große (alte) Herr und die Dame) herankämen. f „Wirst Du Dich jetzt umkleiden, Konrad?" fragte Hermlue ruhig. „Es wäre für mich eine schwere Beleidigung, wem-f Du Deinen Vater und Deine Schwester so empfangen würdest." Konrad bedachte sich einen Augenblick, halb unwillig, HM unschlüssig; dann entfernte er sich schweigend. Inzwischen war eine ganze Kavalkade herangekommen; voran ritt der alte Herr de Gerau, noch kerzengerade und ritterlich, wie einst vielleicht sein Vater, der kaiserliche Kolonel, vor dem Regiment herritt, neben ihm Korona auf schnee weißem Zelter in blauer Amazonentracht, mit wallender Feder auf dem Hute; hinter ihnen erkannte Hermine Thoren vaa Hagcn. Guilleaume und Konrads jüngeren Bruder Philipp. Ihr Herz wurde von gemischten Empsindungcn bewegt; st« war froh, menschliche Stimmen zu hören, bekannte Gesichter zu sehen nach der drückenden Stille der ersten Tag« ihre» jungen Ehestandes; aber andererseits bebte sie zurück vor de« Zusammentreffen mit Korona, der Begründerin ihres Unglücks. Dennoch trat sie ihrem Besuch lachend entgegen. „Ich bin neugierig, wie weit ich es in der Verstellungs kunst bringen werde", dachte sie mit Bitterkeit. Der alte Derr de Geran gab ihr eine» väterlichen Kutz, während er sie einigermaßen besorgt ausah. „Geht es aut, Kind?" fragte er. „Ausgezeichnet, Papa. Welch ein herrliches Nestchen hast Du uns gebaut!" „So, gefällt es Dir? Das freut mich!" Korona, die Thorens Hand beim Absteigen anaenomm« hatte, strahlte vor Freude, als sie Hermine so sprechen hört«, „So, Hermeliucheu, bist Du zufrieden?" „O, ich bin Dir io dankbar; ich weiß, daß ich Dir alle» zu danke» habe, überall erkannte ich Deine zärtliche Sorge; ich weiß nicht, wie ich Dir meine Erkenntlichkeit ausdrücke« soll —", versicherte sie in einem Tone, der Thoren van Hage» peinlich berührte. (Fortsetzung folgt.) ,