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Bericht Ster die öfientl. Gitzmig de» W Schössen- «ertcht» z« Ries« am 29. Mai 1895. Borsitzender: Amtsrichter Siebdrat. Schöffen: Stadt« rath Bretschneider und Mühlenbesitzer Röhrborn, Beide zu Riesa. Amtsanwalt: Referendar Gerluch. Gerichtsschreiber: Referendar Dr. Müller. I. Bci Eimritt des Hochwassers in diesem Frühjahre bemerkte der Steinmetz F. A. W. zu R. auf dem unteren Theile der Wilhelmsiraße daselist mehrere Tage lang ein Faß, das anscheinend herrenlos war. Um bei dem immer höher singenden Stromwasser ein Fortschwimmen des Fasses zu verhindern, nahm der Angeklagte dasselbe eines Abends mit nach Hause. Da« Faß war zu einem Drittheil mit Bier gefüllt und dieser Gerstensaft wurde im Freundeskreise getrunken. Die Rückgabe de« Fasses an seine Eigenthümerin, welche, wie sich aus den eingebrannten Zeichen ergab, die Reißner Felsenkellerbrauerei war, sollte zwar später erfolgen, unterblieb jedoch angeblich av- Vergessenheit, weiter nahm ocr Angeklagte eine in der Nähe des Elbquai« anscheinend herrenlos daliegende Psoste von 4,5 m Länge, welcher das gleicke^Schicksal, vom Wasser weggetragen zu werden, bevor stand,'mit noch Hause und verwandte da« minderwerthige Objekt als Brennmat. rial. Wegen Unterschlagung in zwei Fällen wurde der bisher unbescholtene Angeklagte nach 8 246 des R.-Str.-G.-Bs. zu 2 Togen Gefängnis;, sowie zur Tra gung der Kosten des Verfahrens vcruribeilt. 2. D'e von ihrem Ehemanne getrennt lebende E. E. verehr!. Q. geb. W. zu R., welche, ihren Lebensunterhalt mit Arbeiten für ein Oschatzer Geschält zu verdienen sucht, hatte eines Tage« Ende Januar oder Anfang Februar d. I. die Absicht, die fertig gestellten Arbeiten durch die Botenfrau an die Oschatzer Geschäftsfirma abliefern zu lassen. In der Wohnung der Botenfrau mußte sie die unangenehme Erfahrung machen, daß dieselbe bereit« nach Oschatz abgereist war. E« blieb ihr deshalb nichts anderes übrig, als die Maaren selbst fort« zubringen. Die- sollte jedoch ohne Benutzung der kostspie ligen Eisenbahn geschehen. In dem Hofraume eine« Grund stücks am Kaiser Wilhelmplatze ihres Wohnortes hatte die Angeklagte beim Vorübergehen schon seit einigen Tagen einen Handwagen entdeckt, der sich wohl für die Ueberführung der Maaren nach Oschatz eignete. Schnell entschlossen begab sie sich nach dem Standorte des Wagens und fuhr mit diesem, ohne sich um den Eigenthümer zu kümmern, und den fertigen Maaren nach Oschatz. Obwohl schon diese Eigenmächtigkeit in keiner Weise sich rechtfertigen ließ, fiel es der Angeklagten aber auch später nicht ein, den Wagen an seinen früheren Ort zurückzubringl«, sie verwendete denselben vielmehr weiter in ihrem Interesse. Die geständige Angeklagte wurde wegen Diebstahl« nach 8 242 des R.-Str.-G -Bs. in Rücksicht auf ihr glaubhaftes Gcständniß zu einer Gefängnißftrafe von 7 Tagen, sowie zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurthellt. S. Bei einem Streite, der sich zwischen dem Angeklagten, de« Ltjährigrn Hammerarbeiter P. G. I. aus E. und dem Hammerarbeiter O. W. in der Nacht zum 8. April cr. während der Arbeitszeit im Eisenwerk Gröba ent spann, wurde der Letztere von dem Angeklagten mit einem von diesem ergriffenen Steine an den Kopf geschlagen und ihm dadurch eine schmerzhafte Wunde beigebracht, so daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Diese gefährliche Körperverletzung rügte da« K. Schöffengericht mit der Ver« urtheilung de« wiederholt vorbestraften Angeklagten nach tz 223s des R.-Str.-G.-Bs. zu 14 Tagen Gefängniß und Tragung der Kosten de« Verfahrens. 4. Die Hauptver handlung in der Privatklagsache des Zahnkünstlers Fr. E. N. zu R. gegen den Zahnkünstler O. W. daselbst wegen öf fentlicher Beleidigung endete mit der Berurtheilunz des An geklagten nach 8 186 de« R.-Str.-G.-Bs. zu einer Geld strafe von 15 Mark, sowie zur Tragung der Kosten des Verfahrens inkl. der dem Privatkläger erwachsenen nothwen- digen Auslagen. Auch wurde dem Privatkläger nach 8 200 desselben Gesetzes die Befugniß zuerkannt, den Urtheilsorteu binnen 3 Wochen nach erlangter Rechtskraft auf Kosten des Angeklagten einmal im Riesaer Tageblatt zu veröffentlichen. S. Die Hauptverhandlung in der Privatklagsache des Zie geleiarbeiters W. zu R. gegen die Bcenner«ehefr»u V. da selbst wurde wegen anderweit zu ladender Zeugen vertagt. Börsenbericht von heute nicht eingegangen. MTsiilsii- Ztoir» dtr-Nt au» »»r Fabrik tn jedem Maaß »»eit«»»lklluttvn, ^nd Weibe Seidenstoffe, Sammte, Plüsche u. Belvetd Mat Perlon»» Muster mit genauer Angabe de» Gewünschten sissiüctibto Kratulstion m dem am 1. Feiertag stattfindenden Vvr- ladnoxsLests dis Frl. »l. 8t. onck k. kli. R Gefunden wurde auf der Bahnhofstraße eine goldene DüMkliuhr. Ter rechtmäßige Eigenthümer kann dieselbe in Empfang nehmen beiin k«8t8vd»1in«r kvrx^r, Postamt 1, Hinterh. Gesucht wird v. 1. Juli eine Woknllnx von 2—4 Zimmern, Kammern, Küche pp, sowie Stallung für 1 Pferd. Oss m. Preisang. unter A. k. 101 in die Exped d. Bl. erbeten. * Mdl>sttv8 Zimmer sofort oder später beziehbar Kikkekmftr. 4. * 2 bis 3 Schlafft, fr. Wilh.-Etr. 4, 3 Tr. Tchlaiftelle frei Großenhawerfir. No. 9.* Mvbl. Schlafft. fr. Paufitzeipn. 7, 2. Et. r. Schöne Schlafstelle frei Bahnhofstr. 1«. Die 1. Etage mit Zubehör, Garten u. s. w. ist zu ver- miethen. "Näheres Lartensir. 45, part. * Ern LvfttS mit Zubehör, unter 2 die Wahl, 1. 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