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linke und daß er grauwollen« Strümpfe trug. D« Arzt hatte an den Eindrücken auf dem gebohnerte» Gar kett dte Unregelmäßigkeit erkannt und mit dem Mikro skop feine graue WoNfädeu gefunden. Den Eintritt von Gtickstoffga-, auf da- ihn die Dumpfheit im Kopf der Dame hinwteö, konnte er durch Spuren am Schlüssel loch Nachweisen, da da- Gas da- Metall! etwa- -ersressen hatte. Den sicheren Bewet- aber brachte ihm dte Blut- Untersuchung der Baronin, deren rote Blutkörperchen die Einwirkung de- Lase- aufzeigten, «l« er dann noch au- Erdspuren an den Nägeln der Rechten Hand de- Dtener- feststellte, daß dte Smaragden vergraben waren, hinten ihn die überführten Diebe für einen Zauberer und gestanden alle-.... Ne» ««er Welt. Berlin: Ter Beamte de- Gchaasfhausenstyen Bank verein-, Friedrich Klatsch, ist gestern in seiner Bohnung in Eharfottenburg festgenommen worden. Er hatte sich 120000 M. preußische Konsols angeeignet Und davon erst seit April v. I. für 50000 M. verkauft und den Erlös verjubelt. Vorgestern verkaufte er den Rest der Papiere und deponierte die dafür erhalten« Summe von 70000 Mark bei seiner eigenen Bank. Da- fiel natürlich auf, und al- man gestern vormittag zu einer Revision schritt, entdeckte man die Unterschlagung. Klatsch wußte unbe merkt zu verschwinden, wurde aber, ehe er die Wucht ergreifen konnte, in seiner Wohnung festgenommen. — Breslau: Den Schriftsteller Eduard Hirsch, früher in Berlin, jetzt in Bobrownik in Oberschlesien, der vor zwei Jahren einen Erpressungsversuch gegen den Grafen Donnersmarck um 300000 Mark in Berlin verübte, ver urteilte die Strafkammer in Beuthen wegen versuchter Erpressung gegen den gräflich Schafsgotschen General- direktor Zentrumsabgeordncten Stephan, sowie wegen Nötigungsversuchs gegen den «schriftsteller Schneidt zu 21/4 Jahren Gefängnis bei sofortiger Inhaftnahme. — Nürnberg: Der Kassierer Schnepf, der in der vorigen Woche der Nürnberger Maschinenbaugeselkschaft 20000 M. unterschlagen hatte, wurde in Paris verhaftet. — Lon don: Aus SantoS wird berichtet, daß die Lage in dieser Stadt sich noch verschlimmert hat. Dreitausend ausstän dige Arbeiter unternahmen e»nen Angriff auf die Trup pen, die den Hafen bewachten. Ein Kriegsschiff soll nach der Stadt entsandt worden sein. — Taschkent: Hü dem Prozeß gegen die an den meuterischen Vorgängen im hiesigen Sappcurlager beteiligteil Unteroffiziere und Sol daten wurden 15 der Angeklagten zum Tode durch den Strang, 112 zu Zwangsarbeit, 79 zu Zuchthaus und 15 zu Einreihung in ein Disziplinarbataillon verurteilt. 7 Angeklagte wurden frrigesprochen. — Konstanti nopel: Die Erderschüttcrungen im Gebiete des Mar- marameeres dauern fort. Diele früher verschont ge bliebenen Häuser drohen einzustlirzen. Swift und Wiffenfchaft CK. Wie Ha mm er st ein Amerikacrobern will. Aus Newyork wird berichtet: Oskar Hammerstein, der nun wieder amerikanische Luft atmet, scheint seinen ursprünglichen Plan der Erbauung einer neuen Oper in Newyork einstweilen zurückzustellen gegen ein neues Rie senprojekt, das es in aller Stills ausgearbeitet hat, um s nun mit Posaunenstößen zu verkünden, «sein Ehrgeiz beschränkt sich nicht mehr auf Newyork: ganz Amerika will er der Oper erobern. Er selbst sagt, daß sein Plan bis hart „an die Grenzen der Chimäre" geht: bereits in einem Jahre hofft er pnt einer ersten „Nationalen großen Opecngesellfchaft" in nicht weniger als zehn amerikanischen Großstädten und in ebenso vielen eige nen neuen großen Opernhäusern seinen «Schaffensdrang betätigen zu können. Er hat mit einer Reihe von Stadt verwaltungen, Newyork, Boston, Philadelphia und Chi cago ausgenommen, Verhandlungen angeknüpft: die Städte "ft»d km Prinzip bereit, mit Ihm gemeinsam de» groß« Plan durchzuführen und Opernhäuser zu bauen, in denen dte von tzammerstein zusammengestellte Gesellschaft dann sPisten wird* >,Und mit der Zeit werde» wentgsten- -0 Städte an dem Plane tetknehmen Hede Stadt interessiert sich für da- Projekt; und jede Stadt, die «in OvernhauS haben Wilk, kann e» bekommen. Mein Plan wird da- Problem einer guten Theaterkunst für ganz Amerika lösen. Alke diese Opernhäuser werden nach dem selben Plane gebaut, Architektur, Ausstattung stimmen überein, aber jede- einzelne Hau» wird ungleich billiger zu stehen kommen, al- wenn nur ein einzige- dieser Art gebaut würde. Die Stadtbehörden aber und der Bürgerstolz werden an der Erhaltung dieser Häuser mit- arbeiten. Tie lokale und dis finanzielle Unterstützung, die ich von den beteiligten Städten erwarte^ ik daßdi nur unbedeutend tm Verhältnis zu de« künstlerisch« Nutzen, der geschaffen wird." «eine London« Beredt scheint der ewig optimistische Impresario längst der««» zu haben. Er handelt au- Enthusiasmus, er war luc erster Linie ein Philantrop der Musik sein, ab« zugleich ist'er natürlich überzeugt, daß sein neues ProM «ich vom finanziellen Standpunkt aus günstige Chancen bietet. Eine große Reihe bedeutender und anerkannter Sänger und Sängerinnen hat er bereits durch feste Verträge oder durch Eventualverträge an sich gefessett und er zweifelt nicht daran, daß die erste amerikanische >,nationale Operngesellschaft" binnen kurzem fest begründet sei« wird, 8MWg! B»«» HwmEmmG I»ü »IwPwüe'wtzG»« I w ömatent, de» rt. AM Ma« 1W W WidemlM SM der MllÄaffknderlausr da» rm kusrmtzm!) lUna»iV«M VII ilöiitMii!) Um das graste Lager gänzlich zu räumen, solle« sämtliche Ware« zu bisher nicht dageweseue« niedrigen Preise« verlauft werde«. Im ri»«»Il»oI»«Gü»I»i«»«»«I («IN S«I««r» WttkiwIni-VlwVn). G. Verrecke a«S Breme«. In äor ^ouadmv, Liv nun vodi bM äon vlsiltrisokon Ltrom von Erüba dolcomwon vvräov, empkoblon vir uussro Pirwk rum ^Vir babvn in unserem rviokbaltigsn Llustor- simmer allo Lorten von Leavlitvrn, Inrnpeu, ^binpvli» vovodi tu smkaobstsr vis ksioster ^.uskübrung, äis rum gröÜtvn Isil, rur Lvurtsiiuvg ävs läobtskkskts, »v äis vlvirtrisoks I^itung aogosoklosson sinä. ^säao Ltüoü ist mit kestom, ävutliod sivbtbarvm kreise »usgsstattet. ^uk ^Vunsok üdorsvaäon vir Ikllvn gern eins laste über kslsuobtuogs- hörpvr uuä bitten bei Loäark um Ibrsn Losuok. lulMtiu ISuckq i kl. Lgi. LLoks. Loklisksrauteu Ii»bo am kirukisobvu kiatr. vmmma Sinvielchninii svdennnlle iä> Ais« «n öilö. Zu haben bei Oüü» B«U, Friesmr, Ha«ptstr. S0. Endstation der Straßenbahn. Unfertig«»« fämtl. lünftl.Haararbette«. Groß. Lager ferttgerZöPse. Parfümerie« ««d Totletteartikel. ßmmir- bewährte« Mittel gegen Sommersprosse«. Leber, stecke, HautflEusm., Dube SO M-, empfiehlt * SlaWMle M. Z« zwei Welten. Roman von Ewald August König. 43 Die Zeitungen brachten nochmals «ine Aufforderung an Martin Grimm, sich zu melden, wenn er noch lebe, eS war sogar eine namhafte Belohnung ausgesetzt worden für den jenigen, der sichere Nachricht über den Verschwundenen geben konnte; diese Aufforderungen blieben erfolglos. Der Strom trat in sein altes Bett zurück, die Leiche Martins war noch nicht gefunden worden. Don jeder gelandeten Leiche wurde den» Untersuchungsrichter ei,» genaue» Signalement einge sandt, aber bisjetztpaßt« noch keiner auf den Verschwundenen, und für Hertha war die» der Strohhalm, an dm ihre Hoff nung sich klammerte. Sie glaubte nicht an die Schuld de« Vater«, und den noch kamen Augenblicke, in denen sie ihren Zweifeln nicht gebietm konnte. Sie mußte sich immer wieder jene« Abend« erinnern, an dem er ihr gesagt hatte, sein Neffe sei abgereist und dte letzte Begegnung mit ihm werde er nicht vergeffen, so lange er lebe. Wie furchtbar aufgeregt warernicht ai» jenem Abend allein, sondern auch in den folgenden Lagen gewesen. Ihre Fragen hatte er nicht beantworten wollen, «hatte ihr verboten, ihn an jenen Abend zu erinnern, und al« er nach einigen Lagen selbst darauf zurückkam, war e» ihr klaraeworden, daß ein furchtbarer Auftritt zwischen ihm und Martin stattgefundm haben mußte. Konnte er va nicht in auslodernder Wut di« Hand auS- '^estrectt und dm Verhaßten in dm Strom hinuntergestoßm Jeder, an dm sie diese Frage richtete, bejaht« st« ohne Zögern, und wmn Friedrich Saling« und Erna behaupteten, ste glaubten ebenfalls nicht an die Schuld de« Verhafteten, so wußte Hercha nm zu gut, daß diese Behauptung in schroffem Widerspruch mit dem eigenen Glauben stand. Bet der Haussuchung, di« der Verhaftung sofort gefolgt «ar, hatte man im Pulte RüderS nicht jnur die gefälschten wechsel, sondern auch di« Besttztitel der übrigen Schuld ¬ forderungen gefun den. Da« war ein neuer Schuldbeweis, der schwer in die Wagschale fiel! Hugo Röder hatte stet» behauptet, sein Neffe habe ihn» einen ZahlungSanSstand'bewilligt. War diese Behauptung im Hinblick auf den Haß und die Rachsucht Martin» schon wenig glaubwürdig, wieviel mehr mußte die Entdeckung überraschen, daß er dte Wechsel besaß und die» verheimlicht hatte! War e» denkbar, daß Martin Grimm selbst sie ihm gege- bm haben sollte? Röder behauptet« eS jetzt, da er ja den Besitz selbst nicht mehr bestreiten konnte; aber welchen Glau ben durfte man solcher Behauptung schenken? DaS Promemo, ria, da« Martin Grimm kurz vor seinem Bersch,vinden für den Advokaten niedergeschrieben hatte, bekundete, daß er fest entschlossen gewesen war, sein«»» Onkel zu vernichten, und an demselben Lage noch sollte er die Waffen, mit denen er diesen Entschluß ausführen und seinen glühenden Haß be friedigen konnte, seinem Gegner übergeben haben? Die Beweiskette zog sich immer enger und fester zusam men, und da« Hauptglted in ihr bildete der Versuch, den Rö der gemacht hatte, um den Vrückenknecht zum Meineid zu verleiten. Alle« da« hatten die Zeitungen ausführlich berichtet, deise Berichte wurden allenthalben besprochen, dte öffentliche Mei nung war von der Schuld Röder» vollständig Überzeugt, sie hätte sein« Verhaftung gebieterisch gefordert, wenn diese nicht schon erfolgt gewesen wäre. Unter solchen Verhältnissen mußte der Protest Röder» ge gen dte Verhaftung erfolglos bleiben, ebenso wurde se»n Gesuch, gegen sichere Bürgschaft auf freien Fuß gesetzt zu wer den, adgelehnt. FrtedrichSalinger hatte nun einen schweren Stand: die Gläubig« Röder« wurden wird« ungeduldig, und die Schuld ner wollten nicht zahlen. Jeder glaubte au» der Sachlage sei nen Vo rtetl ziehen zu können. Er hatte Hertha versprochen, da« Geschäft vor dem Schiff bruch zu bewahren, damit ihre Existenz gesichert blieb; Hugo «öd« hatte au» dem Gefängnisse thm weitreichende Voll macht «teilt, und Friedrich suchte nun eine Ehre darin, sein Versprechen voll und ganz einzulvsen. Er legte dm Kreditoren die Lage de« Geschäft« klar au«- einand«, ste sahen «in, daß ste nicht« zu befürchten brauch- ten, und daß sie nur gewinne» konnten, wen»» sie sich ge duldeten. Sodann brachten einige geschäftliche Unternehmun gen den gewünschten Erfolg, namhafte Geldsummen füllten! die Kasse, der erschütterte Kredit befestigte sich mehr unH Darüber waren Wochen verstrichen, mit Befri«digrM§ft^tlke Friedrich auf die Resultate seiner rastlosen Arbeit zmückbÜckM,^ und Hertha war ihm dankbar dafür. Sie kam häufig zu ihm hinunter in- Bureau, und « be», riet über seine Unternehmungen gerne mit ihr, sie hatte auch für diese Dinge einen Hellen, scharfen Blick, und wa- sie nicht oerstand, da« überließ ste ihm vertrauensvoll. Er und seine Schwester waren di« einzigen Freunde, die in dies« schweren Zeit zu ihr hielten, sie trösteten und ermutigten, ihnen durfte sie alle» klagen, ohne befürchten zu müssen, mit ihren Klagen ihnen lästig zu fallen. Sie hatte wieder einmal einen Nachmittag bei Etna zuge bracht, mit schwer bedrücktem Herzen kehrte sie in d« Abend dämmerung heim; Erna war heute schweigsamer al- sonstae» wesen, Hertha fühlte sich dadurch beunruhigt, ste konnte sich dm Grund dieser Verstimmung nicht «klaren und bezog ihn deshalb auf sich; e» lag ja so nahe, daß mit d« Locht« de« Mörder» niemand verkehren wollte! Dieser Gedanke entlockt« ihren Augm heiße Dränen. Sie stand so ganz allein in der Welt — wenn nun auch die Freun din sie verlassen wollte, wo sollte ste dann noch Lroft rmd Ermutigung finden! Sie quälte sich selbst mit diesen Befürchtungen, ab« ste wollte auch nicht glauben, daß dieselbm unbegründet sei» könnten. Sie hing diesm trüben Gedanken noch imm« «ach, al- Friedrich, mit einigen Papi«m in d« Hand, «tnttat. „Ich störe doch nicht?" fragt« «leis«. „Sie stören nie,- «widert« sie, ihm die Hand bietend. „Ich weiß ja nicht, wie oft ich noch da« Glück habm werde, St« hier zu sehen," fügte ste mit einem schmerzlich« Seufz« hinzu. Er schien di« letzten Wort« nicht gehört zu haben, ad« « hielt st« kein« Beachtung w«t; ganz mit dm Mitteilun gen beschäftigt, dte er ihr machen wollte ließ « sich U» ge genüber auf einen Stuhl nted«. igtzSO