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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000330019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900033001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900033001
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-03
- Tag 1900-03-30
-
Monat
1900-03
-
Jahr
1900
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3. Mage zm Lchziger LaBlatt mi Aazeiger Nr. IK, Wag, R Milz lS80. (MaiW.AMaie.) ^^^^^^^E^^S^^^WSMSSSa»»SSS»«»SS!^SM«W»^MM^WMWSW»g»SWWW»»W»WSW»SlM>»»W»»WM»»MSa»a>»»»W^WSWaWW»«0«WWSW0kE»a»»«M>»»»«^^ Kunst und Wissenschaft. 2»usik. Ta» Quartett Utzel aus Wien, da» wir stet» gern bei un» begrüben, gilbt heute Abend 7»/, Uhr im Kaufhaussaale sein diesjähriges Concert. E» findet nur diese» eine Concert statt Achte- volk-thüenltche- Concert. Leipzig, 27. März. Das achle volkSthümliche Concert in der Ackerhalle des Kryslyll-Palaste» eröffneten zwei MLanerchöre der „Typographia", „Abendfiier" von Attenboser und „Blau- äugklein" von Hirth, Dichtung von dem verstorbenen, langjährigen Miiarbeiter unseres „Tageblattes", Eduard Kaufs». Die „Typs, graphia" gehört zu den allbewährten volktihümlichen Gesangvereinen unseres Musiklebens. Sie hat ost genug bewiesen, daß eS ihre Sänger ernsl nehmen mit den Aufgaben, die ihnen gestellt sind, und der wohl schattirte, sauber abgerundete Vortrag der beiden Lieder zeigte, dog der Verein auch mit dem „Herzen" singt. Mit »atür. ticher Frische gelangte dann im weiteren Verlauf des Concertes der Männerchor von Jüngst „Jägers Morgrnbesuch" und mit echter deutscher Zecherlust Meudelssohn's „Rbeiaweinlied" zur Wiedergabe. Das Programm enthielt weiter ..Vergangen" von Johannes Pache, „Stilles Gedenken" von demselben, „Altniederländiiches Volkslied" von Kremier und „DaS allerliebste Mäuschen" von Engelsberg, ein Volkslied aus Quedlinburg. Der leichte, herzige Volkston gelingt der „Typographia" vortrefflich, und der Beifall, der ihren Leistungen gespendet wurde, war ein wohlverdienter. Zwei Sängerinnen, Frl. Gertrud Lindner und Frl. Elisabeth Schmiedel, erfreuten durch Solovorträge und Duette. Frl. Schmiedel brachte ihre wohlklingende Alistimin» zunächst bei dem „Winterlieb" von Mendelssohn, „Wohin" von Schubert und „Willst Du Dein Herz mir schenken" von Bach zu ausgezeichneter Wirkung. Das letzt genannte Lied sang sie mit einer besonders zu Herzen sprechenden Wärme und Innigkeit. Aber auch bei den weiter vorgetragenen Liedern machte sich eine feine Phrs- sirung und ein liebevolles Eingehen auf den Geist der Tondichtung«! vortkeilhast bemerklich. Bei den Duetten vereinigte sich Frl. Schmiedel mit Frl. Gertrud Lindner, deren angenehme Sopranstimine sich dabei als wohlgebildet und modu- lationsfähig erwies. Scbumann's „Wenn ich ein Vöglein wär", „Schön Blümelein", „Ländliches Lied" erzielten bei der trefflichen Schattimng und dem liebenswürdigen, warmempsundenen Ton, der ihnen verliehen wurde, ebenso wie die weiteren Nuinmern «inen schönen Erfolg. Herr Amadeus Nestler spielte zwei Impromptus (Säur und b'moll) von Schubert mit der ihm eigenen klassischen Jntrrpreiations- weise. Das war von Anfang bis zu Ende Schubert! Nicht minder sprachen die späteren Tonslücke von Jensen, Chopin und Liszt (VI. Rhapsodie) bei ihrer virtuosen Ausführung an. Einzelne Münnerchöre der „Typographia" begleitet« in feinsinniger Weise Herr Stephan Albrecht. L. ks. Leipzig, 27. Mürz. Im Saale der Fortbildungsschule für Mädchen hielt die hiesige Musiklehrerin, Frl. Hedwig Merker, eine Prüfung ihrer Schüler und Schülerinnen ab, dir einen günstigen Verlauf nahm und für Lehrerin und Lernende ein schönes Zcugniß ausslellte. Frl. Merker versteht es vortrefflich, den jungen Scholaren Lust und Liebe für die musikalische Kunst einzuslößen, und ihnen Geschmack für edle, klassische Musikstücke beizubriugen. So bot denn auch das Programm vorwiegend klassische Schöpfungen dieser letzten Meister. Bach, Beethoven, Schubert/ Schumann, Weber, Mendelssohn, Chopin u. s. w. adelten dasselbe. Bei einer derartigen Prüfung kommt es weniger daraus an, allenthalben ab gerundete, vollendete Leistungen zu hören, — das wäre zu viel verlangt! Man will vor Allem sehen, ob die richtig Methode an- > gewandt wird und ob die Eleven erfolgreich sich ihrem Studium I hingeben. Beides kann Fräul. Merker bestätigt werden. Theil-1 weise zeigte sich aber auch schon eine hübsche Geläufigkeit I und Ausdauer des Spiels, welche zu schönen Hoffnungen be-1 rechiigte. Der Anschlag war meist sicher und kräftig und bei den vorgeschrittener«, Schüler» und Schülerin»«« war avte« Berstäudnih für dea Geist der Tondichtung zu bemerke». Wen» wir einzelne Leistungen dervorheben sollen, so gilt es zunächst auf da» „Largo aus der Sonate op. 2" von Beethoven, aus Schubert'» „Impromptu" Reine-e's äs «lur-Ballade, die „Lieder ohne Worte" von Mendelssohn, die „Berceuse" von Chopin, di» „Don Juaa-Ph«a- tasle" von Lvßberg u. s w. hinzuweijen. An«rk»»»ru«wertd ist hie eingehend» Pflege de» Eujemblespiel», Pi» verschied«»'» Stuck«, w«lch« vier-, sechs« und achtbändig oorgetragea wurden, hinterlaße» ejnen sehr guten Eindruck, Seite«- de» Herrn Lvrachlehrer Schmidt wurde Fr!- Merker im Name» her Elter» der Dank ausgesprochen. Die kann mit dem Resultat der Prüfung in d«r Thal auch zu- frieden lein. Altenburg, LS. März. Die gestera wiederholte Ausführung der neuen Oper „Der Pulvermacher zu Nürnberg" von The Bad« geftaltrte sich in jeder Hinsicht viel günstiger al» di« Erstausführung und daher war der künstwrisch« Erfolg der ansprechenden Oper gestern weit bedeutender al« der am Sonntag. Das Werk d«» jungen Tondichter» gehört überhaupt zu denjinigen, die Eiarm um so lieber werden, je öfter man sie hört. Wie wir hören, ist die Oper zur Ausführung im groffhrrzogl. Theatrr in Karlsruhe für den nächsten Winter ongenomm«» worden. * Glauchau, 38. März. Am Montag hat der hiesig, Co »tert- Verein sein» di»«wiuterliche Saison beschlosien. Das Concert wurde mit Beethoven'» unvrrgleichlich schöner Symphonie „Lroioa" eröffnet und von d«m ans 45 Musik«r vrrstärkten Stadtorchester unter der Leitung des Herrn Laprllmrister Eilhardt trotz seiaer Läng« und Schwirrigkrit äußerst gelungen und ohn« daß das Orchester Ermüdung gezeigt hält«, wiedergegeben. Ferner brachte das Orchester «ine Composition d»S genial«» französischen Lomponisten Saint- Soöns: „kröluäe äu ätzlutr«" zu Gehör. Feinsinnig wieder gegeben, fand auch diese Nummer für Streichorchester beifällige Auf nahme. Die Schlußnummer dr» Coacerts bildet« „Wotan'« Abschirb und Feuerzaubrr" au« Wagner'» „Götterdämmerung". Diese» grandios« Werk entfesselte nicht endenwollenben Beifall. Ein vielgseierter Künstler, d«r schon vorige« Jahr im Concertverein mitgewirkt, war als Solist gewonnen worden: der königl. bayerische Kammersänger Herr Heinrich Knote au» München. Der Künstler nahm auch diesmal wieder die Hörer mit seinen eminenten Stimmmitteln, seiner zu Herzen gehenden Wiedergabe aller Lieder gefangen. An der Spitze seiner Darbietungen stand Walther's Preislied aus Wagner'» „Meister- singeln", das einen stürmischen Beifall entfesselte. Dann sang der Künstler mit gleichem Erfolge noch: „Stille Sicherheit" von Rob. Franz, „Frühlingsnacht" von Jensen, sowie „Liebesglück" von Sucher. — Der anhaltende Applaus veranlaßte den gefeierten Sänger zu mehreren Zugaben. — Was der Concertverein in seiner letzten Saison alles geboten, möge aus Folgendem hervorgehen: An Symphonien und Suiten gelangten zur Ausführung: Symphonie Ls-ckur (Eroica) von Beetboven. Sympdonie X-ckur von Menbels- sohn-Baridoldy, Sympboni« O-ckur (Jupiter) von Mozart, „Zur CarnevalSzeit", Suite von Georg Schumann und Symphonie L-moU von Tschaikowsky, Ouvertüren und andere Orchrsterwerk«: „Egmont" von Beethoven, „Maurische Rhapsodie" von Humperdinck, „HuldigungSmarsch zur Goetheseier" vou LiSzt, Nocturno und Scherzo aus hem „Sommernachtstraum" von MenbrlSsobn-Bartholdy, Ouv«rtur« zu „Die lustigen Weiber von Windsor" von Nccolai, prsluck« cku cksiu^s für Streichorchester von Saint-Säens, „Ungarischer Marsch", orchestrirt von Liszt, von Schubert, „Kinderscenen" (Träumerei und Abendlied) von Schumann, Wotan's Abschied und Feuerzaub«r aus der „Götterdämmerung" von Wagner und „Aufforderung zum Tanz", arrangirt von Berlioz, von Weber. Es wirkten nacheinander mit: Frl. Olga Jslar, Opern sängerin au» Leipzig, Herr Wassilij Sapellnikoff, Pianist aus Peters burg, Frl. Mary Münchhofs, Loloratursängerin aus Omaha, Herr Alfred Holy, königl. preußischer Kammermusiker (Harfe), Herr Ewald Franz, Cauior und Organist hier, und Herr Heinrich Knote, königl. bayrischer Kammersänger aus München. -t- Meerane, 28. März. In der Frühjahrssitzung des West sächsischen Sängerbundes „Canon" waren 18 Vereine mit 33 Stimmen vertreten. Nach den üblichen Begrüßungen wurde in die Berathung der geschäftlichen Ang«leg«nheiten ringetrete» und bestimmt, daß der heurige Sängertag am l. Juli in unserer Stadt abgebalteu werden spü. Alsdann erhielt der BundeSliedermeister Herr Cantor Uhlig- Waldeuburg da« Wort zu seinem VoNroge: „Ueber die Umgestaltung der deutschen Bundessängerfeste in musikalischer und gesanglicher Be ziehung." Die Anregungen dazu stammen von Eduard Kremier- Wien und sind den einzelnen Bünden Deutschlands zugegongen. Der überaus inieressante, reichen und praktischen Erfahrungen abgeleitete Bortrag fand rauschenden Beifall und hi« Hörer dankten mit dem harmonischen „Lied hoch!" Unter dem neuen Präsidium bewegt sich her Bund in einem hoffnungsreichen Cur». Di» hiesigen Sange», drüber aber thatea zur Unterhaltung der anwesenden Gäste da» Möglichste. Sötheu, 26. März. Der Verein für Pflege kirchlicher Tonkunst hielt gestern im Concerlhaus wiederum einen seiner beliebten Musik abende ab. Wie fast immer bei diesen Anlässen, war der Besuch ein recht zahlreicher; rin besonders anziehendes Bild bot die Menge der festlich gekleideten Damen in dem schönen Saale. Die Reihe der Vorträge wurde von der Capelle des Herrn Siodtmusikdirectors E. Schmidt eröffnet mit der Oxsord-Symphonir von Jos. Hahda. Unter den 118 Symphonien I. Haydn'« sind 12 für feine englischen Concert« vrrsaßt, und die Orford-Symphonie ist eine der gehalt vollsten darunter. Daß »« der Schmidt'jcheu Capelle gelang, die angekündigten vier Sätze au« dem Werk so beisallewürdig und ein drucksvoll, wie es gestern geschah, zu Gehör zu bringen, gereicht ihr und ihrem Leiter ebenso zur Ehre, wie die geschmackvolle und fein abgetönte Ausführung der „Iphigenie".Ouvertüre von Gluck, mit welcher dir zweite Abthrijung begann. Ein ganz besonderes Interesse gewann der gestrige Musikadend durch die Aufführung von zwei neuen Tonwrrke», deren Componist Herr Alfred von Sponer ist, Director de« Musikinstitutes von M. Katzsch in Leipzig. Der selbe war anwesend und dirigirte selber sein Chorwerk „Die Weibe der Nacht", welches mit all >emeinem, lebhaftem Beifall ausgenommen wurde. Es ist eine fein empfundene Tonschöpsung, di« manche Schönheit und an vielen Stellen eine ganz charaktersttische Färbung und Ausdrucksweiie aufweist. Besonders gefi.l un« an dem stimmungs vollen Werk, das übrigen« manche Schwierigkeiten enthält und an dir Sänger, besonders an die hohen Stimmen, nicht geringe Anforde rungen stellt, das überall heroortretende Bestreben, den rechten Ein- klang zwischen Wort und Ton herzustellen, die Art und Weise, wie e« der Schöpfer des Chorwerkes verstanden hat, den Sinn und Inhalt der Worte musikalisch passend, in charakteristischen Tonreihe» geschmackvoll und deutlich wiederzugeben, ohne doch dabei in Künste- leien zu verfallen. Auch das von demselben Componisten her rührende Lied „Weißt Du, wie lieb ich Dich hab'" (au« Sudermann'« „Frau Sorge") fand eine sehr freundliche Aufnahme, und die eindrucksvolle Composition verdiente auch diesen Erfolg. Fräulein H. Peike von hier trug dieses Lied, sowie noch zwei andere recht hübsch vor und wurde mit Beifall überschüttet, bis sie sich zu einer weiteren Zugabe entschloß Auch das Sopransolo >n der „Weihe der Nacht" sang dieselbe Dame, doch sehltr e« hierbei ihrer Stimme an der erforderlichen Kraft, um durchzudnngen, den weiten Raum zu beherriche» und jeden Theil der Roll« mit Nachdruck zur Geltung zu bringen. Der Chor ent ledigte sich sowohl in der „Weihe der Nacht", wie in dein Chorsatz aus NielS Gade's „Kreuzfahrern", der den Schluß der Ausführungen bildete, feiner Aufgaben in lobenswertbester Wene und machte seinem bewährten Leiter, Herrn Musikdirektor R. Haase, Ehre. Die Gade'jche Composition fesselte alle Zuhörer und kam sehr wirkungsvoll zu Gehör; nur war leider der Baß-Solist an der schönen Entfaltung s«in«r Glimmmittel durch Heiserkeit ein wenig behindert. Diebstahl einer Violine (LtraSivariuS) im Werth« von 10 000 Mark. Unserer bereit« erschienenen Notiz über den Diebstahl haben wir noch Weiteres hinzuzufügen: Die betreffende Violine wird bei allen Berliner und Wiener Händlern von der Criminalpolizei eifrig gesncht. Sie ist seitens des JnstrumentenkänblerS und Fabrikanten Karl Zach aus Wien einem Mannheimer Kunstfreunde unterschlagen worden. Die kostbare Geige ist 1689 gebaut worden und wunderschön erholte». Außer diesem prächtigen Stück hat Zach aber auch ein« Violine im Werth« vou löüv (Lomentiut GyartaguiuS) ihrem Eigen- thümer hinterzogen. Hinter den, Betrüger ist feiten» der Staats anwaltschaft in Mannheim ei» Steckbrief erlassen worden. Zach, der in der Mitte der vierziger Jahre steht, ist geborener Wiener und hat einst bessere Tage gesehen. Von seinem Vater, einem an- gesehenen Geigenbauer, hatte «r ei» bedeutende« Vermöge» geerbt, da« jedoch unter seine» Händen al« Instrumentenbauer schnell zer- stoß. Später widmet» er sich lediglich hem Geig«nhandel und kam hierbei «uf Abwege. P«in Ziel war e«, italienisch, Meist,rgeigen mit unlauter,n Mitteln an sich zu brivge». Lor eioigrr Zeit sandte er dem Hosiastrumentenmacher und Geigenbauer Heinrich Keßler in Mannheim eia längere« Telegramm, mit welchem er seinen Be such anzeigte- Er hatte nämlich Kenntniß davon erlangt, daß Keßler im Besitze einer echten Stradivari war, die ehedem Eigen tum de« beräumten Violinisten Nicolo Paganini gewesen ist und einen Werth von über 20000 reprüsentirte. Er sprach auch wirklich bei Keßler vor und und suchte ihn zu überreden, ihm die Stradivari zum kommissionsweise» Verkaufe zu überlassen; er hätte Liebhaber dafür. Er hatte eine gndere Geige bei sich, die er als einen echten Josef Guarneri de Jesu 1735 bezeichnete. Er wollte Keßler diese« Instrument zur Sicherheit übergeben. Dieser war ober klug genug, auf diesen Handel nicht einzugehen. Später suchte er den Rechtsanwalt Geißmar jun. in Mannheim, einen bekannten Kunst freund und Eigenthumer einer italienischen Meistrrgeige im Werthe von 10000 auf. Er wußte ihn zu überreden, ihm die kostbare Geig« zum commissionSweisrn Verkauf, zu überlass«». AI« Pfand- object hinterließ er di« «rwähnte angebliche Guarneri, die sich nach- träglich als ein ganz minderwertbigr« Instrument herouSgcsielll hat, um sodann auf N mmerwirdrrsehen mit dem echten Stradi- varius zu verschwinden. Das Signalement des Flüchtlings wird wie folgt gegeben: Große-, schwarzgraues, dichtes Haar; südlicher Typus; gelbliche Gesichtsfarbe. Er spricht österreichischen Dialeki und ist eine ausfallende Erscheinung. Literatur und Theater. Albrrt-Tbeatrr. Leipzig, 29. März. DaS grellste Drama Sudermann's, „Sodom« Ende", würbe gestern von der Meßthaler- schrn Gesellschaft gegeben mit einem Beifall, Weicker der Darstellung und der in vieler Hinsickt genialen Dichtung galt, obsckon sich ein nickt unbeträchtlicher Tbeil des Publikums durch manche Vorgänge auf der BUdne abgestoßen fühlte. ES ist immerhin ein Wagniß, ein gesellschaftliches Sovom zu schildern und Sudermann geht Larin mit großer Kühnheit zu Werte, mit der Kühnheit eines Sittenrichters, der alle Jrrgänge der Seele und die Miffethaten verirrter Leidenschaft rückhaltlos darstellt. Man mag zuzeben, daß Professor Riemann als Mahner und Warner und CboruS der Tragödie die Intentionen deS Dichters doch nickt scharf und schlagend genug vertritt; aber da« symbolische Gemälde „Sodoms Ende" läßt ja keinen Zweifel darüber übrig, daß der Dichter einen gesellschaftlichen Schwefelpfuhl darstellen wollte, über den am Schluß vaS Gericht bereistbricht. DaS Drama ist am Leipziger Stadttheater wie an sehr vielen größeren Hof- und Sladlbühnen nie gegeben worden; Scenen wie die Scklußscene de» vierten ActeS läßt man sich allenfalls in einer Oper wie „Don Zuan" gefallen, aber nicht in einem musiklosen Schauspiel. In der Thal sind viele Bor- aänge auf der Bübne sehr grell beleuchtet. Das Attentat Willy Janikow'S auf die Braut eines opfermuthizen Freundes ist geradezu empörend und die Jntrigue der Adah, die ihren Geliebten mit ihrer Nichte verheirathen will, um dann un gestörter mit ihm zusammen sein zu können, ist verabicheuens- werth, doch wir sind eben in Sodom und eS müssen Dinge vor sich gehen, die den Sckweselregen verdienen. Bei der Lectkre macht sich da« Alles weniger grell, daher ist „Sodom» Ende" al» Buchausgabe weit erfolgreicher als tt au« vorzüglichem Elsässer Renforcö, «LS«, , Stück 1,8» Mark. Damen-Taghem-en aus aut starksäd. Els. 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