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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020910011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902091001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902091001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-09
- Tag 1902-09-10
-
Monat
1902-09
-
Jahr
1902
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I.MUz.8eiMlTWMtM AHM KM Mttmch, Iß.Lcplember M. (RoM-AilUbe.) Amtlicher Thetl nicht auf die Kosten der Herstellung des Werkes kommen wird. I Sie hat cs ja aber auch nicht schnöden Gewinnes halber unter nommen, sondern zu Ehren ihres Altmeisters und wird in der Versteigerung. Donnerstag, den 11. September 18V2, Born». 10 Uhr sollen im BerstrigerungSraum des Kgl. Amtsgericht» hier 2 Kisten Thee, sowie versch. Weine meistbietend gegen Baarzahluog versteigert werden. Leipzig, den 9. September 1902. DerGerichtSvollzieherdcSkgkAmtSgerichtS. Nachlaß-Auction. Donnerstag, den 11. d. M., von früh io Uhr an, kommen Zeiher Str. 30 2 Nachlässe, darunter Schränke, Commoden, Tische, Stühle, 72 Leisten und 1 Partie Schubschwärze, Schnüre u. A. m. zuröffentlicheii Versteigerung. Truwmlltr, Lokalrichter. Konknrsverfahren. DaS Konknrsverfahren über den Nachlaß der Selma Christiane Louise verw. Schubert geb. Müller, Inhaberin einer Gastwirih. schast, in Leipzig, Sophienstr. 20, Pt., wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Leipzig, Len 6. Sevtember 1902. Königliches Amtsgericht, Abth. HL.', Nebenstelle, JohanniSgasse 5. Bekanntmachung. Die Ausgabe von Einlaßkarten für die Synagoge an die In haber bestimmter Plätze ^gllllll in diesem Jahre Witali, itcii 8. LkyteM, und wird an den Wochentagen von9—'/,1 Uhr Vorm. und 3—b Uhr Nachm. bis Freitag, de» IS. Zwtcmbn, Nachw. ti Uhr im Gemeindeamt, Löhrstraße 10, I., bewirkt werden. Nach Ab lauf dieser Frist das Anrecht auf einen bestimmten »>°« mbedngt. Leipzig, den 5. September 1902. Der Vorstand der JSraelitischen ReligtonSgemeinde zu Leipzig Freude und Begeisterung, in der Anerkennung, mit der es auf- gciwmmcn wird, den schönsten Lohn finden. Die Congrcßmitgliedcr wurden nm Freitag Abend in ge radezu fürstlicher Weise von einem hohen Senat im Rcuhhausc empfangen und bewirthet. Am Sonnabend fanden alsdann tagsüber ernste wissenschaftliche Versammlungen, u. A. die von Herrn Geh. Rath Prof. Or. Windisch - Leipzig geleitete General - Versammlung der Deutsch-Morgenlän- bischen Gesellschaft statt. Bis Mittwoch dauern nun noch die wissenschaftlichen Vorträge; in der egbptischen Sektion spricht Herr Prof. Or. Steindorff-Leipzig. Der nächste Congrcß soll, wie wir hören, entweder in Baltimore oder in Cairo abgehaltcn werden. * Jena, 9. September. (Telegramm.) Der Privatdocent Or. Ernst Hertel ist zum außerordentlichen Professor an der medi- cinifchen Facultät der hiesigen Universität ernannt worden. Kunst und Wissenschaft. Literatur und Theater. Neues Theater. Leipzig, 9. September. Gestern sahen wir Adolf Wilbrandt's große Dichtung, „Den Meister von Palmyra", ein eigenartiges Werk, daS kaum in die üblichen Rubriken der Dramaturgie paßt und auS ihnen herauSwächst zu einer höheren geistigen Bedeutung. Wenn die Dichtung aber die dramatische Form sprengt, so behauptet sie doch auf der Bühne ihr gutes, auch an den größten Theatern bewährtes Recht, indem sie theatralische Wirkung durch ein paar Situationen zeigt, Ensemblescenen und zwei glänzende Rollen enthält, von denen die eine sogar fünf verschiedene, durch eine mystische Einheit zusammen gehaltene Rollen umfaßt. Aus einem über die großen Fragen um Leben und Tod brütenden Gedanken heraus ist die Dichtung geschaffen und sie hat zwei auS der Vöstcrpbantasie und Völkerpsychologie herausgegriffene An schauungen einander gegenüber gestellt: den Ahasveroszedanken, die unbegrenzte Lebensdauer des Einzelnen, und die Seelen wanderung, die im Wechsel der Formen sich nicht verlierende LebenSeinheit Es springt LeS Lebens Geist von Form zu Form; Eng ist des Menschen Ich, nur eine kann's Von tausend Formen fassen und entfallen. Dies scheint der Dichtung Grundgedanke zu sein. Der Meister von Palmyra selbst will diese eine Form in be ständiger Dauer bewahren; doch dies volle unersäitlichc Lebenszesühl vermag der wechselnden Zeit nicht zu wider stehen, er wird allmählich zu einem von Todessebnsucht er faßten Ahasver. Doch der Tod steht schon bereit, ihn in seine Arme aufzunehmen, während er den jüdischen Frevler flieht, über den die endlose Lebensdauer als ein Fluch ver hängt ist. Doch wenn nach der indischen Theorie der Seelenwanderung dasselbe Ich in vielen neuen Gestalten unter tauchen und sich verkörpern soll, so seblt doch die Einheit des Bewußtseins, und sie fehlt auch den weiblichen Gestalten des DramaS, die zum Theil wie Zoä und Phöbe himmelweit von einander verschieden sind, und nur in der letzten, Zenobia, dämmert gelegentlich die Erinnerung an frühere Existenzen auf. Vom philosophischen Standpuncte auS kann man diese Wanderung deS Ich durch einen Kreis von Gestalten schon deshalb unannehmbar finden, weil ja mit dem fehlenden Bewußtsein des vergangenen Lebens die Einheit der Persönlichkeit aushört; in einer Dichtung, die an alte „Mysterien" erinnert, fehlt es diesem Geheimniß der sich stets erneuernden Menschwerdung nicht an poetischem Reiz, und für ein Theaterstück hat das Drama noch den Vorzug, daß eü einer Darstellerin Gelegenheit bietet, sich an einem Abend und in einer Dichtung in den verschiedensten Fächern zu zeigen, so daß daS Drama als ein höheres poetisches Schubladeustück be trachtet werden kann. So ist die Heldin deS „Meisters ! von Palmyra" im ersten Act eine Heroine, im zweiten eine I Salondame mit einem gewissen demimonderischen Anflug, l im dritten die Heldin eines ehelichen EonslicteS als eigen- I sinnige Anhängerin ihres Glaubens in einer Mischehe; im I vierten bat sie gar eine Hosenrolle zu spielen, eine Art von I Euphorion und im letzten erscheint sie als eine gedanken volle Priesterin der Humanität. Frl. Rickter, die I nach ihrem Engagement gestern zum ersten Male in der I fünffachen Rolle austrat, zeigte große Gewandtheit darin, I die verschiedenartigen Frauengestalteu von einander zu unter- I scheiden, Herzens- und Seelenwärme, auch wo die Rolle, wie I im ersten Act, mehr die Aufgabe einer Heroine ist. Ihre I Phöbe war eine leichtblütige Schöne, die an neufranzösische I Heldinnen erinnerte; ihr Nymphas hatte das edle stürmische I Feuer kampsmuthiger Begeisterung. Sie fand mit Recht I lebhaften Beifall. Den Hintergrund der Handlung bildet der Glaubens- I kampf im Orient zwischen der neuen Lehre von Naza- I reih und den Ueberliefcrungen der heidnischen Götter welt. Der Fanatismus der Heiden triumphirt im ersten i Act; ihm tritt im dritten der Fanatismus der Christen I gegenüber. Im vierten leuchtet das Gestirn deS Kaisers I Julianuö auf, dem Heidenthum einen neuen Sieg I kündend, aber bald verlöschend. Im letzten Act ist das l Christenthum Sieger geworben und sitzt auf dem Throne I der Constantine. Diese historische Grundlage giebt zu leben- ! digen dramatischen Scenen Anlaß. Der Held ApelleS ist in i die GlaubenSkämpfe verwebt. Als ein begeisterter Heide sieht er anfangs müßig dem Märtyrertod der ZoS zu, ge- I räth er im dritten in Zwiespalt mit der christlichen Gattin, dabei l forscht er tiefsinnig dem Räthsel des Leben» nach. Herr Volkner I gab unS eia sympathisches Bild deS siegreichen Feldherrn und schöpferischen Bildhauers und stellte dessen LebenS- I freudigkeit von Anfang an inS rechte Licht; ebenso die I allmählichen Verdunkelungen derselben durch die trüben l Lebenserfahrungen und Herzensschicksale, und die TodeSsehn- I sucht, hie ihn zuletzt ergreift. Herr Volkner hat einen sehr wohlthuenden, warmen HerzenSton und sein Organ I giebt sich zum Träger eines begeisterten Aufschwungs mit I gewinnendem Wohllaut her. Herr Walter als Pausanias I zeigte im vierten Act, daß auch sein Organ solchen Auj- I schwunzeS fähig ist, sonst hielt er in Maske und Haltung I daS Drohende, Starre des Todes fest, denn den Tod verkörpert ja Pausanias. Fräulein Schippang als I Bolana brachte die Muttergefühle zu warmem AuS- druck. Herr Brunow als HerennianoS war ein energischer Fanatiker deS Christenglaubens, Herr Hänselerals TimolaoS ein sarkastischer Materialist, Herr Schuy als SeptimiuS rin weltgewandter Liebhaber; Herr Röbbeling als Longinus I sprach mit Milde und Wärme, besonders im vierten Act, Musik. v. 6. H.. Dresden. Im königl. Opernhause gastirte an« Sonnabend Herr Ernst Kraus von der Berliner Hofopcr als Siegfried in Wagner's gleichnamigem Trilogie-Therlc und erzielte einen ungeheuren Erfolg, der sich in wahren Beifalls stürmen Lufr machte. Der Künstler ritz durch seine wunder vollen stimmlichen Mittel zu größter Bewunderung hin und wirkte durch die von allem Theatcrmäßigen weit entfernte Frische, Natürlichkeit und Kraft seiner Darstellung wahrhaft er quickend. Der Künstler, der zum ersten Male in Dresden auf trat, wird auch den Siegfried der „Götterdämmerung" singen. -f Plauen i. V., 8. September. Der Verband deut scher Zithervereine, am 9. September 1877 in Cassel begründet, hielt gestern und heute seinen 21. Congretz in Plauen ab. Vertreter waren aus allen Gauen Deutschlands eingetroffen. Einer Vorfeier am Sonn abend folgten am Sonntag zwei große Concerte im „Prater": ein volksthümlicheres Conccrt am Nachmittag und ein Abend- Concert mit gewählterem Programm. Ter Verband besteht zur Zeit aus 40 Vereinen, 3 Ehren- und 125 Einzelmitgliedern. Als nächste Congrcßorte sind Berlin, Leipzig und Halberstadt in Vorschlag gebracht worden. Tie Wahl er folgt durch den Gesammtvorsrand. Wissenschaft. Vom Orientalisten-Congres?. Auf dem Internationalen Orientalisten con g r c tz , der gegenwärtig inHamburg slattfindct, über reichte Herr Johs. Baensch-Drugulin in längerer Rede das erste Exemplar eines Prachtwerkcs, das der Truck stadt Leipzig zur höchsten Ehre gereicht. Das Werk ist betitelt: „Martsleine aus der Weltliteratur in Ori ginalschriften, herausgegeben von Johs. Baensch-Drugulin, Buchschmuck von L. Süt ter l in." Es ist dasselbe unternommen worden zur Er innerung an das fünfhundertjährigc Geburtsfest des Altmeisters der Buchdruckerkunst Johannes Gutenberg oder, wie Herr Baensch treffend ausfuhrt, des Mannes, der fälschlich als Er- stnder des Buchdrucks gepriesen wird, während ja erwiesen sei, >aß lange vor ihm die Kunst, von Holztafeln zu drucken, zuerst in China, später auch in Deutschland ausgeübt wurde. Tas Wesen, der eigentliche Kern seiner Erfindung sei die Kunst des Schriftgietzens gewesen und wäre Gutenberg nicht, 'o säßen die in so ansehnlicher Zahl versammelten Gelehrten noch als Mönche in stiller Studirslube und nicht fröhlich vereint mit ihren Damen in der großen und mächtigen Hansastadt Hamburg, dann wäre überhaupt kein Fortschritt zu verzeichnen gewesen und die Cultur unserer Tage undenkbar. Seine Rede auf den größten Wohlthäter der Menschheit, auf den Spender des höchsten Lichtes, Johannes Gutenberg, wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Was das Werk selbst betrifft, so hat sich die Officin W. Drugulin bei der Herstellung desselben selbst übertroffen. Es ist ein dicker Foliant mit orientalischem Luxus ausgestattct, Seite für Seite mit farbigen Ornamenten versehen und es ist die einstimmige Ansicht der Congreßmitglieder, daß ein der artiges Buch überhaupt noch nicht erschienen sei. Es zeigt, welch riesige Fortschritte die Kunst Gutenbergs gemacht hat; während dieser hauptsächlich in einer Sprache und in einer Schriftsorte druckte, ist das Werk in den nachfolgenden Sprachen gedruckt und es gelang dem Herrn Herausgeber, dafür die nam haftesten Gelehrten, wie die nachstehende Liste zeigt, zu ge winnen: Aetyiopisch, Prof. Or. Praetorius-Halle, Ara bisch, Prof. Or. Vollers-Jena, Armenisch. Geh. Rath Prof. Or. Merx-Heidelberg, A v e st a, Prof. Or. Goldner- Berlin, Chinesisch, Prof. Or. Conrady-Leipzig, Deutsch, Prof. Or. Köster-Leipzig, Englisch, Geh. Rath Prof. Or. Wülckcr-Leipzig, Estrangelo, Prof. Or. Nestlc- Maulbronn, Französisch, Prof. Or. Schnccgans-Heidcl- berg, Gothisch, Prof. Or. Kaufmann-Kiel, Neu- und Alt-Griechisch, Exccllcnz Rhangabe-Berlin, He bräisch, Prof. Or. Haupt-Baltimore, Hieroglyphen, Prof. Or. Ermann-Berlin, Italienisch, Prof. Or. Graf de Gubernatis-Rom, Japanisch, Or. Kitasato-Osaka, Keilschrift, Prof. Or. Bezold-Heidelberg und Prof. Or. Haupt-Baltimore, Koptisch, Or. Budgc-London, Kyril lisch, Geh. Rath Or. Leskien-Leipzig, Lateinisch, Geh. Rath Prof. Or. Wachsmurh-Leipzig, Malayisch, H. E. Klinkert-Leiden, Mandschu, Prof. Or. Grube-Berlin, Neusyrisch, Pater Bcdjan-Köln, Persisch, Geh. Rath Or. Sachan-Berlin, Rabbinisch, Or. Chamizer, Director der Drugulin'schen Druckerei, Leipzig, Runen, Prof. Or. Gering-Kiel, Russisch, Geh. Rath Prof. Or. Lcskicn-Leip- zig, Sanskrit, Geh. Rath Prof. Or. Kielhorn-Göttingen, Samaritanisch, Geh. Rath Prof. Or. Merx-Heidelberg, Siamesisch, Prof. Or. Kuhn-München, S y r i sch , Prof. Or. Nöldeke-Straßburg i. E., Tibetisch, Prof. Or. Grün- Wedel-Berlin, Türkisch, Prof. Or. Radloff, Wirkl. Geh. Staatsrath, Excellcnz, St. Petersburg. Die außerordentlichen Fortschritte, welche die Kunst Guten- bcrg's heute gegenüber dem 15. Jahrhundert aufzuweisen hat, treten deutlich vor Augen. Das Buch zeigt, daß es möglich ist, für die vielen fremden Schriften einen Buchschmuck zu schaffen, der sich einerseits den formalen Eigenthümlichkciten der ver schiedenen Schriften und der geistigen Eigenart der verschie denen Literaturen anpaßt und andererseits doch die künstlerische Formcnsprachc der Gegenwart redet. Die Letztere diente zum Mittel, die so verschiedenartigen Elemente des Buches zu einer künstlerischen Einheit zusammenzufügen, was dem Künstler in hervorragender Weise gelungen ist. Zu der Vollendung des Werkes können wir der Officin und ihrem liebenswürdigen Leiter nur Glück wünschen, sie ist und wird mich ein „Mark- st e i n" für den orientalischen und künstlerischen Buchschmuck sein, nur schade, daß es nicht Jedermann besitzen kann, denn es ist nur in 300 Exemplaren gedruckt und kostet 100 c/k, wobei wir sehr wohl glauben, daß die Officin trotz des hohen Preises Zur Nachricht! Die Einlösung der om 30. September d. I. fällig werdenden Jins- und Rentenschetne, sowie der ansgcloosten Kapital scheine von königlich Sächsischen Staatsanleihen und von der königlichen Landrentenbank erfolgt bei unterzeichneter Kasse bereits vom 15. September dieses Jahres ab in den Vormittagsstunden von 9—12 Uhr. Mit den einzulösenden Zins- und Kapitalscheinen ist »ugleich eine die Adresse des Eiiilieserers tragende Aufstellung und Berechnung nach Sorten zu überreichen. Leipzig, den 10. September 1902. königliche Lotterie-LarlehnSkasse. dessen Abschluß indeß gewinnen würde, wenn der Monolog I deS LonginuS fortfielr. Frl. Gör icke als Tryphena spielte I effectvoll die Scene, wo sie deS BaterS Schutz anfleben kommt. Herr Sternberg (IamlicbuS), Herr Hahn (ZabdäoS), Herr Greiner (SaturniuS), Herr Stiehl (Wahballath), Herr Demme (Blinder) und alle die anderen Ver treter der kleineren Rollen füllten ganz ihren Platz auS. Dies ist allerdings auch daS Verdienst des Oberregisseurs Herrn Geidner, der mit den Hauptdarstellern am Schluß hervorgerufen wurde; er hatte einem Jeden seinen rechten Platz angewiesen, das Stück fleißig infcenirt, die tummul- tuarischen VolkSjcenen mit der nöthigen Bewegtheit, den land schaftlichen Hintergrund stimmungsvoll ausgewählt. So machte die Vorstellung deS schwierigen Werkes einen durchweg günstigen Eindruck. Rudolf von Gottschall. Bekanntmachung. Die Pflasterung Ser Frommannstraße von Ser Breit kopf- bis zur Göschen-Stratzc unv Ser Crnsinsstratze von der Frommann- bis znr DreSSner Strasse soll an einen Unter nehmer verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserem Tiefbau amte, Brühl 80, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 77, aus und können dort eingesehen oder gegen Entrichtung von 0,50 ./i, die auch in Briefmarken eingesandt werden können, entnommen werden. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflaster arbeiten in der Frommann- unS CrusiuS-Straße in L.-Reudnitz" versehen in dem oben bezeichneten Geschäftszimmer bis zum 19. September Nachmittags 5 Uhr einzureiche». Der Rath behält sich das Recht vor, sämmtliche Angebote ab zulehnen. Leipzig, den 9. September 1902. D. s.. 8377. Des RatheS der Stadt Leipzig Deputation für das Tiefbauwcscn. In dem der Stadtgemein^ Leipzig gehörigen Eckgebäude Kur- prinzstraße Nr. 14 „Markthallengebäude" ist ein Laden mit Kontor nebst einem im Kellergeschoß befindliche» Niederlagsraum für jährlich 1600 MietbzinS und ein Laden im Durchgang zur Markthalle von der kurprinzstratzc aus für jährlich 300 Miethzins vom 1. Oktober dieses Jahres ab zu vermiethen. Die Läden sollen, weil sie mit einander räumlich verbunden sind, wenn möglich an einen Miether vermiethet werden. Bewerber wollen Miethgrsuche aus dem Nathhause, 2. Ober geschoß, Zimmer Nr. 20, abgeben, wo aus Wunsch auch weitere Auskunft ertheilt wird. Leipzig, den 15. April 1902. Ter Rath der Stadt Leipzig. Id. 1883. vr. Tröndlin. Römer. hat unsere Bekanntmachung vom 1. vorigen xAllslvtUI Monats, den Arbeiter Moritz Max Ludwig betreffend. Leipzig, den 1. September 1902. Der Rath der Stadt Leipzig. Armcnamt, Abth I. A.-R. I, re Nr. 1221 ä. Or. Weber. Wagner. Auf Blatt 11509 des Handelsregisters ist heute die Firma Richard Nendel in Leipzig (Kurzestraße Nr. 10) und als deren Inhaber der Buchhändler Herr Ernst Richard Nendel daselbst ein- getragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Betrieb einer Buch- und Lehr- Mittelhandlung. Leipzig, den 8. September 1902. königliches Amtsgericht, Abth. IIL. Auf Blatt 11508 des Handelsregisters ist heute die Firma Louis krause in Leipzig (Gohlis, äußere Hallesche Straße Nr. 5i) und als deren Inhaber der Fahrzeugsabrikant Herr LouiS David Gottlieb Krause daselbst eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Fabrikation von Fahrzeugen für kranke. Leipzig, den 8. September 1902. Königliches Amtsgericht, Abth. UV. Auf Blatt 10553 des Handelsregisters, die Firma Tauipf- buchbinderei-Akticngesellschaft vorm. F. A. Barthel in Leipzig betr., ist heute eingetragen worden, daß die Prokura Les Herrn Friedrich Ludwig Ernst Weichmann erloschen und daß dem Werk meister Herrn Carl Herrmann Seliger in Leipzig Prokura mit der Beschränkung, daß er, falls der Vorstand nur aus einer Person besteht, nur gemeinschaftlich mit einem anderen Prokuristen, und, falls der Vorstand aus mehreren Mitgliedern besteht, auch in Gemeinschaft mit einem Vorstandsmitglied- die Gesellschaft vertreten darf, ertheilt worden ist. Leipzig, den 8. September 1902. Königliches Amtsgericht, Abth. II v. Aus dem die Firma C. G. Rcitzig L Co. in Leipzig be- treffenden Blatt 907 des Handelsregisters ist heute dcr Kaufmann Herr Carl Gustav Bernhard Spröde hier als Prokurist eingetragen und das Erlöschen der Herrn Carl Julius Hutzle ertheilt gewesenen Prokura verlautbart worden. Leipzig, den 8. September 1902. Königliches Amtsgericht, Abth. HL. Auf Blatt 11 215 des Handelsregisters ist heute die Firma Reiche L Schmidt in Leipzig gelöscht worden. Leipzig, den 8. September 1902. Königliches Amtsgericht, Abth. II6. Versteigerung. Freitag, Sen 12. September 1002, von Bormittags 10 Uhr an sollen im Bersteigerungsraume des Königlichen Amtsgericht- eine Anzahl Möbel, 18 Bde. Mryer's Konv.-Lexikon u. A. m. meist bietend gegen Baarzahlung versteigert werden. Leipzig, am 9. September 1902. Der Gerichtsvollzieher SeS Sgl. Amtsgerichts. Konkursmasse-Versteigerung. Heute Mittwoch, Sen 10., und Freitag, Sen 12. S. MtS., je Borin, von 10—2 Uhr sollen im Auftrage des Konkursverwalters Herrn Paul Gottschalck körnerstrafte 27 im LaScn (Ecke Zeitzer Straße) die zur Konkursmasse Bohnagen gehörigen Maaren, als: DrechS- lerwaaren, Holzvorriithc, Tabakspfeifen, Cigarrenspitzen, Cigarrenetuis, Brieftaschen, Portemonnaies, Messer, Ketten, Ringe, sowie Cigarre», Cigaretten, Rauchtabak und zum Ecbluß das Inventar öffentlich gegen sofortige Baarzahlung ver steigert werden. IKckeeke, Localrichter. Kirchliche Septemberseste in Dresden, i. Dresden, 9. September. Heute nahmen die all jährlich im September hier stattfindenden kirchliche» Ver sammlungen ihren Anfang, und zmar Vormittags 10 Uhr im Jünglingsvereinssaale des VercinShauses aus der Zinzendorffstraße mit einer von Herrn Grasen Otto Vitzthum v. Eckslädt geleiteten Hauptversa m m lung des Vorstandes des Sächsischen Haupt missionsvereins und der Vertreter der Zweig vereine, deren Tagesordnung die Erledigung meist interner Angelegenheiten betraf. Nach Entgegennahme des Berichtes über den Stand des Missionswerkes uns die weiteren Aufgaben der Mission erfolgte die Rech nungslegung auf das Jähr 1900/01, worauf einstimmig der Cassenverwaltung Entlastung ertheilt wurde. Nachmittags 4 Uhr fand in der Frauenkirche die 88. Jahresfeier der Sächsischen Haupt- stibelgesellschäft mit Feslpredlgt oes Herrn Or. Jeremias aus Dresden-Pieschen statt, wobei unter weihevoller Ansprache des Sekretärs der Gesellschaft Herrn ?. Oie. rüeot. Wuttig eine Anzahl Kinder mit Bibeln beschenkt wurde. Der in der Kirche zur Ver- theilung gelangte Jahresbericht des Vorstandes der Hauptbibelgesellschaft auf das Jahr 1901/02 weist gegen die vorhergegangcnen Jahre leider einen weiteren Rück gang der Einnahmen um 8450 .L. bei einer bedeutenden Vermehrung der Ausgaben auf, doch trifft dieser Nieder gang nicht zugleich das Werk dcr Ausbreitung der heiligen Schrift selbst, denn dieses hat sich seit dem Jahre 1898 wieder zu der höchsten Höhe erhoben. Im BerichtS- Mhrc wurden von der Geschäftsstelle 31274 ganze Bibeln, 134 Psalter und 11453 Neue Testamente verbreitet, und eit Gründung der Gesellschaft 973 069 ganze Bibeln, 294 782 Neue Testamente und 6964 Psalter nebst 325 anderen Theilen der Bibel, im Ganzen also 1276 010 heilige Schriften. Die Abgabe solcher zu ermäßigten Preisen, d. h. weit unter den eigenen Herstellungskosten, erfolgte wieder in beträchtlichem Umfange, und zwar an )ie Glieder des sächsischen Soldatenstandes (1184 Bibeln und 1736 Neue Testamente), sowie ganz unentgeltlich in kleineren Posten an den Landesverein für innere Mission, an den Christlichen Verein junger Männer, an die neu gegründete evangelische Gemeinde Victoria in Chile, an die evangelische Gemeinde in Graslitz u. s. w. Was die Bibelcasse anbelangt, so betrugen die zinstragenden Capt- kalien 112 900 ./ü (in Werthpapieren beim königl. Kultus ministerium deponirt); dazu kommt der Werth dcr bei den Zweigvereinen und Agenturen bestehenden Bibeldepots mit rund 35 000 und des Bibelvorrathes bei der Dresdner Expedition mit 50 000 Die laufenden Ein nahmen betrugen im Berichtsjahre 112 391,07 .F, die Aus gaben 94 600,89 .F, so daß als Betriebsfonds für 1902/03 17 790,18 .4! verbleiben. Letzterer dient zunächst zur Her stellung einer unter der Presse befindlichen neuen Auf lage der Kleinoctav-Bibel in 20 000 Exemplaren, weiter hin einer wendischen Großoctav-Bibel in 3000 Exem plaren. Die Ostercollecte betrug diesmal nur 16 764,11 ist also gegen das Vorjahr um 3141,46 zurückgeblieben. In alter Treue betätigten sich die 42 Tochtergesellschaften an der Bibelverbreitung, indem sie im Berichtsjahre 11442 Bibeln und 3646 Neue Testamente und 30 Psalter bezogen. Mit hingebcnder Treue waren auch die Agenten, meist Geistliche und Lehrer, thätig; sie entnahmen nicht weniger als 16163 Bibeln, 4235 Neue Testamente und 71 Psalter. Dieser aufopfernden Wirksamkeit zollt der Bericht wärmsten Dank. Leipziger Schützengesellschast. —m. Leipzig, 9. September. Seit einer Reihe von Jahren hat die Leipziger Schüyengesellschaft zur weiteren Förderung der Ausbildung guter Schützen in ihr Schieß programm auch ein Wanderpreis-Schießen ausgenommen. Die von Jahr zu Jahr zunehmende Betheiligung an diesem interessanten Schießen, das regelmäßig auf Standscherbe, wie auf Feldscherbe abgehalten zu werden pflegt, zeigt recht deutlich, welchen Anklang dasselbe in den heimischen Schützenkreisen findet. In diesem Jabre wurde das Schießen am 24. August und am 7. September abgehallen, wobei jeder Thcilnehmer auf Stand- und Feldscheibe je 50 Schuß innerhalb 30 Minuten abzugcben hatte. Von den betheilrgten 47 Schützen hatten, da der Wanderpreis einen zweimaligen Sieg bedingte, die Herren Hernr. Prüfer mit 1349 Ringen aus dem Jahre 1900 und Otto Heinze mit 1337 Ringen vom Jahre 1901 Anwartschaft auf diesen. Diesmal gelang Herrn Otto Heinze der Sieg. Das Ergebniß des Wander preis-Schießens wies für die besten der Betheiligten fol gende Ringzahl auf: auf Feldscheibe auf Srandscheibc Otto Heinze . . - . 690 Ringe 728 Ringe — 1427 Gustav Moritz . . . 614 - 733 - — 1349 Robert Frcnzel. . . 605 - 722 - — 1327 Herm. Prüfer . . . 584 - 714 - — 1298 Hugo Haase . . . . 527 . 729 - — 1256 Franz Schmcißer . . 557 - 652 - --- 1209 Otto Köhler . . . . 517 - 686 - -- 1203 Beruh. Moritz . . . 569 - 631 - -- 1200 Otto Trummlitz . . 531 . 658 - — 1189 Aug. Lcutbechcr . . . 543 - 639 - — 1182 Sport — In Köln harten Doppelcrfolgc zu verzeichnen: am Sonntag Graf Buinski mit „Eccola" und „Fama", die durch die Siege im Preis von Worringen und im Rheinischen Zuchr- rcnnen die beiden höchsidotirlcn Rcnncn für die Römerhowr Zucht gewinnen konnten. Desgleichen waren am Momag in „Karl XII/' und „Prinz Hamlet" zwei Pferde auö dem Wcin- berg'schen -stalle siegreich, die ihrem Besitzer das Saphirrenncn (6000 lZk) und den Preis von Donaueschingen im Wcrthc von 25 000 gewannen. Letztere Concurrcnz war außerdem mir einem wcrthvollcn Goldpokal ausgestattct. In beiden Fallen war Jacken Hill auf dem Sieger im sattel. — „s l i e f m or te r ch e n" gewann im Preis von Nippcs schon ihr drittes Rcnncn in ununterbrochener Reihenfolge, und zwar für drei verschiedene Besitzer. Herr Weinberg verkaufte die sclbstg.-zogcne „Hanshcilmgtochtcr" nach ihrem siege an Capita» Joc-, dcr sie nach dem zweiten Siege an Trainer Brown wcilcrgab. "Nach dem letzten Erfolge fand die nützliche Trcijährigc in dem Ham burger Rcnnmann Herrn Balduin abermals einen neuen Be sitzer. — Van Dusen gewann nach seiner Pardonnirung gleich sein erstes Rennen wieder auf „Bercgvölgy' und wurde nach seinem Siege vom Publicum lebhaft acclamiri. Demnach scheint auch die Wiener Sportwelt sein rücksichtsloses Reiten auf „Hazafi" im Ocstcrrcichischcn Derby vergeben und vergessen zu haben. — Am Montag war in W i c n ein echter Außenseiter- tag, da „Tavolta" (331:10), „Marco Polo (190:10) und „Pötorke" (151:10) als Sicger^daS Ziel-passirten. — In „A l c i b i a d c s", dcr nach dem Siege im Scptcmbcrhandicap in den Besitz des Herrn Bischoff überging, hat dcr Weiler stall H kiisvUsD. Weste jeder Art und Größe, sowie sämmtltched Zubehör. Uebernahme photographischer Arbeiten. XoklskZ und clsulscfls film-Isseksnsppsi'Ltö, Original änsokülr-Klspposmel'ss. Srsckkiiplaitk«..n°/Ä I» 4hn»I. Laetmao äk I-awidro t'llws. kill', fr. Mikl' 8v!lll, Zchillrrrttsrre §, an der Promenade. bei der ReichSbank. PrSmiirt Goldene Medaille Leipzig 190U
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