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Baumwoll-Spinnerei. Putzen der Krempeln. 107 Herabgehen aber immer nur auf beschränkte Tiefe in die Kanne eintritt. Das hauptsächlich angewendete Mittel besteht darin, die Aufstapelung unter einem bestimmten Drucke, bei zurückweichendem Boden bewirken zu lassen. Ein in der Drehkanne angeordneter zweiter beweglicher Boden wird entweder durch ein ausserhalb des Topfes befindliches Ringgewicht mittels über Leit rollen gehender Schnüren oder durch eine Schrau benfeder (meist fälschlich Spiralfeder genannt) be ständig nach oben gepresst; oder der Boden ist mit durch Federn nach aussen gedrückten Bremsbacken versehen, so dass der Boden nur unter einem be stimmten Druck zurückweichen kann 1 ). Die Bewegungseinleitung für den Drehtopf er folgt in der Regel in der durch Figur 39 gekenn zeichneten Weise. Yon der senkrechten Welle a aus werden mittels des Kegelräderpaares b und 2 Stirnrädern die das Krempelband abliefernde Wal zen c angetrieben. Das Band geht von da aus durch den schrägen Kanal d des sich gleichmässig drehen den Kopftellers nach der Kanne (Topf), welche auf den Bodenteller e gestellt ist und mit diesem sich dreht. Die hierzu angewendeten Bewegungsüber- tra^ungen sind ohne weiteres ersichtlich. Die Mittel linien von Kopf- und Bodenteller fallen nicht zu sammen, so dass sich das Band in cykloidalen Win dungen in die Kanne einlegen muss (Fig. 40). Hier bei kommen ungefähr 20 Bandwindungen auf eine Lage des Topfes. Um die Kannen selbst, welche meist eine Weite von 220 und eine Höhe von 880 mm haben, bei grösser Leichtigkeit doch möglichst widerstandsfähig zu machen, führt man sie jetzt vielfach aus Well blech aus. Die Böden werden wohl auch federnd gemacht, damit sie bei dem nicht immer sanften Weiterbefördern möglichst wenig Beschädigungen erleiden 2 ). Putzen der Krempelbeschläge. Bei allen Krempeln ist es nötig, die grosse Trommel sowohl als die Deckel oftmals von den zwischen den Draht zähnen sich anhäufenden kurzen Baumwollfäserchen und Unreinigkeiten zu befreien (zu putzen, debourrer, debourrage, cleamng, striminq) was früher in der Regel durch Auskämmen mit einer Handkratze geschah Das Putzen der Deckel hält die Arbeit des Kratzens nicht auf, weil die Maschinen fortgehen, während ein Deckel nachdem ändern anfgehoben und reingemacht wird; ein Deckelputzer kann 20 schmale oder 14 breite Kratzen besorgen, und ist fortwährend beschäftigt, von einer Maschine zur ändern zu gehen und einen, zwei oder drei Deckel einer jeden zu putzen, wobei in jedem neuen Umgange die Reihe an andere Deckel derselben Maschine kommt, jedoch die ersten Deckel öfters geputzt werden als die hinteren. Dagegen muss zum Putzen der grossen Trommel (welches mit längeren Zwischenzeiten nur 3 bis 8 mal des Tages vorgenommen wird) die Maschine in Stillstand versetzt werden; ein Trommelputzer versieht 10 bis 20 Maschinen. Von der kleinen Trommel nimmt man meist nur den leichten darauf schwebenden Flaum ab, ohne die Fig. 39 und 40. 1) Deutsche Ind.-Ztg. 1867, No. 1. Niess, a. a. O., S. 245 m. Abb. 2 ) The Text. Manuf. 1889, S. 605 m. Abb. The Text. Rec. 1889/90, Bd. 7, S. 176 m. Abb.