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206 Gelenkriemen von Ormerod. Herstellung der entfernungen des unteren Teiles des Kegelriemens. Bei der Bewegung der Kegel muss der Riemen infolgedessen abwechselnd eingehen und ausgedehnt werden. Weil nun der Riemen auf beiden Kegeln am stärksten den grössten Durchmesser, mit dem er in Berührung kommt, fasst und weil beim treibenden Kegel die Berührungsfläche derjenigen auf dem getriebenen Kegel entgegengesetzt liegt, so ist es klar, dass die Uebertragung der Bewegung sehr fehlerhaft ist, dass der Riemen sehr leicht gleitet, und dass er sehr bald an seinen Enden ausgeweitet wird. Er kann nur noch in seiner Mitte ziehen und wird daher bald abgenutzt sein. Aus diesem Grunde ist es nicht ratsam, breite Riemen anzuwenden, sondern die Geschwindigkeit der Kegel mög lichst gross zu wählen und so schmale Riemen als möglich zu gebrauchen. Trotz dem wird sich auch der schmälste Riemen nicht vollständig den Oberflächen beider Kegel regelrecht anschmiegen können, so dass selten mehr als :l /2 — Li der Breite des Riemens arbeitet. Um diesen Uebelstand der Riemen zu beseitigen, wendet Ormerod (Vertreter Merkel in Zell, Baden) einen Patentkegelriemen an (Fig. 23, Bl. 22 n ), der aus zwei, drei oder mehr Längsstreifen, der Breite entsprechend, her gestellt ist, welche mit ungefähr l 1 ^ mm Abstand voneinander durch Glieder ver bunden sind, so dass es den einzelnen Streifen möglich gemacht wird, sich um etwas vor- oder rückwärts zu verschieben, um so das Anschmiegen des Riemens an die Kegeloberflächen zu gestatten. Auf diese Weise wird genügende Biegsamkeit in der Breitenrichtung des Riemens erlangt und dadurch auch die erforderliche Berührung mit der Treibfläche des Riemens. Infolgedessen zieht der Riemen besser; er kann loser, d. h. weniger straff gespannt, arbeiten, wodurch er weniger Kraft verschlingt und eine bessere Arbeit ergiebt. Betrachten wir uns nun einmal die Arbeit der ausführenden Organe, der Schaufeln und Rollen näher, so sehen wir, dass von der Mindestdicke zur Höchstdicke die wage rechten Verschiebungen den lotrechten Bewegungen der Muldenschwänze, verursacht durch die zwischen Muldenschnabel und Cylinder gefassten Fasermassen, bei weitem nicht proportional sind; denn beim Heben der Schaufeln weichen diese nur nach einer Seite aus und verursachen eine Neigung aller Schaufelstücke, wie es Fig. 2, Bl. 23 n darstellt. Will man nun von dem unter der falschen Voraussetzung konstruierten theoretischen Kegel den praktisch richtig arbeitenden Kegel erhalten, so bleiben praktische Korrekturen am Kegel auszuführen, und zwar auf folgende Art: Man führt zwischen Cylinder und Mulde die Mindestwattendicke ein und stellt den Riemen der art, dass der grösste Durchmesser den kleinsten treibt. Nun berechnet man, welche Umdrehungszahl der getriebene Kegel für diese VY attendicke ausführen muss bei einer bestimmten Anzahl Umdrehungen des treibenden Kegels. Nachdem man das Schraubenrad auf dem Cylinder ausgeschaltet hat, so dass der Cylinder bei drehenden Kegeln stillsteht, so ermittelt man mittels eines genau gehenden Umlaufszählers die Umläufe des getriebenen Kegels z. B. pro Minute. Sind diese zu gross oder zu klein in Bezug auf die berechneten, so bestimme man die Durchmesser aus den berechneten und gefundenen Umdrehungen. Hierauf führe man die stärkste Wattendicke zwischen Cylinder und Mulde und verfahre genau wie vorhin. Sind nun die äussersten Durchmesser ermittelt, so suche man die praktischen Durchmesser für mehrere Zwischenpunkte auf die gleiche Art und Weise. Diese Durchmesser trage man als Ordonaten in den verschiedenen Teilpunkten der Kegel länge auf, und verbinde die so erhaltenen praktischen Punkte durch eine stetige