106 Luntenführer Jaegler. Während bei den früheren Konstruktionen der Klasse I der Luntenführer bei einem 30er Schneckenrade bei je 15 Umdrehungen des Hintercylinders der Lunten führer wieder umkehren musste, in diesem Moment sich aber sehr langsam bewegte, sekundenlang ganz stehen blieb und dadurch die Ursache sehr tiefer Riefen im Leder der Obercylinder wurde, findet jetzt dieses langsame Umkehren nur dann statt, wenn beide Exzenter gleichzeitig ihre toten Punkte auf die Schubstange wirken lassen. Dieses kommt aber erst bei 450 Umdrehungen des Hintercylinders einmal vor. Man sieht also, dass durch diese Anordnung eine immerwährende Bewegung der Luntenführerstange erzielt wird. Der Gebrauch von Federn ist bei diesen beiden Luntenführern vollständig um gangen, es fallen somit alle Nachteile der Federn, als unregelmässiger Gang, Verlust der Spannkraft der Feder, Heben der Luntenführungsleisten infolge einseitigen Feder zuges, fort. Der Luntenführer wird wie folgt montiert: Man legt den Fadenführer hinter den Hintercylinder in die für diesen vor handenen Schlitze der Cylinderstangen, befestigt im Mittel des Steileisens G die Bolzen 2 und 3 und verbindet diese mit den Schubstangen und Exzentern. Dann bringt man die beiden Schneckenräder mit der Schnecke ins Geschirr und verbindet das Steileisen G mit der Luntenführerplatte durch das kleine Zwischenstück J. Man lässt nun die Maschine anlaufen und regelt den Ausschlag des Luntenführers. War dieser zu gross, so verringert man die Entfernung zwischen den Bolzen 1 und 2, war der Hub zu kurz, so entfernt man das Steileisen G von der Luntenführerleiste. T) Luntenführer Patent J. Jaegler (Fig. 22 und 23, Bl. 15 n ). Dieser Luntenführer übertrifft an Einfachheit die beiden vorigen wesentlich. Er besteht aus einem vom letzten Cylinder aus durch endlose Schraube getriebenen, lose auf der Axe H laufenden Rade A, auf dessen Muff ein exzentrisch gelagertes Rad C von 44 Zähnen angegossen ist. Dieses Rad trägt einen schmalen Radkranz B vom Teilkreisdurchmesser. Gegen diesen Radkranz B wird der Radkranz D vom Teil kreisdurchmesser eines 45er Rades Z, dessen Drehpunkt E ebenfalls exzentrisch ge legen und auf der Schubstange F gelagert ist, unter der Einwirkung der Zugfeder G gepresst. Diese Zugfeder G greift einesteils an der Schubstange F an und ist anderer seits auf der feststehenden Axe H angehakt. Durch die beiden Radkränze wird ein zu tiefes Eindringen der Verzahnungen der beiden Zahnräder ineinander vermieden. Da das eine exzentrisch gelagerte Rad einen Zahn mehr hat als das andere, so werden die beiden Räder dieselbe Stellung in Bezug aufeinander erst dann wieder einnehmen, wenn jedes Rad eine Anzahl Umdrehungen gemacht hat, die gleich der Anzahl Zähne des anderen Rades ist. Die gleiche Stellung wird also wieder erreicht, wenn das vom letzten Cylinder aus durch endlose Schraube getriebene Rad A 45 Um drehungen gemacht hat. Hat das Rad A 30 Zähne, so wird der letzte Cylinder also 30 . 45 = 1350 Umdrehungen machen müssen, um wieder den Luntenführer auf die ursprüngliche Stellung zu bringen. Die Vorteile dieser Luntenführer mit veränderlicher Auswechselungsstelle der Bewegungsrichtung sind kurz folgende: