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96 Mocks Schleif- und Egalisierapparat für Ledercylinder. Ungefähr in der Mitte trägt der Hebel E den nach unten hängenden, beweglich angebrachten Arm G, an dessen unterem Ende sich eine Hohlkehle FI zur Aufnahme des Halses des Obercylinders beim Schleifen befindet. Damit nun der Hebel E sich nicht durch die eigene Schwere auf die rotierenden Trommeln B und C lege und sie nicht beschädige, befindet sich entweder eine Feder 1 oder ein Gegengewicht zwischen diesem Hebel F und dem Gestelle A angebracht. Sobald der Druck der Hand vom Hebel entfernt worden ist, schwebt das andere Hebelende frei in der Luft. In betrelf der Wirkungsweise des Apparates sei kurz folgendes gesagt: Der den Apparat bedienende Schleifer steht so vor der Press walze D, dass er die Antriebsscheiben zu seiner Linken hat; die Drehrichtung beider Walzen B und C ist in Fig. 1 und 2, Bl. 13 n durch Pfeile angegeben. Nachdem diese Walzen in einen Abstand von 5—8 mm und in genau parallele Lage zu einander gebracht sind, legt der Schleifer den zu egali sierenden Obercylinder in die zwischen den Trommeln B und C gebildete Einsenkung und drückt mit der rechten Hand die Hohlkehle H mittels des Hebels E auf den Steg zwischen den Krallen des Obercylinders, während er mit der linken Hand den Treibriemen auf die Festscheibe schiebt. Durch die entstehende Reibung nimmt die Trommel B den Obercylinder mit, wobei sie vqn der Schleiftrommel C unterstützt wird, da diese gleichfalls den entgegengesetzten Drehungssinn in den Obercylinder überträgt. Da nun aber die Umfangsgeschwindigkeiten der Walzen B und C ver schieden gross sind, so wirkt die Differenz dieser mittels des Glasüberzuges der Trommel C schleifend auf das Tuch oder das Leder des Obercylinders ein, ihn nach jeder Richtung hin gerade bezw. genau rund polierend. Diese Wirkung wird wiederum durch die grosse Geschwindigkeit des belederten Cylinders unterstützt. Es genügen daher auch einige wenige Sekunden (5—10), bis der Cylinder egalisiert ist. Der Arbeiter schiebt dann den Riemen auf die Losscheibe zurück und legt gleich- o o zeitig seine linke Hand auf den Bremswulst der Festscheibe, dadurch die Bewegung des ganzen Apparates aufhaltend. Jetzt hört auch der Druck der rechten Hand auf den Hebel E auf, wogegen die Feder I oder das Gegengewicht zur Wirkung kommt und den Hebel E mit dem Arm G etwas von den Trommeln B und C entfernt, um ein Berühren dieser mit dem zusammengesetzten Hebel zu vermeiden. Der Cylinder wird nun herausgenommen, wie denn überhaupt auch das Hineinlegen dieses in der Ruhelage des Apparates geschehen soll. In dieser Weise fährt der Arbeiter fort, bis sämtliche zu schleifende Obercylinder fertig sind. Sind auf dem Apparat breite Streckencylinder, welche die Sättel an beiden Seiten tragen, zu egalisieren, so wird an Stelle des senkrecht herabhängenden Armes G zunächst ein horizontales Trageisen U (Fig. 4, Bl. 13„) angeschraubt, aus welchem dann erst an jeder Seite dieses je ein solcher Arm G mit Hohlkehle II befestigt wird. Um Hülsencylinder, das sind Cylinder mit abnehmbarem Ledermuff, zu schleifen, steckt man von den Hülsen so viele an eine eigens dazu anzufertigende Axe von 340 mm Länge, als Platz haben, legt das Ganze in die von den Trommeln gebildete Hohlrinne und drückt, während die Trommeln drehen, den Hebel leicht auf die in den Hülsen steckende Axe. Um die mit Glasmasse überzogene Trommel neu zu be legen, nehme man sie aus ihren Lagern heraus und löse den alten Ueberzug in heissem Wasser auf. Wieder in die Lager gelegt, entferne man die an ihrer Axe angebrachte Seiliolle und befestige an deren Stelle das 51er Zahnrad. An der 60 mm dicken Presswalze, welche die Glasmasse beim Belegen an die Trommel anzudrücken hat,