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diesen Wink gegeben hat: es wäre dies für eine völlige Klarstellung nicht unangebracht. — Tie Vereinheitlichung des Eisenbahnwesens fordert eine Zuschrift in der „Nat.-Zeitg.", die von „autzerpreußi- sck-cn Seite" stoinint. Tos Reich soll Herr der Eisenbahnen werden, eine Idee, die Fürst Bismarck sck-on 1876 anstrebte, dre aber an dein Widerstande von Sackten und Süddentsch- land scheiterte. Daraufhin hat Preußen die Bahnen ver- ilaatlicht. Jetzt fordert das genannte Blatt wieder Reichs' eisenbahnen und macht in seinem letzten Artikel allerlei interessante Mitteilungen, von denen wir folgende hierht'r fetzen: „Tie Auspizien, um die alte Frage auszurollen, sind überdies gerade jetzt günstig. Ter Boden ist geebnet durch den alle deutschen Gaue lebhaft durchwehenden nationalen Hauch. Bon welchen nationalen Gesinnungen ebenso die knutschen Fürsten getragen werden, hat der Tepeschen- wechsel zwischen dem Kaiser und dem König von Sachsen ein deutliches Beispiel geliefert. Born König von Württem berg ist bekannt, das; er die Mithilfe des Kaisers für d n en^en Anschluß des württenibergischen Bahnnetzes an Pren- s-m sogar direkt erbeten und bundesfreundliche Antwort erhalte» habe. Insoweit aber ein Hemmnis an Preußen selbst liegt, so richte nun Fürst Bülow als Reichskanzler ein ernstes Wort an den Fürsten Bülow als preußischen Mi nisterpräsidenten, um eines dankbaren Erfolges gewiß zu sein. Leider braucht man nicht zu den Eingenx'ihten zu zählen, nni ans dem Verlauf der schon seit mehreren Jahren ülwebeiiden GemeinschastSverhandlnngen den Eindruck zu entnehmen, daß es gerade in Preußen am wenigsten stimmt und es an einem einheitlichen Willen der Staatsregiernng nrangelt. ... Es gilt Bnndestrene zu üben gegen die Mittelstaaten, Neichstrene gegen die Neichsversassnng, es gilt die bei Begründung der preußisch hessischen Geinein- 'ckxist in Aussicht gestellte Geneigtheit, den Anschluß den anderen Staaten aut Wunsch ossenznhalte», in die Tat um- ztksetzen, und wenn jetzt die viel beklagte Abneigung gegen das „Preußentum". Gott sei es gedankt, endlich einmal zu ülüvinden und der Zeitpunkt gekommen scheint, durch er betene Eisenlxihngeineinschasten das nationale Band wieder enger zu knüpfen, wer sollte und wollte die Verantwortung übernehmen, es durch Zurückweisung eher wieder zu lockern?" Tiefe beinerkeiiSworte Auslassung findet sich in Nr, 16!) vom 6. April 1!>67 der „Nat.-Zeitg.". Tie Oesfentlichkeit erfährt von diesem Schritte des Königs von Württemberg das erste Mal etwas: »ach unseren Jnforina- rionen dürste die Sachlage richtig geschildert sein. Im Zchwabenlande wird man allerdings etnxis verwundert >ein, noch mehr aber in Baden und Bayern, wenn man hier von erfährt. Tie Zuschrift scheint auch ans Württemberg ,u stammen', wann sieht man dort allgemein ein, daß man nur ein niedriges Ossert erhält, wenn man sich so anbieter und wegwirst? Ter Gewerlvereiii der christlichen Bergarbeiter hat nach dem Geschäftsberichte für das Jahr 1606 seit dem Vor jahre um rund 8166 Mitglieder zngenoininen und 767 681 Mark Einnahmen (davon aus Beiträgen 711 ))) Mark) gehabt. Ter Verband zählt bereits über 76 000, der sozial demokratische (mit einer Zunahme seit 1666 von rund 6266) ! 16 2)7 Mitglieder. Letzterer hat für Agitation, Verwal- rnng und Ortsvergütnngen Pro Mitglied 3,)6 Mark, der ckrristliche nur 1,62 Marl verausgabt. Auch für Streiks bat der sozialdemokratische Verband erheblich mehr bezahlt als der christliche, nämlich 661 66!', gegen 186666 Mark; dagegen hat der letztere erheblich mehr an toi etlichen Unter- lnitznngen gezahlt, als der erstere, und hat einen ganz wesentlich höheren VermögenSziitexichS zu verzeichnen als der sozialdemokratische, nämlich 8261!) Mk. gegen 26266 Mk. — Ter Knufiniinnishc Verband für weibliche Ange stellte Trntschlands schloß das Jahr 1606 mit einer Zahl von nahez, 22 000 Mitgliedern, die sich ans 60 Orts- anippen verteile». Die stärkste Ortsgruppe ist die Beilinec. Einen staike» Anfichnning zeigt die Stellenvermittelung. Es mären 11 6)6 Stellen und 11 086 Bewerberinnen an- gcinA det. von denen 6787 durch Vermittelung des Verbandes erledigt winden. Dem Reichstag hat der Verband iin ver flossenen Jalpe Eingabe» znm HilfSkassengesetz. zur Frage des Geh Utzabznges in Krankheitsfälle», znm Gesetzentwurf über die gewerblichen BernfSvereine eingereicht. Besondere Aufmerksamkeit widmet er seit seinem Bestehen dem Fach- bildungswese», für das er jährlich große Opfer bringt. Ocfterceirl,-Ungarn. — Eine Protrstkuttdgrbung der Katholiken Österreichs gegen die Kirche,,Verfolgung j» Frankreich nnirde in Wien von mehreren Tausend Männern beschlossen. Landmarschall Prinz Liechtenstein, der während der Erkrankung Dr. Luegers der Ebes der christlich soziale i Partei ist, die Bürgermeister Dr. Porzer und Dr. Nenmeie,, viele Abgeordnete und Ge- meiiideräte imren unter den anwesenden Laien z» erblicken, während on der Spitze des Domkapitels und Wellklerus Weihhiichof Genernlvikar Dr. Mai schall erschien. Mit stürmischer Zustimmung winde die Festrede des Redakteurs der „Apologetischen Rnndscha»", des bekannten Dr Karl Kauf man n (ans .Koblenz) anfgenoinmen, die nach einer Würdigung der Bedentnnq des Papsttums die frcimmirerische Kirche,werfolgnng in Frmikieich rücksichtslos brandmarkte. Eine Resolution und ewe Adresse an den Heilige» Vater fanden unter jubelnd»r Zustimmung einhellige Annahme. Diese Kundgebung des katholischen Oesterreichs war sebr am Platze, innsomebr als man sah, daß die Freimaurer über jede Sympathiekundgebung für die verfolgte Ki'che i» Frankreich sehr nervös werde». So verursachte die große Katholik'»versau,,„lang in Budapest Wutausbrüche der ungarische» Freimanrerblätler, die diese .Kundgebung als eine politische Torheit bezeictmeten und die Regierung anf- forderten. derartige „Beleidigung eines fremden Staates" lückjlchlslos zu untcidiückeii. Spanien. — König Eduard ist am Montag nachmittag in Car- tageua elng. troffen. König AlfouS war ihm auf der J rcht Geralde, entgegeugefahreu. — Vor kurzem trat in Spanien ein Gesetz in Kraft, in dein bestimmt wird: Bei den Lieferungen für Rech nung des Staates, welche dieselben auch sein mögen, werden nur einheimische Artikel zugelassen. Indessen kann die Regierung verfügen, daß Angebote der ausländischen Gewerbe zugelassen werden aus wichtigen Gründen. Durch dieses Gesetz schließt sich Spanien sozusagen völlig gegen die gewerblichen Erzeugnisse anderer Länder ab. Me kann man mit einem Staate, der ein solches Gesetz schafft, HandelSvertragSverhandlungen führen? StUftt«»» — Reichsduma. Das Haus beschäftigte sich mit der Agrarfrage. Der Monarchist Schulgin wandte sich gegen die sozialistiscl-e Lehre über die Abschaffung des Grund- eigentums und kündigte unter großer Bewegung des Hauses in ironischer Weise einen Antrag an, nach welchem die Ab- sck)affung aller Neckste an materiellem und geistigem Eigen tum verlangt wird. Hierauf sprach ein bäuerlicher Abge ordneter, welcher sich darüber lustig nwchte, daß das Grund eigentum unverletzlich und geheiligt sein solle und mit der Drohung schloss daß das gereizte Volk, wenn es seine Feinde angreifen würde, nichts übrig lassen und schließlich der einzige Herr sein würde. Konstantinow von der Partei der friedlichen Erneuerung beantragte, dem Deputierten, der es geloagt liabe, vor dein hohen .Hause Scherze zu macken, das Mißfallen der Duma ansznsprechen. Tie Sitzung wurde um 6 Uhr geschlossen. Griechenland. — Der König von Italien ist am Montag in Athen eingetroffen. Die Bevölkerung bereitete ihm einen enthu siastischen Empfang. Die Begrüßung mit König Georg war sehr herzlich. Marokk». — Das deutsch-französische Nebereinkommen über die Errichtung von Telefunkenstationen in und bei Tanger ist zwar noch nicht unterzeichnet, dürfte aber in kurzer Zeit abgeschlossen sein. Nach diesem Abkommen wird in Mogador unter gemeinsamer Leitung Deutschlands, Frank- reichs, Englands und Spaniens eine Funkeiistatton zur Verbindung mit den Städten des Innern errichtet. Der Sultan erhält die Hälfte der Erträgnisse und das Recht, seine eigenen Meldungen kostenlos zu befördern. — In der Kundgebung des Sultans bezüglich des Streitfalles mit Frankreich, welche in der Moschee zu Fez verlesen wurde, heißt eS: „Die französische Regierung ist in ihrem Rechte. Wir hatten Euch zu wiederholten Malen nachdrücklich auf die Folgen aufmerksam gemacht, die das Verhalten der Bevölkerung haben könnte, und Ihr habt unseren Ermahnungen nicht Rechnung getragen. Die gegen wärtigen Ereignisse sind durch Eure Schuld entstanden. Jetzt wollen wir uns bemühen, diese Angelegenheit zu regeln und dafür, wenn es nötig ist. Gut und Blut opfern, um zwischen der französischen Regierung und uns gute Beziehungen wieder herzustellen und der Besetzung Udschdas ein Ende zu machen. Wir teilen Euch dies mit, damit Ihr Euch fernhaltet von allen Unruhen." Amerika. Die Ermordung des Expräsidcnten von Guatemala, Bnrrillas, steht im engsten Zusammenhänge mit den, der zeit geführten Krieg in Zciitralamerita, in den bekanntlich Guatemala, Eostarica und San Salvadore verwickelt sind und der SckKfsnng eines zentralamerikanischen Nepubliken- biindes bezweckt. Tie einzelnen Staaten wollen nämlich diese Föderation, aber jeder von ihnen will die Vorherr schaft i» diesen „Vereinigten Staaten von Zentralamcrika" und »m diese» Rang führen sie schon seit Jahren Krieg. Es verdient erwähnt zu werden, daß der Mörder kein Anar chist oder Revolutionär ist, sondern — ein Verwandter des derzeitigen Präsidenten der Republik Guatemala. Wie man ans Washington meldet, dürfte übrigens der Krieg bald beendet sein: Ter Staatssekretär Noot erklärte, die im Staatsdepartement abgehaltene .Konferenz zwischen Ver tretern der Vereinigten Staaten, Merikos, Costaricas, San Salvador-) und Guatemalas sei z» dem Ergebnisse gelangt, daß der gegeiivürtige Zeitpunkt geeignet sei, durch gemein sames Vorgehen den Feindseligkeiten in Mittelamerika ein Ende zu mache». . Wenn dieses Resultat durch Vor- stellnng der Vereinigten Staaten und Merikos erzielt wer den könnte, werde man andere Mittel nicht zn Anwendung bringen. Aus Stadt und Land. lMiMiliinarii «iii? »usi-ri-ni Li-ki-rkreisl- mi, R>i»ii->iSft-rt!n»»st fiir dieso Rubrik sind brr Ni-dulli»» ulirzrii willlomriirii, T>-r Nuino d»>? Eiuskiiders bk-tbi «Nehrininis di-r Reduktiv», Niiouyme -iuschrisieu »Nissen »iibeellcksiliuii,, bleib,?».> Dresden, den 0 «pril 1907. TngeSknlender für den 10 April 1870. h Charte« d- Veiiot, berühmte französischer VielievirtuaS und Konwonist,— 18)1, Erzherzog Maximilian von Oester-eich »vird Kaiser von Mexiko — 18<>t. * Eugen d'^lbert zu Glasgow, hcrriorragender Pianist. >7äü * Samuel Chr. F, Hahnemann zu Meißen, Be gründer der Homöopathie. —* Se. Majestät der König ritt heute vorm, in die Dresdner Heide und hörte dann die Vorträge der Herren Staatsminister und des König!. KrbinettsekretärS. —* Das König!. .Hoflager wird voraussichtlich vom 60. d. M. nach Villa Wachwitz verlegt werden. - * Se. Majestät der Koni g wird bei seiner Anwesen heit in Ehemnitz auf seinen Wunsch am 10. April, abends (O/i Uhr, auch das dortige Zentraltheater besuchen, vw ein hesonders glänzendes artistisches Programm zur Vorfüh rung gelangt. Es ist das erste Mal, wie der Düsseldorfer „Artist" hervorhebt, daß ein König von Sachsen einem Variö-tü einen offiziellen Besuch in Gegenwart der Spitzen der Behörden abstattet, ein Beweis, daß die Variö-täknnst auch in den höchsten Kreisen jetzt Anerkennung findet, okr. —* Die ans Anlaß de« 60jährigen Jubiläums der Dresdener Fondsbörse von dieser gestellte JnbiläumSPreiS- anfgabe: „Aufgabe und Bedeutung der Fondsbörse im Wirtschaftsleben Deutschlands" hat vielfache Bearbeitung erfahren. Den ersten Preis von 600 Mk. erhielt Referendar Heinrich Anihold, ein Sohn des Kommerzienrates Georg Arnhold hier. Vorsitzender der Dresdener Börse, den zweiten Preis von 800 Mk. Redakteur Willi Schütze-Leipzig und den dritten von 200 Mk. Bankbeamter Bernhard Brock- hagen-Berlin. —* Das Königliche Stenographische Institut ist in das neue Ständehaus eingezogen, wo sich auch die Lehrsäle befinden. Später folgen dann die Bureau- de» Landtag». * An der Technischen Hochschule zu Dresden be ginnt das Semester am Dienstag, den 23. Aprtl. und schließt Mittwoch, den 31. Juli. Die Diplomprüfungen beginnen am 16 April. Die Anmeldungen zur Immatri kulation erfolgen vom 18. Aprtl an im Rektorat. Das Vorlesungsverzeichnis für das Sommersemester ist soeben erschienen. —* Von der Löbens- und Ausstenerversicherungsanstalt Gisela-Verein in München werden wir ersucht, fest zustellen, daß der unter dem Protektorate der Frau Prin zessin Gisela von Bal>ern stehende Gisela-Verein, Lebens- und Ausstenerversicherungsanstält, Zweigniederlassung München. Rinderniarkt 10, 1. Etage, mit dem Gisela-Der- ein-Kinderspital, dessen Protektorat Prinzessin Gisela me dergelegt hat, weder identisch ist, noch in irgend einer Ver bindung steht. —* In Dresden-Striesen, lvohin er sich nach seiner Pensionierung zurückgezogen hatte, verstarb am 7. April »ach längerem Leiden der Medizinalrat Dr. med. Johann Friedrich Joseph Spann, frülier Bezirksarzt in Kamen-. Sein Vater war der Stiftsattuar Anton Alois Spann in Kloster Marienstern, seine Mutter, eine geborene Dcynct, stammte aus Boppard am Rhein. Am 27. Juli 1838 in Dresden geboren, besuchte Spann 1862 bis 1868 das Krcnzgymnasium, vollendete seine Studien an der Universi tät Leipzig und wirkte sodann an den Kliniken der Uni versitäten Wien, Prag usw. 1866 ging er als praktischer Arzt nach Kamenz, wo er 36 Jahre wirkte, insbesondere seine Kraft dem dortigen „Barmherzigkeitsstift" widmete, um dessen Förderung er sich hohe Verdienste ertvarb. Sie ben Jahre v-ar er Assistenzarzt und 32 Jahre dirigierender Arzt an dieser Anstalt. Zn Beginn des Jahres 1882 tonrde er znm Königlichen Bezirksarzt von Kamenz ernannt und im März 1661 erhielt er Titel und Rang eines Medizinal rates. Auch wurden seine Verdienste 1896 durch die Ver leihung des Ritterkreuzes erster Klasse vom Albrechtsorden anerkannt. Am 1. Juni 160) trat Spann, der infolge seines ärztlichen Wirkens wie seiner persönlichen Liebens würdigkeit und edlen Menschenfreundlichkeit große Wert schätzung genoß, in den Ruhestand. - Im Ausstellnngspalaste gab die Firma C. G. Klepper bei» ans Anlaß ihres 200jährigen Geschäfts- jnbiläiims ein Festmahl, zn dem sich vorwiegend Angestellte der Firma, auch von auswärts, zusammengefunden hatten. Auch die Stadt T res den n>ar durch die Herren Stadtver ordnetenvizevorsteher Unrasch und Stadtverordneten Wend- schuch vertreten. Bei der Tafel brachte zuerst Herr Kurt Noch, der gegenwärtige Chef der Firma, einen herzlichen Toast auf seine Gäste aus, worauf Herr Merbitz als Veteran der Firma ans das Wohl des Chefs trank. Herr Hermann Noch gab sodann einen kurzen Rückblick auf die Tätigkeit seiner Vorgänger und toastete unter stürmischem Beifall aus das 200sährige Geburtstagskind. Stadtverordnetenvize Vorsteher Unrasch erinnerte darauf an die Verdienste des Stadtrates Klepperbein. Unter Hinweis auf die Selten heit der Feier brachte er die Glückwünsche des Rates und der Stadtverordneten dar. Er toünschte dem rührigen Ziel bewußtsein des Chefs ein getreues und zielbewnßtes Hilfs volk und brachte ein Hoch aus die Firma aus. Ansprache reihte sich darauf an Ansprache, und die Verlesung zahlloser Telegramme t>on Freunden und Bekannten der Firma bil dete einen Höhepunkt der Feier. Wertvolle Geschenke wur den dem Chef des Hauses, namentlich von den ehemaligen Angestellten überreicht. Heiterste Stimmung hielt die Teilnehmer bis zum späten Abend vereint. —* Im hiesigen zoologischen Garten, einer .Haiiptsehenswürdigkeit unserer Stadt, interessiert beson ders die Nachzucht der Tiere, mit welcher der umsichtige Di rektor Schocpf infolge unermüdlicher Arbeit jetzt Erfolge erzielt hat. die Aussehen bei den interessierten Kreisen er- weckm. Tas Nanbtierhaus ist voll besetzt und beherbergt seit kurzer Zeit den Löwen „Prinz", jenes Raubtier, welches im Tressurkäfig des Zirkus Schumann in Berlin voriges Jahr den bekannten Dompteur Peters schwer verletzte. Das Tier ist ein Prachtexemplar. Der zweite Löwe des Gartens. „Brigant", ist außerordentlich wild und schön. An Löwinnen ist diirckxms kein Mangel. Der junge Eisbär, das erste leben gebliebene Exemplar, das in der Gefangenschaft ge boren wurde, entwickelt sich prächtig. Er befindet sich noch immer bei seiner Mutter. Die Königliche Porzellanmann - faktnr zu Meißen hat die seltene Gelegenheit wahr genom men und eine reizende Gruppe „Eisbärenmntter mit Jun gen" formen lassen. Zwei von Kommerzienrat Lingner ge schenkte braune Bären sind in einen, Dressurkäfig unterge- hracht. Weiter besitzt der Garten zwei neugeborene Kängu rus und ein schönes junges Zebra. Außer diesen Sensatio nen des Zoologischen Gartens findet inan in seinen Käfigen. Gehegen und Volieren alles, was man in einem erstklassi gen Unternehmen dieser Art verlangen kann. Für den be ginnenden Frühling und Sommer hat sich die Gartendirek- tion schon jetzt eine Anzahl hochinteressanter Schaustellun gen von Volkerkarauxmen, Dressurakten und dergleichen ge sichert. Es sollen in diesem Sommerhalbjahre auch alle Tage große Künstlerkonzerte in dem schmen Park statt finden. —* Don mebr als einem Drittel der hi, siaen Leder- Händler ist der Antrag g stellt worden, anznordnen, daß die Verkaufsstellen, in denen Lederhandcl betrieben wird, um 8 Uhr abends geschlossen werden. Der Stadtrat fordert die beteiligten Geschäftsinhaber zur Abstimmung für oder gegen den gestellten Antrag auf. Die Abstimmung hat schriftlich oder zn Protokoll in der Zeit vom 10. bis mit 17. April im Altstädter Rathause. 3. Obergeschoß, Zimmer 38. zn erfolgen. —* Aussperrung««. Bis Montag waren in 42 Betrieben der Holzbranche 321 Gehilfen ausgesperrt, wovon 28 nbgereist sind. — Die auSgrsperrten Schneider hielten eine Versammlung ab. in der aber nichts neues bekannt wurde. —* Der Streik bei der Firma Seidel «k Naumann hat bis jetzt an Ausdehnung nicht Ange nommen. denn am 8. d. M. früh fanden sich wiederum ca. 800 Mann an ihren Arbeitsplätzen ein. während ^ der Arbeiterschaft der Fabrik fernblteb. Die Fabrikleitung hält den Betrieb de« RtesenetablissementS aufrecht und ha»