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Sächsische Volkszeitung : 27.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192205271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220527
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-27
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
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Sonnabend den 27. Mai 1822 Nr. 121. Seite 3 Thüringische Loslösungsbestrebungen Der Ruf nach einer bürgerlichen Einheitsfront in Thüringen ertönt gegenwärtig lauter als je zuvor. Dieser Tage hielt der Zentralverband der Deutschen Volkspartei in Thüringen seine Hauptversammlung in Weimar ab. Auf dieser Tagung wurden Lieschlüsse im Sinne einer Herbeiführung der Einheitsfront aller bürgerlichen Parteien gefaßt. Es soll schon bei den in absch- barer Zeit in Thüringen stattfindenden Kreisratswahlen in diesem Sinne gewirkt werden. Auch in einigen demokratischen Gruppen bringt man diesem Bestreben Interesse entgegen. Vorläufig steht aber noch gar nicht fest, wie weit die rechtsstehenden Kreise sich einer geplanten gemeinsamen Mittellinie nähern werden. Die /Einigung aller bürgerlichen Parteien in Thüringen wird von der ßbzialdemokratischen thüringer Regierung gefürchtet und auch von den sozialdemokratischen Parteien nicht ohne Spannung erwartet. In Nordthüringen siiü» neue Abspaltungsvcrsuchc unternommen worden mit dem Ziel des Anschlusses an Preußen. In diesen Bestrebungen haben sich besonders ein Gemeindevorsteher in Körner, sowie die Ortschaften Obermöhler und Mintderothe (Gotha) hervorgetan. Die thüringer Negierung hat Vorkehrungen getroffen, die Urheber zu ermitteln und zur Verantwortung zu ziehen. Im übrigen hat nunmehr der RechtsauSschuh des Land tages die neue Kreiseinteilung nach den Vorschlägen der Regie rung genehmigt, so daß das Gesetz demnächst von dem baldigen Wiederzusammentreten im Landtage ohne weitere Debatte ange nommen werde» dürfte, während die neue thüringer Gemeinde ordnung ihrer Neugestaltung aus dem NcchtSausschnssc noch ent- 1 egensieht. Ob dieser Fast noch in dem laufenden Jahre eintritt, st indes sehr fraglich. « ii „Die Bildung deS sogenannten Bürgerblocks in Thüringen würde," so schreibt das Berl. Tagebl., „die Zerreißung des Volkes in zwei Teile, die bürgerlichen und sozialistischen Parteien ver ewigen. Aufgabe der Demokraten muß eS sein, durch Bildung des Blocks der Mitte, wie er jetzt in Braümschweig zustande kommt, diese unnatürliche Spaltung zu verhindern. Leider finden die Bestrebungen zur .Herbeiführung des Bürgerblocks einen sehr wertvollen Bundesgenossen in der Mehrheitssozialdeinokratie, die bisher überall da, wo die MchrhcitSverhältnisse eS gestatteten, einen Bund mit Unabhängigen und Kommunisten auch auf Kosten ihrer Grundsätze geschlossen hat." Nachrichten aus Sachsen Die Organisation der Landeseisenbahnräte Unter der Ueberschrift „Noch einmal die Eisenbahnräte" brachte die Thüringer Allgemeine Zeitung Nr. 131 einen Sitzungs bericht des Reichstages, in welchem eine Anfrage „einiger Abge ordneter aus Sachsen" behandelt wird. Nach dieser sollen der früher von der Reichsregierung geplanten Zusammenlegung der Eisenbahndirektionen Erfurt, Dresden, Magdeburg und Leipzig nicht mir die beiden Regierungen Thüringens und Sachsens, sondern auch „weite Kreise" der in diesen beiden Ländern am Verkehr interessierten Vereinigungen zngestimmt haben. Diese Annahme trifft nun aber tatsächlich nicht zu, denn es ist nachzuweisen, das; außer den Reichsrcgierungen nur einzelne Handelskammern und eine Handwerkskammer in Thüringen sich für Leipzig entschlossen, weil sie sich der Thüringischen Re gierung gegenüber von vornherein entsprechend festgelegt hatten. Dagegen war schon ein andere? Resultat bei den thüringischen Städten zu verzeichnen, von denen bei einer Umfrage an 44 Städte 35 ohne Einschränkung sich gegen Leipzig ausgesprochen haben. Unter diesen Städten waren wiederum die bemerkenswerte sten diejenigen, welche sich für die Beibehaltung des damaligen Zustandes (Bezirkseisenbahnrat Erfurt-Halle) oder für einen Be zirkseisenbahnrat Halle entschieden hatten, während die in der Stadt ansässigen Handels kümmern oder Handwerkskammern sich für Leipzig aussprachcn. Als in diese Entscheidung weiter die Frage der Bezirks- wtrtschaftsräte hineinspielte, haben auch mehrere Handels kammern ihre Ansichten revidiert, so daß man durchaus nicht mehr wie im Anfang behaupten könnte, die Mehrzahl der Handels kammern habe für Leipzig gestimmt. Besonders bemerkenswert ist, daß auch der Thüringische Städteverband nicht für Leipzig war. Ebenso kann man als bekannt voraussetzen, daß die Land- und Forstwirtschaftskammern einmütig nicht die Zusammenlegung von Sachsen und Thüringen in Leipzig befürworten und daß die Mehrzahl der Handwerkskammern mit Ausnahme einer einzigen und einer Stimmenthaltung auf demselben Standpunkt stand. Preußisch-Thüringen und Dresden mit seinen beteiligten Kor porationen verhielten sich selbstverständlich von Anfang an ab lehnend. Wie bei dieser Sachlage davon gesprochen werden kann, daß sich mit der Lösung der Zusammenlegung der gesamte Handel, das Handwerk und die Landwirtschaft ausdrücklich ein verstanden erklärt habe, ist unverständlich. AnS dem erwähnten Bericht ergibt sich weiter, baß die Regierung die jetzige Lösung mit einem Landeseisenbahnrat Dres den und Erfurt für eine vorläufige betrachtet. ' Hierdurch wird es den beteiligten Korporationen zur Pflicht gemacht, weiter für Aufklärung zu sorgen, damit bei einer Wiederaufrollung der Frage die beschließenden Kreise über alle Einzelheiten unter richtet sind, um die mitteldeutschen, insbesondere die provinz sächsischen und thüringischen Wirtschafts- und Verkehrsinteressen zu wahre», deren Verbindung mit den landcssächsischen in diesem Zusammenhänge aus grundsätzlichen wirtschaftlichen Erwägungen von vornherein abzulehnen ist. — Achtet auf die Bisamratte. Der strenge Winter hat di« FlübjahrSwanderung der Bisamratte verzögert. Sie setzt nunmehr in verstärktem Maße ein, d. h. der Schädling sucht jetzt in nördlicher Rich tung, vom Gebirge au» vordringend, erneut Boden zu gewinnen. Auch Im Elbiale werden neuerlich zugewanderte oder vom Hochwasser dahin verschlagene Bisamratten angetroffen. Die Bekämpfung diese» unsere Feld» und Teichwirtschaft arg bedrohenden Schädling» erfordert vor allem die sorgsame Verhütung seiner Ansiedlung an Teichen und Flußlüufen. Starke Uferunterwühlunae» und abgebissene Schilfstengel sind untrügliche Kennzeichen seiner Einnistung. Die stattliche Größe de» Tiere», welche» von der Schnauze bi» zur Spitz« de» fast körver» langen, seitlich flach zusammengedrückten Ruderschwanze» KV ow Läng« erreicht, schließt Verwechtlungen mit anderen heimischen Nagern au». Durch regste Nachstellung und sofortige Meldung de» Anstreten» bei der OrtSbehörde sollt« jedermann die-Bemühungen de» staatlichen Bisambekämpfungsdienste» zur Ausrottung de« Tiere» unterstützen. Grundstücksbesitzer und -püchter, Jagd- und Fischerberechtigt« und WasscrunterhaI1ulig»pflichtig« sind bekanntlich hierzu verpflichtet. Der Pelzwert de» sich rasch vermehrenden Schädling» und die durch Ein- Bildung de» Schwänze» von der Hauptstelle für Pflanzenschutz, Dre»den, Stltbelalle» 8, zu erlangend« Fangprämie lohnm di» Mühe regster Verfolgung. Laut«. Sine Bluttat, mit welcher «in« Shetragüdl, ihren Abschluß fand, hat sich am Sonntag in unserem Ort« abgespielt. Seit 8 Jahren l«vt« der »» Jahr, alt« Lehrer Paul Max Weiß mit seiner dr,t Jabr» 1ü«a«re« Ehefrau in Scheidung. Die Frau lebt« mit ihr,m Kinde b«l ihr«« Eltern. Um nun sein Kind zu sehen und auch eine Aulsprach« mit fiftrer Fra« herbeizuführen, sucht« W. sein« Frau auf. Vorher hatt« «r einen aeladenrn Revolver zu sich ge. steckt, weil «r, wie er angiebt, Angriff« befürchtet». Di« Frau W. flüchtet» mit ihrem Kind« beim Eintritt ihre» Mannes sofort in ein Nebenzimmer, t» da» W. folgte. I« feiner erregten Stimmung zog W. di« Schußwaffe und feuert» st» auf seine Krau ab. Ein Kopf schuß tötet« ft« sofort. Auch auf di« hlnzukommend« Schwieger mutter schoß H. ohne st» zu treffen, weiß wurde sofort verhaftet. Aus Dresden —* Der Wiener Männergrsangverein wurde wie überall auf seiner Reise nach München, Leipzig und Berlin, auch in Dresden von der Bevölkerung aufs wärmste ausgenommen. Nach Empfang auf dem Wiener Platz durch die Fahnenabordnungen der Dresdner Sängerschaft begaben sich die Gaste nach dem Rathause, wo sie bei einem Frühstück von dem Oberbürgermeister und dem Rat zu Dresden bewillkommt wurden. Tann suchten sie ihre Quartiere auf, die ihnen von ihren Dresdner Sanges brüdern geboten worden sind. Der Wiener Mannergesangverein wurde am 6. Oktober 1843 gegründet und zählt jetzt 400 Mit glieder. Von jeher ist es sein Bestreben gewesen, in Urauf führungen die Bekanntschaft ausstrebender Tonsetzer za ver mitteln. So hat er als erster u. a. Schumann, Richard Wagner, Bruckner, Brahms in ihren wertvollsten Werken gebracht. Für wohltätige Zwecke veranstaltete er 1919 Konzerte, die über fünf Millionen Kronen für ihre gute Sache einbrachten. Bei dem Konzert um 6,30 Uhr im Gewerbehaus, kommen Chöre von Schubert, Bruckner und Weber zu Gehör, während bei dem Gartenfest im Ausstellungspalast vorwiegend Wiener und Kärtner Volkslieder zu hören sein werden. > —* Vom Dresdner Lehrerverein. In dem Mitteilungsblatt des Dresdner Lehrervereins Nr. 17 vom 22. Mai sind auf der ersten Seite unter Nr. 8 wichtige Beschlüsse veröffentlicht worden: a) Der Dresdner Lehrerverein erklärt, daß er jeden Versuch zum Abbau der Selbstverwaltung mit allen gesetzlichen Mitteln be kämpfen und jeden weiteren Ausbau der Selbstverwaltuiig auf dem Wege der Gesetzgebung mit alle n Mitteln fördern wird. — b) Der Dresdner Lehrerverein unterstützt bei den nächsten Eltern- ratSwahlen energisch diejenigen Wahlorganisationen, die eine Partei- und kirchenfreie (d. h. weltliche) Schule fordern. Die Mit glieder sind behilflich bei der Bcnnenung geeigneter Kandidaten für die Wahl.. — Ohne für heute näher auf diese wichtigen Beschlüsse des Lehrervereins einzugehen, sei nur darauf aufmerk sam gemacht, daß die Punkte unter a und b in einen gewissen organischen Zusammenhang gebracht zu sein scheinen. Laß also, wer a sagt, auch b sagen muß. —* Staatliche Kraftwagenlinien. Die Sächsische Staat liche Kraftwagenverwaltung eröffnet am 1. Juni 1922 den Betrieb aus der Linie Sohland-Steinigtw olmöd orf-Oberneu- kirch. Die Krattwagen Verkehren ab Sohland (Bahnhof) 8w, 1155 vorm , 555 und 7<5 nachm., ab Steinigtw olmsdors (Postamt) 5os g42, 1222 norm., 2W, g22 und 8>2 nachm., ab Ober- neukirch?"o, S25 vorm., 1°o. gm, 65v und nachm,, erb Steinigt- wolmsdors (Postamts 7>s, 9" vorm., 8»>, 7«> nachm. Alles Nähere ist aus den veröffentlichten Fahrplänen, Preistafeln und Besörderungsbestimmungen zu ersehen. —* Erhöhung der Eintrittspreise zur Staatsoper. Infolge des fortschreitenden Anwachsens oller Ausgaben macht sich mit Wirkung vom 1 Juni d. IS. ab erneut eine starke Erhöhung der Eintrittspreise zur Staatsoper notwendig. Von der Erhöhung sollen jedoch einheimische Besucher, die sich durch ein amtliches Licht bild answeisen können, betreff bleiben. Näheres hierüber wird in den nächsten Tagen noch bekannt gegeben werden. Gemeinde- und Verelnsnachrichte« Klotzsche. (Katholischer Gottesdienst) Am 28. Mai findet im kleinen Saale des Kurhauses in Klotzsche uni 9 Uhr heilige Messe mit Predigt statt. Von 8—9 Uhr ist Gelegenheit zur Osterbcichte geboten. 8 Chemnitz. (OoogroALtio blariLns, seoeräotuna.) Donners tag, den 1. Juni, nachm. '^3 oorrksssio, 8 s.äor»tio curo sxtn-rrs.- tions, V?4 ooovvntus. 8 Radeberg. Montag, den 15. Mai. war hier, wie bereits berichtet wurde, Schulmontag, behufs endgültiger Gründung der kath. Schulorganisation, daran sich Grundlegung schloß aber eigent lich in der am 80. April hier abgebaltcnen und durch einen zeit gemäßen Vortrag des Herrn Arbeiiersckretär Hoffmann aus Dresden ausgezeichneten Versammlung vorgenommen wurde, Ta möchte aber nun auch der so großartig verlaufenen Feier des Schul sonntags hier noch Erwähnung finden, die am 14. Mai unter höchst erfreulicher Beteiligung der Gläubigen, durch besondere Ein- ladungen des P'crrramteS von nah und ;ern herbeigeeilt, in ein drucksvollster Weise vor sich ging. Von Kirche und Schule wehten Festsahnen in den kirchlichen Farben allen Teilnehmern herzliches „Willkommen" zuwinkend; um S Uhr setzte sich von der Schule aus, wo sich Eltern und Kinder, ja alle Kirchgänger von nah und fern, versammelt Haffen, hin zur Kirche über die Goldbach- und Fabrik- ftraße eine mächtige Festprozession unter Gesang und feierlichem Glockengeläute in Bewegung, voran das Kreuz mit den Prozesstonslaternen und den vier Kirchensahnen, dem der OttSgeistliche im Festornate mit den Ministranten und dem Sänger« chore unmittelbar folgten; Eltern, sonstige Erwachsene in großer Anzahl mit der prächtigen Kasinofahne bildeten den Schluß des Zuges, die Kinder mit der Schuffahrre waren in der Mitte, voran viele weißgekleidete Mädchen mit weithin sichtbaren Plakaten „Lasset die Kinder zu mir kommen!" und man trug den Schulhirtenbriefe auf weißem Kissen getragen — kurz ein Festzng, wie er schöner an diesem Tage zur offenen mutigen Bekundung der Glaubensüberzeugung nicht gedacht werden kann. Im Gotteshause hatten die Kinder, von denen viele die heil. Kommunion empfingen, das echte Wort, in dem sie stimmungsvoll für diese Feier das Lied „Was soll da» Kreuz am Wege dort?" mehrstimmig zu Gehör brachten; andächtig lauschte die Menge der Gläubigen den mar igen Worten de» Schulhirlenbriefes des deutschen Bischöie, das streng-liturgische Hochamt sand an dem im Lichterglanze prangenden Altäre unter Aussetzung des Aller heiligsten statt und zum Schlüsse wurde vor dem hl. Segen ein kraftvolles wuchtiges Gebet für die christliche Familie und Schule gesprochen — kurz das Ganze ein wohlgelungene Festseier, die bei allen Teilnehmern einen nachhaltigen Eindruck hinteriassen hat! — Nachmittags, „ach der Mai-Andacht, wurde von Jung und Alt ein prächtiger Ausflug nach dem nahen Ullersdorf unternommen, allwo im gastlichen, freilich fitzt halbvrrwaisten Hause de» hochw. Herrn Monsignore Feßler bezw. in dem herrlichen Garte» gar bald, durch Gesang» Aufführung von 4 kleinen Theaterstücke», recht rege» Leben sich unter Stärkung der müden Glieder eniwickelie; eine kurze Herz-Jesu-Anbcht in der HauSkapelle bildete den würdigen Abschluß de» großzügig angelegten und einzig verlaufenen SchuljonntageS von Radeberg. Und wtedenim hat elektrische Beleuchtung dcr Laureniiu S- kirche einen Großteil zum Gelingen de»Fette» beigeiragen; herzlichen Denk abermals allen alten und neuen Spendern! Wettere Gaben zur gänzliche» Abtragung der nicht unerheblichen HefftellungSlosten — (Blau- und größere Braunlapprn weiden besonder» gern dankbaren Herzen» von der hiesigen Girokasse (Nr. 122) oder dem kathottichcii Pfarramt entgegengenommenl Grimma. Gnadentaae für die Diaspora sind die Tage der ersten hl. Kommunion. Im Seelsorgbezirk Grimma machlc im Apri! den Anfang die Kapelle Beucha, Kiirder konfessionsloser Eltern, 14jähri>ge usw., also mehr noch seelische als räumliche Diaspora. Erhebend verlief der Tag der Erstkommunion am Ostertage in Grimma selbst. In der Diaspora hart gewordenen Männern rannten die Hellen Tränen über die durchfurchten Wan gen. Den Schluß im Mai bildete wiederum Beucha, Kinder aus Brandts und Cunnersdorf. Auch dieser Tag bewies, daß man in der Diaspora nicht alle Hoffnung fahren lassen darf. Der Nach mittag vereinte die Kinder wiederum in der Kapelle Beucha. Leider fshtte der oucharisttsche .Heiland — Diaspora! — Daran fthloß sich bei schönstem Maienwetter ein Spaziergang und der Abend sah noch einmal Elter», Kinder und Gäste in Beuckfa zu einem BottSvereinSabend beisammen: dreimal hatten also die Brandiser an diesem Tage den Weg nach Beucha gemacht. Hoch- schulseelsovger Beier, ans Leipzig herüber gekommen, sprach mit seinem Vorttag über Kirche und Wiederaufbau das schönste Schlußwort zu diesem Gedenktage. Ein Volksverein in Beucha, dieser Hochburg der KirchenariStrittsbewogung, war die Frucht. 8 TreSdcn-A. Schutzmitglieder. Am Freitag abend beehrte der hochw. Herr Pfarrer Seidler die Versammlung de> Schutzmitglieder des tatholischen Gescllenvereins mit seinem Be suche. Nach herzlichen Begrüßnngsworten des Vorsitzenden ergriff Herr Pfarrer Seidler das Wort und gab seiner Freud- Ausdruck so viele liebe Bekannte wieder zu sehen. Der Gesettenverein sei eine rechte Erziehungsstätte für die jungen Handwerksgesellen, aber auch für den Präses selbst, das hätte er in der jiebenein halbjährigen Tätigkeit als Präses erfahren, denn als junger Priester hätte er hier tiefe Einblicke in die Volksseele tun können was ihm in seiner seelsorgerischen Tätigkeit von großem Nutzer gewesen sei. Mit den« Versprechen auch fernerhin der Kolpings- fache sein regstes Interesse widmen zu wolle», schloß er seine mit viel Beifall ausgenommenen Ausführungen, Nach herzlichen Dankeswortcn zeichnete der hochw, Herr Präses Dir. Englert in kurzen Strichen den Niedergang des Vereins während des Krieges nnd sein erfreuliches Anwachsen. Jetzt gelte es den alten KolpingSgeist zu erneuern. Dazu soll der internationale Ge sellcntag zu Pfingsten in Köln dienen. Außer einigen Gesellen hätten sich auch 5 Schutzmitglieder bereit erklärt, diese Tagung mit zu machen. Für Unterhaltung sorgte Herr Lehrer Straub« durch Vortrag einiger Lieder zur Lauie und ein Quartett des Männergesangvereins. Mit Tankesworten an alle, welche znw Gelingen des Abends beigeiragen, schloß der Vorsitzende dic schöiiverlaufene Versammlung. — Am 23. Juni findet ein Wandcr- abend nach Johannstadt, zum katholische» Gemeindehaus Hutten straße statt, worauf hiermit alle Mitglieder schon hingewiesen werden. Näheres wird noch bekannt gegeben, 8 Leipzig. (K r e u z b ü n dn i s V. a. K.) Halb 8 Uhr wollen wir uns pünktlich am Sonntag den 28. Mai im VolkS- wohlheim, Löhrtsttaße 7. Vorderhaus parterre, einfinden. Wir bitten dies beachten zu wollen, also nicht später kommen, S. Hochw, Herr VezirkspräseS führt uns Lichtbilder vor, die uns ins Märchenland versetzen. Im ersten Teil des Aebndc wird Vorstandsmitglied Franz Harbicb über das Thema: „Der Wein von Kana" sprechen. Der Eintritt ist frei, dock, werden zur Deckung der Illikosten freiwillige Gaben dankbar entgegengenom- mcn. — Donnerstag, abends 8 Uhr, Arbeitsgemeinschaft in Leip- zig-Neudnitz, Cichoriusstt. 15,1. Theater und Musik --- Dresden, StaatSopcr. Die gestrige Aufführung von Gounods „Margarethe" war eine der abgerundetst-» Vorstcllringe» dieser Spielzeit- Da« ist umlo anerkennenswerter, weil „Margarethe" längere Zeit nicht auf dem Sviesplan stand. Tie das Orchester be- bcrrschende Leidenschastlichkeit und der unvergleichliche Mclodienschwung kamen unter Kurt Striegler zu großer, eindringlicher Wirkung. Das Zusammen,!! betten von Chor und Orchester war geradezu vor bildlich. Die schönen Stimmen unsere« Opernchores haben in Karl Pembaur einen Erziel,er, wie man ihn sich besser gar nicht wünschen kann. Die setz ge szenische Verfassung der Oper „Margarethe" sucht zudem ihresgleichen. Da» dark auch beute wieder ausdrücklich betont werden. Da sind keine Effektbaschercien provinzmäßmer Trabit-on ge blieben, alle» ist mit künstle,isch geübtem Auge ge!eben. Der Schluß in seiner lehlen Veränderung trifft zwar noch nickt das Idealbild, das man sich, bastln diese Szene überhaupt idealisiert werden kann, machen löirnte, aber auch hier waltet das Stieben: Los von der Schablone! — Fleischer sana zum ersten Mal den Valentin. In stimmlicher Hinsicht wird man sich an ihn gewöhnen müssen, der Ge» somteirdruck war jed-rr-alls eine edelste und reinste Kiinstlcistuiia, das Gebet von selten gekörter Innigkeit. Tic hervorragcnde Gesangekniist einer Retbberg uno eines Pattiera in den tragenden Rollen gewährte wiederum höchsten Genuß. — Musstverständipe Ausländer, mit denen ich svrach, versicherten mir, daß man eine solche Mar circthen- vorstellung auf leiner anderen deutschen Bühne sich leisten könne. Sport Deutsche Iuqendkraft, Bezirk Dresden „Rund um den Großen Garten" Am 23. Mai 1922 nimmt die D. J.-K. an dem öffentlichen Wettbewerb „Rund nm den Großen Garten", ausgeschrieben vom „AiiS'chuß für Leibesübungen", teil. Es wird der Lauf als Staffelte über 6600 Meter mit 12 Läufern ausgewogen. Ter Start befindet sich aus der Cuibclallee- Die D. J.-K. nimmt mit 3 Mannichasten daran teil, eine über 18 Jahre, eine bis 18 Jahre nnd eine Schüler mannschatt. Bei der Mannschaft über 18 Jahre lauten folgende Leute: Startmann Lebia Alfons, Wluka. Fähnrich Eswin, Leittier Fritz. Liebscher Erich, Tender, Fähnrich Fritz, Hoher. Elprl, Kosträwi HanS, Goiowy Benno und als Schlußmann Leiste Pg»l. Bis 18 Jahre laufen: Startmann Henke Herbert, Oleiniczak Edmund, Lose Kurt, Persich Rudolf, Knappe, Gerblich, Humisch. Meißner. Baron Max, Ullrich Kurt, Henke Paul nnd als Schlußmann Honzwick z. In der Schüiermannschait laufen: Startmann Paulik, Höhl, S-bropel, Hucke, Brauistchlägcr, Weise, Hcnke. Linke, Haberrecht, Olejnic,»k. Klinisch, Solisch, — Das Ziet befindet sich auf der Lantbahir deS Sportplatzes an der Leninist,aße. Aut dieser Bahn weiden auch di: letzten 600 in gelaufen. Treffpunkt kür die Läister ist früh S Uhr in der 4. katholischen BezirkSschnle, Schumannstraße 21. Dcstelbst ist Ausgabe der Startnummern, Strcckkirvcrteiliing. Massierung und Gelegenheit zum limkleidcn. Strcckeiiloiitrolleiir ist Tbiemann Paul. Er wird von der Schumannstraße die Läufer an ihre Plätze bringen. Diejenigen Herren die sich in dankenswerter Weise wiederum al» Kampfrichter zur Verfügung gestellt haben, werden gebeten sich Punkt 8,45 am Sporipiab auf der Lcnnästraße und zwar am Sport kaffee cinzusindcii. ES wird nochmals um unbedingt pünktliches Antreten gebeten. Bei Fehlen eines Manne« darf die Mannschaft nicht lausen- Die Läufer der D. J.-K sind erkenntlich an dem schwarzen Beinkleid, weißem Hemd und an dem v. ck. X,-Wappen. Auf dem Rücken eine 7 in blauem Grunde. Die D. J.-K.-Ma»nichatt läuft 11.20 Uhr. — Die ganze Veranstaltung ist für unsere Sportbe wegung von größtem Interesse. Gilt e» doch zu zeigen, was die katholische Jugend auf dem Gebiete de» Sportes zu leisten vermag. Ter Bezirkssportleiter: Licbscher. Deutsche Jugendkrast Kreis „Oder-Elbe", (Telephon, anschluß: Königstadt 7444), Das 1. KreiSlurnsest in Halle war für unsere junge Organisation ein schöner Erfolg, Dieses sei besonders dci,cn gesagt, die nnS jede Hoffnung zu nehmen versuche». War auch die Zahl der Zwölfkämvfcr keine sehr große, so waren es doch die Besten, und hätten wir nicht die riesigen Entfernungen in unserem Kreise, dann wäre auch die Beteiligung eine bedeutend größere ge wesen, Der bcsre Beweis deS Erfolg!» sind die Anregungen, dic allerorts durch die Uebungcn gegeben wurden. Da» grobe Interesse z>igle sich durch die Aitteilnahmc von Lcivzig, Bitterseid, Magdeburg, H.'lvra, Halbersiadi, ElSlebcn nnd Berlin- Ostpreußen batte tele graphisch seine Glückwünsche ausgesprochen- Und die Leffttingc», sie waren nicht nur gut, sondern sehr gut. Dar Turnen war sin einen Wcrbctag, sorgfältig vorbereitet durch den Hallcichen Bezirk. Tiei z» -Herzen gehende Worte richtete der hochwürdige Herr Diözeian- präicS Kaplan Legge in der heiligen Messe an unsere D, J.-K.ler und an die Elter». Dic Fahuendeputalioueii waren zahlreich unseren Einladungen gefolgt. Leider gestatteten die Verhältnisse keinen Fest- zug. Der Ehrenabend vereinte dann Sieger, Turner, Gäste und Hallenser. Besonder» zablreich war dic hochwürdige Geistlichkeit vertreten, daß für uns als erfreuliches Omen gelten mag. Ein, zwei vielleicht auch drei Jahre werden vergehen, bi» wir zum zweiten KreiLturnsest rufen- Ist der Fortschritt so. seit Gründung, dann können wir stolz zurückschauen und hoffnungsvoller der Zukuiist eitt- geacnicben. Die Ergebnisse: Oberstufe: 1. Franz Rosia (Helbra) 225 Punkte, oleichzeilig KreiSnieistcr am Reck, Barren und P'erd. L. August Ron'a (Heldra) 195 Pnnkie, 8 Bruno Gorocnsttz (Hcttl.fi 194 Punkte. Mittclstust: l- Johann Rosia (Helbra) 225 Pnntt«. 2, Joses Vnje'ak (Helbra) 2>7 Punkte, 3. Johann Eteziccki (Heldra 211 Punkte, 4, Willi Berstel-Helb-a) 206 Punkte, 5. Franz Kiiobclinc (Halle a, d. S^204 Punkte, 6, Franz Okcnek (Halle a. d. S - 201 Piintke. Ulitttiiuse: 1. Franz Kribicki (HexgiSdor!) 194 Punkte.
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