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Sonntag den 26. Juli 1922 Nachrichten aus Sachsen Im Solde der französische« Militärmisfio« Leipzig. 22. Juli. Zu der Verhaftung des Handlungsgehilfen Echuchart teilt das Leipziger Polizeiamt mit: Im April 1922 wurde von der Kriminalpolizei in Leipzig der Korrespondent .Varl Richard Schuchart wegen Verdachtes des Landesverrates feilgeiiomineii. Nach anfänglichem Leugnen gab Sch»ä)art zu, für die Eiiteutekommissioneu in Dresden, Mainz usw., über haudelswirtschastliche Beziehungen, geheime Wassenlager usw. , Berichte gefertigt zu haben und Geld dafür erhalten zu haben. Sämtliche von ihm erstattete Berichte sind, wie er zugab, von ihm erdichtet worden. Er wurde der Reichsaiuvaltschast zuge- führt. Von einer Veröffentlichung wurde seinerzeit im Interesse der Fortführung der Untersuchung, Abstand genommen. — Der beurlaubte Ministerpräsident Buck, der seinen Ur laub wegen der gespannten politischen Lage mehrfach unter brechen musste, wird Ende nächster Woche in sein Amt zurück- tehren. Im Anschluß daran wird Minister Lipinski einen län geren Urlaub antreten. — Automobiloerbinduug. Für den Güterverkehr Löban — Bautzen — Bischofswerda—Dresden hat die bekannte Dresdener Transport- und Lagerhaus-Aktiengesellschaft vorm. G. Tbamui, Dresden, Kl. Packhosstr. 6. in dankenswerter Weise eine Automobilv.rbindung eingerichtet, bei der die Frachlübernahme 25 Prozent billiger als Bahn-Stückgut berechnet werden. LieieS Angebot dürfte angesichts des regen Güterverkehrs zwischen der Oberlausttz und Dresden den Automobil-Güterverkehr zweifellos zu einer dcniernde» Einrichtung gestalten. — Plauen. Die seit 1908 bestehende städtische Wetterwarte ist den Zeilverhältnissen zum Opler gefallen. Die Veröffentlichung von Welte, karten und der Prognosendienst werden eingestellt. — Freiberg. Der ehemalige NeichSwchrsoldat Fritz Benne aus Döbeln ist vom Schwurgericht Freiberg wegen Mordes an seiner Geliebten zum Tode verurteilt worden. V. hatte das Mädchen, um sich den Folgen seines Verkehrs mit ihnr zu entziehen, in die Mulde gestoben, wo es ertrunken war — Pirna. In der Sitzung des Bezirksausschusses Pirna teilte AmtShaupinrann von Tbümmel mit, baff sich die Getreidc- umlage im Pirnaer Bezirk 1921 ani 97761 Doppelzentner belau en habe, süc 1922 ist di« Umlage aus 85922 Doppelzentner festgesetzt worden. Diese Ermäbigung wird vor allem den kleinen Landwirten zugute kommen. Die Gciamt'orderung des Bezirksverbandes an das Reich durch das Landesfinanzamt Dresden sür Au'wendnngen für die FamilienunterstUtznng und KriegSwohlsahrtSpslege ist ans 2341699V Mk. sestgestellt worden. Seitendorf. Eine neue Turmuhr verkündet seit dein 15. J>:!> den Bewohnern unseres Orten den Beginn und Ablauf der Stunden. Die frühere Kirchturmsuhr war ein Werk des hie sigen Büchsenmachers Philipp Girbig; sie war nach fachmänni schem Urteile in ihrer Anlage sehr gut, in ihrer Ausführung aber bei den geringen Hilfsmitteln, die ihm bei seiner Arbeit zur Ver fügung standen, mangelhaft und mutzte deswegen bald der Ab nützung verfalle». — Bald, nachdem der einfache, aber tüchtige Mann sein Werk vollendet hatte, schlug sie ihm. wie sein Grab mal vermeldet, die letzte Stunde. — Die neue Turmuhr, hervor- gcgangcn aus der Turinuhrenfabrik von Fuchs und Sohn in Bcrnburg a. d. Saale, möge recht lange ihre wertvollen Dienste leisten. Ihre Anschaffung wurde ermöglicht durch eine Spende des Gcmeindcrates. Die noch ungedeckte Summe wird hoffentlich durch die rühmlich bekannte Freigebigkeit der Scitendorfer Pfarr- geincindc bald aufgebracht werden. Möge die neue Turmuhr allen Scitcndorsern und besonders den Wohltätern recht frohe und ge segnete Stunden unkundigen. A. Aus Dresden —* Mietpreise. Nachdem am 11. d. M. mit dem M lchwirt- lchaftlichen Landesverband unter Vorsitz der LandespreisprüsnngS- stclle eine Vereinbarung über die Milchprcise im Bezirke des Ver bandes der Landw>rie im Erzgebirge, der Vereinigung Westfalischer Landwirte und des Vogtlandes getroffen worden ist. sind die Milch- Vreite sür die Bezirke der Unterzeichneten Verbände ab 16. d. M. wie folgt sesigeletzt worden: 1. Kleinverk n^SprerS ab Hof: 1 Liter Vollmilch 9.6V Mk.; 1. Verkaufspreis a» Händler: 1 Liter Vollmilch ab Siall 7.50 Mk. 1 Liter Vollmilch frei Station 7.70 und 7 V» Mk. bei mehr als k> Kilometer Anfahrt. Mager- und Buttermilchpreise ist nleich Halite des BolmilchpreiseS. 1 Pfund Quark ist g'eich 1 Liter Vollmilch. Gute Butter im Einzelverkcmf gleich 10s,»ch des Vollmilchpreiseö ab Hof. Die Kleinverkausspreise der Landwirte in den Städten und in Orten sind die gleichen wie die des städ- iischen Milchhandel« — Vorstehende Preise entsprechen der Verein barung mit den Milchwirtschastliche» Landesverband. katholische K-rchc gründe», v r schon über eure Million Mit glieder zählt. Der Lieblingsheilige van Rom ist der hl. Phi'ippnS Neri. Er rnhl >>i der großen C !>' e s a :> u v v a <?,eue Kirchet. Phi lippus Neri »ahm sich besonders der Jugend an, sp.elte und scherzte mit ihnen. Er ist der fröhlichste Heilige, den man lcnnt. Beinahe jeden Tag machte er die Wall'-rhrt zu den sieben Kir chen und übernachtete in den Katakomben. Aus diesem GcbctS- leben sctwvsie er die Kraft, alten alles zu »Verben. An seinem Altäre kabe ich auch die hl. Messe gelesen. Aehnlicherweise ist wegen ihrer Herzensgüte und Barmherzigkeit die hl. Fran ziska Roma na beliebt, deren Kirche mitten unter den Trüm mern des beidnischen Forums steht. Die Kirche, die ich vielleicht am letzten gefunden habe, ist die Kirche Araccli (Himmelsaltar) oben auf dem Kapitol. Die an diese Kirche anknüpfende Legende erzählt ein Kölner Pilger >'in 1500 mit folgenden Worten: »Diese Kirche ist des Kaisers -Oklavianus-AugustuS Palast gewesen. Darinnen hat die Weissagerin Sibylla »m die Sonne einen goldenen Kranz gesehen, in welchem eine schone Jungfrau satz mit einer goldenen Krone, auf ihren Armen ein schönes Kindlein. Sie zeigte das selbe de» Oktaviamrs und tat ihm kund, datz dieses kleine Kind lei» sei ein Herr über alle Herren im Himmel und auf Erden. Als das der Kaiser Oktavianus gesehen, lietz er dort von Stund an einen Altar errichten und opferte dem Kinde mit großer An betung und wollte sich selber danach nicht mehr von dem ge meinen Volke anbeten lassen." A» der Stelle dieses AktareS steht in der Kirche ein Nund- kapellchen mit Altar, unter dem dir hl. Kaiserin Helena rnht. In einer Seitenkapelle wird das von den Römern hochver ehrte Bild des ChrrstkindchenS (Jl santo bambino) aufbewahrt. Hier halten in der Oktav vor Weihnachten die Kinder, Knaben Mäichcn, Predigten, die os! von rauschendem Beifall der Meng« belohnt werden. Der Römer und Italiener ist eben sehr kindlich und kinder lieb. ES scheint mir ein noch recht unverdorbenes Volk zu sein. Wie viele Kinder sieht man hier! Vor einer Frau mit einem Krade steht selbst der Poruehmste auf. Gegen Frauen überhaupt ist man viel ritterlicher wie bei »nS. Wenn jemand einer Frau in der Elektrischen nicht Platz macht, dann heißt es wohl: „Te° desco", „das ist ein Deutscher!" Wie verhalten sich die Italiener beim Gottesdienst? Nicht so schlimm, wie ich mir gedacht batte, namentlich wenn man in Betracbt zieht, datz die vielen Fremden immer ein- und ansgehen. Ta ist auch niemand, der den Leuten wehrte. Polizeimatzregein verträgt der Südländer nicht. Da kann jeder machen, was er will. Geht am Sonntag ein Geistlicher aus der Sakristei an einen Altar — sofort sammelt sich ein ganzer Schwarm von Menschen um »bn, mit oder ohne Stnbl oder Kniebank. Bei den großen lituraische» Feiern in der Karwoche in St. Peter oder Maria Maggiore haben sich die vielen Geistlichen ganz ehrerbietig Verhalten. Am wenigsten erbaut war ich am Karfreitag in Ncavcl. Da bekam ich den Eindruck: Priesterschaft und Volk bil det keine rechte Gemeinschaft mehr. Am schönsten war der Gottes dienst in Monte Eassino und auf Anselmo in Rom. Auch die Jesuiten machen immer alles ganz vollkommen. Naturwissenschaft und Katholizismus Bon Dr. Robert Stern-Leipzig Ein Beispielk . - Am 22. Juli war ein Jahrhundert seit der Geburt Gre gor Mendels verflösse», der ein großer Naturforscher und katholischer Ordeiismanii war. Auf ihn geht die moderne Ver» crbungSforschung zurück, die geradezu Mendelforschung ge nannt wird; cS gibt „Mendel-Institute"; man sagt auch z. B. von einer Pflanze, datz sie „mendelt"; in der Naturforschung spielen die „Mendelschen Gesetze" eine gewichtige Rolle. Alle diese Aus drücke sind Ehrenmale sür Mendel; aber sie sind fast nur inner halb der naturwissenschaftlichen Kreise bekannt; zum Jahrhun dertgedächtnis sei aber wieder in breiterer Oesfentlichkeit auf den Forscher in der Mönchskutte hingewiesen. Mendel stammte aus dem österreichischen Schlesien, und zwar aus Heinzendorf bei Odra»; seine Eltern waren Bauers leute. Er ging in Troppau, dann in Olmüh aufs Gtzmnasiuin und trat nach der Reifeprüfung zu Brünn in de» Augu sti n er- orden ein. 1847 wurde er zum Priester geweiht. Wegen seiner außergewöhnlichen Begabung durfte er einige Jahre später nach Wien auf die Universität ziehen, um dort mehrere Semester hin durch Aiathcmatik und Naturwissenschaft zu studieren — alles auf Kosten seines Klosters; er war dann lange Jahre Phhsik- professor an einer höheren realen Schule in Brünn und machte in diesem Zeitraum seine berühmten Versuclp:. bis er 1868 durch das Vertraue» seiner Ordensbrüder zum Oberen des Klosters gewählt wurde. Nun blieb ihm bei der Menge der Amtsge schäfte — vollends unter einer den Orten unfreundlichen Gesetz gebung — keine Zeit mehr sür seine geliebte Forscherarveit. Unter Sorgen, Verdruß und Krankheit rieb er sich auf; er starb, 61 Jahre alt, am 6. Januar 1884 und — ward vergessen. Ans einmal erscholl durch die ganze naturwissenschaftliche Welt der Name Mendel. Im Jahre 1900 wurde er durch drei Naturforscher, durch die Botaniker Eorrcns, Tschermak und de VlicS. wicdercntdeckt — noch dazu von jedem ganz selbständig, unabhängig von den beiden anderen. Mendels Schriften — es sind nur zwei Abhandlungen von geringem Umfang, aber eben von hochbedentendem Inhalt — wurden neugedrnckt, und zwar in Ostwalds „Klassikern der exakten Wissenschaften" (Nr. 121, Leip zig 1901); und so steht nun auch äußerlich Mendel in gleicher Reihe »>>t dcn berühmtesten Naturforscher» aller Zeiten, in glei cher Reihe mit dcn Klassikern der exakten Wissenschaften. Seine klassischen Arbeiten hatte er selbst in den Verhandln», gen des Natnrforschciidcn Vereins in Brünn veröffentlicht: im 4. Band (Seite 3—47) „Versuche über Pflanzenhvbridcn" (1865); i»i 8. Bande (Seite 26—31) „lieber einige aus künstlerischer Be fruchtung gewonnene» Hicraciumbastardc" (1869). In diesen beide» kleinen Abhandlungen hat er die Ergebnisse seiner jahre langen geniale» Naturforschung dargcstellt. — Pflanzenhvbridcn oder Bastarde sind Pflanzenkrciizungcii; Hieraciuni ist Habichts kraut. ' ^Mendels Verdienst ist sür die Allgemeinheit nicht so einfach erkennbar wie die Entdeckung Röntgens oder die Erfindung Zeppelins; seine Versuche betrafen die Vererbnngsgesetze bei Pslanzen. Er kreuzte Erbsen glatirnnden Samens mit Erbsen kantigrunzeligen Samens, nntersuchte dann, waS für Samen bei den durch solche Kreuzung entstandene» Pflanze» (Tochtcrgencra- tio») sich entwickelte, benutzte diese neuen Samen zu weiterer Aussaat für eine Enkelgeneratio» und stellte fest: Die Eigenschaft Die verehelichen Mitarbeiter werden gebeten, das lückenlose Material, vor allem auch genau die Postsch cknnmmcrn der betreff. Vereinigungen zur Neubearbeitung des Benno-KalenderS bis spätestens 1. Augltst an den Verlag der „Sächsischen Volkszeitimg" einsendcn zu wollen. Ist das Material uneenan. so leiden darunter beispielsweise die Werbearbeiten sür die Sächsischen Katholikentage, die sich auch auf jenes Material stützen sollen. <S - egina Lanz-ipakast Dresden, Maisenhaussirasze 22 Tägkich S Wr aKends TanH und Aaöarek «Attraktionen ersten Vangeo Dao große t Juki - Programm Ännusea Nukcsar Dre- Schwestern -Angekis Sqon Hiesemer (pauka und Harrx Ponnö Lukow (Aulkowvkaja (pokdx (beimann 'j^era und Lands Orchester: Heinz (putsche Leitung: Sgon ziesemrr mit Tanz-Dar8ietungen (Vornehmes KestauranL Rüche und Retter von Auf! cD co Tischöesteklungen Fernruf 22943. 22944. 22945 der Samenform wird »ach ganz bestimmten Zahlenverhältnissei» weiter vererbt, nämlich die Tochtergeneration hatte nur runde Samen; bei der E n k e l g en e r a t i o n aber lieferte ein Biertelder ganzen Menge der Pflanze» kantige Samen; zwei Viertel lieferte» runde Samen, aus denen aber wieder teils rund samt ge, teils k a n t i g sa m i ge Pflanzen entstehe», das letzte Viertel endlich lieferte runde Samen, aus denen rein rnndsamige Pflanzen sich ent wickeln. DaS scheint zunächst eine einfache Sache, war aber nur durch zahlreiche peinlich genaue Versuche zu erkenne» und hat außerordentlich weittragende Bedeutung sür die Vererbung der verschiedensten Merkmale. Mendel hatte damit sür die Vererüungsforschnug den Weg zu weiteren Erkenntnissen auf diesem wichtigen Gebiete ge wiesen — nicht nur sür Pflanzen - , sondern auch sür Tiere versucht. Die Vcrerbnngsforschnng ist heute das Arbeitsfeld einer großen Anzahl Gelehrter aller Länder; sie alle verehren in Gregor Mendel den Bahnbrecher und stiftete» als äußeres Zeichen dafür ein Denkmal, das Standbild Mendels in Brünn; leider wurde dieses Ehrenmal vor kurzem in den Rachwehen der Revolution durch Frevlerhände arg beschädigt. Der Ruhm des großen Natur forschers aber lebt unvermindert weiter fort. ^ In nächster Zeit bieten sich besondere Gelegenheiten, Mendel zu feiern; bet der einen wird die rein naturwissenschaftliche Seite gewürdigt werden; eS ist die Jahrhundertfeier deutscher Naturforscher und Aerzte voin 18. bis 24. September in Leipzig; bei anderen Gelegenheiten, die ich im Auge habe, wäre die anders Seite mit zu berücksichtigen: Daß nämlich ein großer Natur forscher ein gläubiger Christ, ja ein katholischer Ordensmann sein kam» und daß Gregor Mendel nur ein Beispiel dafür ist; und diese Gelegenheiten sind der deutsche Katholikentag in München und sür unsere Diaspora insbesonders Ende Septembex bis An sang Oktober der 4. Sächsische Katholikentag in Chemnitz. » » » 4. Sächsischer Katholikentag in Chemnitz ab 30. September bis 2. Oktober 1922 1. Anträge sind lt. Satzung bis spätestens 16. September ein- zureichen an den 1. Vorsitzenden des Ortsausschusses, Herrn Lehrer Kretschmer, Paul-Gcrhardstr. 50. 2. Zutritt zu allen Veranstaltungen und Stimmrecht in der geschlossenen Versammlung haben nur Mitglieder. 3. Mitgliedskarten zu 20 M. und Platzkarten zu 25. M. (einschl. Steuer und Kleiderablage) für den 1. Platz, 12 M. (einschl. Steuer und Kleiderablage) für den 2. Platz, 6 M. (einschl. Steuer und Kleiderablage) für den 3. Platz (nicht numeriert) sind zu beziehen gegen Einsendung des Be-, träges an den 1. Vorsitzenden des Finanzausschusses, Herrn Kaufmann Nordmann. Thcaterstr. 1, Postscheckkonto Leipzig 117145, Bankkonto: Allgein. Deutsche Kreditanstalt, Filiale Chemnitz, Serie 1, Nr. 10 396. 4. Wohnungen wolle man bis spätestens 10. September be stellen beim 1. Vorsitzenden des WohnungsanSschusses, Herrn Kaufmann Cäsar, Bismarckstr. 3. 5. Gemeinsame Bestellungen (Portoersparnisl) von Mitglieds-, Platz- und Wohnungskarten vermittelt der Ver trauensmann. Sein Name ist auf dem Pfarramts zu er» fahren. Der Presse-Ausschuß. —* Deutsch-spanische Frcunvschaftobezichungcii. Im .Zu sammenhang mit der Deutsch-spanisch-südamerikanischen Woche fand am Donnerstagabend im großen Fcstsaal des Dresdner Neuen Rathauses ein offizieller Empfang sür die in Dresden weilenden Vertreter und Staatsangehörigen Spaniens und Süd amerikas statt, an der auch Vertreter der Staats- und städtischen Behörden, sowie zahlreiche Ehrengäste teilnahmcn. Für den be urlaubten Oberbürgermeister begrüßte Bürgermeister Dr. Krelschmar die fremden Gäste in herzlicher Ansprache. Im Namen der Staaisregierung und im Aufträge der preußischen und der Rcichsregierung sprach Ministerialdirektor Dr. Klien. Die spanischen Länder hätten in» Wclttrieg bewiesen, das; sie unser Freund nicht nur im Glück, sondern auch im Unglück sind. Das werde ihnen niemals vergessen. Aus Dankbarkeit dafür habe man jetzt auch inr' Reichstag beschlossen, dem spanischen Unterricht in den deutschen Schulen besondere Beachtung zu schenken. In Sachsen werde auch jetzt schon an vielen höheren Schulen »ind an der Handelshochschule in Leipzig Spanisch ge lehrt. Er schloß mit dem Wunsche auf ein freundliches Zusam menarbeiten mit den Ländern der spanischen Welt und auf eine dauernde wirtschaftliche und kulturelle Verbindung. Weiter spra chen der Generalkonsul Bulle im Namen der Regierung von Mexiko und der Generalkonsul Karwallo im Name» der chile nischen Regierung. Zun, Schluß sprach der Rektor der Freiberger Bergakademie, der selbst in den 80er Jahren lange Zeit in Per» als Ingenieur tätig gewesen ist. Gemeinde- und Vereinsnachrickten 8 Leipzig. KreuzbündniS, Verein abstinenter Katholiken. Kruppe „St. Trinitatis". Sonntag, den 23. Juli 1922, abends V, 6 Uhr im „Bolkswohlheim", Löbrstraße 7, Vorderhaus parterre. Vereinsversammlung mit Bortrag über „Die sittliche Criieuennig". Nach dem ernsten Teil edle Geselligkeit! 8 Wurzen. KreuzbündniS, Verein abstinenter Katholiken. Dienstag, den 28. Juli 1922, abends 8 Uhr, im Jugendbeim des PiarrhaisieS, Versammlung mit Vortrag des Herrn Bez>rkssckretär Karl Friese a«S Leipzig über „Abstinenz und Charakter". Unsere Mitglieder werden freundlichst g-betcn. sich hierru mit ihren werten Angehörigen vollzählig rinzllfiiideii. Nach dem Bortrag: Gemüt liches Beisammensein. Parteinachrichten Es wird nochmals ans die gestern angesündigie ZenirniiiS- Versammlung in Zittau verwiesen. Wetterdienst der Landeswetterwtirte Dresden Die Druckverieilung hat sich insofern etwas geändert, als sie über Mitteleuropa Unregelmäßigkeiten aniweist. Daher ist mit dem Auftreten von Gewittern zn rechnen. Im übrigen wird in de» nächsten Tagen im allgemeinen vorwiegend heiteres Wetter ver zeichnet werden können. Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Rudolf Ltnzen; sür den Inseratenteil: Joses Fobmann. — Druck und Ver lag der .Saxonio-Bnchdrnckerer G. m. b. H. in Dresden. Devisenkurse in» Freiverkehr mittags 12 Uhr, mitgeteilt von der Commerz- und ' Privat-Bank. Filiale Dresden Berlin 22. Ault Geld Priel Neinwrk . . . 1 Dollar 503.- 507.- Paris . . . . 190 Fr. 4250- 4300.— Zürich . . .... . . 190 Fr. 9730.- 9750.— Stockholm. » » . « . . 100 Kr. 12980 - 1.030.— Prag . . . . 190 Kr. 1070 — 1090.- London. . .... 1 Pld. Sterl. ! 2210.— 226.9 — Holland . ... . . 190 Fl. ! lO500.— 90bö0 — Kopenhagen «... . . 100 Kr. 7820.- 7650.«