Volltext Seite (XML)
Mittwoch den 22. April 19H Sächsische vollSzettrmg Nr 91 — Seite 2 Abg. Mehnert (Soz.) berichtet über die Petition des DerkehrsausschusseS zu Zwickau und der städtischen Kol legien zu Lichtenstein um staatliche Automobilverbindung Zwickau—Lichtenstein—-Oelsnitz i. E. Sein Antrag ging dahin, die Kammer wolle beschließen: die Petitionen des Vcrkehrsausschusses zu Zwickau unk der städtischen Kol legien zu Lichtenstein um Errichtung einer staatlichen '.'lntomobilverbindung Zwickau—Lichtenstein—Oelsnitz i. E. durch die Erklärung der Königlichen Staatsregierung von: 27. Februar 1014 zu Nr. 228 des Eisenb.-Neg. 8 unter 1 für erledigt zu erklären. — Tic Kammer stimmte ein stimmig dem Teputationsvotum zu. Abg. Mehnert (Soz.) berichtete dann noch namens der Finanzdeputation II über die Petition des Werks- besitzcrs Kretzschmar in Lichtenberg und Genossen um staat liche Automobilverbindung Freiberg — Weißenborn — Lichtenbcrg—Frauenstein. Er beantragte, die Petition der Staatsregierung als Material zu überweisen. — Auch hier '-schloß die Kammer einstimmig demgemäß. Abg. Neutsch (Kons.) referierte dann ebenfalls namens der Finanzdeputation 8 über die Petitionen der Eingesessenen des Weigsdorfer Tales und Genossen sowie oes Gemeinderates zu Reichenau und Genossen um Errich tung einer Kraftwagenlinie von Weigsdorf nach Hirschfelde bez. Weigsdors—Neichenau—Hirschfelde. Er beantragte, die Kammer wolle beschließen: die Petition der Eingesessenen des Weigsdorfer Tales um Einrichtung einer staatlichen Krnftwagenlinie von Weigsdorf nach Hirschfelde durch die Erklärung der Königlichen Ctaatsregierung als erledigt zu bezeichnen, die Petition des Gemeinderates Reichenau und Genossen um Fortsetzung dieser Linie bis Reichenau aber der Königlichen Staatsregierung als Material zu über weisen. Abg. Nentsch (Kons.) berichtete dann namens der Finanzdeputation II über die Petition der Firma Schöne u. Böhme in Wehrsdorf und Genossen um Einrichtung einer Kraftwagenlinie von Sohland über Wehrsdorf. Steinigt- molmsdorf. Ningenhain nach Oberneukirch und Bischofs werda mit Anschluß an die Linie Bischofswerda—Radebcrg. Er beantragte, die Petition durch die Negierungsäußerung als erledigt zu erklären, die weitergehendcn Wünsche um Fortsetzung dieser Linie bis Biscbofswerda im Anschluß an die bereits bestehende Linie Bischofswerda—Radeberg der Ctaatsregierung als Material zu überweisen. — Auch hier beschloß die Kammer einstimmig und ohne Debatte demgemäß. Abg. Mehnert (Soz.) referierte hierauf namens der Finanzdeputation 8 über die Petitionen der Gemeinderäte zu Nieder, und Oberplanih und Genossen um Anschluß an die Zwickau—Falkensteiner Eisenbahnlinie nebst den hierzu cingegangenen Druckvetitionen. Er beantragte, die Kammer wolle beschließen: die Königliche Staatsregierung zu er suchen, von der genehmigten Weiterführung der Güterbahn Niederplanitz—Oberplanitz Abstand zu nehmen, die Pe titionen der Gomeindcrä'te zu Nieder- und Oberplanitz und Genossen um Anschluß an die Zwickau—Falkensteiner Eisen bahnlinie derselben zur Erwägung zu überweisen, die Pe- tion des Fleischcrobermeisters Göpel aber auf sich beruhen zu lassen. Abg. Merkel (Lib.) berichtete hierauf über die Pe- tition des Gewerbevereins zu Crimmitschau und Genossen um Erbauung einer normalspurigen Bahnverbindung Crimmitschau—Dennheritz mit Anschluß an die bestehende Hof—Leipziger Linie in Crimmitschau einerseits und an die Gera—Glauchauer Linie in Dennheritz anderseits. Er beantragte namens der Finanzdeputation 8, die Kammer wolle beschließen, die Petition des Gewerbevereins zu Crimmitschau und Genossen um Erbauung einer normal- spurigcn Bahnverbindung Crimmitschau—Dennheritz mit Anschluß an die bestehende Hof—Leipizer Linie in Crimmit schau einerseits und an die Gera—Glauchauer Linie in Dennheritz anderseits zurzeit auf sich beruhen zu lassen. — Die Kammer beschloß einstimmig dem Anträge des Refe renten gemäß. Abg. Nitzschke - Leutzsch (Natl.) berichtete dann gleichfalls namens der Finanzdeputation 8 über die Pe tition des Bürgermeisters Börngen in Mügeln und Ge nossen um Fortsetzung der Schmalspurlinie Nebitzscheir— Kroptewih bis nach Großbothen. Die Kammer beschloß, nachdem Abg. Schade (Kons.) für die Wünsche der Pc- tenten eingetreten war, die Petition der Staatsregierung zur Kenntnisnahme zu überweisen. Derselbe Berichterstatter referierte dann namens der Finanzdeputation 8 über die Petition des Kammerherrn v. Pflugk auf Lampertswalde und Genossen um Erbauung einer Eisenbahn Oschatz—Wellcrswaldc—Lampertswalde, Cavertih—Landcsgrenzc. — Die Kammer beschloß noch kurzer Debatte, die Petition der Staatsregierung zur Kenntnisnahme zu überweisen. Derselbe Referent berichtete dann über die Petition des Gemeinderates zu Wurgwitz um Errichtung eines weiteren Zuganges zum Bahnsteig des Bahnhofes Wurgwitz-Nieder- bermsdorf. — Die Kammer beschloß dem Anträge der De putation gemäß, die Petition auf sich beruhen zu lassen. Zum Schlüsse referierte Abg. Jllge (Soz.) über die Petitionen der Gemeinden Boxdorf-Neichenberg-Eisenberg- Moritzburg, sowie des Dresdner Flugplatzvereins Reichen- berg-Voxdorf und anderer Vereine um Fortführung der Straßenbahn Dresden—Trachenberge nach Boxdorf. Sein Antrag ging namens der Finanzdeputation 8 dahin, die Kammer wolle beschließen, die Petition der Gemeinden Bordorf, Neichenberg, Eisenberg, Moritzburg, sowie des Dresdner Flugplatzvereins e. V. und anderer Vereine um Fortführung der Straßenbahn Dresden—Trachenberge nach Bordorf der Staatsregierung in dem Sinne zur Kenntnisnahme zu überweisen, daß die Staatsregierung nach den in der Denkschrift im Dekret Nr. 44 von 1912 ent wickelten Grundsätzen es sich angelegen sein lassen möchte, die Gründung eines Gemeindeverbandes der Gemeinden Bordorf usw. mit Dresden zum Zwecke der Fortführung der elektrischen Straßenbahn Dresden—Trachenberge nach Box-orf anzustreben und sich an dem Gemeindeverbande mit Kapital zu beteiligen. — Nach längerer Debatte be schloß die Kammer einstimmig demgemäß. Nächste Sitzung: Mittwoch nachmittag ^4 Uhr. Tages- ordnung: Allgemeine Vorberatung über die Königlichen Dekrete Nr. 27 und 35 bctr. Wasserbauangelegenheiten und den Gesetzentwurf eines Gewährleistungsgesetzes für die weitere Anleihe der Weißeritztalsperrengenossenschaft, sowie die Anträge der Abg. Opitz (Kons.) und Rückert (Natl.) und Genossen betr. die Instandsetzung und Unterhaltung der fließenden Gewässer und die Abänderung des Wasser gesetzes. Deutsches Reich Dresden, den 22. April 1914 — Der Reichskanzler v. Brthmann Hollweg bleibt, wie die „Kceuz-Ztg." erfährt, noch einige Tage aus Korfu und gedenkt dann, direkt nach Berlin zurückzukehren, wo er vor- aussichtlich am 27. d. M. eintreffen wird. — ReichStagSersahwahs. Bei der durch die Mandats- niederlegung des Abgeordneten v. Halem im Wahlkreise Marienwerder 5 notwendig gewordenen Reichstagsersatzwahl wurden bis 10 Uhr abends für v. Halem (Reichspartei) 8490, v. Saß - JaworSkt (Pole) 7282 und für den sozial- demokratischen Kandidaten 107 Stimmen abgegeben. Die Wahl v. HalemS erscheint gesichert. — Der Finanzausschuß drr bayrische« Kammer der ReichSräte lehnte die von der Kammer der Abgeordneten genehmigte RsgierungSforderung von 75 000 Mk. für die Arbeitslosenversicherung der Gemeinden ab. Der Finanz ausschuß beschloß dagegen gemäß einem Anträge des Reichs- ratS Freiherrn v. Cramer - Klett, einen Betrag in gleicher Höhe zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu verwenden, hauptsächlich zur Errichtung von Arbeitsnachweisen. — Die BetrirbSeiuuayme« drr preußisch - hessische» StaatSeisrubahueu haben im März 1914 gegen den gleichen Monat des Vorjahres im Personenverkehr 6,1 Millionen Mark — 8,69 v. H. weniger, im Güterverkehr 9.6 Mill. Mark — 0.39 v. H. mehr, insgesamt unter Berücksichtigung einer Mehreinnahme aus sonstigen Quellen 3,4 Mill. M. — 1,57 v. H. weniger betragen. Im Vorjahre fiel das Osterfest in den Monat März. Der März des laufenden Jahres hatte dadurch zwei Feiertage weniger und zwei Werktage mehr als der gleiche Monat des Vorjahres. — Die Zahl drr «och lebende» Kriegsteilnehmer wird auf etwa 380 000 geschätzt. — Eine Untersuchung de» Kaiserbriefe». Wie die „Rhein.-Wests. Ztg." mitteilt, sind amtliche Nachforschungen nach dem Fälscher des Kaiserbriefes, wie Feststellungen über die Verbreiter der Fälschung im Gange. — lieber den Nachlaß de» Kardinal» Kopp verbreitet der Berliner Lokal-Anzeiger, daß der verstorbene Fürstbischof ein Privatvermögen von 7 Millionen Mark hinterlassen habe. Als Universalerbe sei das Domkapitel eingesetzt; außerdem erhielten zahlreiche Beamte und Bedienstete des Domkapitels und des Domchors Legate, deren Gesamt summe 1 Million Mark wesentlich übersteige. Dazu er fahren wir von authentischer Seite, daß diese Nachricht in fast allen Teilen lediglich auf freier Erfindung beruht, vor allem auch hinsitltch der ganz übertriebenen Höhe des nach- gelassenen Vermögens. — Die „Schlesische BolkSzeituug" dementiert authentisch die Nachricht Berliner Blätter über die Breslauer BischosS- liste, die in jenen Blättern genannten Namen der Kandi daten seien zum allergrößten Teile falsch, ebenso auch die Zahl acht. — Volksschullchrerinnen. In« preußischen Volksschul wesen hat eine sehr starke Zunahme der Lehrerinnen statt- gesunden. In den Jahren 1906 bis 1911 hat sich die Zahl der Lehrerstellen um rund 9 Prozent, die der Stellen für Lehrerinnen aber um 39 Prozent vermehrt. In Berlin waren 1913 an den Gemeindeschulen rund 3300 Lehrer und über 1700 Lehrerinnen beschäftigt. — Wa» em BolkSschKlrr kostet. Die Frage, was ein Volksschüler in Preußen kostet, wird durch neue statistische Zahlen beantwortet, die jetzt abgeschlossen vorliegen. Da nach kostet, wie wir in der „Kreuzztg." lesen, der einzelne Schüler der Volksschule jetzt durchschnittlich 64,60 M. Diese Kosten haben sich im Verlaufe der letzten 25 Jahre genau verdreifacht, denn damals kostete der Volksschüler 21 M. In dem Vierteljahrhundert von 1886—1911 hat sich der öffentliche Aufwand für die Volksschulen in Preußen nach den neuen Festsetzungen von 100118 299 M. auf 420898 192 M. gesteigert. Während die Gchülerzahl in der gleichen Zelt von 4 848 247 auf 6 572140, also nur um 23 v. H. anwuchs, erhöhten sich die Aufwendungen auf mehr als das Vierfache. An der Aufbringung der Kosten war der Staat 1886 mit 13 260956 M.. 1911 mit 127 354 291 M. be- teiligt. AuS Gemetndemitteln waren 1886 86 857 363 M. zu bestreiten. 1911 aber 293 663 901 M. — I« der Grsamtvorstaudsfihung des Reichsverbandes der Vereine der nationalltberalen Jugend war man sich darüber einig, lebhaftes Bedauern darüber auszusprechen, daß der Zentralvorstand der nationalliberalen Partei schon nach kaum zwei Jahren wiederum gegen den Reichsverband sich wende, obwohl der Relchkverband erst 1912 der Einig- keil in der Partei große, damals allseitig anerkannte Opfer gebracht habe. Der Relchkverband sei für die Fortexistenz und gedeihliche Weiterarbeit auch der einzelne Vereine völlig unentbehrlich und damit auch für die Gesamtpartei, die veröde in letzter Zeit noch die durch nichts zu ersetzende Tätigkeit der Jugendvereine von leitender Stelle auch an erkannt habe. Demnach hält der Gesamtdorstand eS für seine Pflicht, gerade gegen die natioualliberale Partei, nicht in Verhandlungen über Auflösung des GeichSverbandeS ein- zutreten. — Die deutsch-türkische Vereinigung, die kürzlich ge- gründet wurde, versendet nunmehr einen Aufruf mit der Bitte, dazu beizutragen, daß eine der Höhe der Anforde rungen und der Ausgabe entsprechende Summe zusammen- aebracht werde. Die Bereinigung Plant die Gründung. Betrieb und Unterhaltung von Schulen und Erziehung». Helmen, von Kranken- und Heilanstalten, sowie später von Hochschulen, Entsendung deutscher Lehrer und Aerzte an türkische Schulen und Spitäler. Errichtung von deutschen Büchereien und anderen - Bildungsstätten, Verbreitung passender Schriften, Unterstützung türkischer StaatSange- höriger, die in Deutschland ihre Ausbildung vervollständige», wollen, und andere geeignete Mittel, die beiden Völker sich näher zu bringen. — Panl Heyse ein Gönner der Umsturzpartcr. Die „M. Post" bringt mit stolzer Genugtuung die Mitteilungen des Chefredakteurs der „Neuyorker Volkszeitung", Schlüter, des früheren Redakteurs an der Zeitung „Sozialdemokrat" in Zürich, worin Paul Heyse nicht mehr und nicht weniger nachgerühmt wird, daß er zur Zeit des Sozialistengesetzes nach München unter einer Deckadresse ganze Ladungen verbotener sozialdemo kratischer Zeitungen und Schriften kommen ließ, die dann von den hiesigen „Genossen" abgeholt und weiterverbreitet wurden. Der Neuyorker Journalist macht im einzelnen so genaue Angaben, daß sie an und für sich schon den Stempel der Glaubwürdigkeit tragen. Sie wer den aber noch durch die weitere Bemerkung des Münchener sozialdemokratischen Organs dahin bestätigt und verstärkt, daß der verstorbene sozialdemokratische Reichstagsabgeord nete B. Sckiönlank der Mittelsmann während des Sozialistengesetzes zwischen Paul Heyse und der deutschen Sozialdemokratie gewesen sei. Und znm Schluß snendet das Genossenorgan dein verstorbenen Dichter begreiflicherweise hohes Lob wegen dieser der Sozialdemokratie erwiesenen Dienste und spricht jetzt von seinem „Ruhm". Es ist be- greiflich, daß diese Enthüllungen das größte Aufsehen zu er- regen geeignet sind. Könige und Fürsten und Mächtige in» Reiche der Wissenschaft, der Kunst und Politik haben bei dem Ableben des Dichters dem Toten den Tribut höchste» Anerkennung und Verehrung gezollt, und nunmehr stellt sich heraus, daß dieser laßge Zeit ein heimlicher Förderer und Gönner der sozialdemokratischen Umsturzbewegung gewesen ist, und zwar zu einer Zeit, wo darauf die Strafe des Ge setzes stand. Derselbe Mann, der seinerzeit ein Mitglied der Tafelrunde des Königs Max war und sich gleichzeitig gerne Königlichen Ehrensold auszahlen ließ! Aus dem Auslande , Oesterreich - Ung«r« — Entlassene Beamtin. Die „Bohemia" meldet, daß die in der Prager Staatspolizei angestellte Frau Woldan, Tochter eines Hofrats und Witwe eine« höheren Staats- beamten, aus dem Dienste entlasten worden ist. Frau Woldan, welche diffizile Arbeiten der Staatspolizei erledigte, und daher einen Einblick in streng gehütete Geheimnisse hatte, soll der Redaktion des „Narodni Ltsty" das Material geliefert haben für die Enthüllungen des Blattes über die Verbindung zwischen dem früheren nationalsozialen Abgeord- neten Bezirksrichter Dr. Sviha und der Staatspolizei. — Da- Befinde« de» Kaiser». Wie die Korrespondenz Wilhelm aus Schönbrunn von privater Seite erfährt, bat die gestern im Befinden des Kaiser« eingetretene Besserung auch heute den ganzen Tag über in vollem Umfange an- gehalten. Der Monarch ist andauernd fieberfrei. Er be wahrt sich seinen guten Appetit und seine treffliche Stirn- mung. Bei voller Aufrechterhaltung seines täglichen Arbeitsprogramms geht der Kaiser in beiden Zimmern spazieren und überraschte seine ganze Umgebung durch seine Frische. Fra«krekch — Der König und die Königin von England find gestern um 4 Uhr 35 Min. in Paris einaetroffen und von einer großen Menge sehr herzlich begrüßt worden. Da« Königspaar wurde am Bahnhofe vom Präsidenten der Republik und Frau Poinearä, sowie von den Würdenträgern der Republik empfangen. Während die Musikkapelle der Garde Republlcaine nacheinander die englische und die französische Hymne spielte, erdröhnte Kanonensalut. — Der König von England empfing gestern abend 6 Uhr 30 Min. im Ministerium des Auswärtigen da» diplomatische Korps, dcssen Mitglieder dem König durch den englischen Botschafter vorgestellt wurden. Der König wechselte mit jedem der Herren sehr herzliche Worte. Der Empfang dauerte bis 7 Uhr 10 Min. — Bet dem Diner im Eiysre zu Ehren des König» und der Königin von England betonte Präsident Poincarö in seinem Trinkspruche: Der heutige Besuch sei die glänzende Weihe einer Freundschaft, die dem wohlüberlegten Willen der beiden Nationen entspreche, welche in gle'<k»er Weise dem Frieden zugetan seien. Nach einer langen Nebenbuhler- schaft hätten Frankreich und England gelernt, einander zu lieben und ihre Anstrengungen zu vereinigen. Die Entente stelle heute eine der sichersten Bürgschaften de« europäisch-« Gleichgewichts dar. Er zweifle nicht daran, daß die Bande der Einigkeit sich täglich noch fester knüpfen würden. Der Präsident trank auf das Wohl des KöwgSpaareS, der kö ig- sicher» Familie und de» geeinigten Königreiche». Der König betonte in seiner Erwiderung gleichfalls den Nutzen der Entente, die e» den beiden Ländern ermögliche, zusammen an dem mächtigen Werke der Zivilisation und des Friedens zu arbeiten. Die idealen Ziele, die Frankreich und England gemeinsam verfolgten, würden das kostbarste Erbe bilden, da» den künftigen Geschlechtern hinterlassen werden könne. Der König schloß mit den besten Wünschen für dis Wohl fahrt und Größe Frankreichs für das er die innigsten und aufrichtigsten Freundschaftsgefühle hege. Schwede» — Wahlergebnis in Schwede«. Nach der letzten Zäh- lung sind bei der Wahl zur Zweiten Kammer gewählt worden: 79 Mitglieder der Rechten. 65 Liberale und 70 Sozialisten. Die Rechte gewinnt 21 und verliert 1, die Liberalen verlieren 28 und die Sozialisten gewinnen 12 und verlieren 4 Sitze.