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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemrinderat;u Bretnig Lokal-Anzeiger sm die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier Rabatt nach Uebereinkunft. Reduktion, Druck und Verlag von N. Schurig, Bretnig Nr. 68 7. Jahrgang Mittwoch, den 25. August 1897 Führer hat dann nur dafür zu sorgen, daßlfahrer. l derartige Reisende auf der nächsten geeigneten I Herrnh — Ein Akt unbeschreiblicher Roheit wurde für die obdachlosen Familien und eine Anleihe Eine ungewöhnlich große Haupt- Entschädigung verzichtet, so daß ihre Verluste ziffer wohl um das Doppelte steigen. schloß mit einem Gebet für Se. Majestät den — Die durch das Hochwasser in der! Kaiser von Oesterreich und die kaiserliche bund am Sonntage veranstalteten Bundes Borsdorf nach Paunsdorf, wo der neue Gast hof Zielpunkt war. In Bautzen, Dressen, Meißen, Oschatz und Wurzen waren Kontrol- stationen eingerichtet. Die Strecke Zittau- Dresden mußte unter strömendem Regen Stadt Wurzen entstandenen Schäden Ziffern sich nach amtlicher Feststellung 22,112 Mark, wovon 3350 Mark auf be- auf die Oertlichcs und Sächsisches Bretnig, den 25. Aug. 1897. liefen in der günstigsten Weise und die Feuer wehren waren eben im Begriffe, wieder nach ihren Geräteschuppen abzurücken, als plötzlich die Sturmglocken der Stadt ein Schadenfeuer signalisierten. Durch ruchlose Hände waren drei riesige Getreidefeunen der Oekonomen Rentsch und Gräfe an der Dresdner Straße zu gleicher Zeit in Brand gesteckt worden, deren gewaltige Flammen den Nachthimmel weithin röteten und die gesamte Bewohner schaft in Schrecken setzten. Die That ist jeden- Familie sowie für Se. Majestät den König von Sachsen und die königliche Familie. Die Kapelle intonierte darauf die österreichische und sächsische Hymne. Das Denkmal, ein Marmor-Quaderstein, hat vorn auf der Platt form in Goldlettern die Inschrift: „Sachsens tapferen Söhnen, das Vaterland 1866/' An den drei anderen Seiten des Steines sind die Namen der dreißig unter demselben ruhenden tapfernen sächsischen Krieger eingraviert. werd«, Dresden, Mecken, Seerhausen, Oschatz, Wendisch-Luppa, Calbitz, Wurzen, Machern, je 14 veranlagte Personen ein Reklamant. Von der Gesamtzahl der Reklamationen wur den 302 zurückgezogen, 1477 aus formellen Gründen und 1713 aus materiellen Gründen abgewiesen. Berücksichtigt wurden somit im Ganzen 6942 Reklamationen, also 66^ Pro zent der Gesamtziffer. Infolge dieser Berück sichtigungen ist der Steuerbetrag um 120,776 Mark ermäßigt worden. — Tschechisches. In einem „Der Kampf der Deutschen in Böhmen" überschriebenen Aufsatze der „L. N. Nachr." werden'als deutsche Brauereien in Böhmen folgende be zeichnet: Pilsener Aktienbrauerei in Pilsen, Alt-Pilsenetzer Brauhaus in Pilsenitz bei Pil sen, die Egerer Aktien brauerei, das Leit- meritzer Eldschloß-Brauhaus — nicht zu ver wechseln mit dem tschechischen Bürgerlichen Brauhaus in Leitmeritz —, die Schlaggen werder Brauerei und die Brauerei Weber in Fischern bei Karlsbad, während in dem betr. Artikel gesagt wird, daß das Bürgerliche Brau haus in Pilsen in den letzten Jahren immer entschiedener ins tschechische Fahrwasser ge kommen ist und dermalen als in tschechischen Händen befindlich unbedingt bezeichnet werden kann. — Dieser Tage abends in der zehnten Stunde fuhr die Frau eines Postunterbeamten in Dresden mit der Pferdebahn. Als sie am Postplatz aussteigen wollte, wurde sie von den einzigen noch überbleibenven Fahrgästen, drei tschechischen Arbeitern mit den Worten: „erst kommen wir, Du deitsches Hund" bei en. — Das Königl. Ministerium des Innern aus Anlaß eines ihm vom Präsidium des ligl. Sächs. Militärvereinsbundes neuer- ;s erstatteten Berichts, die Führung von tengewehren durch Mitglieder vonMilitär- nnen betr., unter teilweiser Abänderung durch die Ministerialverordnung vom 17. Dienst ganz zu verlassen, da es ihm durch sein rheumatisches Leiden nicht mehr möglich Staatsanwaltschaft erstattet. — An der vom sächsischen Radfahrer- Neueste Nachrichten. Spanien. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Stadtgemeinde kommen, während der Rest die Privatpersonen trifft. — Von 145,703 Personen, welche im Jahre 1895 in der Stadt Leipzig zur Staatseinkommensteuer veranlagt wurden, ha ben nach dem dortigen „Tageblatt" 10,434 Reklamationen eingereicht. Somit entfiel auf von 500,000 M. beschlossen. Ueberhaupt sind in Deuben 30 Grundstücke vollständig zerstört und für immer unbrauchbar. 179 Familien sind obdachlos und vorläufig not dürftig untergebracht. Areal- und Gebäude schäden haben 128 Besitzer erlitten, während 366 Familien Verluste an Mobiliar rc. zu beklagen haben. — Die durch die Triebischhochflut am städtischen Eigentum (Straßen, Brücken, Böschungen rc.) in Meißen angerichteten Schäden sind noch höher, als man zuerst an genommen. Die Wiederherstellungsarbeiten sind auf reichlich 91,000 Mark geschätzt wor den. Die Schäden an Privateigentum sind durch eine Kommission von Stadtgemeinde ratsmitgliedern auf 25,238 Mark gesckätzt worden; die Schädenanmeldungen hatten 29,555 Mark betragen. — Die vom Stadtrate zu Grimma vorgenommene vorläufige Feststellung der Hoch wasserschäden läßt leider erkennen, oaß die Stadt schwerer gelitten hat, als anfangs schien. 204 Schadenmeldungen liegen vor im Betrage von 43,749 Mark. Dabei haben eme große Anzahl Bewohner von vornherein auf jede Stunden 39 Min. 21^/10 Sekunden zurücklegte. — Von einem schweren Schicksalsschlage ist die Familie des Herrn Oberrsgierungsrat Münzner in Dresden am vergangenen Freitag betroffen worden. Der 21 Jahre alte Sohn Richard Karl Julius, welcher auf dem Herrn Regierungsafsessor v. Carlowitz hierselbst ge hörigen Rittergule Röhrsdorf, das an Herrn Kaul verpachtet ist, als Landwirt beschäftigt war, wurde am genannten Tage nachmittags 3 Uhr durch den umstürzenden Thoiflügel nebst Pfeiler erschlagen. Die Leiche des auf so schreckliche Weise ums Leben gekommenen hoffnungsvollen jungen Mannes wurde nach Dresden transportiert, um auf Wunsch der Angehörigen dortselbst beigesetzt zu werden. Deuben. Die Hochwasserschäden in Deuben berechnen sich nach vorgenommenen Ermittelungen auf über 1,300,000 M., wovon 800,000 M. auf Wiederherstellung öffentlicher Brücken und Straßen entfallen. Die Gemeinde zelssohn darauf aufmerksam gemacht, daß die slawische Welt doch auch ihre Grenzen hat. In der Station Ketten der sächsischen Staats bahn auf der Strecke Zitttan-Reichenberg, so erzählt die „Reichend. Deutsche Volksztg.", eilt ein Mann zu dem abfahrtsbereiten Zuge. „Rasch, Rasch", ruft der sächselnde Schaffner, „wohin denn?" „vo Indores!" „Dahin sahr'n m'r nicht — Abfahrt — fertig!" und dem verblüfften Tschechen war bis zum näch sten Zuge Zeit gegeben, sich zu überlegen, ob er nicht doch seinem Nationalgefühl ein Opfer bringen und Reichenberg seinen deutschen Namen lassen solle. — Auf dem soeben in Schönheide im Erzgebirge abgehaltenen, stark besuchten Verbandstag des Obererzgebirgischen Gastwirts-Verbandes wurde der einstimmige Beschluß gefaßt, in Anbetracht des anmaßen den Verhaltens der Tschechen gegen unsere deutschen Landsleute in Böhmen von jetzt ab nur Biere aus deutschen Brauereien zu füh ren. Zur Nachachtung empfohlen! Bravo! — Ein Sachsen-Denkmal wurde am 8. August auf dem Wiener Centralfriedhof in Gegenwart von Vertretern der sächsischen und österreichischen Armeen, sowie verschiedener Militärvereine feierlich eingeweiht. Die Feier — Die Zahl der Gebrechlichen im König ¬ reich Sachsen stellte sich am Tage der letzten zurückgelegt werden, wodurch manches Rad Volkszählung auf 12,743 Personen. Von! unfahrbar wurde. Als Erster kam Paul diesen waren 2171 blind, 1989 taubstumm, I Damm in Leipzig an, der die Strecke in 8 4703 irrsinnig und 3880 blödsinnig. Auf je 297 Einwohner entfiel eine gebrechliche Per son überhaupt. Bei einem Vergleich mit der Volkszählung des Jahres 1871 zeigte sich, daß am bedeutendsten die Zahl der Irrsinnigen Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" „ „ -- ... vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld - - . . , !400 m gestiegen. — Der nördliche Oberlausitz.-Turngau mternimmt am 5. Sept, eine Gauturnfahrt ach dem Augustusbad beiRaoeberg. ^1 ihr mittags haben sämtliche Gruppen vaseldst , inzutreffen. Nach eingenommenem Mittags- ist, sich den Anstrengungen des Dienstes zu mhl: Wanderung durch das herrliche Thal unterziehen. Das Scheiden des zuverlässigen nd zurück. Uhr: Abmarsch nach dem und langjährigen Leiters der Regimentsmusik 'chützenhaus Radeberg, woselbst ein volks- wird von Vorgesetzten wie Untergebenen sehr :mliches Wettturnen stattfindet. Geturnt bedauert. Kd: t.-Wettlauf üb< 100 m, 2. Weit- chsprung, 3. Steinstoß nach der deutschen am Abend des 18. August in Bautzen aus- Ulturnordnung. Die Radeberger Stadt-: geführt. Eine ungewöhnlich große Haupt- selle wird die Turner bis zum Schützenhaus! Übung der freiwilligen Feuerwehren zu Bautzen zleiteu und daselbst konzertieren. jund Seidau im Vereine mit der freiwilligen — Der durch das Hochwasser im amts- > Feuerwehr der Herren Gebrüder Weigang an iptmannschaftlichen Bezirke Kamenz an-'der neuen Kaserne hatte eine zahlreiche Zu- erichtete Schaden beziffert sich nach der soeben! schauermenge herbeizelockt. Die Hebungen ver- Agten Feststellung auf ca. 22,900 Mark, " ' ' " . von 3400 Mark auf die Gemeinden ent- ober 1876 hierüber getroffenen Bestimm- schäft in Schrecken setzten. Die That ist jeden- jen Nachstehendes anzuordnen gefunden, falls in der Absicht ausgeführt worden, um ubegründete Militärvereine können unter die Feuerwehren in ihrer geplanten Haupt- m Beschränkungen im Punkt 1 der angezo- übunz zu stören. Eine der That verdächtige genen Verordnung ihre Gewehrabteilung an, Persönlichkeit ist verhaftet worden. Stelle der Schießgewehre mit Säbeln aus-, — Die auch in unserem Blatte gebrachte, rüsten. Die gleichzeitige Führung eines Ober- mehreren Blättern entlehnte Notiz, in welcher und Untergewehres ist unzulässig. Die ein mal getroffene Wahl ist endgiltig. Bereits bestehenden Militärvereinen kann auf des- fallsiges Ansuchen von der Kreishauptmann-! schäft der Austausch der von ihren Mitgliedern bisher geführten Schießgewehre gegen Säbel im Mangel von Bedenken genehmigt werden. — Da es mehrfach vorgekommen ist, daß Reisende, welche auf einen bereits in Beweg ung befindlichen Zug gesprungen waren, von Essenbahnbediensteten von dem fahrenden Zuge nueder entfernt worden sind, wodurch sowohl Re Reisenden, als auch die betreffenden Eisen- § bahnbediensteten in große Gefahr kamen, so! Preußen für die Folge derartige! Reifende mchr rpehr vom Zuge entfernt, son-! .... — ihnen das Einsteigen vielleicht dauerfahrt auf der Strecke Zittau-Leipzig be- nach Möglichkeit erleichtert werden. Der Zug- < teiligten sich 27 Herrenfahrer uno 4 Berufs ¬ hat den sofortigen Bau von 20 Wohnhäusern Seite gestoßen, so daß die Frau auf das .—t. Pester fiel und von anderen Leuten aufge ¬ hoben werden mußte. Die tschechischen Hel den aber ergriffen die Flucht. — In belustigen der Weise wurde unlängst ein reisender Wen- .. .. ....... „ , „ . ... - Der Weg führte von Zittau über derartige Reisende auf der nächsten geeigneten! Herrnhut, Löbau, Hochkirch, Bautzen, Bischofs - Am Freitag erfolgte die Hinrichtung des Station oder auf der Zielstation vorgeführt ' Mörders des Ministerpräsidenten Canovas, werden, um die Personalien festzustellen und Hierüber wird berichtet, daß Angiollillo bis das Strafverfahren wegen Bahnpolizei-Ueber- zum letzten Augenblicke vollständig gefaßt blieb. tretung einleiten zu können. Dieses Verfah- Gr verweigerte den geistlichen Beistand und f ren ist zweifellos weit besser acS das bisher wiederholte, daß er keine Mitschuldigen besitze,, übliche, sondern aus eigenem Antriebe gehandelt habe. Sem Tod werde gerächt werden. Bretnig. Ein Luftballon, welcher am Sonntag nachm. 6 Uhr im Zoologischen Garten in Dresden aufgelaffen und 2 Paffa- . . . giere unter Leitung des Herrn Feller auszugenommen hat, denn im Jahre 1871 wur- Leipzig mit sich führte, war auch hier ^em den nur 1652, im Jahre 1895 aber, wie Auge sichtbar. Der Ballon ist nach l Std. oben bemerkt, 4703 Irrsinnige gezählt. 10 M. unmittelbar vor Kloster Marienstern — Die „Bautzener Nachrichten" er- bei Kamenz, genau an demselben Platze, wo fahren von zuständiger Seite, daß der Kgl. lerselbe früher einmal gelandet hatte, nieder-Musikdirigent GieM nach zurückgelegter tadel- ;egangen. Er war bis zu einer Höhe von § loser Dienstzeit von 36 Jahren infolge seines körperlichen Zustandes gezwungen ist, einen längeren Bade-Urlaub zu erbitten und voraus sichtlich Anfang nächsten Jahres den aktiven es heißt, der Theaterdirektor Fritz Unger sei flüchtig und würde wegen betrügerischen Ban- kerotts steckbrieflich verfolgt, beruht total auf Unwahrheit. — Herr Unger befindet sich noch in obiger Aufstellung nicht mit enthalten sind, auf seiner Besitzung St. Hubertus-Jonsdorf Zieht man drese sowie den Schaden der Stadt- und sühn nach wie vor bei den allsonntäglich, gemeinde in Betracht, so würde die Schaden- stattftndenden Passionsspielen die künstlerische Leitung. Der Artikel, welcher jedenfalls von einem persönlichen Feinde des Direktors Unger herrührte, um diesen in seinem Ansehen zu schädigen, erschien zuerst im „Pirnaer Anz.", daher hat der Theaterdirektor Fritz Unger gegen dieses Blatt Strafanzeige bei der Kgl.