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y y Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Kaus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel- jährlich . Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. Ü Ü Klatt Anzrigenpreis: Für die klei^spaltige Korpus-Zelle oder deren Raum 10 j)fg. — Im Reklameteil für die klemspaltige Petit-Zeile 2b j)fg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. l > - ————————S des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Moritzdorf. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck u. Verlag der Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Vkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Vkrilla. Nummer 150. Freitag, den 15. Dezember 1811 10. Jahrgang Amtlicher Teil. Die LeseholWichen für 1912 können im hiesigen Gemindeamt während der üblichen Dienststunden in Empfang genommen werden. OttelläorL-UoritLäorL, den 9. Dezember 1911. Ver Setneinaevsmana Kolkskikliothek in der neuen Schule, geöffnet KW" von ^/,8—VzS Udr »bsncks Lesegeld für ein Buch 2 Pfg. Kataloge soweit der Vorrat reicht umsonst Vas Neueste kü >- eilige Leier Die österreichische Regierung beabsichtigt eine Erhöhung der Preise für P-rsonensahr- karten und Frachtsätze. Die Italien« sollen bei Gharian von den Türken mit großen Verlusten zurückge schlagen worden sein. Oertliches und Sächsisches. Vtteaborf-Vkrilla, H. Dezember M. —* Grüne oder weiße Weihnachten? Ein neuer Wetterumschlag ha! die Temperatur in diesen Tagen wieder so in die Höhe gebracht, und die Hoffnungen aus die so gern gesehenen weißen Weihnachten scheinen zu Wasser zu werden. Der Deutschen Korrespondenz wi'd von meteorologischer Seite zur allgemeinen Wetterlage geschrieben: Man kann die beruhigende Versicherung geben, daß die gegen wärtig über das Land ziehende, warme Luft- welle nur kurze Zeit anhallen wird. Di« von Nordosten über den Kontinent oordringende Depresion bedingt bereits wieder eine Abkühlung, Man darf sich sür die kommend« Woche auf starke N^derschläge bei ständig MNehrnender Kälte gefaßt machen, so daß also für das Wethnachlss-st Fiostwetter zu erwarten steht, —* Vom Jahre 1912. Das kommende Jahr ist rin Schaltjahr mit 366 Tagen. Der Februar hat daher 29 Tage. Der Neujahr»' tag fällt auf einen Montag, die Fastnacht aus b n 20. Fchruor. Ostern aus den 7. April, Himmelfahrt auf den 16. und Pfingsten aus den 16. Mai. Ls werden zwei Sonnen- und zwei Mondfinsternisse flaltfinden, von denen in Deutschland jedesmal nur die erste sichtbar sein wird. —* Der Christmarkt in Radeberg findet am kommenden Sonntag, den 17. Dezember 191 l statt. —* Wegen Abhaltung von Schießübungen Mit scharfer Munition wird das im Gefahren« bereiche des Infanterie-Schießplatzes Glauschnitz liegende, durch Warnungstafeln kenntlich ge machte Gelände am 15. und 16. und vom 18. bis einschließlich 21. Dezember 1911 täglich von 8 Uhr vormittags bis 2 Uhr 30 Minuten nachmittags gesperrt. Das Betreten dieses Geländes ist mit Lebensgefahr verbunden und daher verboten. Klotzsche. Der hiesige Terneinderat beschloß die Anschaffung eines zweiten Polizei- Hundes. Für Pfl-ge und Wartung dieser Tiere soll an die Nachtschutzleute 25 Mark pro Vierteljahr und für jeden Hund bezahlt werden. Radeberg. Ein bedauerlicher Vor fall ereignete sich in der Familie deS Bahn- ardeiterS Teich, Kleinwolmsdorfer Straße 35. Dir Ehefrau hatte düsrr Tage Wäsche und hatte, um ihr vierjährige» Kind nicht allein in der Wohnung zurück zu lassen, es mit ins Waschhaus genommen. Das Kind hatte sie dort auf den Waschkeffel gesetzt, wo es in einem unbewachten Aug.nbtick in das heiße » k hortet Zi« «lcktr O wenn Sie bei einem Einkauf nebenbei erwähnen, daß Sie durch ein Inserat im Weihnachtsanzeiger der Ottendorfer Zeitung zum Kauf angeregt wurden «Sil tSr Mick irt er ei« Verteil l Waffer stürzte. An den erlittenen Brand wunden ist es vorgestern gestorben. Möge dieser Vorfall allen Müttern zur Warnung dienen. Cossebaude. Die Errichtung eines Bismarckturmes dürfte nunmehr doch noch zur Ausführung kommen. Gegenwärtig liegt ein neuer Entwurf des Herrn Professor Dr. PFtelnuyer Dresden vor, der voraussichtlich von Herrn Architekten Kolbe auSgesührt werden wird, sobald die notwendige Summe in Höhe von 10000 Mark vorhanden sein wird. Der Entwurf fügt sich der Landschaft harmonisch an und zeigt ein breites Plateau mit einer Bastion und einem Feueraltar. — Ein tätlicher Unfall ereignete sich in Cossebaude. Der Botenfuhrmann und Haus besitzer Schwob wollte in seinem Gehöft am Geschirr die Futtersäcke in Ordnung bringen. Plötzlich zogm dir Pferd« on und rannten dem Manne die Wagendeichsel so heftig in den Leib, daß er kurze Zeit darauf seinen Verletzungen erlag. Bautzen. Ueber einen Münzenfund bei Rachlau wird berichtet. Beim WasserleitungS- dau ist eine größere Anza l vorzüglich er haltener Münzen auf dem Grundstücke de» Herrn Gutöbeützers Mittasch in Rachlau in einem Topf gesunden worden. Es sind unge. tähr sechzig Silbermünzen in Talergröße aus den Jahren 1612 bis 1694, die einen seinen metallischen Glanz ausweisen und kurfürstlich lächsischen und kurfürstlich brandenburgischen Gepräges sind. Auch befindet sich ein fran zösische» Goldstück auü der Zeit Ludwig Xlll. darunter. Die Münzen sind anscheinend wenig od-r gar nicht beschädigt. Döbeln. Bei günstiger Wetterlage soll nächsten Sonntag von Döbeln au» unter Leitung de» Regimentskommandeurs. Herrn Oberst Kaden, eine kriegsmäßige Ballonver folgung durch etwa zwölf Automobile statt finden. Werdau. Auf dem hiesigen Bahnhofe wurde der Weichenwärter Borkmann beim Abstößen eines Güterwagens infolge Abrutschen» vom Fußtritte am rechten Fuß überfahren. Er wurde nach dem Kreiskrankenstist Zwickau überführt. Zwickau. Die hiesige Spargesellschast „Einigkeit" zahlte an Spargeldern 213265,50 Mark au». E» ist die« noch mehr al» im vorigen Jahre, trotz der jetzt herrschenden Teuerung. Leipzig. Di- Untersuchung in der Tauerschen Mocdsache hat bisher noch zu keinem abschließenden Ergebnis geführt. Von zahlreichen Wilderern, die f-stgenommen wurden, liegen gegen zwei so schwere Verdachtsmomente vor, daß die StaatSanwalischaft ihre Ueber- »ührung nach dem Untersuchungsgefängnis angeordnet hat. Die eingestellten Verhöre sind bisher ergebnislos verlaufen. — Im Spionazeprozeß gegen den eng lischen Schiffshändler Schultz und Genoffen wurde gestern nachmittag vom vereinigten zweiten und dritten Strafsenat des Reichsge- richtS das Urteil verkündet. El erhielten Schultz sieben Jahre Zuchthaus und zehn Jahre EhcenrechtSverlust, der Ingenieur Hipsich zwölf Jahre Zuchthaus und zehn Jahre EhrenrechtS- veriust, beide wegen vollendeten Verbrechens g-gen das Spionagegtsetz. Ferner jwurde der Ingenieur Wulff zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren EhcenrechtSverlust wegen ver suchten Vergehens gegen das Spionagegesetz verurteilt. Weiter wurden die Wirtschafterin I. Eckermann und der Kaufmann Ernst von Maak zu je drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrechtsverlust wegen Beihilfe zur Spionage verurteilt. Plauen. Ein gefährlicher Bursche, der vorübergehende Mädchen mit einer ätzenden Flüssigkeit bespritzte und sie dadurch verletzte und ihre Kleider verbrannte, kam hier zur Verhaftung. — Der 20jährige Tischler Jelenek ist ein hartnäckiger Selbstmordkandidat. Vor einiger Zeit versuchte ec sich zu erschießen, verletzte sich schwer, wurde ober geheilt. Jetzt versuchte er sich zu vergiften. Seinen Zweck erreichte er aber auch diesmal nicht. Er mußte wieder ins Krankenhaus gebracht werden. Mancherlei —* Auszeichnung. Die Firma Fr. Kaiser, Waiblingen welche die bekannten Husten bonbons Kaiser'» Brust-Karamellen fabriziert, erhielt auf der Internationalen Hygiene.Aus stellung Dresden 1911, welche am 3 l. Oktober geschloffen wurde, in der Abteilung Nahrungs- und Genußmittel al» besondere Anerkennung die Silberne Medaille. Die gestern vormittag in Metz vorgenommene Obduktion der Leiche de» Hoboisten Maasch bei der die Kugel nach längerem Suchen im Kopfe gesunden wurde, hat ergeben, daß die Kugel tatsächlich zur Pistole de» mitoerhasteten Martin paßt, der schon am Montag nach an fänglichem Leugnen gestanden hatte, den Schuß abgegeben zu haben. Die beiden Brüder Samain verhielten sich bei der Gegenüberstellung mit der Leiche ruhig, während Martin in Tränen ausbrach. Bombenwerser. In der Hauptstraße der Stadt Lodz wurde gestern abend eine Bombe geschleudert. Durch die Explosion wurden in mehreren Häusern olle Fensterscheiben zer trümmert und da» Straßenpflaster ausgerissen. P-rsonen sind nicht verletzt. Der Urheber de» Anschlags ist entkommen. Reicher Händler. Bei einem Hausierer, der in der Franzstraße in Berlin als Sonderling übte und dem e» recht kümmerlich zu gehen schien, sand man nach seinem plötzlich erfolgten Lode Wellpapier« im Betrage von rund 150 000 Mark. Im Alter von 62 Jahren starb vorgestern in Ecsurl der frühere Stadtverordnete Apotheken besitzer Otto Hanff am Typhus. Er hatte vor einigen Wochen an einer Abendgesellschaft teilgenommen, in der Schlagsahne gereicht worden war. Mehrere Tage nach dem Genüsse der Schlagsahne erkrankten sämtliche Teilnehmer der Gesellschaft an Typhus. In dem Befinden der übrigen Kranken, unter denen sich auch Superintendent Dr. s Fischer und dessen Gatlin befindet, ist eine wesentliche Äenderung noch nicht eingetreten. Auch die Gatlin des verstorbenen Apolhekenbesitzers lieg! noch schwerkrank darnieder. Ueber das Schicksal des heldenmütigen K. K. Majors und Kommandanten des 16 Jägerbataillons Eduard Heidel war man seit 45 Jahren im Ungewissen. Jetzt haben Waldarbetter im Rognitzer Walde bet Trautenau beim Ausgraben von Wurzelstöcken die ver moderten UeberrestedeS tapferen OsfizerS gesunden. Der goldene Kragen und die Knöpke mit der Bataillonsnummer 16 ltesern den Beweis, daß es sich um die U-berreste des vermißten Offizier» handelt, der in der Schonung am 27. Juni gefallen und beim Absuchrn de» Gelände» nicht gesunden worden ist. Sin reuiger Di«b. Ler Diener Karl ver sNene Schrank. Mein liebes Mütterlein war verreist, Ind kehrte nicht heim, und lag in der Grube; Da war ich allein und recht verwaist, 1nd traurig trat ich in ihre Stube. Ihr Schrank stand offen, ich sand ihn noch heut, Wie sie abreisend ihn eilig verlassen, Wie alles man durcheinanderstreut, Wenn vor der Tür die Pferde schon paffen. Ein aufgkschlagnes Gebetbuch lag Bei mancher Rechnung von ihr geschrieben; Von ihrem Frühstück am Schcidetag War noch ein Stücklein Kuchen geblieben. Ich las das aufgeschlagrne Gebet, ES war: wie eine Mutter um Segen Für ihre Kinder zum Himmel fleht —. Mir pochte das Herz in bangen Schlägen. Ich las ihre Schrift, und ich verbiß Nicht lange meine gerechten Schmerzen Ich las die Zahlen und ich zerriß Die Freudenrechnung in meinem Herzen. Zusammen sucht ich den Knchenrest, D-S kleinste Krämlein, den letzten Splitter. Und hat «s mir auch den Hals gepreßt, Ich aß ihn hinunter und weinte bitter. B-rniger in Graz war vor 5 Jahren seinem Herrn mit 40000 Kronen nach Amerika durch gegangen und ist dort inzwischen zum Millionen- reichen HolzhäMer geworden. Jetzt hat er seinem früheren Herrn das veruntreute Geld mit Zins und Zinseszins zurückgesandt. Mordanschlag auf die eigene Mutter. Wie aus Kreuzburg (Oberschlesien) gemeldet wird, verübte «ine 52jährige Bäuerin in Kletnkottorz einen Mordanschlog aus ihre eigene 76jährige Mutter. Mit geschwärztem Gesicht und als Mann verkleidet, lauerte sie der Mutter auf, al» diese vom Bahnhofe zurückkehrt-, und ver suchte, sie zu erdrosseln. Es kamen aber Leute hinzu und die Täterin wurde verhaftet, Der Grund ist in Erbstreitigkeiten zu suchen. —* Ueber «inen Schulwitz wird in der „Jugend" wie folgt berichtet. Seit reichlich einem Jahre bin ich Lehrer in einem gemüt lichen, weltverlorenen Ack-rbürgerstädtchen» Mitteldeutschlands. Am meisten Freude habe ich an dem Religionsunterrichte bei den Kleinen. Es find einige entzückende frische Jungen da zwischen. Eben haben sie die Geschichte von der Sündflut und der großen Arche gehört. Nun wiederhole ich, um mich zu überzeugen, daß die Hauptsachen verstanden und haften ge blieben sind : „Was wird wohl Noah gedacht haben, als er mit seiner Frau, mit all seinen lieben Kindern und mit den vielen, vielen Tieren in der Arche war?" Richard Haber mann scheint seiner Sache so gewiß zu sein, daß ich srag^: „Nun, Richard?" — „O j-h, oh jeh, wammer ock n« etwa de Maul- un Klauenseuche 'krieg'n." —* Schlagfertig. Der bedeutende Physiker, Professor Lichtenberg zu Göttingen, hatte das Unglück, von der Natur mit sehr großen Ohren ausgestattet zu sein. Ein Bekannter verspottete ihn und sagt: „Aber, Herr Professor, was haben Sie für gräßliche, große Ohren!" Schnell entgegnete Lichtenberg: „Ganz recht, mein« Ohren und Ihr Verstand, — das gäbe einen famosen Esel. Ick ;cke«e l!ei«e KMtttea um Abonnenten zu gewinnen, deshalb erhalten zum 1. Januar neu eintretende Abonnenten von jetzt ab unsere Zeitung und den Wand»Kalender gratis, und tl»Ve« krke« sink Zle.Verteil!