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k W Tletzungen Luftpumpe richenä! Wist »Äo. Ul empfehle mi zum (1uge. alle. >en M bei rdingen. II^ 8 wog 25 -,bO 30 -,60 40 -,?5 s« 50 1,^ SO !,20 rrie Ottendorfer Zeitung o . n Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Kaus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel- jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. 0 —> 8 Amts- K Klatt z - y Anzrigenxreis: Für die klein-spaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 Pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags Beilagegebühr nach Vereinbarung, I - —o des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Moritzdorf. LNit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel^ „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck u. Verlag-er Fa. h. Rühle, Inh. R. Äorch in Groß-Vkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Dkrilla. Kummer 126. Freitag, den 20. Oktober I9ll 10. Jahrgang Vas Neueste kür eilige Leser. In Aachen wurde gestern in Gegenwart des Kaisers das Kaiser-Friedrich-Denkmal enthüllt. Bei dem Festmahl im Rathause hielt der Kaiser eine Rede. Fürst Lrubetzkoi. Mitglied de» russischen Reichsrat», wurde in Nowotscherkask von einem Studenten, der in seinen Wagen drang, erschossen. In Hankau und seinen Nachbarstädten ist r» zu ernsten Kämpfen zwischen den Rebellen und den chinesischen Regirrungßtruppen ge kommen. Di« europäischen Kriegsschiffe vor Hankan, die nunmehr unter dem Befehl «ine» englischen Admiral» st-hen, haben sämtlich Abteilungen zum Schutz der Euro päer gelandet. Sertlichrs und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, ;z. Vktober W,. Wieder in der Schule Nun sind auch die Michaelis- oder Kartoffel ferien zu Ende, die Kinder sind wieder in der Schule. Ueber die Zensuren hat man sich, fall» sie nicht befriedigten, hinwegges-tzt, hat sich aber doch vorgenommen, dem Jungen künftig mehr auszupaffen. Bei den Mädchen kommt e» nicht so daraus an, — sagte man ehemals, heutzutage ist eü aber ander« ge worden. Mehr und m-hr werden die Mädchen angeleilet, nöiigenfalls selbst durchzukommen, falls die Eltern einst nicht mehr am Leben sein sollten. Die Mädchen haben «S ja in der Schule wie im Leben leichter als die Knaben, was bei diesen nur eine Durchschnittsleistung ist, gilt bei den Mädchen als mehr. Für den iltestrn Jahrgang der Kinder ist der Oktober- Schulbeginn aber von besonderer Bedeutung. 8» ist der Anbruch des letzten Schul-Halb- iahreü. Die Kinder sehen dem Ende der Schulzeit bekanntlich mit Freude entgegen, in hoffnungsvoller Erwartung der Dinge, die da kommen sollen. Wir mögen ihnen dl« Freude nicht nehmen, haben wir e» doch selbst so ge wacht, wie sie — aber jetzt wissen wir es ander». Für di« Schul-Aelttsten wirst die Zu kunst ihre Schatten vorau», denn nun beginnt der Konfbnmnden-Unterricht, und auch die Trage der Berufswahl rückt für die Knaben und deren Eltern heran. Vielleicht denken Nlanche, daß es damit ja aber noch gar keine Eile habe. Nun da» ist ja auch richtig, Eile Hata gerade noch nicht, aber man lut gut, sich schon jetzt darum zu kümmern, denn die ge- luchten Lehrstellen werden lange vor Ostern besetzt. Der nächstjüngere Jahrgan aber soll k» sich zu Herzen nehmen, daß in einem Jahre bie Reihe an ihm ist. Was noch an den Leistungen in der Schule nachzuholen ist, jetzt lst di« Z«it dazu grkommrn. Denn im letzten Halbjahr läßt sich nicht mehr viel tun, höch sten» in Bezug auf da« Betragen, uud auch da« wird schwer genug halten. Das Leben ist eine ziemlich ernste Angelegenheit, und di« Zensuren sind dafür doch nicht so ganz ohne Bedeutung. —* Die ISer Jäger haben gestern Abend s>U Gasthof zum Hirsch dem hiesigen Konzert- Publikum einen schönen Genuß bereitet. Herr Äastlmnster Hellriegel hat seinem Munklorps Wil der Wiedergabe herrlichster Tonkunst nichl iu viel zugemutet, denn selbst schwierige leiste,we:ke kamen gut uNd ost sogar meister- hast zum Vortrag. Dankender Beifall lohnte die Darbietungen. Ais nach Konzertschluß die notier, Tanzweisen der Jäger ein angenehmes ^MÜegelrit zu gemütlichem Beisammen wurden, vertrug sich wohl auch der Dank auf den Leranitalttr dieser hier so seltenen Darbietungen Und veoauert wu, « nur, daß doch noch eine ^nz« Anzahl Gälte fehlten. Ueoer Japan und sein« Sitten und Gebräuche wird am Sonnabend im Hirsch ein Lichiaitderoocl ag geh Uten. den der OilSvereM ^»wlick au, da» Jnir.effe, da» di« gegen ¬ wärtigen politischen Vorgänge in China, den Nachbar Japans, erweckt, gewählt hat. Gerade dieser Vortrag vermag über Unbekanntes au» jenen Kaiserreichen die beste Aufklärung zu geben. Den Kindern bringt ein ähnlicher Dortrag schon nachmittags Freude, Belehrung und Unterhaltung. —* Die Verlosung de» Frauenveretns, welche am Dienstag im Gasthof zum Hirsch stattfindet, bezweckt die Kräftigung der Vereinskaffe, denn in dieser teuren Zeit ist die Zahl der Unter- stützungSgesuche besonder« groß. Durch Zu wendung von freiwilligen Gaben zur Ver- losung kann jedermann mithrlsen an einem guten Werk. Frau Baronin von Künaberg, Frau Faarikbefitzer Schiffl und Frau verw. Klatsche nehmen die Gaben entgegen. Am VerlosungdirnStag erst abzuliefernd« Geschenke wolle man dagegen im Gasthof zum Hirsch ab- geben. Das finanzielle Ergebnis der Internationalen Hygiene-Ausstellung. Wle wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, rechnet die Leitung der Internationalen Hygiene-Aus stellung, die bekanntlich Ende Oktober geschloffen wird, mit einem Ueberschuß von rund einer Million Mark. Der Etat der Ausstellung weist 12 Millionen Mark Ausgaben auf. Ein solches Ergebnis dürfte wohl kaum je von einer Welt-Ausstellung erzielt worden sein. —* Museum der Hygiene in Dresden. Die populäre Abteilung der Internationalen Hygiene-Ausstellung — „Der Mensch" — bleibt nach einer von Herrn Oberbürgermeister Geheimrat Dr. Beutler in der letzten Gesamt- ratSsitzung gemachten erfreulichen Mitteilung, der Stadt Dresden dauernd erhalten. Der Präsident der Ausstellung, Exzellenz Lingner hat sich entschlossen, die Auastellnng „Der Mensch" mit der historischen Abteilung zu einem Hygiene-Museum zu vereinigen das in Dresden errichtet werben soll. Dieser Ent- sch'uß wird hier allgemein freudig begrüßt, erhält doch dadurch die Stadt Dresden eine wesentliche Bereicherung ihrer wertvollen Sehenswürdigkeiten. Klotzsche. Ein schweres Unglück er eignete sich vorgestern kurz vor 3 Uhr vor dem hiesigen Gasthof „Deutsche Eiche". Aus der Lanbstratze kam von Lansa der Kaufmann Held au« Dr«»ben mit seinem Motorrad und fuhr in der Richtung nach Langrdrück. An der Kurve de« obengenannten Gasthofes kam ein Lastgeschirr in entgegengesetzter Richtung ge fahren. Ein in diesem Augenblick von dem genannten Gasthofe quer über die Straße »ährender Bauarbeiter konnte wegen dieses Geschirr« den ihm entgegenkomenden Motor- fahrer nicht sehen und fuhr hinter dem Wagen mit d«m Motorrade mit voller Wucht zusammen. Beide Fahrer stürzten und zwar der da» Motorrad fahrende Kaufmann Held so unglücklich, daß er einen Schädelbruch erlitt und sofort tot war. Der Bauarbeiier dagegen hat nur leicht« Verletzungen daoonge- tragen. Dresden. Ueber das Vermögen des Pächters d-S Etablissement» „Große Wirtschaft" im Gcogen Tarten, Arthur Leschke, ist das Konkursverfahren eröffnet worben und Herr Kommistonscat B. Kanzler zum Konkurs verwalter bestellt. — Zum Streik in den Schokoladen- Zuckecwaren- und Waffelfabciken ist zu melden: während vorgestern der Ausstand ein ptrtteller war und die Zahl der Streikenden sich auf 24i3 oelief, hat sich im Laufe des gestrigen Tage» der Ausstand verallgemeinert und umfaßt etwa 2800 Al bester. Vor sämtlichen Schoko- taden- und Zuckerwarenfabriken konnte man gestern Streiposten beobachten. Eisenberg-Moritzburg. Ein recht zahlreicher Besuch hatte sich zum Teich fischen am Donnerstag «tngrfund«n. Dabei wurde flott verkauft, Karpfen war das Pfund 85 Pfg. im Preis, Hecht« 80 Pfg, Schleie 1,50 Mk. und Barsche 60 Pfg. Auf den Zentner wurden 30 bis 34 Stück gezählt und die Gelt« Weißfische mit 1 M. verkauft. Kamenz. Ein Unglück kommt selten allein! Am Sonntag war die in Kamenz in Stellung befindliche 17jährige Frieda Seifert au» Elstra bei ihren Eltern dortselbst zum Besuch nnd ging abends in den Fischerschen Gasthof zu Tanz. Kaum hatte der Tanz be- gönnen, kam sie zu Fall und brach das linke Bein. Am Montag früh war der Vater des Mädchens, Zigarrenfabrikant Nitsche, mit dem Rade zur Herrschaft nach Kamenz gefahren, um dort den Unfall zu melden. Auf der Rückfahrt beim Gasthaus zum Lehngul in Wiesa fuhr er über eine Kastanie, wodurch Nitsche so unglücklich zu Fall kam, daß er ebenfalls das linke Bein brach, genau so wie eine Tochter. Meerane. Seit vorgestern ist der 28 Jahre alte Barbiergehilfe Löffler aus seiner Arbeitsstelle verschwunden. Er hat sich der Urkundenfälschung schuldig gemacht. Löffler wird von zwei Brhörden wegen gleichen Ver gehens gesucht. N i e d e r st e i n a. Ein Einbruchsdieb stahl wurde bei dem SteinbruchSarbetter Hustig in Niedersteina verübt. Dem bisher unbekannten Täter fielen 174 Mark in die Hände. Der hinzugezogene Bautzener Polizei hund hat eine Spur vom Tatorte aus etwa 20 Minuten weit bi» in den Wald auf Reichenbacher Flur verfolgt. Zwickan. Einen traurigen Abschluß sand eine Treibjagd auf Falkensteiner Revier bei der als Treiber fungierende Kutscher Freund aus Falkenstein, Ernährer einer zahl reichen Famili«, von einem Jagdgast« durch einen Schuß in den Unterleib lebensgefährlich verletzt wurde. Der Bedauernswerte fand Aufnahme im hiesigen Krankenstift. Annaberg. Im Warenhaus Arnold Frank in der Buchholzer Straße ist in der Nacht zum Dienstag Feuer ausgebrochen, durch das die bedeutenden Warenlager zum großen Teil vernichtet wurden. Das Feuer wütete im Innern mit umheimlichec Kraft weiter bis zum Dienstag Vormittag. Gegen 8 Uhr vormittags wurde noch Feuerwehrhilse aus einem benachbarten Orte benötigt, da zu dieser Zeit noch Gesahr bestand. Das Gebäude ist vor wenigen Jahren erst vom Kaufmann Siegmund Leiser erbaut und vor zwei Monaten von der Firma Bloschitzky in Berlin, käuflich erworben worden. Gibenstock. Empfindlich geschädigt wurde der Stricker Gläß, in dessen Schweine stall zw«i bissige Hunde einsielen und dort zwei Schwein« totbissen und anfraßen, auch ein Huhn fraßen die Hunde auf. Die Opfer de» Heiratsschwindler». Ein gefährlicher Jndustrierttter stand am Montag vor den Schranken des hiesigen Land gerichts. Der 1870 in Buchholz geborene Kaufmann Karl Richard Stier war früher Inhaber einer renomterten Zigarettenfabrik, er geriet aber in Vermögensverfall und verübte nun raffinierte Betrügereien. Das erste Opfer war eine bekannte Pensionsinhaberin, der er sich al« reicher Fabrikherr ausgab. Obgleich seit längtrer Zeit verheiratet, versprach «r d«r Dam« die Heirat, bezog in der Pension eine rlegante Wohnung, lebte auf Kosten der Inhaberin der letzteren herrlich und in Freuden und lockte der Heiratslustigen zunächst 3000 Mark ab. Der Jndustrierttter unter nahm jetzt mehrere Reisen nach Italien, angeb lich um dort Marmorbrüche zu kaufen. Ec gründete auch eine „Schein-Gesellschaft m. b. H." und veranlaßte die Pensionsinbaberin al« „Teilhaberin" einzutreten, die nun geprellt und für die „italienischen Marmorbrüche" 6800 Mark, opferte. Nebenbei fälschte er ver letzte Kruß. Ich kam vom Walde hernieder, Da stand noch das alte Haus, Mein Liebchen, sie schaute wieder Wie sonst zum Fenster hinaus. Sie hat einen Andern genommen, Ich war draußen in Schlacht und Sieg, Nun ist Alles anders gekommen, Ich wollt, S' wär wieder erst Krieg. Am Wege dort spielte ihr Kindlein, Das glich ihr recht auf ein Haar, Ich küßt'» auf sein rotes Mündlein: „Gott segne dich immerdar!" Sie aber schaute erschrocken Noch lange Zeit nach mir hin, Und schüttelte sinnend die Locken Und wußte nicht wer ich bin. — Da droben hoch stand ich am Baume, Da rauschten die Wälder so sacht, Mein Waldhorn, das klang wie im Traume Hinüber die ganze Nacht. Und als die Vögelein sangen Frühmorgens, sie weinte so sehr, Ich aber war weit schon gegangen. Nun sieht sie mich nimmermehr! noch einige Wechsel auf den Namen der Geprellten, Noch während Stier in der Pension wohnte, trat er durch Heirats vermittlerinnen in Berlin und Dresden und ZeituugSinserate gleichzeitig mit mehreren wohlhabenden Damen in Verbindung nnd knüpfte mehr als ein halbes Dutzend Liebes verhältnisse an. Eine Ungarin schädigt« er unter Heiratsversprechungen um 4000 Mk: Das bedauernswerteste Opfer Stiers wurde eine Dresdner Geschäftsinhaberin, die sich au- eigenen Kräften ein gutgehendes Geschäft gegründet und ein kleines Vermögen erspart ;atte. Durch eine Zeitungsannoce wurde sie m Jahre 1910 mit St. bekannt. Dieser rat nach kurzer Zeit mit Helratsanträgen her vor, ließ sich in die Familie einführen, und drang auf baldige Hochzeit. Er borgte der Dame in kurzer Zeit 8000 Mark ab. Zu pät erfuhr die Hintergangene von den zahl reichen Liebesaffären und der noch bestehenden Ehe des Schwindlers. Durch die Güte der Betrogenen mit 300 M. ausgerüstet, flüchtet« St., nachdem ihm der Boden unter den Füßen n Deutschlaud zu heiß wurde, nach der Schweiz. Wenig« Tage daraus hat sich die Betrogene, nachdem sie in einem liebevoll gehaltenen Briese von St. Abschied genommen halt«, in den Anlagen der Bürgerwiese vergiftet. St, wurde später von der Schweiz auügeliesert. Das Landgericht verurteilte ihn zu drei Jahren Gefängnis und 5 Jahren EhrenrechtSverlust. Der wegen Beihilfe in einem Falle ange klagte Kaufmann Seewald au» Schönberg bei Berlin wurde freigesprochen. Letzte Nachrichten. Stiftung. Die Prinzessin Wilhelm von Baden hat aus Anlaß ihres 75. Geburtstage» dem Komitee zur Erhaltung eines jWöchne» rinnenheim S 100000 Mark gestiftet- Znm Aufstande in China. Der Komman dant S. M. S. „Leipzig" meldet aus Hankau: Tag und Nacht sind ruhig verlausen; die Aufständischen haben sich zurückgezogen. Der britische Admiral ist eingetroffen und hat als rangoberster Offizier den Oberbefehl auf dem Wasser und am Lande über die vor Hankau versammelten Streitkräfte übernommen. Da« Fehlen weiterer Nachrichttu über den Zusam menstoß des deutschen Landungskorp» mit dem chinesischen Pöbel läßt darauf schließen, daß die Schutzaktion nur kurz, erfolgreich und ohne größere Bedeutung war. —Reklame — brinA Lesen!