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en 1«. Amts satt sthofes -u Ü> s a». ^ruck u. Verlag der Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Vkrilla. Lür die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Vkrilla. Nummer 97. Sonntag» orn §3. August 18U 10. Jahrgang schweren Schwächezuständcn unter Londoner Hafenstreik ist in Bezug vergangen m t». IW vitr im Hafen von Amsterdam Schaden von 4 Millionen einem von in seiner Tischlers« ittsr- »tUcol »»peilt: « Papst leiden. Ein richtete Francs Der Maul« und Klauenseuche erloschen, ist der amtshnuptmannschastliche Bezirk Kamenz nun mehr wieder seuchenfrei. E« wird erwartet, daß die Viehbesitzer selbst die größte Vorsicht üben, um eine erneute Einschleppung der Seuche zu verhüten. Radeberg. Verhaftet und ins hiesige AmiSgericht eingeliefert wurde heute dir Maler R. von hier unter dem dringenden Verdacht, sich sittlich an schulpflichtigen Kindern zu haben. — Gestern vormittag wurde von der Reise zurückgekehrten Einwohner Wohnung besten Aufwärterin, die 5 » s Neueste kür« eilige Leier«. Nach Meldungen aus Rom soll der U Anzeigenpreis: Für die klein-spaltige Korpus-Zeile oder deren Raum io pfg. — Fm Reklametetl für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 Pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhrmittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins 6ans. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Linzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. Kirchennachrichten. Sonntag, den 13. August Ottendorf-Okrilla. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst 'KM ttenäsll' Mills. Ansprache Feldwebel Schnauzers mit, die er am Sonnabend Nachmittag in der Kaserne erlauscht Hal: „Achtung! Slillgestanden I" Auf Befehl des Herrn Hauptmann predigt morgen dec Herr Superintendent Wortgetreu in der Friederike Viktoria-Kirche für Euch, Ihr Kerls! 50 Mann von der Kompagnie treten 9 Uhr 30 Min. auf dem Kasernenyofe an; 9 Uhr 55 Min. wird in die Kirche ein- marschiert, 9 Uhr 59 Min. wird das Gesang buch aufgeschlagen. Punkt 10 Uhr hat die Kompagnie ohne besonderes Kommando mit gestrecktem Ober körper den Herrn Superinten dentep scharf anzusehen, und dabet in strammer Haltung Andacht zu empfinden. Verstanden? Auf Befehl hat die Andacht bis zum Abmarsch fortzudauern; erst bei Kommando „Rührt Euch" darf mit der Andacht aufgehört werden. Wer seine Andacht ohne Erlaubnis des Herrn Hauptmann unterbricht, den lasse ich auf Befehl des Herrn Hauptmann nachexerzieren, bis ihm seine Hammelbeine zusammenknicken. Außervem wird er dafür auf Befehl de» Herrn Hauptmann vom lieben Gott bestraft. — Unteroffizier, notieren Sie die Mannschaften, die morgen zur Andacht kommandiert werden. Ihre eigene Korporal- schäft ist die dreckigste und loddrigste der ganzen Kompagnie. Sie tritt deshalb morgen voll zählig zum Gottesdienst an. — Und Sie, Ein jähriger Rosenfeld, Sie sind gestern wieder zu spät zum Dienst gekommen, ich werde Ihnen Ihre Bummelei schon anstreichen Notieren Sie, Unteroffizier, Einjähriger Rosen feld zur Andacht kommandiert. WaS? Sie sind ein Israelit? Um so bester, dann können Sie morgen gleich kennen lernen, wie es in einer anständigen Religion zugeht. Und das sage ich Ihnen: wenn das mit Ihrer Unpünklichkeit nicht bester wird, dann kommandiere ich Sie so lange zum Gottesdienst, bis Ihnen die Zunge zum Halse heraushängt! — Weggetreten!" tzUArrrte» Strünke nitr Feuer einen an. Medingen Vorm. 8 Uhr Predigtlesegottesdienst Am 1. der Maschinenarbeiter E. E. Groß mann mit M. E. BtScop. Sterbefälle. Am 2. H. G- Stein, Drogistensohn, 1 Jahr 5 Monate alt, am 4. K. A. Zscheijchler, Haus besitzer und Rentenempfänger 78 Jahre 5 Monate alt, am 28. G. L. Hähne, TischlerS- tochler, 8 Monate alt und K. G. Schickart, Malerssohn, 12 Tage alt. am 18. dem Maier M. Th. I. Schickart S., am 22. dem GejmäMührer G. R. Mache eine T., am Sv. oem Glasmacher R. Hübler ein S., außerdem am 25. außerehelicher Knabe. Eheschließungen. ehefrau Finster, tot aufgefunden. D.e Tote lag in der Küche neben dem geöffnelen Gas- hahn. Die Unglückliche, di- noch vorgestern «inen angeblichen Ausflug nach Dresden unternommen hat, tatsächlich aber aus der Geldsuche gewesen ist, hat hinter dem Rücken ihres Mannes beträchtliche Schulden gemacht, deren Deckung gerade in den letzten Tagen verlang! wurde. Alles diese« ist dem Ehe mann erst jetzt durch Briefe von verschiedenen Seiten bekannt geworden. Das mag auch der Grund sein, weshalb die Frau, die noch zwei unerzogene Kinder hinterläßt, in den Tod ging. — An der Eck« der Bahnhofs- und der Dresdner Straße hat man mit der Aufstellung des aus freiwilligen Spenden gestifteten BiSmorckdenkmalS, bestehend aus einem einfa chen Obelisken mit dem Relief des Altreichs kanzlers, begonnen. Das Denkmal soll am 2. September, an dem Sedantage eingeweiht «erden. — Einen Mordversuch aus seine von ihm getrennt lebende Ehefrau unternahm vorgestern früh der geistig nicht normal«, 60 Jahre alte Arbeiter Eduard Eisold hier. Er schoß auf sie aus dem Hinterhalte, als sie zur Arbeit ging. Dit Kugel traf sie in den Backen, zer schmetterte die Kiefer und kam in der Mvnd- gegend wieder heraus. Er entkam aut seinem Rad« und Man vermutet, daß er sich selbst das Leben nimmt, da «r e» schon einmal ver sucht, nachdem er sein« Frau schwer mißhandelt hatte. — Mit Windeseile durchflog am nächsten Tage abends in der 10. Stund« die Kunde uns-re Stadt: Der Mordgesell« Eisold, Mühlstraße 22 wohnhaft, der am gest ig«n Morgen den Mordversuch auf seine von ihm getrennt lesende Ehefrau ausübte, ist in der Nähe des Eselstrappen von Spaziergängern erkannt uns sestgenommen worden. Die Ein lieferung ins hiesige Amtsgericht erfolgte durch die hiesige Polizeibehörde und Gendarmerie. Radeburg. Dieser Tage wurde die hiesig« Freiwillige Feuerwehr wieder anläßlich eines Waldbrandes auf fürstlichem Revier alarmiert. Diesmal brannten in Adietlung i30 (am sogen. Galgen) in Badener Gegend zirka 16000 Quadratmeter Kieferudesiand. Der energischen Arbeit der Feuerwehr und des anwesenden Publikums gelang es, eine größere Ausdehnung des Feuers zu verhüten. Dresden. Beim Inbetriebsetzen einer Kalklöschmaschtne geriet dieser Tage im Mörtel werk an der Hohensteiner Straße ein Arbeiter mit dem linken Arm zwischen das Wellrad und eine Eisenstange. Auf seine Hilferufe hin, wurde er sofort aus seiner Lag« befreit und nach der Diakonisten-Anstalt gebracht, wo man an dem Verunglückten einen doppelten Bruch des linken Unterarmes und eine Zerreißung der Sehne des linken Oberarmes feststellle. Die Schuld an dem Unfall wird ihm selbst beigemesten. — Eine aufregrnde Szene spielte sich auf der Wilsdruffer Straße ab. Hier geriet ein Betrunkener zwischen zwei Straßenbahnwagen und wurde von einem d«r Wagen eine Strecke weit mttgeschleift. Vorübergehende brachten den Mann, der sich einen Bruch des linken Fußgelenken und mehrere Verletzungen am Kopse zugezogrn hatte, in «in Grundstück, von aus die Fuhrleute beigelegt. Mit den andern Transportarbeitergruppen hofft man in den nächst«» 24 Stunden zu einer Eini gung zu gelangen. Das Dorf Luserna bei Trient ist zu zwei Drittel niedergebrannt. 700 Häuser wurden eingeäschert. wo au» dann die Ueberführung ins Friedrich- städter Krankenhaus erfolgte. —* Ala gestern nachmittag auf einem Neu bau an der Weißrrttzstraße zwei Maurer damit beschäftigt waren, Löcher in eine Brunnenwand zu meißeln, explodierte plötzlich di« dazu verwendete Benzinlampe. Hierbei erlitt der eine Maurer schwere Brandwunden, während der andere mit leichten Verletzungen davon kam. Chemnitz. Durch Lokomotivfunken ent stand vorgestern bei Hetzdorf ein großer Wald brand, dem ein beträchtlicher Fichtenbestand zum Opfer fiel. Zwickau. In den Zwickauer Guß- werken von Selbmann entstand gestern mittag in der zwölften Stunde im Kellerraum ein Feuer, daß sich aus den ganzen etwa 20 4m großen Raum erstreckte. Im Keller befanoen sich ungefähr zehn Fässer Oel und 10 Benzin, behälter sowie Chemikalien. Dec Kellerraum brannte vollständig aus. Durch das Feuer stand die Fabrik in großer Gefahr. Leipzig. Die 37jährige Ehefrau des in Leipzig-Plagwitz wohnenden Arbeiters Paul Teucher wollte in der letzten Nacht für ihre Kinder auf einem Spirtuskocher Milch an wärmen. Plötzlich erfolgte eine Explosion und die nur leicht bekleidete Frau stand sofort in Hellen Flammen. Sie trug so schwere Brand wunden am ganzen Körper davon, daß sie bald nach ihrer Ueberführung im Kcankenhause verstarb. Leutenberg. Der Schaffner Richterlein aus Saalfeld wurde bei Leutenberg beim Rangieren vom Hitzschlage getroffen, stürzte vom Wagen und wurde überfahren. Dem Manne wurden beide Beine und ein Arm abgefahren. Der Tod trat alsbald ein. Großdittmannsdorf Vorm. 8 Uhr Predigtles«gott«sdienft kin frauenschMai. Sie standen am Nettchen, Arm in Arm, Das Mädel schlummert so mollig und warm Beim traulichen Ampelscheine. Schwarzlocken umrahmen das holde Gesicht. Wie lange sie standen, sie wußten» nicht . . . „Schlaf süß, Kleine!" Zwei Jahre darauf. Durch das Menschengewühl Geht müde ein Weib mit so wehem Gefühl, Vom Manne verlassen — alleine; Das Mädel gestorben, im Sarge — kalt . . . Da drängt sich heran eine Männergestalt: „Du! He! Kleine!!!" „Hinweg, ihr gräßlichen Männer, ihr! Ihr dünkt Euch die Herren — Die Frau ist da« Tier, Euch Brot und den Frauen nur Steinel Verführer — ich kratz euch die Augen noch aus.." „Seid still!" sagt der Wärter im Irrenhaus, „Ruhig, Kleine!" In kahler Zelle liegt elend und matt Das Weib auf kärglicher Lagerstatt. Kein Mensch der sie trauernd beweine. Da naht der Erlöser im weißen Gewand Und schließt ihr die Augen mit knochiger Hand: „Komm' mit, Kleine!" Zl-nckeramttnachrlchttn für den Monat Juli. Geburten. Am 4. dem Maurer R. M. Zeidler, eine T. am 14. dem Glasgraveur V. Thoma« eine T. ein E E. ein Mancherlei —* Früher und stnngec Winter in Sicht. Von einem Bienenzüchter wird geschrieben: Höchst ausfällig ijt in diesem Jahre das Benehmen der Bienen. Mitte Juli, also in mitten der Hochtracht, hat oie Arbeit aufgehört uud trotz der furchtbaren Hitze begannen die Bienen alle Ritzen und Fugen mit Pech zu verkleben und sich für Einwinterung vorzurichten Die Bienen richten sich so vor, als in kurzer Zeit große Kälte zu erwarten wäre, und dec Winter vor der Tür stände. Nach viesem Verhalten der klugen Tiere zu urteilen, haben wir einen baldigen Winter mit starker Kälte zu erwarten ober zumindest den Eintritt scharfer Nachtfröste in kürzester Zeit. —* Feldwebel Schnauzer« Kirchgang-An sprache. Das Thema Kirchgang im Heer wird nun auch von der „Jugend" behandelt. „Frido" teilt in der neuesten Nummer de« Münchner Witzblatt«» folgende Kompagnie- des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Ottendorf-Moritzdorf. W wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und öport" und „Deutsche Mode" Vertlichrs und Sächsisches. Ottendorf-Vkrilla, f2. August 19p. —* Als Einquartierung werden während d«r Manövertage folgende Truppen kommen: 8» Ottendorf mit Moritzdors, am 6., 7., 9. 'and 10. September */, 1. Eskadron Hus. N. V. ». F., am 7., 9. und 10. September N Komp. Jnf.-R. 103. V. u. F., am 13., it-, 16. und 17. September 3. Bttr. Feldart. bl. V. u. F., am 8. und 15. Septmbr. e Qu. In Großokrilla, am 7., 9. und 10. Sept. '/« 4. Komp. Jns.-Rgt. 103. V. u. F., am 8. und 15. September e. Qu. — In Klein- olrilla, am 7., 9. und 10. September */, 4. ^mp. Jns.-Rgt. 103. V. u. F., am 8, und lö, September e. Qu. — In Cunnersdorf, "Ni 7., d. und 10. September 1/» 4. Komp. onf.-Rgt 103. V. u. F, am 8. und 15. Sept. ' Qu. — In Grünberg mit Diensdorf, am 2b.. 27., 28., 29., 30. und 31. August 1. September 2 Bttr. Feldart.-Rgt. 28 ^von ein Offizier 8 Mann 15 Pferde auf Mergut). V. u. F., am 7., 9. und 10. Sept, ^lab 1. Bail. Jns.-Rgt. 103 (davon 1 Offi- 8 Mann 8 Psi auf Rittergut). V. u. F., 2. Komp. Jnf.-Rgt. 103. V. u. F., am 14., 16. und 17. September */, 12. Kamp. ^Hützen-Rgt. (davon 1 Offizier und 8 Mann Eus Rittergut). V. u. F., am 8. und 15. September e. Qu. — „V. u. F." bedeutet Quartier mit Verpflegung und Futter, „e. "n." bedeutet „enge(Not-)Quarticre". Diese Werden mit Höchstbelegung auch auf den Ritter- ^tern bezogen weroen. Offiziere erhalten, ^Nn nicht ausnahmsweise eine gegenteilige ^rnachrichiigung erfolgt, nur Morgenkost. Alle kartiere gelten bis zum nächsten Tage früh. —* Wie konserriert man frische Milch? frisch gemolkene Milch wird im Topf in Gesäß mit warmen Wasser auf das Feuer bssetzt auf 50 Grad Reaumur erhitzt und 2 Stunden stehen gelassen. Nach der Abkühlung soll sie eine Haltbarkeit für die ^uer von etwa acht Tagen erlangt haben; ^ausgesetzt, daß man sie in einem kühl- Mgen und geruchsr.ien Raum in zugedecktem hält. Der Hiuptvorteil dieser Methode ?Mht darin, daß die Milch ihren unverän- "Esten süßen Geschmack behält. —* Schenkungen an Truppenteile. Dem Jägeroatarllon wurden von der freien Steinigung Jäger und Schützen zu Freiberg 13 Mk. sgr die beim Bataillon bestehende MiläiverelnSflistung und der 1. Eskadron des Ulanen-NegimentS von einem Herrn, der »4s genannt sein will, 10000 Mk. zur Dichtung einer Stiftung für Unteroffiziere Mannschaften der Eskadron geschenkt. Wegen Abhaltung von Schießübungen scharfer Munition vom 18. bis 19 August 3- von 7 Uhr Vorm, bi« 2 Uhr 30 Min. ^chm. wird das gesamte im Gefahrenbereich 'b Infanterie-Schießplatzes Glauschnitz liegende "d durch Warnungstafeln kenntlich gemachte . "ande abgesperrt. Das Betreten des abge- Mten Geländes ist mit Lebensgefahr ver öden und daher verboten. Königsbrück. Nachdem die im Gehöft in Biehlo vorhandm gewesene lv stese, zirka tlm.