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Tageblatt- «rskbeln« W«rktaa8 18 Mr Dezugrprtt« monatt r RM frei Hag». bei Poflbestclung RM iuziigl Beslellgeld Einzelnummer Iv Rvl Alle P»j<anIIaU«n. Postbolen, unsere AuSträger u GeschäUtslelle 8^'de- ..... .» .. ftellungen entgegen Im «alle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgeaend sonst,g-r B-trt-btstörun. Im besteht lein Anspruch - - ans Lieserung der Zet- >»ng oder lkürzung del Bezugdpretsei Rücksendung etngeiandter Schrillstück« eriolgl NU», wenn Rückporto betliegt. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreis« lau« aufliegender Preirlisle Nr. 8. — Nisser-Gebühr: 28 Rpf. — Doraefchrk« bene Erschein angdiage und Pla «wünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n , e i g e n-A n n a h m « bii vormittag« lll Uh». rrgr die Richtigkeit de» durch Fernruf üdermi«. FernsP kkchkkI Amt WllsdkUff 206 teilen Anzeigen überneh. men wir leiue Gewahr. '.. . — — Bei Sonkurl und ZwangSvergleich erlischt teder Anspruch au» Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 84 — 100. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Mittwoch, den 10. April 1940 Die MMM unter deutschem Schutze Alle mftttürlsch wichtigen Stützpunkte Norwegens fest in deutscher Sand - Anmarsch weiterer starker deutscher Kräfte vollzieht sich in schneller Vianmätzigkeit Deutschlands Antwort Mit der dem Führer eigenen blitzartigen Entschlußkraft hatte die deutsche Wehrmacht am Dienstag den Befehl er halten, zum Schutz der Neutralität Norwegens und Däne marks die Besetzung beider Staaten vorzunehmen. Das ist Deutschlands Antwort aus den brutalen Rechts bruch der Westmächte, wie er in der Minenlegung vor Nor wegens Küste zu erblicken ist. Die Minensperre war nur der erste Akt eines allgemeinen Angriffs auf die nordischen Staaten, d. h„ wie Rcichsaußenminister von Ribbentrop in seiner Rede vor den ausländischen Pressevertretern ausdrück- . sich hervorgehoben hat, auf Dänemark, aus Norwegen und Schweden. Wenn die Welt erst heute durch die deutsche Schutzaktion für die Neutralität des Nordens von dem teuf lischen Vorhaben der Westmächte erfährt, dann bedeutet das nicht, daß der britische Entschluß erst gestern gefaßt worden ist. Nein, es handelt sich vielmehr, wie auch die halbamt liche Londoner „Times" gar nicht leugnet, um einen plan- mäßig vorbereiteten Angriff im Zug der Absichten der West- Mächte, den Krieg um reden Preis im Norden auszuweiten vnd die Nordstaaten zum Kriegsschauplatz zu machen. Daß England keine Skrupel und kein Gewissen kannte, um feine insamen Pläne in die Wirklichkeit umzusetzen, dafür haben wir und hat die Well genügend Beweise. Der Neutrali- tätsbeqriff ist den Engländern, wie es kürzlich von eng lischer Seite erklärt wurde, ein Fetzen Papier, der England "icht davon abhalten konnte, das zu tun, was es zur Erreichung kiner wirksamen Blockade gegen Deutschland für notwendig hielt. Geboren aus der Verzweiflung und der Aussichtslosig- leit, Deutschland niederzuzwingen, hat die englische Kriegs- »erbrecherclique im Bunde mit ihrem französischen Trabanten die Kriegsausweitungspläne ausgearbeitet, und der Oberste kriegsrat in London hat sie gebilligt. Es war nur eine Frage »er Zeit, wann die von der „Times" erwähnten Sachverstän- »igenberater des Kriegsrates den Zeitpunkt zum Ueberfall aus »ie europäischen Nordstaaten für gekommen hielten. Die Brandfackel in Nordeuropa war bereits angelegt, und kS konnte sich vielleicht nur noch um Stunden handeln, daß »er Kriegsbrand in vollen Flammen aufloderte. Die Minen- jegung vor Norwegen war die erste Kriegshandlung, wie auch »ie Stockholmer Zeitung „Aftonbladet" zugeben mutz. Das Lnde der europäischen Nordstaaten stand kurz bevor. Denn darüber sind wir uns wohl alle klar, daß England nie wieder die Gebiete herausgegeben hätte, wenn es sie einmal besetzt und unter seine Herrschaft genommen hätte. Gewiß war die Besetzung der Nordstaaten durch England ein Mittel, um Deutschland von der Flanke ans anzugreisen, aber derartige Mittel der englischen Plutokratie haben datüher hinaus meist weitergesteckte Ziele. Es steht außer jedem Zweifel, daß Eng land die nordeuropäischen Staaten nach Beendigung des Krieges zu Dominions gemacht und in sein britisches Welt reich eingegliedert hätte, zumal sich die englischen Ausbeuter gerade in diesem Stück von Europa neue große Geschäfte versprachen. Diese Tatsache mutz man vorausschicken und gebührend werten, wenn man die große Bedeutung der Besetzung Nor wegens und Dänemarks durch deutsche Truppen richtig begrei- fen will Deutschland hat keinerlei Interessen an den nordischen Staaten. Es hat auch keinerlei Interessen daran, den Krieg von sich aus auszuweiten. Das Memorandum der Reichs regierung an die norwegische und an die dättische Regierung betont nachdrücklichst, daß die Unantastbarkeit der bei den nordischen Staaten gewährleiste t werden soll Es handelt sich bei der deutschen Aktion lediglich um eine Maßnahme, um die von den Westmächten bedrohten neutralen Nordstaaten schützen und den Frieden in diesem Teil Europas zu sichern. Wenn die Gegenseite, wie voranszu- sehcn ist, von einem Ueberfall Deutschlands auf die nordischen Staaten reden will, so ist das eine insame Lüge, hinter der die Kriegsverbrecher ihre wahren Absichten verbergen wollen. Dazu hat sich die Kriegstreiberclique gerade in letzter Zeit schon zu weit hervorgewagt. Es ist vor aller Welt immer wieder festzulcgen: England ist schuld daran, daß der Frie den Nordeuropas gefährdet war, und England hatte alles Interesse daran, die Nordstaaten in das Kriegsgeschehen hin- tinzuzerrcn. Wir dürfen die englischen Pläne auch nicht Herausreißen ans der ganzen Kriegsausweitungspolitik der West Mächte seit Beginn des finnisch-russischen Konfliktes. Wenn nicht dieser Konflikt damals rechtzeitig beigelegt wor den wäre, dann Hätte die Welt schon damals den englisch- französischen Ueberfall auf Skandinavien erlebt. Das ist keine Vermutung. das dai in» Unterhaus ganz, unverblümt zugegeben. Nachdem dieses Vor haben seinerzeit durchkreuz» worden ist, war es klar, daß Eng land seine Pläne zur Kriegsausweitung im Norden nicht sang- und klanglos zur Seite legen, sondern sie den veränder ten Verhältnissen anpassen würde. Der neue Plan Englands zum Ueberfall aus die Nordstaaten war jetzt aussührungsreis geworden, und in den allernächsten Tagen hätte die Welt einen Neutralitcitsbruch Englands erlebt, wie er noch nicht da gewesen und auch nicht für möglich zu halten gewesen wäre. Aus alle Fälle wollte England die norwegischen Erz- Nnd Eisengruben in seine Hände bekommen. Noch sind die Dinge im Fluß. Dänemark hat sich als einsichtig genug erwiesen, um die deutsche Aktion nicht zu be hindern, und es hat sich damit ein großes Verdienst um die Erhaltung des Friedens erworben. Norwegen dagegen meinte dem Frieden besser zn dienen, wenn es nach seinem lendenlahmen Protest in Loudon den deutschen Schutzmaß nahmen Widerstand entgegensetzte und das deutsche Memo randum. das klar und deutiich den friedlichen und imLntereffe DeuMe Luftwaffe brachte euMch-franzöMchem FSottenverbanb weftlich Versen starke Verluste bei DNB. Berlin, 9. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am Ende des heutigen Tages befinden sich alle mili tärisch wichtigen Stützpunkte Norwegens.fest in deutscher Hand. Insbesondere sind u. a. Narvik, Drontheim, Bergen, Stavanger, Christiansand und Oslo voi» starken Kräften besetzt. Dort, wo überhaupt stärkerer Widerstand geleistet wurde, wie in Oslo und Christiansand, ist er gebrochen. Die Küstenbefestigungen, die zum Teil im engeren Zu sammenwirken von Kriegsmarine und Luftwaffe mit Stoßtrnppcn des Heeres genommen wurden, sind zur Ab wehr feindlicher Angriffe ebenso bereit, wie starke Teile der Luftwaffe. Ihr gelang es, mit den zum Teil in norwegische Flug häfen verlegten Kampfverbänden, heute abend einem eng lisch-französischen Flottcnvcrband westlich Bergen starke Verluste beizubringen. Nach den bisher vorliegenden Teil ergebnissen sind zwei Schlachtschiffe und zwei schwere Kreuzer von schweren Bomben mehrfach getroffen worden. In Dänemark und Norwegen herrscht Ruhe. Der Anmarsch weiterer starker deutscher Kräfte vollzieht sich, von feindlicher Einwirkung ungehemmt, nunmehr in schneller Planmäßigkeit. DNB. Berlin, lN. April. Ergänzend gibt das Oberkommando der Wehrmacht bekannt: Auf Grund eingegangencr Aufklärungsmcldnngen starteten in den Nachmittagsstundcn des Dienstag stärkere Einheiten der deutschen Luftwaffe von Däneinark und Norwegen aus gegen britische Seestreitkräfte. Festgcstellt waren in der nördlichen Nordsee feindliche Schlachtschiffe, schwere und leichte Kreuzer sowie Zerstörer. Nach bisher cingcgangencn Funkmeldungen ist als erstes Teilergebnis festzustellen, daß getroffen wurden durch Bomben schweren Kalibers: Zwei Schlachtschiffe durch je drei Volltreffer. Zwei schwere Kreuzer gleichfalls durch schwere Voll treffer. Ein Schiff liegt gestoppt mit schwerer Schlagseite, ein anderes brennt. Große Oclflcckc bedecken weithin die Ober»*-- Loyale Haftung! Proklamation des dänischen Königs nnd der Negierung an das dänische Volk Der dänische König und die dänische Regie rung haben am Dienstagnachmittag folgende Proklamation an das dänische Volk erlassen: „An das dänische Volk! Deutsche Truppen haben heute nacht die dänische Grenze überschritten. Deutsche Truppen wer den an verschiedenen Stellen Dänemarks landen. Die dänische Regierung hat unter Protest beschlossen, die Belange des Landes zu wahren und mit Rücksicht aus die Besetzung, die stattgefunden hat, folgendes bekanntzugeben: Die deutschen Truppen, di«^ sich hier im Lande befinden, haben das Einvernehmen niit der dänischen Wehr,nacht her- gestellt, und cß ist die Pflicht des Volkes, sich jeden Widerstandes gegen diese Truppen zu enthalten Die dänische Negierung »vill versuchen, dem dänischen Volk und Land Sicherheit zu geben gegenüber den unglücklichen Folgen des Kriegszustandes und fordert deshalb die Bevölkernng zu ruhi ger und beherrschter Haltung auf. Ruhe und Ordnung mögen das Land beherrschen nnd loyale Haltung möge von allen eingenommen werden, die mit de» Behörden zu tun haben. Kopenhagen, g. April 1940. Christian rex. T. Stauning." Korrekte und würdige Haltung? Die Proklamation des Königs lauret: „Unter den für unser Vaterland so ernsten Umständen ermahne ich euch alle in den Städten und auf dein Lande, eine vollkommen korrekte und würdige Haltung cinzunehmen, da jede unüberlegte Handlung oder Aeußerung die ernstesten Folgen haben kann." Amalienborg, 9. April 1940. Christian rex. Norwegens liegenden Charakter der Maßnahme unterstrich, ablehnle. .. Der Befehl des Führers wird von den deutschen Truppen lückenlos und bis zum vorgefaßten Ziel ausgeführt werden. Daran wird keine Macht der Welt etwas ändern können. Und vmn dann einmal die Akten über diese neue Phase des Krieges zusammengestellt werden, dann wird die Welt viel leicht erst richtig erkennen, welche gewaltige Friedens rat Deutschland vollbrachte, als es den europäischen Norden geaen den Ueberfall der britischen Piraten in Schutz nahm. Anteil der Flngwafte an der Nordoveration Einsatz größerer Fliegerverbände bei den militärische» Operationen zur Sicherung der Neutralität des Nordens An den zur Sicherung der Neutralität des Nordens durch geführten bekanntgegebenen militärischen Operationen der deutschen Wehrmacht nahmen größere Fliegerverbände teil. Im Zuge der Besetzung Dänemarks und Norwegens wurden Dienstag mehrere Flughäfen mit deutschen Fliegerverbänden belegt. Seit den frühen Morgen- stunden unternahm die deutsche Luftwaffe in weitester Front Aufklärungflüge über der gesamten Nordsee und Sicherungsflüge vor der Westküste Norwegens, während deutsche Jagdflieger in weiterer Zeitsolg« Sperrflüge vor der dänischen Westküste und über der Deut schen Bucht durchführten. Oslo von deuischen Truppen besetz! Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht. DIW. Berlin, 9. AprN. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Operationen im Auge der Besetzung Dänemarks und der norwegischen Küste sind am 9. 4. planmäßig ver laufen. Beim Einmarsch und bei den Landungen i» Dänemark ist es nirgends zu Zwischenfällen gekommen. An der Küste Norwegens wurde nennenswerter Widerstand nur bei Oslo geleistet. Er wurde in de« Nachmittagsstunden gebrochen, Oslo selbsi besetzt Widerruf -er Evakuierung Oslos Der Polizeikommandant von OSlo gab «ml Dienstag im Einverständnis mit dem deutsche« Befehlshaber bekannt: Die begonnene Evakuierung hat sofort aufznhöre«. Alle kehren in ihre Wohnungen zurück und nehmen ihre ge wöhnliche Arbeit wieder aus. Diejenigen, die schon die Stadt verlaffen haben, werden hiermit aufgefordert, »vicder zurück zukehren. Diese Anordnung wird im Hinblick auf die neue» Verhältnisse gegeben. „Widerstand völlig sinnlos" Neuer deutscher Appell an die norwegische Regierung. Der deutsche Gesandte in Oslo, Dr. Bräuer, empfing Vertreter der norwegischen Presse und gab ihnen einen neue« Appell bekannt den er am Vormittag an die norwegische Re gierung gerichtet hatte Er lautet: „In Wiederholung des Appells von heute morgen möchte ich die norwegische Regierung mit allem Ernst nochmals darauf Hinweisen, daß norwegischer Widerstand gegen die von uns eingeleitete Aktion völlig sinnlos nnd nur geeignet ist, die Lage für Norwegen auf das ernsteste zu verschlimmern. Ach wiederhole, daß Deutschland nicht die Absicht hat, durch seine Maßnahmen die territoriale Integrität und politisch« Unabhängigkeit deS Königreichs Nortvegen jetzt oder i« Zu kunft anzutasten." Der Gesandte wies mit Nachdruck daraus hin, daß die deutschen Maßnahmen in Dänemark in planmäßiger zlatter Durchführung ohne Kampfhandlung vonstatten gingen. Die dänische Regierung habe zwar aus sormellen Gründen protestiert, habe aber sachlich die deutschen Forderungen an- zenommen und verständnisvoll ihre Neutralität unter den Schutz Deutschlands gestellt. Zum Schluß erklärte Dr. Bräuer, daß die Evakuierungsmatznahmen wenig zur Beruhigung des Landes beitragen könnten. Vor dem Gebäude der deutschen Gesandtschaft i« Oslo sind deutsche Doppelposten aufgezogen. Neue Nemeruus m Norwegen Politik des Rumpskabinctts in Hamar nicht gebilligt Wie setzt in Oslo bekannt wird, hatte nur ein Teil del norwegischen Regierung Oslo verlassen und sich nach Hamar begeben. Verschiedene Minister hatten die Notwendigkeiten der Lage erkannt und sind in der norwegischen Hauptstadt verblieben, um die Fühlung mit der deutschen Gesandtschaft aufrechterhalten zu können. Wie weiter berichtet wird, haben sich in den frühen Stunden des Dicnstagnachmittag. nach dem bereits wieder eine weitgehende Beruhigung eingetreten war, zwei der nach Hamar gegangenen Minister nach Oslo zurückbegeben, und sich mit den dort verbliebenen Kabinetts- Mitgliedern zusammcngefunden. Wie man hört, billigen die jetzt in Oslo weilenden Mit glieder des norwegischen Kabinetts die Politik des Rumpf- kabinetts in Hamar nicht, das trotz der Erfahrungen, die Polen und Finnland mit der Beistandspolitik der englischen Reqierunq gemacht haben, in völliger Verkenn»«« der Sttna- tion das Schicksal Norwegens z»nn Objekt englischer Machen schaften werden lassen will. Tie in Lslc anweseudp« Minister haben eine neue Re- gier«na unter Führung von Vidkun Quislina aLbUL»«