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MsdmfferMMM Dar „Wilsdruffer Tagebla«' erscheint werktags 16 Uhr DeiugSprei? mona«l. r NM frei Kau», bet Postbestellung l,st> RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer w Rvs Alle Pdstanstalte^ Postboten, unsere Austräger u GefckmlitkcLe 8!ll"hSh»-rGew?ttod» Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend ionmger^Bc'iiE gen besteht lein Anspruch MI, Lteterung der Zet. wng oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung etngesandler Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthüll Bekanntmachungen des Amtsgerichts Nnzetgenpretse laut aufltegender PreiSNYe Nr S. — Ziffer-Gebühr: M Rps. — T-r«el»rie< bene Encheinungriage und Plavwünfche werden nach Möglichkeit berücksichtigt — Anzeigen.Annahm, durch yernri« üb-rmw Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeig?" üb-rn-h! men wir leine Gewahr. — Bet Kontur« »n» Zwangövergleich erlisch« feder Anspruch auf Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meisten und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 140 — 100. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 18. Juni 1940 Frankreich am 6nde MinifleepEHenl General petain: ..Frankreich «netz die Waffen niederlegen!" Insammevlnnft Födrer-Vn« Mreryauptquartier, 17. Juni Der Ministerpräsident der neugebttdeten französischen Regierung, Marschall petain, hat in einer Rundfunlansprache an das französische Volk erklärt, daß Frankreich nunmehr die Waffen niederlegen müffe. Er wies dadei hin aus einen von ihm bereits unternommenen Schritt, die Reichsregierung von diesem Entschluß in Kenntnis zu setzen und die Bedingungen zu erfahren, unter denen das Deutsche Reich bereit sei, den französischen Wünschen zu entsprechen. Der Führer wird den Königlich Italienischen Ministerpräsidenten Benito Mussolini zu einer Aussprache treffen, in der die Haltung der beiden Staaten überprüft werden soll. An der Zeitenwende Unter dem Eindruck der zerschmetternden Niederlage, die Frankreichs Armeen in ossener Feldschlacht hinnehmen muß ten und mit dem gleichzeitigen Zusammenbruch des Bollwerks der Maginot-Linie und der Einkesselung der vor, stehenden ungezählten Divisionen durch den siegreichen Durchbruch unse rer Truppen bis zur Schweizer Grenze ist der Ministerpräsi dent der soeben erst wieder neugebildeten französischen Regie rung, Marschall Pötain, zu der Erkennlnts gezwungen worden, daß feder weitere Widerstand nutzlos ist. Er hat daher in einer Rundfunlansprache das französische Volk davon in Kennt« niz gesetzt, daß Frankreich die Waffen niederlegen müsse und daß er bereits einen Schritt unternommen habe, um vom Führer die Bedingungen zu erfahren, unter denen dieses Angebot von seiten Deutschlands angenomnien werden könne. Die Sondermeldung von diesem welthistorischen Ereignis hat trotz der ungeheuren Siegesmeldungen aus dem Führer- bauptauariier das deutsche Volk dennoch überrasch, und aufs tiefste ergriffen Noch wissen wir nicht, unter welchen Be dingungen die Kapitulation des französischen Heeres erfolgen Wird, erst die entscheidende Zusammenkunft zwischen dem Füh rer des Großdeutschen Reiches und dem Duce wird die Forde- rnnaen kestlegen. dis das deutsche Volk und das italienische angesichts der ungeheuerlichen Provokationen, hurch die beide Völker zu diesem Schicksalskompfe gezwungen worden sind »u stellen bat Das eine muß den Franzosen klar sein daß das deutsche Volk schon um seiner Zukunft willen sich für alle Zeiten dageoen sichern muß. daß es iemals wieder in so unerhört verbrecherischer Weise angegriffen werden kann. Ge rade Frankreich ist es gewesen, dem der Führer wiederhol« Friedensgarantien geboten hat deren Attsmaß eine Krieas- verbrechercliaue in Frankreich nicht im mindesten begriffen bat Deutschland war immer wieder gewillt gewesen, um des Frie den? willen selbst aus uraltes deutsches Kulturaebiei im Westen zu verzichten, um den ewigen Grenzstreit zweier benachbarter Nationen der in Jahrhunderten der Vergangenheit immer wieder zu blutigen Kriegen geführt batte, endgültig aus der Welt zu schaffen Frivoler ist aber noch niemals die dargebotene Hand eines Staatsmannes ausgeschlagen worden In geradezu selbstmör derischer Verblendung baben sich die veraanaenen Regierungen Frankreichs an den Schandvertrag von Versailles geklammert baben diese? Dokument der Knechtschaft zum ewigen Gesetz erbeben und ko nicht nur die Rechte Deutschland?, sondern die Interessen ganz Europa? mit Füßen getreten Jede Gelegen heit zu einer schöpferischen Politik wurde aus dem Vorherr schaftsstreben der Westmächte außer acht gelaßen. Als unter I der Führung des Führers und des Duce die revolutionären fungcn Völker Deutschland und Italien das Werk der Selbst- befreiung begannen spürten diese vergreisten Demokratien nicht den Odem der neuen Zeit, aber sie stemmten sich mit Haß und gemeiner Hetze gegen das Werden eines neuen Europas und gegen eine wirkliche Befriedung dieses so schwergeprüften Erdteiles. Anstatt endlich zu einer Revision der vom Haß diktierten Sckandverträge zu gelangen, schrien sie in die Welt ihre neuen Kriegsziele nach einem ileber-Versailles hinan? und bedrohten Deutschland mit der vollkommenen Zerstückelung und Vernichtung Mit aller Gewalt haben die britischen und französischen Kriegshetzer die ihnen hörigen Völker gegen Deutschland aufgehetzt und sie schließlich zur Schlachtbank geführt. Noch in letzter Minute, als das polnische Drama seinen Anfang nahm, ist der Friedenswille des Führers von Frank- reich und England brüsk zurückgestotzen worden. Hochherzige Gesinnung und größtes Verantwortungsgefühl eines in der Geschichte einmaligen Staatsmannes wurde als Schwäche aus gelegt. und so mußte es kommen, wie es gekommen ist. Ueber die Verbrecher am Frieden Europas brach ein Strafgericht herein, wie es sich furchtbarer und vollkommener nicht denken läßt. Das französische Volk Hai für das Verbrechen seine, , Negierungen furchtbar büßen müßen. Aber es muß sich auch selbst zum Vorwurf machen, daß es die Regierungen gehabt Hai, die es haben wollte und die es verdiente. Lür di« Franzosen maa es aewik eine araukame Lehre fern. daß ausgerechnet der Marschall PStain, der als der Retter Verduns und damit Frankreichs aus der Geschichte des Weltkrieges hervorgegangen ist, heule den völligen Bankrott der militärischen und politischen Macht seines Landes erklären muß und gezwungen ist. gegenüber den durch die Gewalt der deutschen Waffen geschaffenen Tat sachen zu kapitulieren Die Geschichte aber läßt nicht mit sich spotten Das deutsche Volk spürt in dieser weltgeschichtlichen Stunde das Walten einer gerechten und höheren Vorsehung und weiß, daß mit dem vollkommenen Siege de^ deutschen Armeen eine neue Zeitenwende für Europa an gebrochen ist Das deutsche Volk ist weit davon entsernt. mit billigem Spott nun etwa aus die Franzosen herabzusehen, aber es weiß sich auch frei von leder falschen Sentimentalität, die ein Ver brechen wäre angesichts eines Feindes, der nur ein Ziel ge kannt Hal: die Vernichiung Deutschlands Durch Gottes Fü gung ist unserem Volke in der Stunde seiner tiefsten Er niedrigung ein Führer entstanden, der den tausendjährigen Traum der Nation Wirklichkeit werden ließ und nun dazu berufen ist. unter deutscher Führung Europa einer neuen und fruchtbaren Zukunft entgegenzuführen Denn das eine wissen wir schon heute: Der Krieg kann erst zu Ende sein, wenn Deutschland die Ziele erreicht Hal. die es sich gesetzt Hal und die allein die Garantie für einen sicheren Frieden Europas dielen Und dieser Frieden wird nicht diktiert sein von dem Willen der Vernichtung, sondern von der schöpferischen Kraft eines überragenden Staatsmannes, der berufen ist. die Zeiten wende einzuleiten Unseren heldenmütigen Truppen aber und dem Führer, denen wir diesen in der Weltgeschichte einzigartigen Sieg ver danken. schlägt das Herz des Volkes in jubelnder Begeiste rung und tiefster Dankbarkeit entgegen! EMletze« i« London Panikstimmung über dir Nachrichten aus Frankreich Aus London wird gemeldet: Die Nachricht vom schmachvollen Stur, des Eiinftlmqs der britnchen Plutokratie, Paul Remiaud, hatte in der englimicn Hauptstadt Enttäuschung und Bestürzung avsgelöft. Als aber bekannt wurde, daß die Franzosen d,e Waf fen niederlegen wollen, wurden die Londoner Bürger von einer wahren Panikstimmung erfaßt. .... , 2n den Straßen, vor allem vor Downtnastreet lü. sammel ¬ ten sich Menschesigruppen. die mit besorgten Gesichtern unv tn größter Erregung die Folgen des sranzöstschen Zusammenbruchs diskutierten. Oberkriegshetzer Churchill, der noch kurz vor Reynauds Abgang nach Bordeaur geflogen war und vergeblich versucht hatte, keinen Busenfreund zu halten und Frankreich zu weiterem nutzlosen Blutvergießen zu überreden, hatte den gan zen Montag über ausgedehnte Besprechungen über die Fort setzung des Krieges, den England nun allein führen muß. Die Londoner Morgenpresse hat noch am Vormittag ver sucht, den Schock abzuschwächen, den Reynauds Verschwinden in der Oeffentlichkeit hervorgerufen hat. Besonders bezeichnend für die Mentalität der britischen Plutokraten und ihre unübertrof fene Borniertheit ist der Kommentar der „Times". Diese alte Lügentante hat wahrhaftig noch in letzter Minute einen küm merlichen Versuch unternommen, das französische Volk zur Fort setzung des Kriegeszu bewegen' „Denn — Englands Schicksal liegt jetzt auf der Waagschale," Da hatten es also die Franzo sen noch einmal schwarz auf weiß, warum sie in Wahrheik diesen Krieg führen sollten. Aber dennoch BerWeiernngsliinste Die Nachricht von dem Zusammenbruch der sranzöstschen Armee spricht eine so eherne Sprache, daß auch die berüchtigten Verschleierungskiinste des Londoner Rundfunks nicht ausreichen, um dieses Ereignis unter phantasieschwangeren Nebelwolken als unbedeutend hinzustellen. Bedrückt muß England zugeben, die Nachricht Petains sei in London mit großer Betrübnis ausgenommen worden. Wenig verträgt es sich allerdings mit den großmäuligen Phrasen, die dem Hörer noch vor wenigen Tagen vorgesetzt wurden, wenn jetzt erklärt wird, es sei zu erwarten gewesen, daß Frankreich überrannt werden würde. Auch heute noch, in allerletzter Minute, klammert sich der Londoner Rundfunk an die Hoffnung der britischen Plutokraten, daß Frankreich sich doch nicht in die Uebergadebedingungen füge und weiter Widerstand leistet Es gehört schon die ganze eng lische Skrupellosigkeit und Brutalität dazu, um angesichts des völlig zerschlagenen Frankreichs zu erwarten, die sranzöstschen Soldaten würden sich vielleicht doch noch bis zum Weißbluten für die Interessen der Londoner Eeldsäcke in die Schlacht treiben lasten. Borniert und geschwollen wie immer, läßt sich der Korre spondent der englischen Reuteragentur vernehmen und erklärt großspurig: „Die britische Regierung ist entschlossen, den Kamps sortzusetzen." Wir können nur hinzufügen: Deutschland auch! „Nu» ist der Berrdter England Mein" Italien zum Zusammenbruch Frankreichs — Petain handelt aus Selbsterhaltungstrieb Mit riesigen Balkenüberschriften unterstreicht die römische Abendpresse die Erklärung des Marschalls Petain im franzö sischen Rundfunk. Frankreich, so schreibt der Direktor des „Giornale d'Italia", sehe angesichts des totalen Krieges, den die beiden verbündeten Achsenmächte im kühnen Wassengang führten, sein gesamtes politisches und militärisches Svstem zusammenbrechen, auf das es seine gewalttätige und beleidi gende Intransigenz gegen Deutschland und Italien aufaebaut habe. Der neue totale europäische Krieg trete damit in eine intensive und äußerst bedeutsame Phase ein. In der Erklärung Marschall Petains sieht man in Rom keineswegs eine Fahnenflucht der Franzosen gegenüber dem englischen Bundesgenossen, sondern vielmehr den Ausdruck des berechtigten Selbsterhaltungstriebes gegenüber einem Bundesgenoffen, der einen selbst schmählich verriet und im Moment der höchsten Gefahr feige in Stich ließ. Jetzt endlich fei der Verräter aber allein auf sich gestellt und werde seiner gerechten Strafe nicht entgehen. In die Freude über den gewaltigen militärischen, politischen unv mo ralischen Erfolg der Achse mischt sich die Hoffnung, daß jetzt endlich das perfide Albion am eigenen Leibe verspüren möge, was Krieg heißt. Das Wettecho der Vetam-Erklürung DNB. Berl,in, 17. Juni. Die Erklärung des neuen sranzöstschen Ministerpräsidenten Marschall Petain an das fran zösische Volk, daß Frankreich nunmehr die Waffen niederlegen müsse, und sein Hinweis auf einen entsprechenden französischen Schritt haben in der ganzen Welt das größte Aufsehen erregt. In Moskau wurde die Meldung am Abend im Rundfunk gegeben. Der Eindruck der letzten gewaltigen Ereignisse ist in der sowjetrussischen Oefsentlichkeit ungeheuer. In Moskauer politischen Kreileu ist man der Ansicht, daß Petains Bitte den