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MMUffttÄWhW es« „Wilsdruffer Tageblatt' erscheint werktags 18 Uhr DetugSpreiS monatl S RM frei Hau«. bei Posibcficllung l,«I RM zuzügl. Bestellgeld Einzelnummer 10 Rpl Alle Pmlanftalien. Postboten, unsere AuSirdger u Geschäfiriielle nehmen zu leder Zeil Be- .. ,, . ftellungen entgegen Am «alle höhererGewall aber Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend fdnsttger B-iriebrstörun- gen besteht lein Anspruch an, Lieterung der Zel- wug oder jkürzung de« Bezugspreise«. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Zwangsvergletch erlischt seder Anspruch aus Nachlatz. Auzetgen-Annahma Amt Wilsdruff 206 Bel Konluri unh Anzeigenpreise lau» aufsiegender Preisliste Rr 8. — Z I s s e r - E e b L b r r 2V Rv» — Mi' Uhr"° Pl°»«Unfche werden nach MSglichlcit berücksichtigt. - A n , « t g - N-A nna d durch Fernruf übermit- Fernsprecher mea wir leine Bewähr. ——- Bekanntmachungen des Landrates zu Meisten und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 134 — 100. Jahrgang Diabtanschrift: „Taaeblatt" Wilsdruff-Dresden Dienstag, den 11. Juni 1940 Postscheck: Dresden 2640 Italien marschiert mit Deutschland gegen den gemeinsamen Feind Am Montag um iS llhr hat der Duce des saschistischen Nattens, Benito MuWinl, vom Ballon des Palazzo Venezia dem italienischen Bo» und der Welt mitgeteilt. Satz Italien zum Kampl gegen den gemeinsamen Feind England und Frankreich an Deutschlands Seite getreten ist. Ztal'sns Kriegserklärung Mitteilung an die Botschafter Englands und Frankreichs Stefani veröffentlicht folgende amtliche Verlautba rung: „Heute, 15.30 Uhr, hat der Außenminister Graf Ciano im Palazzo Chigi den französischen Botschafter empfangen und ihm folgende Mitteilung gemacht: „Seine Majestät der König und Kaiser erklärt, daß Italien sich ab morgen, dem 11. Juni, mit Frankreich als im Kriegszustand befindlich betrachte." Um 16.45 Uhr hat Graf Ciano den englischen Bot» fchafter nach dem Palazzo Chigi gebeten und ihm in der lUeichen Form mitgeteilt, daß sich Italien als mit Groß britannien im Kriegszustand befindlich betrachte. Roms geschichtliche Stunde KuuderMusende aus der Piazza Venezia Das faschistische Rom, besten Bevölkerung in den letzten Wochen mit leidenschaftlicher Begeisterung den deutschen Sie- kcszug durch Flandern und Norvirankreich verfolgt hat und schon fest langem daraus drängt, an der Seite des deutschen Ber- biindeten in das große Werden des neuen Europas aktiv emzu- greiten, hatte sich in den Nachmittagsstunden des Montag in ein Flaggenmeer verwandelt. Seit 18 Uhr hallten die Trom- mclwirbel der saschistischen Jugendorganisationen durch die Stra- ßm und riesen das Volk zum Appell. In allen Stadtvierteln k-mmelten sich Umzüge. In dichten Masten strömten Menschen N'ch dem Stadtinnern. wo sie in geordneten Reihen mit unzäh- l gen Fahnen und häufig unter klingendem Spiel nach der Piazza Vrnezra marschierten. Ueber der ganzen Stadt liegt die feierliche Stimmung der großen geschichtlichen Stunde. Seit 17 llhr sind sämtliche Läden geschlosten. Ganz Rom harrt aus das Wort Mussolinis Seit 1 Uhr hat der italienische Rundfunk aus allen Sendern mir der bebertragung der Großkundgebung begonnen. 2n kurzen Ab ständen wiederholt der Sprecher die Aufforderung: „Strömt all« den Versammlungsplätzen, um das Wort Mussolinis zu ver nehmen!" Kurz nach 17 Uhr erscheint von stürmischem Beifall begrüßt. Ortsgruppe der AO. der NSDAP, und der DÄF. in Uni form, geleitet von der ebenfalls in Uniform angetretenen H2. und VDM. Die deutsche Rom-Jugend und die deutschen Man» ner Roms wollen zusammen mit dem verbündeten Italien die große Stunde erleben. , Die Piazza Venezia ist um 17.30 Uhr bereits fast bis auf den letzten Winkel besetzt^ ja überfüllt. Endlose Reihen von Fah nen und Hunderte von Plakaten unterstreichen die politische Be deutung der bevorstehenden Großkundgebung. Eindringlich ver künden die Plakate: „Has Mittelmeer ist unser Meerk" „Korsika ist italienisch!' „Malta ist italienisch!" „Tunis ist italienisch!" Noch nie hat man wie beute den Eindruck, daß die Piazza Venezia trotz ihrer riesigen Ausmaße und mit ihrem Fassungs vermögen von einer halben Million Menschen doch immer nock viel zu klein ist für eine Großkundgebung, wie sie jetzt das faschistische Italien und mit ibm das verbündete Deutschland erlebt. MWitzi; „M Mole heißt Sieg!" Kurz vor 18 Uhr italienischer Zeit hat sich die Stimmung der auf der Piazza Venezia harrenden Menge so gesteigert, daß die Fansarentöne, mit denen das Erscheinen des Duce auf dem geschichtlichen Balkon des Palazzo Venezia begleitet ist, kaum vernommen werden. Nach dem Gruß an den Duce tritt feier liches Schweigen ein. Der Duce spricht. Seine Rede hat folgen den Wortlaut: Kämpfer zu Lande, zu Master und in der Luft! Schwarzhemden der Revolution und der Legionen! Männer und Frauen Italiens, des Imperiums und des Königreiches Albanien hört her! Die vom Schicksal bestimmte Stunde steht am Firmament unseres Vaterlandes. Die Stunde unwiderruslicher Entscheidun gen hat geschlagen. (Stürmischer Beisall.) Die Kriegserklärung ist bereits an di« Botschafter Groß britanniens und Frankreichs lanhaltendes Pseiskonzert) über reicht worden. Wir treten gegen die plutokratischen und reaktionären De mokratien des Westens zum Kampf an. die zu jeder Zeit unseren Ausstieg behindert und ost die Existenz des italienischen Volkes hinterlistig bedroht haben. Die Geschichte der letzten Jahrzehnte kann in folgende Worte zulammengesaht werden: Phasen, Versprechen, Drohungen, Erpressungen und schlietz-, lich als Krönung die niederträchtige vom Völkerbund angeord nete Belagerung durch 52 Staaten. Unser Gewißen ist völlig Mit Luck ilt die Welt Zeuae. dak das Italien des saschi- stNchen Liktorenbündeks alles getan hat, was menschenmöglich war, um den Kampf, der Europa auswühlt, zu vermeiden Aber alles war umsonst. Es hätte genügt, die Verträge, die nicht für alle Ewigkeit unantastbar sind, zu revidieren und sie den ver änderten Verbältnisten und dem Leben der Völker antvpasten. Es hätte genügt, nicht die wahnsinnige Politik der Garantien auszunehmen, die sich gerade für jene, die sie angenommen haben, als mörderisch erwiesen hat. ES hätte genügt, den Vorschlag, den der Führer am 6. Oktober 1939 nach Beendigung des Polcnfeldzuges gemacht hat. nicht zurückzuweiscn. (Man hört aus der Menge Heilrufe auf den Führer.» Aber alle diese Dinge gehören nunmehr der Veraan genheit an. Und wenn wir heute entschlossen sind, die Ri siken und die Lpier eines Krieges auf uns zu nehmen, io geschieht es. weil die Ehre, die Interessen, die Zukunft das mit ihrem ehernen Gesetz verlangen, da ein großes Boll wirk lich nur ein solches ist. wenn es seine heiligen Verpflichtungen cinlöst und nicht den Ereignisten. die die Geschichte gestalten aus dein Wege geht. (Starker Beisall.) Wir greifen zu den Waffen, um. nachdem das Problem unserer Kontinentalgrenzen gelöst ist, auch das Problem un serer Meeresgrenzen zu lösen. Wir wollen die terri toriale und militärische Kette sprengen, bevor man uns in unserem Meer ersticken will, denn ein Volk von 45 Millionen ist nicht wahrhaft frei, wenn es nicht den freien Zugang zu den Weltmeeren hat (erneuter tosender Beifall). Dieser gigantische Kampf ist nur eine Phase, und die logi- sche Entwicklung unserer Revolution ist der Kampf der armen aber an Arbeitskräften überreichen Völker gegen die Anshun- gerer, die alle Reichtümer und alles Gold dieser Welt mono polisieren und direkt in ihren Krallen halten. Es ist der Kamps der fruchtbaren und jungen gegen die unfruchtbaren und dem Untergang geweihten Völker, es ist der Kampf zwischen zwei Jahrhunderten und zwei Weltan schauungen. , Jetzt, da die Würfel gefallen sind und die Brücken in un- serem Rücken kraft unseres Willens verbrannt sind, erkläre ich feierlich, daß Italien nicht die Absicht hat, andere Mächte, die zur See oder zu Lande unsere Nachbarn sind, in den Konfliki hineinzuzichen. Die Schweiz, Jugoslawien, Griechenland, dir Türkei, Aegypten, mögen von diesen meinen Worten Kennt nis nehmen, die durch die Tatsachen ihre strikte Bestätigung erfahren werden. Italiener! In einer denkwürdigen Massenkundgebung, der von Berlin, sagte ich, daß nach den Gesetzen der saschistischen Moral man nnt einem Freund bis zum Ende marschiert. (Tosen der, nicht endenwollender Beisall und immer sich wiederholende Ruse: Duce! Hitler! Heil!) So haben wir es gehalten und so werden wir es halten an der Seite Deutschlands, an der Seite seines Volkes und an der Seite der siegreichen deutschen Wehrmacht. (Endloser Beisall und erneute Heilruse aus Hitler und Mussolini.) An diesem Vorabend eines Ereignisses von säkularer Trag weite erheben wir unsere Gedanken zu Seiner Majestät, dem König und Kaiser (brausende Ovationen), der immer die Stimme des Vaterlandes zum Ausdruck gebracht Und entbieten mit lauter Stimme dem Führer unseren Gruß, dem Haupt Eroß- deutschlands! (Wieder kommt es zu neuen stürmischen Ovationen für oen Führer.) Zum drittenmal erhebt sich das proletarische und faschistische Italien, stark, stolz, geschlossen wie noch nie. Die Losung ist eine einzige, kategorische und für alle verpflichtende, die bereits auf den Wellen des Aethers dahinschwebt und die Herzen von den Alpen bis zum Indischen Ozean entflammt und begeistert: Sie gen! (Tosender Beifall.) Und wir werden siegen, bis endlich eine lange Periode des Friedens und der Gerechtigkeit für Italien, für Europa, für die Welt anbrechen wird. Volk Italiens, ans Gewehr! Zeigt Deine Zähigkeit, Deinen Mut «nd Deine ganze Tüch- tigkeit! Ein millionenfaches Ja bekräftigte die Parole dieser ge- schichtlichen Stunde, der der Deutsche Botschafter von Mackemen an der Seite des italienischen Außenministers Grok Ciano in unmittelbarer Näbe des Duce beigewohnt hat.. KülSrims der Reichsregierung Gemeinsamer Kampf um die Lebensrechle Deutschlands und Italiens Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop gab am Montagabend im Bundesratsaal des Auswärtigen Amtes vor den Vertretern der deutschen und der ausländischen Presse eine Erklärung der Reichsregierung ab. Die Erklärung der Reichsregierung hat folgenden Wortlaut: „Die Reichsregierung und mit lhr das gesamte deutsche rvott haben mit tiefer Bewegung soeben die Worte des Duce Italiens vernommen. Ganz Deutschland ksi in dieser historischen Stunde von jubelnder Begeisterung varüöer erfüllt, daß das faschistische Italien aus eigenem freien Entschluß zum Kampf gegen den gemeinsamen Feind Eng land und Frankreich an seine Seite tritt. Deutsche und italienische Soldaten werden jetzt Schul ter an Schulter marschieren und solange kämpfen, bis die Machthaber Englands und Frankreichs bereit sind, Vie Lebensrechte unserer beiden Völker zu respektieren. Erst nach diesem Siege des jungen nationalsozialisti schen Deutschlands und des jungen saschistischen Italiens wird es möglich sein, auch unseren Völkern eine glücklichere Zukunft zu sichern. Die Garanten des Sieges aber sind die unbändige Kraft des deutschen und des italienischen Volkes und die unwandelbare Freundschaft unserer beiden großen Führer Adolf Hitler und Benito Mussolini." „Zu treuer WaßeuhMerschaff veremt" Ler Führer an den König von Natten Der Führer hat an den König von Italien uno Kaiser von Aetbiovien solgendes Telegramm gerichtet. Seiner Majestät dem König von Italien Kaiser von Aethiopien. Rom. Die Vorsehung hat es gewollt, daß wir entgegen unserer eigenen Absicht gezwungen sind, die Freiheit und Zukunft unse rer Völker im Kampi gegen England und Frankreich zu vertei digen. In dieser historiichen Stund«, in der sich unsere Armeen zu treuer Waiienbrüderschakt vereinen, drängt es mich, Eurer Majestät meine herzlichsten Grütze zu übermitteln. Ich bin der sesten Ueberzeugung, dah die gewaltige Kratt Italiens und Deutschlands den Sieg über unsere Gegner daoontragen wird. Di« Lebensrechte unserer beiden Völker werden dann sür alle Zeiten gesichert sein. (gez.) Adolf Hitler. Dee Führer an den Sure Der Führer hat an den Duce folgendes Telegramm gerichtet: Seine Exzellenz dem Königlich Italienischen Regierungschef Cav. Benito Mussolini/ Rom. Duce! Die weltgeschichtliche Entscheidung, die Sie heute verkün deten, hat mich aus das liesst« bewegt. Das ganze deutsche Volk denkt in diesem Augenblick an Sie und Ihr Land. Die deutsche Wehrmacht sreut sich, im Kampse an der Seite der italienischen Kameraden stehen zu können. Im September vergangenen Jahres haben die britische« Machthaber dem Deutschen Reich ohne Grund den Krieg er klärt. Sie lehnten jedes Angebot einer friedlichen Regelung ad. Auch Ihr Vermittlungsvorschlag, Duce, wurde damals mit einem harten „Nein" bedacht. Die steigende Nichtachtung der nationalen Lebensrecht« Italiens durch die Machthaber in Lon don und Paris, hat uns nun. die wir weltanschaulich durch unser« beiden Revolutionen, politisch durch die Verträge schon immer aus das engste verbunden waren, im großen Kampse um die Freiheit und Zukunst unserer Völker endgültig zujam- mengeführt. Duce des saschistischen Italiens! Nehmen Sie di« Versiche rung der unlösbaren Kampsgcmeinichast des deutschen Volkes mit dem italienischen Volke entgegen. Ich selbst sende Ihnen wie immer in treuer Kameradschaft die herzlichsten Grüße. Führerhauptquartier, 10. Juni 1S40ö Ihr (gez.) Adolf Hitlef Alfieri sprach in Berlin Ribbentrop beglückwünschte Italiens Botschafter im Namen des Führers zu der schicksalhaften Entscheidung Unmittelbar, nachdem der Duce vom Balkon des Palazzo Venezia dem italienischen Volk und der Welt verkündet hatte, daß nunmehr Italien mit Deutschland den siegreichen Marsch gegen den gemeinsamen Feind England und Frankreich angetre- ten habe, begab sich der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop m die Königlich Italienische Botschaft, um Bot- lkbaiter Dino Alfieri r« dieser lckickialbaiten Entickciduna im