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88. Jahrgang Nr. 255 Freitag, den 30. Oktober 1936 bestimmt« Plätze« keine Gewähr. Anzeige« sind a« de» «rfchMogStag« K) Uhr anszugebe«. — Verlag: Mohr t Hassmann. Druck: Anri Hassmann n. Webruber Mohr. Hanptschrtstletter: Walter Mohr, PnWnitz; Stell».: Walter HaPnann. Pnl-'^ Berantwortltch für den HetmntteU. Sport u. Anzeigen »alter Hoffman», PuWnttzr s»r Poltlit, Vilberdleast und den übrigen Teil Waller Mohr, Pul-nt^ D- A. H-: b2bü. «eschä!t»swlie« «lbertftiohe 2 nnd Adolf-Httler-Gtraß, <- Fermmt «« »nb Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamen-, des 'tudtrat« r« Pulsnitz nnd des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts, gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kameuz ««,^-Uuug «Ichpni täglich mt, «—nah», brr ^fetzüch« Lm». «d ^bho'«»8 «bchnitltch W «ps. bet »M«, ^H^ v« F.0, h-tz^r —mV Mr s-stig«., ^MtMstbrnnM ha, brr Srzlrhrr kitnr« Anspruch «f ÜMinnp bor ffÄtung »brr k«Mhlu»g M BrzugSpretle«. — Brets. «nb Nachlaßgltz, ««rdrrr-lnng«« „ch rrNNft, «r. « — Für da« «rschrtne« von »n^tgr« in bestimmte« «»»»er« und „ Pulsnitzer Anzeiger Syorner Anzeiger Haupt« und Tageszeitung ftlr die Stadt und de« Amtsgerichtsbeztrk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Jehn Jahre Gau Berlin Die Neichshauplstadt gratuliert Dr. Goebbels Am 29. Oktober 1926 berief der Führer den Partei genossen Dr. Goebbels als Gauleiter nach Berlin. Aus An latz der zehnjährigen Wiederkehr des Tages veranstal ten der Gau Groß-Berlin der NSDAP, und die Haupt stadt des Deutschen Reiches eine würdige Erinncrungs- feicr. Diese Tage des Jubiläums und des Gedenkens, die der Erinnerung an die Toten, der Rückschau aus Kampf und Sieg und dem Vorwärtsblicken auf die kommenden Aufgaben Vorbehalten sind, gehören darum in erster Linie der alten Garde des Gaues Grotz-Bcrlin. Darüber hin aus gehöre» diese Tage der Bevölkerung von ganz Ber lin, die durch ihre lebendige Anteilnahme an den Feiern der Bewegung die geschloffene Voltsgcmeinschafi aller Schaffenden betveist. Sie alle, Partei und Volksgenossen, aber gedenken an seinem 39. Geburtstage ganz besonders ihres „Doktors", der ihnen im Kampf die Parole gab bis zum Sieg, und der nach dem Siege »vir vorher als einer der treuesten Gefolgsmänner dem Führer zur Seite stand. Das erste und schönste Geburtstagsgeschenk sür Dr. Goebbels war der Glückwunsch der Pimpfe, die sich um Mitternacht vor dem Geburtshaus des Ministers in Rheydt versammelten und dem Geburtstagskind durch den Rundfunk die Grüße der deutschen Jugend übermit telten. In Berlin selbst herrschte schon am Morgen am Wilhelmplatz und den umliegenden Straßen reges Leben. Gegen 8 Uhr sammelten sich die ersten Berliner an, nm dem Gauleiter ihre herzliche Anteilnahme an seinem Ehrentage und am Jubiläum des Gaues Groß-Berlin zu bekunden. Sie trugen sich in großen Scharen in die im Vorraum des Ministeriums liegenden Gratulations listen ein. Das Portal des Reichsministeriums für Volks aufklärung und Proganda war mit Tannengrün und zwei riesigen von Tannengirlanden eingefaßten Hakcnkreuz- fahncn geschmückt. An den hohen Masten wehte die Reichs- dienstflaggc. Auch der Sitz der Gauleitung, das Adolf- Hitler-Haus in der Paßstraße 9, von dem aus Dr. Goebbels den Endkampf gegen das System in Berlin vorbereitete und siegreich durchführtc, wies eine würdige Ausschmük- kung auf. In der Wohnung des Reichsministers Dr. Goebbels waren zahlreiche Geschenke aus Berlin sowie aus dem ganzen Reich cingetroffen, die von der treuen Verbundenheit und Anhänglichkeit der Berliner Bevölke rung zu Dr. Goebbels sprechen. Den Neigen der Konzert- darbietungen eröffnete ein Musikzug der HI., der ein Geburtstagsstäudchen spielte. Inzwischen vollzog sich aus der Rampe die Anfahrt der führenden. Männer der Be wegung und ihrer Gliederungen. Brausende Heilrufe er schollen, als gegen 10 Uhr Dr. Gocbvels an seinem Dienst- gebäudc vorfuhr und die Front der dort ausgestellten Ehrenkompagnie der Leibstandarte Adolf Hitler abschritt. Bald marschierte vor dem Hauptportal auch der Musikzug der Gruppe Berlin-Brandenburg auf, um gleichfalls zu Ehren des Gauleiters ein Konzert zu geben. Auszeichnung -er alten Kampfgefährten Als erste offizielle Gratulanten empfing Gauleiter Dr. Goebbels in seinem Arbeitszimmer im Rcichsmini- stcrium für Bolksaufklärung und Propaganda 28 alte Parteigenossen, denen er im Gedenken an die gemeinsam durchlebte 10jährige Zeit des Kampfes um Berlin ein Goldenes Erinnerungszeichen überreichte. Nachdem Gauleiter Dr. Goebbels dem ersten Führer der SA. aus der Zeit vor 1923, dem Parteigenossen Her mann Göring, bereits ani Mittwochabend im Sportpalast dieses Goldene Erinnerungszeichen übergeben hatte, wur den nun folgende Berliner Parteigenossen damit ausge zeichnet: Der stellvertretende Gauleiter Görlitzer, Staats kommissar Dr. Lippert, General Daluege, Karl Vombach, Otto Born, Dr. Conti, Dagobert Dürr, Johannes Engel, Richard Fiedler, von Freyberg, Wilhelm Geyer, Fritz Hahn, Paul Harpe, Karl Heck, Max Henze, Hermann Kretzschmann, Walter Schuhmann, Werner Schwarz, Hans Schweitzer, Paul Skoda, Albert Tonak, Herbert Tress, Werner Waechter, Waldemar Wenzel, Alfred Wolfer mann, Edwin Gebauer, Fritz Behaghel und Karl Reu mann. Mit diesen alten Getreuen trug auch Gauleiter Dr. Goebbels das Goldene Ehrenzeichen des Gaues Groß- Berlin, das in künstlerisch besonders schöner und wert voller Ausführung das von einem Eichenblatt nmkränzte Hoheitszeichen darstellt. Es waren wenige Augenblicke der Besinnung auf die gemeinsam durchlebte zehnjährige Kampfzeit, die Dr. Goebbels und seine ältesten Mitstreiter in dieser Stunde noch einmal an ihiem Geiste vorüber- zichen sahen. Or. Goebbels gab dieser Slimmung vc^ Verbundenheit in emcr An sprache Ausdruck, in der er n. a. sagte: „Die Menschen, die hcme die Früchte des mnionalwzia- Ustischen Sieges pflücken und genieße», könne» sich gar keine Vorstellung davon machen, mir welch eine!» Minimum an Erfolgsaucuchte» wir damals de» Kampf begonuc» haben Wen» die Reichshauptstadl erobert werde» konnte, so ist das nicht nur meinem Durchhaltevermögen und meiner Inu-lligein zn verdanke» gewesen, sondern vor allem der Tatsache, daß ich vom ersten Tage an hier in Berlin Kameraden gesunden habe, die mit mir durch dick und dünn gegangen sind, und die, wenn es hart auf Han ging, sich vor mein Leben gestellt haben. Diese Stunde ist sür unS alle so feierlich, weil wir »ach zehnjährchem Kamps nunmehr feststellen können, daß wir unser Ziel ganz erreicht haben. Ich kam als Fremder und liubekannler nach Berlin, Sie aber haben mich in Ihren Freundeskreis ausgenommen. In allen Irrungen und Wirrungen und Krise» der Bewegung nnd des Vaterlandes habe» sic treu und unbeirrt zusammengehalten, und als diese treue und unbeirrbare Gefolgschaft wolle» wir auch weiter den Kampf führen, den der Führer uns ausgegebe» hat für ein starkes und ehrenhaftes Deutschland." Gauleiter Dr. Goebbels überreichte nun jedem ein zelnen seiner alten Mitkämpfer, die heute noch so wie da mals die Alte Garde von Groß-Berlin verkörpern, das Goldene Erinnerungszeichen und drückte jedem einzelnen von ihnen die Hand. General Daluege, der erste Gansturmführer der SA. von Groß-Berlin, machte sich zum Dolmetsch des Dankes und der Treue der alten Berliner Mitkämpfer. „Die dreißig ältesten und ersten Führer des Ganes Ber lin," so sagte er, „die bereits auf dem Posten standen, als Dr. Joses Goebbels, Weltbild lM). Sie 1926 diesen Gatt übernahmen, danken Ihnen an die sem Erinnernngstage nnd zugleich an Ihrem Geburts tage für die hohe Auszeichnung. Wir haben zehn Jahre mit Ihnen gekämpft. Wir werden so lange mit Ihnen kämpfen, solange es uns das Schicksal erlaubt, auf dieser Erde zu leben. Und wenn auch mancher von uns jetzt in anderen Gauen tätig ist, seien Sie versichert, daß wir diese zehn Jahre, in denen wir gemeinsam mit dem Tode und mit dem Bolschewismus gekämpft haben, niemals ver gessen werden. Das ist unser Dank am heutigen Tage." Gauleiter Dr. Goebbels verweilte hierauf noch einige Zeit mit seinen alten Kampfkameraden und tauschte mir ihr»» Er ^»crimgen über den zehnjährigen Kamps »m Berlin ans. Die Glückwünsche -er Gaulettung Im Anschluß an die Ehrung der alten Kämpfer nahm Gauleiter Dr. Goebbels die Glückwünsche der Gan- leitung Groß-Berlin, des Reichsministeriums für Volks- aufklärnng und Propaganda, der Neichskulturkammer und der hohen Partei- und Staatsstellen zum Gaujubiläum und zn seinem Geburtstag entgegen. Die Vertreter dieser Dienststellen hatten sich unter Führung des stellvertreten den Ganleiters Görlitzer und des Staatssekretärs Funk im Fcstsaal des Rcichsmiuisteriums für Volksaufklärung und Propaganda versammelt. Der stellvertretende Gauleiter, Staatsrat Görlitzer begrüßte Dr. Goebbels mit einer sehr herzlichen Ansprache, die mit einem erneuten Treuebekenntnis ausklang. Gau leiter Dr. Goebbels führte alsdann seinen alten Kame raden noch einmal die Zeit des Kampfes vor Augen. „Wir sind geraden Weges und unbeirrt unsere Bahn wcitergcgangen und haben Stück um Stück in dieser Hoch burg des Marxismus den roten Widerstand zerbrochen. Wenn wir in dieser Zeit avsgehalten haben trotz Terror und Verbot, so nur deshalb, weil wir die feste Uebcrzru- gung hatten: Es mutz gelingen, weil wir cs wollen!" Dr. Goebbels sprach dann nochmals allen seinen Dank ans und verpflichtete sich aufs neue auf das gemein- fame Ideal, auf die nationalsozialistische Bewegung und auf den Führer. Alsdann nahm Staatssekretär Funk das Wort, der in, Namen der Beamten, Angestellten und Arbeiter des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda und seiner 31 Landesstellen sowie im Namen der Rcichskulturkammer, also als Dolmetsch aller künst- lerisch schaffenden Menschen im deutschen Volke sprach. Ferner übermittelte er die Glückwünsche der Reichsrund- sunkgcscllschast, des Reichsausschusses sür den deutschen Fremdenverkehr, des Reichsfremdenverkehrsverbandes, Les Werberatcs der deutschen Wirtschaft und des Leip ziger Meßamtes, der Hochschule für deutsche Politik und der Deutschen Bücherei, der reichseigenen Theater und des Philharmonischen Orchesters sowie der Verantwort lichen Männer des Winterhilfswerkes des deutschen Vol kes, das dank der Initiative des Ministers geschossen und unter seiner Führung zum größten Sozialwerk der Welt geworden sei. Das deutsche Propagandaministerium stehe heute da alS monumentales Dokument einer großen Staatskunst als die alles umspannende Zentrale der geistigen Einwir kungen auf das Volk, als ein wahrhaftes Volks- Ministerium, das ständig sein Ohr am Herzen des Lottes hat und das auch stets das Ohr des Volkes habe. Als sichtbares Zeichen der Dankbarkeit feiner Mit arbeiter überreichte der Staatssekretär dem Minister ein Bild von Lenbach, den großen Kriegsstrategen Moltke in dan^lwud, von Ler Reichskulturkammer zwei Plastiken die den siegreichen Kampf der nationalsozialisti- ichen Weltanschauung versinnbildlichen sollen. Danach sprachen die anwesenden Vertreter der Partei und Staatsdienststcllen dem Gauleiter ihre Glückwünsche zum Jubiläum und zum Geburtstag aus, wobei sie sinn-