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Anzeiger Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn« mtd Feiertag«. vezugSpretS: Bei Abholung 14 tägig 1.- RM-, frei HauS 1.10 RM. etnschl U bq.1SPf. Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZritungSauLgabe fttr Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekauntmachunge« des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «ud Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt u«d enthält Bekauutmachuugen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz täglich 8—6 Uhr nachmittag». Preise und Nachlabsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für daS Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagrn bi» vor». 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger - 93. Jahrgang Nr. 49 Donnerstag, den 27. Februar 1941 Gedämpfte Illusionen USA erst Ende 1942 Der Agitationsreisende Citrine wenig verheißungsvoll * fange gegenseitig mit kriegswichtigen Erze»! tai dies in einer dullionsfähigkeit wurden die USW aber erst Ende 1942 erreichen. Der britische Luftfahrtminister Sinclair hatte die un dankbare Ausgabe übernommen, im Anschluß an die Führer red« nunmehr den aufgestörten Bewohnern aus der englischen Insel seinerseits Mut zuzusprechen und sie aus die zu er wartenden Schläge der deutschen Waffen vorzubereiten. Er Rundsunkansprache aus die verlogene Art, die sehenerregende Rede, die der stellvertretende Leiter der Pro- dnktionsabteilung des Obersten Verteidigungsrates der USA., William Batt, am Sonnabend hielt, und in der er die Annahme, Englands Position im Verhältnis zu Deutschland werde von Tag zu Tag stärker, als verbrecherischen Wahnsinn bezeichnete. Um Deutschlands Vorsprung auf zuholen, müßten die amerikanischen Lieferungen zum Teil verzehnfacht werden, hatte Batt erklärt, — und jeder mann wisse, daß dies zur Zeit nicht möglich sei. Heilloser Wirrwarr in London Der Vorsitzende des Stadtrats gibt „umfangreiche Zerstörungen" zu Trotz aller Worispielereien mit „verzwickten Umständen" und „bemerkenswertem Jahr" kommt aber auch Davis nicht umhin, wenigstens „umfangreiche Zerstörungen" zuzugeben. Die Andeutungen über „Abstößen des Bürokratismus" und „menschlicher Arbeit der Verwaltung" werden vielleicht klar ^n Bericht einer englischen Zeitung daneben hält.' Das Blatt stellte nämlich vor kurzem sest. daß ein Londoner Verwaltungsgebäude bis auf den Grund niederbrannte, werk alle Beamten es verlassen und auf das Land ge- f l o h e n waren, ohne auch nur im geringsten die bestehenden Luftschutzvorschriften zu beachten. LeuW-italiemM Mrtschastrurr- hasdlmMU Erhebliche Steigerung der Ausfuhr oorgesehe« — Kriegswirt- schastliche Zusammenarbeit ohne Einschränkung Versprechungen und Lügen Das britische Luftfahrtministerium will uns lehren, wie man Krieg führt Untersuchung gefordert USA. Senator gegen die englische Kriegspropaganda in USA. Der demokratische Senator Wheeler erklärte im Verlauf der Debatte über das Englandhilfegesetz, der Dies-Ausschuß sei daran gehindert worden, das Ausmaß der britischen Pro paganda in den USA. einer öffentlichen Untersuchung zu unterziehen. Wheeler, der jegliche Kriegspropaganda in den Vereinigten Staaien brandmarkte, sagte dann wörtlich: „Wenn wir Leute als umstürzlerisch bezeichnen, die Propaganda für Deutschland machen, dann müssen wir die Leitartikler. Rund funksprecher und anderen Personen, die offen für einen Ein tritt der Vereinigten Staaten in den Krieg auf feiten Eng lands eintrclen, von jedem Rednerpult und jedem Podium im Lande in cnsprechcndcr Weise verurteilen." Einer der Hervorragendften See- ossiziere oerunglütft Vizeadmiral von Arnauld de la Perierr tödlich verunglückt Der iui II Boot-Handelskrieg erfolgreichste Kommandant des Weltkrieges Am 24. Februar 1941 verunglückte der Marinebefehls- haber im besetzten Gebiet, Vizeadmiral Lothar von Arnauld de la Pericre, tödlich. Er war Ritter des Ordens Pour le mcrite. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Raeder, würdigt die Persönlichkeit des Verstorbenen in einem Nachruf, in dem es heißt: „Tie Kriegsmarine verliert mit ihm einen der hervor- ragendstcn Seeoffiziere, der als der im U-Boot-Handelskrieg erfolgreichste Kommandant des Weltkrieges bei Freund und Feind ehrenvollen Rus genoß und seinen ruhmvollen Ramen in das Buch der Seekriegsgeschichte mit eisernen Leitern ein-: getragen hat. In führender Stellung hat er auch im groß- deutschen Freiheitskampf durch die ihm eigene Tatkraft und Energie hohen Anteil an den Erfolgen der Kriegsmarine. Voll Trauer senkt die Kriegsmarine die Flagge an der Bahre dieser überragenden Persönlichkeit, dieses tapferen Offiziers und Kanieraoen. Die Kriegsmarine ist stolz, daß er einer der ihren war." Der englische Gewerkschaftsbonze Sir Walther Citrine ist jetzt von seiner Agitationsreise nach den Vereinigten Staa- len zurückgekehrl und ergeht sich Tag für Tag in schwülstigen Anslassungen über die Produktionskapazität des „großen Bru ders" jenseits des Atlantik, aus dessen Hilse die Engländer ihre letzte Hoffnung setzen. Citrine schwärmt Von der „ans- richtigen und tiefen Bewunderung", die er drüben angetrofsen habe, muß sich allerdings zu dem Geständnis bequemen, daß die amerikanische O e s f e n t l i ch k e i t „klipp und klar" gegen einen Kriegseintritl sei. Damit gibt er auch zu. daß das ganze Tamtam um das Pump- und Pacht gesetz nur ein Werk jener deutschfeindlichen jüdisch. Pluto krat ischen Drahtzieher ist, die andere Völker in den Krieg Hetzen, um daran verdiene» zu können. Veber den Zeitpunkt des Wirksamwerdens der ameri kanischen Hilse vermag aber auch Citrine nur wenig hoff nungsvolle Mitteilungen zu machen. Er erwartet — und er betoni ausdrücklich: „soweit ich es beurteilen kann" —, daß sie sich Vielleicht im Herbst bemerkbar machen werde: volle Pro- War das Durcheinander in den Londoner Verwaliunqs- ämrern schon vorher offenbar, so wird es durch das Ge- stammel des Herrn Davis nur noch deutlicher. Zwar bemüht sich der Vorsitzende des Londoner Stadlrates lrampshaft, ans der Noi eine Tugend zu machen und spricht von einer „ge- waliigen Ausdehnung der Stadtverwaltung", wenn er mit annähernden Zahlen belegt, zu welchem Aufge bot an Hilfskräften sich die britische Hauptstadt gezwungen sieh,, um zu versuchen, die verheerende Wirkung der deutschen Vergeltungsschläge einzudämmen, lieber die Erfolge dieser „ausgedehnten Stadtverwaltung" schweigt sich Herr Davis aber vorstchiia aus. Man kann eine moderne Rüstungsindustrie nicht von heute auf morgen improvisieren. Das merken jetzt auch die Herren Engländer und ihre Freunde. Deutschland aber steht gerüstet für jeden Fall, der eintreten könnte. Dafür bürgt des Führers Wort! Politik den Rückt rttt von Croß und eine grunvlegenoe Umorganisation des britischen Schiffahrtsministeriums fordern. In steigendem Matze fragt man sich jetzt in England, wie „Dagens Nyheter" berichtet, wieweit die englische Verteidi gung der Ailantikroulen gegen deutsche Torpedos, Minen und Bomben gesichert sei, um so weil wie möglich der bevorstehenden deutschen U-Boot-Offensive begegnen zu kön nen. Gegenüber dieser U-Boot-Gefahr verlangt man ein effek tives Geleitsystem, den Neubau von Geleitschiffen und den Er satz versenkter Tonnage. Immer mehr Kritiker erklären, datz die Verwaltung des britischen Schiffahrtsministeriums völ lig tatenlos den Dingen zuschaut und daß die Zusam menarbeit dieses Ministeriums mit der Admiralität zweifel haft sei. Man wird in England schon etwas vorsichtiger und mischt den schäumenden Wein der ersten Begeisterung über die zu erwartende Hilfe bereits mii viel Wasser. Völlig vor- enthalten wird der englischen Oeffentlichkeii aber die auf- Rede, die der stellvertretende Leiter der Pro- den Milgliedern des Kabinetts Churchill eigen ist. Da diese Kaiastrophenmänner ihren, Volke mil keinen greifbaren Er folgen aufwanen können, ergehen sie sich regelmäßig in Ver sprechungen England sei jetzl enischlossen, so behauptete Sinclair pathetisch, „die Deutschen zu lehren, wie man Krieg führe". Auch werde die RAF. immer heftigere Schläge aus- teilen, während die britische Flak die deutschen Luftangrisse immer schwerer und verlustreicher gestatten würde Bei diesen billigen Versprechungen tat der britische Luft- fahrtminister so, als ob die deutsche Luftwaffe gar nicht vor handen wäre. Wahrscheinlich wollte er sie wenigstens wahrend seiner Rede einmal vergessen. Weiter wies er daraus hin, datz sein Ministerium angestrengt daran arbeitet, nun ein wirk sames Mittel gegen die deutschen Nachtbomber zu erfin den. Allerdings, so fügte Sinclair verärgert hinzu, müsie er Mitteilen, datz trotz aller Bemühungen dieses Mittel bisher nicht gefunden worden sei. Einen Hauptbestandteil jeder britischen Ministerrede bildet die Lüge, der ein moralisches Mäntelchen umgehängt wird. Um nämlich die Verleumdungen über die angeblichen deut schen Siukaverluste im Mittelmeerraum nochmals auswärmen zu können, behauptete Sinclair, England hasse die Grausamkeit. Es hätte die Bombardierungen mii ihren Schrecken und Zerstörungen nie gewollt, aber Deutschland habe damit begonnen Dabei hat sich inzwischen in der ganzen Welt herumgesprochen, daß Churchill monatelang zuvor mii diesen Luftbombardements begonnen hatte, bevor die deutsche Vergeltung einsetzte — derselbe Churchill, der in seiner Rundsunkansprache am 10. Februar die lügnerische Behaup tung ausgestellt hatte, daß von 150 deutschen Stukas im Ge biet von Malta 90 durch die RAF. vernichtet worden seien. Von amtlicher deutscher Seite wurde die freche Lüge sofort richtiggestellt: In 17 Tagen waren nur sechs Stukas im Mit telmeerraum verlorengegangen. Gleichsam um seine Landsleute und sich selbst über den für England so unerfreulichen Verlaus des Krieges hinweg- zutrösten, stellte Sinclair am Schluß die lächerliche Behaup- tung aus, England habe diesen Krieg nicht gewollt und vor allem nicht die Methoden, mit denen er geführt werde. Dar über noch ein Wort zu verlieren, datz dieser Krieg ausschließlich Englands Werk ist, ist in aller Welt überflüssig geworden. Darum ist es ein «ich, nur naives, sondern lächerliches Unterfangen, wenn ein, britischer Minister von diesem Krieg abzurücken versuchen will. Daß er und seine Landsleute nicht mit dem Verlaus des Krieges zufrieden sind, dieses wollen wir allerdings gern glau- den. Die Vaterschaft für diesen Krieg jetzt ableugnen zu wol len, ist die typische Haltung von Politikern und Militärs, die mii ihren Plänen Schiffbruch erlitten haben. Englische Krim an Schiffahrtsminister Erob Wie das schwedische Blatt „Dagens Nyheter" in einem Londoner Eigenbericht melden kann, haben die wachsenden Anklagen gegen Ronald Croß die politische Position des britischen SchissahrtsministerS autzerordentlich verschlechten. a-k, so wett, dak die Kritiker der britischen Schlsfahrts- Jn der Reihe der Enlschuldigungsredner, die den wieder holten Klagen der englischen Oeffenllichkeit über den heil losen Wirrwarr in allen Verwaliungsangelegenheiten enl- gegentreten sollen, erklärte Herr Davis, der Vorsitzende des Londoner Stadtrates, vor dem Mikrophon, London habe „e i n bemerkenswertes Jahr" hinter sich, „und zwar nicht nur wegen der heftigen Bombardements, sondern auch mit Rücksicht aus die Auswirkungen, die diese Bomben würfe aus die Stadtverwaltung von London gehabt hätten. Man habe früher eine Menge überflüssigen Bürokratis mus mil sich herumgeschleppt, dessen man sich nun angesichts der u m s an g r e i ch e n Zerstörungen (!) entledig! habe. Die Stadtverwaltung Londons habe sich in den letzten Mo- naten gewaltig ausgedehiil. Früher seien rund 10000 Feuerwehrleute im Stadtgebiet von London beschäftigt worden. Heute betrage ihre Zahl 26 000. 400 Hilssstatio - neu habe es früher gegeben. Heule betrüge ihre Zahl 6500. Die Zahl der R e t i u n g sk o l o n n e n belaufe sich aus rund 10 000. Früher habe man diese Einrichtung überhaupt nicht gekannt. « „Außerdem", so bemerkte Herr Davis schließlich, „sei die Arbni des Londoner Siadtrats menschlicher (!) geworden, da er durch dieVerzwicklheitder Umstände mehr mit der Bevölkerung selbst in Berührung komme." Die deutsch-italienischen Wirtschaftsverhandlungen, die seit einigen Wochen in Rom stattgefunden haben, find abgeschlosje» worden. Die getroffenen Vereinbarungen wurden vom Gesandten Elodius für Deutschland und vom Botschafter Giannini in» Italien unterzeichnet. In diesen Bereinbarungen ist der gesamt« Waren- und Zahlungsverkehr zwischen den beiden Ländern siir das Jahr 1941 geregelt worden. Die Tatsache, daß in beiden Richtungen eine erhebliche Steigerung der Ansfnhr vorgesehen werden konnte, beweist aufs neue, datz die Leistungsfähigkeit de» deutschen und italienischen Wirtschaft durch den Krieg nicht ge- hrmmt worden ist. Die beiden Länder sind in der Lage, fick in erheblichem Um fange gegenseitig mit kriegswichtigen Rohstoffen und sonstigen kriegswichtigen Erzeugnissen zu versorgen. Um sicherzvktenen, daß die kriegswirtschaftliche Zusammenarbeit ohne Einschränkung dem gemeinsamen Ziel des endgültigen Sieges der Acksenmircht« dienen kann, wurde vereinbart, datz während des Krieges ied« kriegswichtige Lieferung aus dem einen Land in das ander« Land unabhängig vom Ausgleich der Handelsbilanz und dem Stand des Verrechnungsverkehrs vorgenommen werden soll. Es ist selbstverständlich, datz die Verhandlungen in dem Geist der neuen und vertrauensvollen Kameradschaft gejährt wurden, die die Beziehungen zwischen den beiden verbündeten Ländern kennzeichnet.