Volltext Seite (XML)
pulsmtzerWcbenblatt M ZeikW öyicks-AWei! vlall «s Mgk.-Mk.: WMMott WISü!? Inserate für denselben Tag sind bis vormittags 10 Uhr auszugeben. Die fünfmal gespaltene Zeile 20Pf., im Bezirk der Amtshauptmannschaft 18 Pf. Amtliche Zeile 80 Pf., außerhalb des Bezirks >1M Reklame 40 Pf. Bei Wiederholungen Rabatt. Ses WiMen «WM Mö öss MMtes su l>iilsW LL feWrsüier: M. IS Ärschemt: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Mit „Illustriertem Sonntagsblatt', »Aus der Landwirtschaft", „Hof- Garten- und Hauswirt schaft" und „Mode für Alle" Abonnement: Monatlich 55 Pf., vierteljährlich Mark 1^0 bei freier Zustellung ins Haus, durch He ^ost bezogen Mark 1.56. fsw ÜgN ÜMfüfflMlflsülMlsiK umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Nieoer» fltlliavtU!.t. jut vLll n!lliu^rilUIiplli!)liU i ulvluy steina,Weißbach,Ober-u.Niederlichtenau, Friedersdorf-Thremendorf,Mtttelbach, Großnaundorf,Lichtenberg,Kletn-Dittmannsdors. Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr). Geschäftsstelle: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Redakteur I. W. Mohr in Pulsnitz. Nummer 33. Sonnabend, den 17. März 1S17. 69. Jahrgang. NrntLiHer Heit. In wetro ^Amtshauptmannschast Bautzen) ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrschcn. Dres » en, den l4 Mörz t917. Ministerium des Inner«. Frauen und Mädchen. Die Landwirtschaft «nd Gärtnerei bedarf dringend Eurer Hilfe! Es ergeht wiederholt an alle Frauen und Mädchen, die mit der Landwirtschaft vertraut sind, die Aufforderung, sich zur Hilfe in Landwirtschaft und Gärtnerei zu melden. Wer bis zum 14 Lebensjahre auf dem Lande gelebt hat, kann als vorgebildet gelten. Scheinbar niedrige Löhne werden durch Gewähr ung von Nahrungsmitteln ausgeglichen. Wer in der Kriegswirtschaft beschäftigt ist, kommt nicht in Frage. Meldungen sind zu richten an alle bekannten Arbeitsvermittelungsstellen z. B. den Arbeits und Stellennachweis des Landeskulturrates für das Königreich Sachsen in Dresden, Sidonienstraße 14, seine Nebenstellen: in: Kamenz, Königsbrückerstr. 15, Löbau, Dammstr. 14, Meißen, Fährmannstr. 1, Pirna, Dohnaischeftr. 4, sowie die Hauptmeldestelle für Hilfsdienstpflichtige in Dresden-A altes Rathaus, Eingang Scheffelstraße und die Hilssdienstmeldestellen in: Bautzen, Amtshauptmannschaft, Dippoldiswalde, Amtsgericht, Flöha, Amtshauptmannschaft, Freiberg, Eewerbeinspektion, Großenhain, Amtshauptmannschaft, Ka- menz, Amtshauptmannschaft, Löbau, Amtsgericht, Marienberg, Amtshauptmannschaft, Meißen, Rathaus, Pirna, Amtshauptmannschaft, Zittau, Städtisches Kriegsamt l. Kriegsamtsstelle Dresden. Grietzverkauf. Die nächste Verteilung des Grießes erfolgt von morgen ab durch die bekannten Verteilungsstellen. Grießkarten z m Bezüge von Grieß können sofort bei den Ortsbehörden wieder entnommen werden. Vezugsberechiigre sind nur die in der Bekanntmachung der Königlichen Amtshauplmannschaft und des Ltudiruies zu Pulsnitz vom 1. März 1916 — Kamenzer Tageblatt Nr. 54 und Pulsnitzer Wochenblatt Nr. 29 — genannten Personen. Infolge geringer Zuweisung entfällt auf die Bezugsberechtigten auch dieses Mal nur Pfund Grieß. Die Gemeindebehörden werden nochmals angewiesen, auf jeder verausgabten Grießmarke die Gültigkeitsdauer zu vermerken. Grießkarten, auf denen diese Angabe fehlt, werden von den Verkaufsstellen zurückgewiesen. Die Gültigkeitsdauer der Grießkarten wird auf 10 Tags festgesetzt. Der Preis für das Pfund Gries wird auf 28 Pfg. festgesetzt. Die Mitglieder der Konsumvereine erhalten Grießkarten ebenfalls durch die Ortsbehörden für ihre bezugsberechtigten Familienangehörigen. Sie haben den Eries in den Konsumverein-Verkaufsstellen zu entnehmen. Kamenz und P I « niK , am 16 März 1917. Die Königliche Amtshauptmannschast «nd der Stadtrat zu Pulsnitz. Milchausfuhr. Alle Besitzer von Milchkühen, die Milch aus dem Kamenzer Bezirk ausführen haben der Gemeindebehörde 1 ., bis Montag, den 19. dss. Mts. die in der Woche vom 12. bis 18. März ausgeführte Milchmenge, 2 , am 1. jedes Monats, e., die Zahl der Milchkühe — die trocken stehenden sind dabei besonders anzuführen —, b, die im vergangenen Monat erzeugte gesamte Milchmenge, c., die im vergangenen Monat ausgesührte Milchmenge unter Bezeichnung des Empfängers nach Namen und Wohnort anzuzeigen. Die Gemeindebehörden haben die Angaben zusammenzustellen und der Amtshauptmannschaft in einer Liste nach Namen der Viehbesitzer und Milchem pfänger, Milchmenge, Ausfuhrort usw. zu berichten und die säumigen Biehbesitzer zur pünktlichen Anzeige regelmäßig anzuhalten. Der Bericht über die unter 1., bezeichnete Angabe ist bis Mittwoch, den 21. März, die monatlichen Berichte zu Ziffer 2 sind bis zum 4. jedes Monats der Königlichen Amtshauptmann schaft einzureichen. Die Königliche Amtshauptmannschast Kamenz, den 16. März 1S17. Auf Grund neuerlicher Ermächtigung des Königlichen Ministeriums de; Innern hat die Königliche Kreishauptmannschaft zu Bautzen für die in 8 3 der Vundesratsoerordnung vom 11 Dezember 1916 aufgeführten Betriebe (Gast, Speise- und Schankwirtschaften, Cafes, Theater, Räume, in denen Schaustellungen Üattfinden, sowie öffentliche Vergnügungsstätten aller Art, Vereins- und Gesellschaftsräume, in denen Speisen und Getränke verabreicht werden) die Licht spielhäuser ausgenommen - innerhalb der Stadt Pulsnitz die Polizeistunde wiederum auf 11 Uhr abends festgesetzt. Lichtspielhäuser dürfen auch fernerhin nur von 4 Uhr nachmittags bis 10 Uhr abends geöffnet sein. Wir bringen solches hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Pulsnitz, am 16. März 1917. Der Stndtrat. Eine neue grobe Nede des Reichskanzlers. Der Reichskanzler hat im preußischen Abgeordneten haus« eine neue große Rede gehalten, welche in überra schender Weise die erfreulichsten Kundgebungen und guten Aussichten für die Entwickelung unserer inneren Politik enthält und vielleicht als die größte und bedeutsamste Rede "klärt werden kann, welche der Reichskanzler jemals gehal- «n hat. Der äußere Anlaß zu dieser Rede des Reichskanz ler» im preußischen Abgeordnetenhause war an sich schein bar ein unbedeutender, denn es handelte sich darum, in der Dietensrage des preußischen Abgeordnetenhauses, in welcher aas preußische Herrenhaus eine schroff ablehnende Haltung gezeigt hatte, die Stellung der preußischen Regierung klar ZU legen, und in diesem Falle sprach der Reichskanzler in feiner Eigenschaft als preußischer Ministerpräsident Gewal- A und in großen Zügen alles das umfassend, was unserem Balke jetzt am ersten nottut, sprach der Kanzler, und er sprach frei und groß aus seinem innersten Empfinden her aus mit dem heißen Herzen des Vaterlandsfreundes, wel chen in der großen Not des gewaltigen Krieges das Wohl »es Volkes über alles geht. Deshalb erntete der Reichs kanzler im Abgeordnetenhause mit seiner Rede einen Bei fall, wie er selten erlebt wurde. Ruhig und sachlich stellte °er Reichskanzler in seiner Eigenschaft als preußischer Mi nisterpräsident im Anfänge seiner Rede zunächst fest, daß im preußischen Abgeordnetenhaus die Dietenvorlage deshalb .eingebracht worden wäre, um unerquickliche Differenzen zu beseitigen und sie parlamentarische Arbeit zu fördern. Im Abgeordnetenhause wäre man mit der Dietenvorlage auch zum Ziele gelangt, aver das Herrenhaus hätte die Vorlage abgelehnt. Das wäre an sich das gute Recht des Herrn- hauses, aber die Form, in welcher die Ablehnung erfolgt sei, müsse ver Reichskanzler sehr bedauern Jetzt auf diese Frag« nun näher einzugehen, hätte kein praktisches Jntereffe mehr, denn die Geister seien nicht durch die Ablehnung der Dieten oorlage, sondern durch die im Herrenhaus« gesprochenen Re den in Erregung versetzt worden. Dec Reichskanzler wolle jede persönliche Polemik vermeiden, aber er wolle seine Stel lung zu der allgemeinen politischen Frage schärfer klarlegen, und da könne sich vielleicht ein Gegensatz zu den Anschau ungen des Herrenhauses ergeben. Der Reichskanzler halte sich verpflichtet, das zu tun, weil die Ereignisse der letzten Zeit in einem Teile der Presse so behandelt worden wären, daß die innere Geschlossenheit in Deutschland nicht gefördert und Zweifel an des Reichskanzlers persönlicher Auffassung von der Gesamtrtchtung der inneren Politik aufkommen könnten. Diese Zweifel müsse er beseitigen. Es sei im preu ßischen Herrenhause eine scharfe und bittere Kretik am Reichstage geübt »orden. Gegen diese Kretik müsse er Widerspruch erheben, denn er halte es für seine Ausgabe, mit jedem Parlamente im Deutschen Reiche Reichspolitik 1 zu treiben, und der Reichsgedanke müsse um so höher ge- haften werden, weil wir in dem Weltkriege um unser Da- I sein ringen. Es dürfe auch kein Mensch in Zweifel ziehen, daß der Reichstag in diesem Weltkriege dem Vaterland Dienste geleistet habe, wie noch kein Parlament der Welt. Der Reichskanzler habe auch bereits seiner Ueberzeuguna Ausdruck gegeben, daß das große Erleben dieses Weltkrie ges zu einer Umgestaltung unseres inneren politischen Le bens führen müsse allen Widerständen zum Trotz. Am lieb sten führe auch der Reichskanzler diese Absichten sofort schon jetzt aus. Die preußische Staatsregierung werde auch eine Reform des preußischen Wahlrechtes Vorschlägen, aber diese Reform könnte nicht in die Hand genommen werden, wo wir noch vom Feinde verarmt würden. Jeder Sohn des Volkes bringe todesmutig sein. Bestes und Letztes in diesem Kriege zum Opfer und wir könnten nach diesem Kriege nur d«nn existieren, wenn im Frieden kein Glied des Dolkskör- pers versage. Der Reichskanzler hoffe auch, daß uns dieser Krieg von dem Ircwahne heile, daß die Interessen der deut schen Arbeiterschaft im Gegensätze zu den staatlichen Inte ressen und den Interessen der Arbeiter ständen. Taten wlr das nicht, so könnten wir nicht entschlossen all« großen Fol gerungen aus dem Erleben dieses Krieges ziehen, der Reichs kanzler werde es tun mit dem Vertrauen zu allen Söhnen des Volkes.