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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertag». VvSipreiS: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei HauS 1.10 RM. ekischl.1L bez. 1S Pf. krügerlohn. Postbezug monatl. 2.S0 RM. Die Behinderung der Lieferung nchtfertigt k«trien Anspruch auf Rückzahlung der Bezugspreises. Zettungsausgabe sür Abholer »^ltch »-o Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern nnd an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vorm- 10 Uhr aufzugebrn. — Verlag: Mohr Sc Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Puüsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Hetmattetl, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz-, für Politik, Bilderdienst und den übrigen TeU Walter Mohr, Pulsnitz. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz- Kamenz Nr. 167 Freitag, den 19. Juli 1940 92. Jahrgang Stolzester Einzug in Berlin Unter Glockengeläut zieht die erste Berliner Division durch das Brandenburger Tor ein Gauleiter Reichsminister Dr. Goebbels heißt die ruhmgekrönten Berliner und Brandenburger willkommen Unter dem festlichen Geläut aller Glocken zog am Donners tagnachmittag die erste Division Berliner und Brandenburger Truppen mit dem frischen Lorbeer ihrer qloreichen Siege in Polen und Fankrcich durch das Brandenburger Tor in die Reichshauptstadt ein. Auf dem prachtvoll geschmückten Pariser Platz hieß sie der Gauleiter von Berlin. Reichsminister Dr. Goebbels, im Namen des Führers, der Reichsregierung und der Berliner Be völkerung der Befehlshaber des Ersatzheeres General der Artil lerie Fromm, im Namen der deutschen Wehrmachk willkom men. Dann schloff Berlin in unbeschreiblichem Jubel seine tap feren Söhne ins Herz, die nach zehnmonatiger Abwesenheit blumeniiberschüttet volle zwei Stunden lang mit klingendem Spiel über die historische Feststraffe der Reichshauptstadt, die Straffe Unter den Linden, in die Vaterstadt heimkehrten. Zum sechsten Male sind damit deutsche Truppen durch das Brandenburger Tor eingezogen, niemals aber ist ihnen ein groffartigerer Empfang bereitet worden. Ganz Berlin hatte sich an der Ost-West-Achse, am Pariser Platz und Unter den Linden cingefunden, um seinen tapjeren Vätern und Söhnen. Brüdern und Freunden einen Empfang zu bereiten, der ihrem heldenmütigen Kampf und Sieg würdig war. Von allen Dächern und aus allen Fenstern wehten dis Hakenkreuzfahnen. Die Einmarschstrahen selbst hatten unzählige sleihige Händs in einen einzigen gewaltigen Triumphbogen verwandelt. Vor allem die Jugend hatte sich rechtzeitig gute Aussichts punkte in den Bäumen oes Tiergartens, auf den Laternenmasten und sogar auf den Hausgesimsen erobert, und aus der freudigen Begrüßung klangen ihre Hellen Stimmen heraus. Mittelpunkt dieses historischen Tages war der Pariser Platz, der in wenigen Stunden zu einer einzigartigen Fcst- statte verwandelt worden war. Beherrscht wird er durch dis herrlichen Proportionen des Brandenburger Tores. Zu beiden seilen des Pariser Platzes sind große Tribünen errichtet. Sie rnd A Vertreter von Staat, Wehrmacht und Partei, dis Angehörigen der Berliner Gefallenen und Verwundeten und Berliner Rustunasarbeiter reserviert. Davor haben Verwundete mit ihren Krankenschwestern einen Ehrenplatz erhalten. Sie komme«, fie komme»! Kurz vor 18 Uhr trifft, mit tosenden Heilrufen und Fähn- chenschwenken empfangen, der Berliner Gauleiter Dr. Goebbels auf dem Pariser Platz ein. Dann klingen auch schon Marsch musik und Heilrufe vom Tiergarten herüber. Jauchzende Rus« losen die freudige Spannung, die über den Mafien gelagert hat, zu einem tosenden Willkommensaruß, der von den Häuserfront ren widerschallt. In langsamer Fahrt fährt der Kommandeur der Division im feldgrauen, blumenübersäten Wagen durch den Mittelbogen und dankt grüffend für den Sturm der Begeisterung und Freude, der ihm und seinen tapferen Männern entgegen, schallt. Dann folgen, blitzsauber und schneidig, unsere Soldaten m drei großen Marschsäulen. Wuchtig dröhnen die Stiefel aus dem Asphalt, als sie von einem Orkan des Jubels empfangen und blumengeschmückt in schneidiger Wendung vor der Ehren, iribüne aufmarschieren, um das erste Willkommen der Heimat zu hören. Im Namen der Wehrmacht heißt der Befehlshaber des Er satzheeres, General der Artillerie Fromm, die Truppen will-, kommen. Dank an bewahrte Soldaten General Fromm führte aus: Herr General! Ich danke Ihnen für Ihre Meldung und begrüße Sie mit Ihrer tapferen Division im Namen des Herrn Oberbe fehlshabers des Heeres und für mich selbst als Befehlshaber des Ersatzheeres, in dessen Bereich Ihre Division jetzt vor übergehend eingetreten ist. Soldaten! Eure stolze Division hat, als eine der ersten Rcservcdivi- pomcn ausgestellt, den alten Satz erneut bestätigt, daß die al te« Reservisten der jungen aktiven Mannschaft in vollem Um fang gleichwertig geblieben und zu achten sind, und hat damit tzezergt, baff unser Oberster Befehlshaber, der Führer, zu jederzeit Soldaten haben kann, soviel er will. Zwei Schlachten von kriegerischer Bedeutung ragen heraus über Euer reiches kriegerisches Erleben: Der Kampf in der Lucheler Heide, mit dem Ihr deutsches Land zurückerobert habt, und der Uebergang über den Oberrhein und dis Kämpfe in Oberelsaff, die Euch wiederum in altes deut sches Land geführt haben. Ihr könnt stolz sein auf Eure Leistung, sollt glücklich sein, daß Ihr die große Zeit des Vaterlandes als Kämpfer an der Front erleben durftet, sollt dieses Glück in der Erinnerung ewig halten, es Euren Kindern übermitteln, damit sie einst wie Ihr als tapfere Soldaten ihren Mann zu stehen bereit sind. Die ältesten von denen unter Euch, die einst vier Jahr« schon im Weltkrieg für Deutschland mitgekämpst und gestritten haben, die werden jetzt den liebgewordene« grauen Rock für immer ausziehen. Ihnen gilt unser besonderer Dank und unsere besten Wünsche begleiten s«, wenn sie ins bürgerliche Leben nun zurückkehren. Ihr anderen werdet nun auf Urlaub fahren, dann wieder kommen und Euch für neue Aufgaben schulen, die der Führer dem Heer gestellt hat. Denn «och ist nicht Friede, noch führen wir Krieg. Ihr bleibt Soldaten, ständig bereit, den Endsieg zu erfechten sür Führer, Volk und Vaterland! Ich wünsche der Division, daß sie in neuen Kämpfen so trefflich wieder sich be währt wie ne bis beule es getan hat. Uv- nun, nehmt freudig gen worden. Ucbcr die Hälfte von Euch hat schon im Weltkrieg Deutsch lands Leben mit dem eigenen Leben gedeckt und beschützt. Aber wie anders war das damals als jetzt! Als dieser Krieg im September deS wergangenccn Jahres ausbrach, war die Ein kreisung schon mißlungen. Die kluge und weitsichtige Friedens politik des Führers hatte den Ring, den unsere Feinde um das Reich legen wollten, zersprengt. Im Rücken gedeckt durch eine entschlossene und opferbereite Heimat, konntet Ihr im September des vergangenen Jahres Euren Siegeszug durch Polen antreten. Ihr kämpftet helden haft an der Brahe und in der Tucheler Heide. Ihr machtet den härtesten Winter, den wir über haupt kennen, bei über 40 Grad Kälte im Generalgouverne ment mit. Ihr zogt nach Westen, als dort Re Sttmde der Ent scheidung gekommen war. Ihr habt Euer Teil dazu belgetra- gen Frankreich in einem kübnen Ansturm niederzuwcnen. Mit heißem Herzen hat Euere Vaterstadt Berlin diesen Euren Sicgeszug verfolgt. Wir sind bei Euch gewesen und unsere innigsten Wünsche haben Euch Tag und Nacht Kegley tet. Während Ihr aber kämpftet und siegtet, hat die Heimat, die Ihr hinter Euch ließet, nicht versäumt, um sich En« würdig zu erweisen. Wir haben Euch für Eure Bewasfnung und Ausrüstung vor dem Krieg nicht die Milsiarkredite oer Rus nicht freudig Folge geleistl nationale Existenz vernichten sollte, war Als Gauleiter von Berlin heiße ich Euch auf dem Boden Eurer Vaterstadt herzlich willkommen. Es ist das für Euch die stolzeste, für Eure Angehörigen die glücklichste Stunde Eures Lebens. Diesen Ehrentag habt Ihr Euch verdient. Als Ihr im August des vorigen Jahres zu den Waffen eiltet, gingt Ihr einem unbekannten Schicksal entgegen. Der Führer und das Vaterland hatten Euch gerufen, und keiner von Euch, der diesem "et hätte. Ein Krieg, der unsere dem Reich aufgezwun und glücklich den Gruß der Heimat entgegen, den der Herr Reichsminister Dr. Goebbels Euch selbst übermtiteln wird. Den ersten Gruß der Heimat entbietet der Berliner Gau leiter Reichsminister Dr. Goebbels: Soldaten der ersten von der Front heimkehrenden Berliner Division! weigert, ww das vor dem Weltkrieg der Fall wär. Wir habe», als Ihr Euren Vormarsch begannt, in der Heimat kein Bic-r- tisch-Stratcgentum gednldet. . Nicht mit hohlem patriotischem Pathos und zu nichts ver pflichtenden Phrasen, sondern mit harter Pflichterfüllung haben wir Euch zu dienen und zu helfen gesucht. Dr. Goebbels er innerte an den Defaitismus, der 1918 die Front der Wider standsfähigkeit beraubte, erinnerte an die Munitionssireiks und daran, wie der deutsche Soldat von Landesverrätern und Juden empfangen wurde. Dte Disziplin der deutschen Armee bezeichneten sie als Kadavergehorsam, und das einzige, was sic Euch als Errungenschaft des neuen Svstems ankündigen konnten, war, daß wie sie erklärten, auf den Anusgebäuden die roten Fahnen wchien und Arbeiter- und Soldatenräte ge bildet worden feien. . - Ihr Soldaten unseres Krieges dagegen fandet tue He,mal so wieder, wie Ihr sie verlassen habt. An ihrer Spitze ssehl derselbe Führer; aus ihren Gebäuden wehen dieselben Fah nen, ihr Voll ist von demselben Geist und von demselben Wisi len erfüllt. Diesmal alio braucht Ihr Euch der Heimat «ichk zu schämen, für die Ihr Euer Leben eingesetzt habt. So seid uns denn willkommen, Soldaten, Ihr wißt, wofür Ihr oekänipft habt. Und die in Euren vorwärtsstürmendev Reihen fielen, sind nicht gestorben für ein leeres Phantom, sondern für das größere, schönere, freie Vaterland, dessen Söhne wir alle sind. Wir verneigen uns in Ehrfurcht vor dem heroischen Opfer, das sie für das Reich und seine Zukunft ge bracht haben. Wir grüßen ihre Angehörigen und versprechen ihnen, daß diesmal der Dank des Vaterlandes ihnen wirk lich gewiß sein soll. Soldaten! Noch ist der Krieg nicht zu Ende. Seine letzte Etappe muß noch gewonnen werden. Dann sollen die Frie- densglocken über dem Vaterland läuten, dann bauen wir ein größeres Reich und ein besseres Europa auf. Dafür Soldaten, habt Ihr gekämpft. Wir können Euch nicht, Wie die, die Euch im Dezember 1918 an dieser Stelle empfingen, Lin Paradies aus Erden versprechen. Wir versprechen Euch mehr, daß wir auch in Zukunft, im Kriege wie im Frieden, kämpfen und arbeiten werden sür die Größe, das Glück, die Freiheit und den Ruhm unesrrs Vaterlandes. Frankreich, das uns vernichten wollte, liegt zerschmettert am Boden. Wer sich der Freiheit und der Ehre des Reiches ent- gegenstellt, wird wie es zerschmettert werden. Die erste große Vorhut oer Soldaten, die das Reich beschütz ten, kehrt in die Heimat zurück. Wir werden ihnen im Namen unseres Volkes den Dank abstatten, der ihnen gebührt. So wollen wir uns denn vereinigen im Glauben an das Reich, an seine Größe nnd seine Unsterblichkeit. So wollen wir unsere beißen Wünsche zusammensassen im Gedenken an den Mann, der das Reich aus seiner tiefsten Ohnmacht erhob unt es wieder in Krieg und Frieden emporführtc zur stolzesten Weltmacht, die die moderne Geschichte kennt. Soldaten! Berliner und Berlinerinnen! Im Glauben an das Reich, an seine Größe und an sein« Zukunft vereinigen wir uns in dem Ruf: Es lebe der Führer! Es lebe unser Volk und unser Vaterland! i Die Worte des Berliner Gauleiters klangen aus in dem Sieg-Heil aus den Führer, den siegreichen Feldherrn, aus di« stolze Wehrmacht und das deutsche Volt, in das die Hundert tausende an den Straßen erhobenen und bewegten Herzens ein- stimmten. Mit Inbrunst stiegen die Lieder oer Nation zum Himmel. Kommandoworte klingen auf. Die auf dem Pariser Platz aufmarschierte Spitze der Division nimmt die Marschrichtung wieder auf. um nun strammen Schrittes an den Ehrentribuhneü vorbei ihren Einzug in die Stadt zu nehmen. Durch den Mit- telbogen des Tores folgen in Sechserreihen Kompanie um Kom panie, Männer, Pferde und Fahrzeuge. Ein Jauchzen und Rufen, ein Winken, Fähnchen- und Tücherschwingen ohne Ende begleitet sie. Alles ist ein einziges gewaltiges Brausen, das die Straß« füllt ein wogendes Heer wehender Fähnchen flatternder Tücher, winkender Hande. So mancher der Weiteren, der an die Rückkehr der Truppen im Herbst 1918 denkt, hat bei diesem unvergeßlichen Erlebnis feuchte Augen. Sie alle spüren den Wandel der Ge schichte, und mit dem Dank an die Truppen, dem sie hier unauf hörlich freudig Ausdruck geben, verbindet sich der Davck an den siegreichen Feldherrn — oen Führer.