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Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue «. Umgebung. Mittwochs, Uttlta-S u. Sonntag«, 3 Aomiüenöfättskk : Ako^slnn, Ault Asitlpisgst. die einspaltig« Petitzeile 1V Pfg. AlbonnementSpretS amtliche Inserate die Eorpu«.Zeile, 25 Pf. inkl.der3werthvollenBeilagenvietteljährlich Verantwortlicher Redakteur: «mtl Hegemeister « u c sErzgebirge.s __ «^amen pro Zeile 20Pfg. "dmch^Poft^ «U., Marktstraße. «°e Pasta^ No. 114. Freitag, den 24. September 1897. 10. Jahrgang. 8onnt»x, ck 28. 8vptvmd«rr, vorw. von i/zl.1—12 Ilür uuck uaoüm. von 2 6 Dür uuä N«nt»k, ckvu 27. 8«pt«mdor, vorw. von 9—12 I7Irr uuä uaoüru. voll 2—i/z4 Dür vorävll ckis voll äsll 8oülll6ru äsr ,,vsut8vken fsek8vkule f. kleeksrbeitei'" im vorüossvllsll 8ommor8vms8tsr »oAoisrti§tsll 2sioüuuuAvrt, 2IoäoIIirardsitvll, Blsoüvktursu, ^.u8iülirullßvll ill l)»8-, ^aossr- iLutalllltiou uuä slslrbrioollsn -)cn- illgoll im k'uvüovüulAsdäuäs uuä Ill8b»IIatioll8raum 6sr 8oüu1s Süsablioll »U8- Zv8tsIId. vis müllälioksll krütullZoll äsr »dgsirslläsll 8oüülvr au8 Oi. I. Llläed U«utt»x, 8. 27. 8vptvmd«r, vou Irüll 8—>/, 12 Ilür stabt. Häüsrss übsr äis j ^ll88tsUullS ullä vrükullgsorällllllA iot aus äsm ill äsr Lau8Üur riss I'aoüooüul- - Asbälläss auollüuAsuäsu ^.uooülaß srvioütlioü. ^.lls I'rsuuäo uuä Oöllllsr äsr 8oüu1s lackst Luglsioll im Xamsir ä«8 VsiirsriroHsßium8 211m Lssucüs äsr ^U8- I vtsiluug llllä cksr vrüiullASll «rAsboust oill. u s, ävll 21. 8sxtsmbsr 1897. I krolessor I'. Vlvdsr, Direktor. Aus Letzter Woche. Das ermüdende Geduldsspiel, das sich „Konstanti nopeler Friedensverhandlungen" nennt, ist noch immer nicht zu Ende und kann bald das Jubiläum seines „un mittelbar bevorstehenden" Abschlusses feiern. Inzwi schen ist doch den Griechen die Puste ausgegangen, sie haben ihre Reserven entlassen und die Türken lassen sich's in Thessalien wohl sein, so weit dies in dem von ihnen bereits völlig ausgesogenen Lande der Fall sein kann. — Kaiser Wilhelm hat den Besuch in Totis und Mo- hacS hinter sich und wird auch bald wieder die schwarz gelben Grenzpsähle hinter sich haben, denn im Habs- burgischen diejeltS der Leitha isl's gegenwärtig nicht gut sein. Die Deutsch-Oesterreicher und die Regierung Badems rüsten sich zu dem demnächst zusammentretenden Reichsrate, als gätte es einem wirklichen Feldzüge und nicht nur der ge wöhnlichen sogenannten parlamentarischen Kampagne. — Keine berufsmäßige Kupplerin kann sich geschäftiger zeigen, als bas Gerücht. Der junge Serbenkönig und die noch minorenne Königin der Niederlande sind von diesem Gerüchte schon dutzendsach verlobt worden, während dem italienischen Kron- Prinzen vor seiner Verheiratung mit der montenegrinischen Fürstentochler ebenfalls mindestens zehn verschiedene Bräu te an den Hals gehängt wurden .Jetzt begnügt es sich zchzu smit der einfachen Verlobung, sondern stürzt sich gleich m die Unkosten einer heunlichen Ehe linker Hand, dre der öster reichisch-ungarische Thronfolger mit einem deutschen Fräu lein Husmaun vor wenigen Tagen in London eingegangen sein soll. Gleichzeitig taucht ein neuer Erbe des ersten Na poleon und ein anderer auf, der durch ferne Abstammung Anspruch erhebt auf Herrenchiemsee, wo der unglückliche Bahernkönig Otto geistesumnachtet seine Tage verbringt. Der Sproß eines altfürstltchen regiereuden Hauses, dessen einer Zweig zuweilen durch seine Abneigung gegen die Ent wickelung der Dinge in Deutschland von sich reden macht, ist in eine Nervenheilanstalt nntergebracht worden und die Gattin des Grafen von Turin, die zugleich eine Kousine des Prinzen Henri von Orleans ist, soll gewillt sein, nicht mehr zu ihrem Gatten zurückzukehren. Der Schmähsucht und Me- disanee, der Legendenbitdung und WahrheitSsälschung ist al so, wie man sieht, ei» übergroßes Gebiet erschlossen und diese» wird von ihnen in der nächsten Zell planmäßig «bgebaut werden. — Len Spaniern auf Cuba geht es mchl zum besten. Zwei Städte haben sie an die Aufständischen verloren, uud während General Wehler bisher stets von einer bald völligen Niederwerfung des Aufstandes zu berich ten wußte, wird jetzt die Notwendigkeit eines neuen Trup- pennachfchubs erwogen. Jin Lande selbst hebt der Karlis- muS jem Haupt mutiger als je empor, die kalalsochen Pro vinzen fordern Selbstverwaltung und die Anarchisten vervoll ständigen dad Trio, daß die bestehenden Verhältnisse bedroht. Parieistreitigkeiten thun bann noch das ihrige, um die Fe stigkeit des Regierungsansehens zu schwächen, und bedauer licherweise ist es Martinez sLampvs, der tue Konservativen zu keinem inneren Zusammenschlüße kommen läßt. — Einen unstreitbaren HeiterkeilSerfolg errang am Beginn der Woche «in, Artikel der Londoner,Laturbah Review' der aussührte, Deutschland müsse und werde untergehen um England die Möglichkeit fernerer gedeihlicher Entwickelung zu bieten. Nie un- nimmer hätte England seine Waffen gegen das undank bare Preußen gekehrt, dasselbe vielmehr häusig durch Sud- sivien unterstützt und jetzt — d. h. seit der Depesche Kaiser Wilhelms an Krüger — verfolge dasselbe ein Politik, die überall die englischen Interessen kreuze. Natürlich wär« e» den Engländer» iieb,wenn Deutschland die Kastanien auS dem Feuer halte, statt sich England selber die Finger verbrenne» zu lassen. Die wiederholten Besuche Kaiser Withelnw in England hatten jenseit» des Kanals solche unsinnige Hoffnun gen wachgrrufen, deren Nichterfüllung jetzt den Grunb der geifernden Ausfalle gegen Demschlanv bilden. — Der Herbst mit rauhen Stürmen hält seine « Einzug, unsere Waldvögel suchen di« wtrthlicheren Gefilde des Südens auf un- die Winrrrsatson beginnt. In der Politik kün-et sie sich durch Nachrichten über die Einberufung der Parlamente an, und auch über die sEinberckfung unseres Reichstages zu seiner letzten Session in der laufenderes Legislatttrperiode sind schon die ersten Meldungen in Umlauf gekommen. Die Sitzungen des Reichstages werden diesmal unter'dem Eindruck der bevorstehenden Neuwahlen stehen, zu denen die Parteien jetzt schon die einleitenden Vorbereitungen treffen. Der Buuv der Landwirte, die Anhänger der Mariuepläne, die freisin nige Volks» und die sozialdemvkraiische Partei sind bei der Arbeit. Der kommende Winter wird monatelang harte Re dekümpfe bringen und die sriedenforvernden WeihnachtSglocken hallen nur zwei Tage lang Aus dem Auerthal und Umgebung. Mitthetlnngrn »0« totalem Jutereffe stn» »er Stedactton stet» willkommen. Am Freitag hat der Frauenoerein zu Zelle mit Klö- sterleinund NiederpfannenstielGeneralversammlung gehal ten. Aus- dem da für das Vereinsjahr 1896/97 erstatte ten Bericht ist zu entnehmen, daß der Verein unter bewähr ter Leitung trotz Ungunst der Zeiten und Verhältnisse sei- n« Thätigkeit ungestört geübt hat. Die Einnahmen betru- gen 1002 Mk. 89 Psg., die Ausgaben 957 Mk. 57 Pfg. Von den Mitgliedern, deren Zahl ungefähr gleich geblieben ist, hatten sich 11 zur Verabreichung von Essensportionen be reit erklärt und deren 1286 gewährt. Im übrigen sind Brode und Kohlen und Kleidungsstücke hauptsächlich die Unterstützungsmittel geblieben, die an 31 Parteien mit 3b Erwachsenen und 20 Kindern, sowie an 7 Konfirmanden gewährt wurden. Zum Weihnachrsfest konnten mit Hülfe oes Nähvereins die Gabentische reichlich versorgt werden. Wenn sich das Vereinsvermögen aus 2597 Pik. ca. erhöhen konnte, so ist das einerseits dem freudigen Opfersinn der Vereinsmitglieder, andrerseits der bisherigen günstigen wirl- schaftlichen Lage der vom Verein umschlossenen Orte zuzu schreiben; da aber für das neue Vereinsjahr nicht das letztrre wieder m gleicher Weise zu erhoffen steht, hofft der Verein besonders aus rege Teilnahme an seinen Bestrebungen tu den genannteir Orten. Vorsteherin ist Frau Pauline Kirch eis, Kiösterlein-Aue, Kurator der Ortspfarrer, k. Meltzer. „Bei der Sammelstelle des kaiserlichen Postamts in Aue (Erzgeb.) sind an Spenden für die Wassergeschädig ten eingegangen und an die städtische Haupt-Sriftungs- kasse in Berlin abgeführt worden: Rudolph Straube 3 M. Wilh. Pöhler 2 M., Ungenannt 1 M., Gewerbeinspector Sagasser 5 M., mithin zusammen 11 M." * Zu den Eisenbahnlinien, auf denen am l.Dezbr. d. Js. die Bahnsteigsperre eingeführr wird, gehört auch die Strecke Aue - Chemnitz. Auf den anderen den hiesigen Bahnhof berührenden Linien Zwickau-Annaberg und Aue-Adorf wird die Bahnsteigsperre voraussichtlich Ende 1898 eingesührt. * In wie leichtsinniger Weise manche Dienstboten mit den ihnen anvertrauten Sachen umgehen, beweist wieder einmal ein am vorigen Montag Abend hier vorgekom- mener Fall. Ein hiesiger Brauereibesitzer schickte seinen Kutscher mit einer Ladung Bier nach dem Geßner'schen Fabrikgrundstück aus der Schäferwiese. Aus dem Rück weg fuhr der Kutscher über eine nur mit leichten Bret tern abgedeckte Stelle des Betriebsgrabens, wodurch das Pferd einbrach und in den über 1 m. tiefen Graben zu stehen kam. Statt nun das Pferd mit möglichster Eile dem kalten Elemente zu entführen, ging der Kutscher seiner Wege und ließ das Pferd bis zum anderen Mor gen im Graben stehen. Der Schaden, der den Besitzer des Pferdes trifft, wird sich wohl erst nach Wochen be- ztffern lassen, wenn die Nachtheile an dem Thiere sich ge zeigt haben. — Die „Privilegirte Schützengilde" beschloß gestern, ihr diesjähriges Abschießen, bestehend aus Königs-Schet- benschteßen, Ein- und Auszug nach dem neuen Schieß- Haus, Abends Ball im RathSkeller, am 17. Oktober zu begehen. — Der am Sonntag statt, esundene „Familten-Abend" des Theateroereins „Euterpe" hatte ein zahlreiches Pub ¬ likum in die gastlichen Räume des Bürgergartens ge führt. Nach dem das Fest einleitenden Marsch „Mann an Mann" von Herrn Stadtmusikdirektor A. Zien co:n- ponirt, wurde in gewählten Worten von Frl. Emma Weidauer ein „Prolog zur Eröffnung der Wintersaison" gesprochen. Es kamen hierauf zur Aufführung 3 hübs he Einakter „die lebendigtodten Eheleute", „das eiserne Kreuz", „Ör. Kranichs Sprechstunde". Dieselben wurden mit vielem Eifer gespielt, namentlich das letzte Stück, wo die Rollen vorzüglich vertheilt waren u. flott gespielt wurden, fand den lebhaftesten Beifall. Die Pausen w ir den durch Conzertstücke unserer Stadtkapelle ausgefü t. Ein fröhlicher Ball beschloß daß schöne Fest. — Mit dem Abzug der am Montag hier in Massen quartieren gelegenen Truppen, Infanterieregiment» lho. 102 u. 103, 1. u. 2. Grenadierregiment, 3 Batter: n reitender Artillerie, der Stab der 1. Division, vor 2 Brigadestäben u. der Telegraphen-Abtheilung, ca. 5000 Mann, welche bei dem den ganzen Tag über strömenden Regen auf den Feldern von der BiSnu.:. straßebis hinter dem Brünlaßgasthof gelegen hatten,«, erst gegen 5 Uhr hier etngerückt waren, ist die gewohnte Rr -e wird» in unseren Ort eingekehrt, nut selten sieht n an noch einen Träger bunten Tuches durch die Straß : l gehen. Die Aufregung, welche durch durchmarschirend. oder hier verquartier e Truppen heroorgerusen, hat si.h gelegt und Jeder geht nunmehr mit doppeltem Eis:, seinem Geschäft nach. Das vorgestrige Manöver, welcl es zwischen Hartenstein, Wildenfels und Lichtenstein statt fand, war auch von hieraus wieder zahlreich besucht u konnte man von den Zschockener Höhen ein genaues Bild der kämpfenden Divisionen entnehmen. Allerdings herrsch te auch an diesem Tage wieder recht unangenehmes Wc - ter, ein eisiger Sturm, in dem man sich kaum halt.n konnte, strich über die Höhen. Die Truppen wurdut auch diesmal wieder gut ausgenommen. Hunderte vo r Einwohnern holten sich Soldaten aus den Massenquar tieren um sie gut zu verpflegen nnd ihnen die Unbilden der Witterung vergessen zu machen. Nun sind die wak- keren Vaterlandsverteidiger abgezogen und 5 Jahre wird es noch dauern, ehe Korpsmanöver wieder in uns»« Nähe kommen. Meteorologische». Barometerstand am Früh 8 Uhr. September SZIoks'I sq! »41 Wetterhäuschen aus der König- Albert-Brücke. Sehr Nocken 750 Beständ. schön Schön Wtteer Veränderlich 720—^1 Regen (Wind) H Biel Regen — Sturm 710 I I I 750 T em p era tu rn.LeffiX. am 22. Septber-s- 11« ^740 -N. " — Windrichtung. — 730 am 22. Geptbr. N.-W. n 23. „ W. ^>0 " . am 22 Leptbr. Beränder ^"710 „ 23. „ 8«Lä«u vLMLstv 1.35 bl« 18.6» per Meter- sowie schwarze, weiße und farbige, Htnneberg stietd« von 60 Pf. p. Meter glall, gestreift karriert, gemusten, Da mast« «ic. <ca. 240 versch. Qual, und 2000 versch Farben/Vefstn« etc.), oorl«- umi »t«u»rkr«i in, lkmi». 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