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VN Amts- md Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Tarlsfeld, Hundshübel, Neuheide, (Vberstützengrün, Zchönheide, 5chönheiderhammer,5osa,Unterstützengrün,wildenthal usw. N«l.-Adr.: Kmtrblatt. Fernsprecher Nr 210. Drucker und Berleger: S«il Hannebohn, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage sür den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Bezugspreis vierteljährl.M.1.50 einschließl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichrpostanstalten. L8. ISIS —— 5». Jahrgang. — Sonntag, dca 4. Fcbruar Im Vereins-Register ist heute auf Blatt 12 der mit dem Sitze in Carlsfeld eingetragen worden. Eibenstock, den 2. Februar 1912. Königliches Amtsgericht. Höhere Abteilung der Oeffentlichen Handelslehr Anstalt zu Plauen i. Vgtl. Die höhere Abteilung hat die Aufgabe, ihren Schülern außer einer über das Ziel der Volksschule hinausgehenden Allgemeinbildung eine den Anforderungen der Gegenwart ent sprechende höhere kaufmännische Fachbildung zu vermitteln und sie zur Erwerbung des Berechtigungsscheines zum einjährig-freiwilligen Militärdienst zu befähigen Zum Eintritt in die 3. Klasse werden Kenntnisse vorausgesetzt, wie sie aus einer geho denen Bürgerschule nach 8 jährigem Schulbesuche erworben werden können. Außerdem wird sichere Beherrschung der Grammatik der französischen Sprache bis einschl. der regelmäßigen Verben verlangt. Ostern 1812 wird die 2. Masse errichtet werden. Weitere Auskunft erteilt gern und Anmeldungen nimmt entgegen Professor Direktor. Feärua ft gratis. len Uhr. atz und isse. Ygrin. mann. ür so- ren in >ardl. kt. >eim. eck. idorf. vvr ). 18 Februar von )ier gesorgt. Tagesgeschichte. Deutschland. König Nikolaus von Montenegro wird aus seiner Rundreise durch Europa am Montag lin Ber lin eintreffen. Die jetzige Reise hat einen rein priva- baten Charakter: König Nikolaus reist im strengsten Inkognito. — Die Moabiter Krawalle vor dem Zi vilgericht. Nach mehrfacher Vertagung gelangte am Freitag vormittag der Prozeß gegen den preußischen Fiskus zur Fortsetzung, den die Witwe des Arbeiters Hermann angestrengt hat Dieser war bei den Moabiter Unruhen dadurch ums Leben gekommen, daß er von Sä .belhieben der Schutzleute tödlich getroffen wurde. Vnglaud. Ein englisches Unterseeboot gesnn te n. Das englische Unterseeboot „H.. 3" ist infolge ei nes Zusammenstoßes mit oem Kanonenboot „Hazard" aus der Höhe der Insel Wight gesunken. Offiziere und Mannschaften, im ganzen elf Mann, werden für ver koren gehalten. Die Einigkeit im Hause Braganza. Während englische Zeitungen zugeben, daß in der Zu sammenkunft zwischen König Manuel und dem Thrvn- prätendenten Dom Miguel von Braganza ein gewisses Interesse liegt, so weisen sic doch die Erzählungen von Spuren einer Unterschrift, oie sich auf dem Löschpavwr befanden, woraus auf das Zustandekommen einer en tonte ooräiale zwischen den beiden Cousins geschlossen wird, in das Reich der Fabel zurück. Ein diesbczng liches Telegramm meldet, daß zwischen König Manuel und Dom Miguel schon vorher eine Zusammenkunft pattgesunden hat und daß ein vollkommen freunosch ft liches Verhältnis zwischen den beiden Verwandten be steht. Afrika. Negus Meneliktot? Lord Cranworth, der soeben aus Abessynien zurückgekehrt ist, erklärte einem Berichterstatter des Reuterschen Bureaus, in der Haupt stadt des Landes und in ihrer Umgebung herrsche große Unruhe infolge des immer stärker werdenden Bardach tes, daß Kaiser Menelik gestorben sei. Unter den Häuptlingen sei ein heftiger Kampf über die Thronfolge entbrannt. Di« Europäer beginnen, für ihre Sicher leit zu fürchten. Menelik soll, wie manche glauben, n einem Palast im Zentrum der Stadt leben, wo auch »er jugendliche Thronfolger wohnt. Der Arzt, der ge egentlich den kranken Kaiser besucht, bekommt nur eine orgsam mit Tüchern eingewtckelte lebende Gestalt zu ehen, deren Gesichtszüge verhüllt sind, so daß ^auch er >as geheimnisvolle Dunkel, welches Menelik umgibt, nicht ausklären kann. Amerik«. Eine wichtige Botschaft Präsident Tafts. Präsident Taft hat an den Kongreß über meh rere wichtige Fragen der inneren Politik eine Botschaft gerichtet. An erster Stelle bittet der Präsident um die Ermächtigung, die fremden Regierungen zu einer inter nationalen Konferenz über die Kosten der Lebenshaltung einzuladen. Dann weist die Botschaft auf die Notwen digkeit hin, die industriellen Verhältnisse zu untersuchen. Der Hauptpunkt der Botschaft betrifft eine Darlegung, der neuen Regierungspolitik in Alaska. Präsident Taft betont die Notwendigkeit einer Staatsbahn nach dem Kohlengebiet von Matanutzka. Sein Plan sei, von den gegenwärtigen Besitzern die Aktien der saNitcn Alaska Central Railway zu kaufen. Es seien einige Hundert Meilen im Bau, und gemäß dem ursprünglichen Plan solle die Bahn bis zu den Kohlenseldern von Matanuska und schließlich bis Fairbanks gehen. Der Präsident erläutert dann weiter, daß er zwar selbst Vin Gegner des Prinzips des Staatseigentums sei in Fällen, wo ein leistungsfähiger privater Betrieb möglich sei, er glaube aber, die gegenwärtigen Verhältnisse in Alaska erlaub ten die Verwendung öffentlicher Gelder, um die Hilfs quellen des Landes zu erschließen. Uebrigeus würde der Bau durch den Staat und der Staatsbesitz Kicht ser- sordern, daß die Linie vom Staate betrieben werde Auch werde sein Vorschlag gerechtfertigt durch die Not wendigkeit einer Kohlenstation sür die Marine in dem nördlichen Teile des Stillen Ozeans. China. Zur Abdankung der Mandschudyua sti e. Ein Vertrag, in dem die Abdankung der Dy nastie und die Proklamierung oer Republik sestgelegt wird, ist zwischen der Kaiserinwitwe, sämtlichen Mit gliedern des kaiserlichen Hauses und dem Kabinet ab geschlossen worden. Der Vertrag enthält >3 Paragra phen. Die Mitglieder des Kabinetts glauben, daß er in Nanking akzeptiert werden wird. Juanschikai, der befürchtet, daß ihm die kaiserlichen Garden und die anderen Mandschuorganisationen Schwierigkeiten berei ten werden, hat heimlich die sofortige Versetzung einer neuen Division, welche vollkommen aus Chinesen be steht, nach der Front angeordnet, um seine lOOOODruv pen, welche sich schon dort befinden, zu verstärken. Die chinesischen Soldaten haben Plakate in der Stadt an gebracht, in welchem die Mandschus wegen ihrer Droh ung gegen Juanschikai mit dem Tode bedroht werden. Die Zirkulare loben den Premierminister als die Seele der Armee und drohen blutige Rache, wenn ihm nur ein Haar auf seinem Haupte gekrümmt würde. Oertliche und sächsische Nachrichten. ' — Eibe n st v ck, 3. Februar. Nachträglich wird uns noch mitgeteilt, daß im Anschluß an die am vergangenen Sonntag statlgehable Geburtstagsfeier '/Sr. .Maje stät deS Kaisers seitens des hiesigen König!. Sachs. Militär- Vereins die Hauptversammlung dieses Vereins mit abgehal ten worden ist. Hierbei winde dem nach langer Krankheit das erste Mal wieder in Kameradenkreise weilenden 1. Vorstehers des Vereins, Herrn Kaufmann Hermann Wagner durch den miwnwesenden Bezirksvorsteher Herrn Kamerad Stark aus Schneeberg im Auftrage des Präsidiums von Sachsens Mi litär-Vereins-Bund eine künstlerisch ausgestattete Ehren tafel für langjähriges Wirken im Gesamt vorst a n d e des Vereins unter anerkennenden Worten des Dankes überreicht. Herr Wagner gehört dem Vorstande des König!. Sächs. Militär Vereins Eibenstock mit Beginn des Fabres 1883 ohne Unterbrechung an, das sind insgesamt 29 Jahre, hiervon entfallen allein 24'/^. Jahr aufdasiArnt des Vorstehers. — Eine gleiche Auszeichnung ist auch noch einem anderen Kameraden dieses Vereins, der das Amit eines Ausschußmitgliedes volle 25 Jahre beklei det, vom genannten Präsidium verliehen worden. Die Uebergabe kann aber erst später erfolgen, da der in Frage kommende Kamerad wegen Krankheit der Ver sammlung fern bleiben mußte. Mr werden später hier aus wieder zurückkommen. Die Hauptversammlung war von weit über 100 Kameraden besucht, sie durchwehte ein Hauch echt vaterländischen Empfindens. Alle Be schlüsse sanden glatte Annahme — Leipzig, 2. Februar. Die Verhandlung gegen den englischen Spion Steward vor dem Reichsgericht wurde heute nachmittag 2 Uhr wieder ausgenommen. Die Beweisaufnahme gestaltete sich äußerst umfangreich in Anbe tracht des Umstandes, daß über 20 Zeugen vernommen wer den sollen und daß die Verhandlung nur durch den Dolmet scher geführt werden kann. Man rechnet damit, daß selbst, wenn heule die Verhandlungen bis spät abends dauern, das Urteil schwerlich vor morgen nachmittag verkündet werden kann. — Waldheim, 2. Februar. Die Nachricht von einem Raubüberfall ging am Donnerstag abend wie ein Lauf feuer durch unser friedliches Städtchen. In einem Hause der Ostftraße wohnt die Familie Gruber, deren 17- bis 18- jähriger Sohn am Donnerstag gegen Abend seine Stiefmut ter während der Abwesenheit des Vaters mit einem Beile niederschlug. Nachdem die Frau ohnmächtig zusammengebro chen war, entnahm der junge Mensch einem Behälter etwa 160 Pf. in der Absicht, damit das Weite zu suchen. Er ver paßte jedoch den Zug und begab sich darauf in die Borstel lung des hiesigen Kinematographcntheaters. Kurz nach der Tat kam der Vater Grubers nach der Wohnung und fand seine Frau ohnmächtig am Boden liegend mit einer klaffen den Kopfwunde auf. Der Verdacht, diese Tat begangen zu haben, lenkte sich sofort auf seinen Sohn, der dann später in dem bereits erwähnten Kinemalographen verhaftet wurde und der die Tat sofort eingestand. Die Frau, c.n deren Aufkommen gezweifelt wird, wurde in das Krankenhaus übergeführt — Venusberg, 2. Februar. Gestern nachmittag verunglückte in einem hiesigen Betriebe der etwa 20- jährige Arbeiter Wolf dadurch tödlich, daß er einer Spinnmaschine zu nahe kam, wodurch ihm d r Kopf ringe drückt wurde. Der Tod des bedauernswerten jungen Mannes trat sofort ein. sächsischer Landtag. Dresden, 2. Februar. 1. Kammer. Zur Schluß berat,,ng steht zunächst Kapitel 88 des Etats, Kultus Ministerium betr. Den Bericht erstattet Oberbürger meister Dr. Beutler. Er erklärt, daß oas Kapitel Veranlassung gegeben habe, unter Zuziehung von Re gierungsvertretern eine ausführliche Besprechung aller Gebiete der Unterrichtsverwaltung in der Deputation vorzunchmen. Das Ergebnis derselben sei ge wesen, daß zwischen der Staatsregiernng und der Deputation in allen wesentlichen Punkten über die Zie le der Unterrichtsverwaltung und über die Wege, die fzu diesen, Ziele führten, Uebereinstimmnng herrsche Die Deputation glaube sich auch der Zustimmung der Kam mer versichert halten zu können, wenn sie den Wunsch äußere, daß die Unterrichtsverwaltnng die Erzieh ung der Jugend nnseres Voltes zu tüchtigen Bürgern unseres monarchischen Staates in vaterländischer königstrener Gesinnung ans der Grund lage der Bekenntnisse der anerkannten Religions- gcmeinschasten als unverrückbares Ziel stets im Auge behalte und alle gesetzlichen Mittel anwendc, um die Durchführung dieses Zieles dauernd sicher zn stellen. Das Kapitel wurde dann antragsgemäß erledigt. Wei ter beschloß die Kammer zur Gewährung vonBaudar lehn aus Staatsmitteln an gemeinnützige Banver'eine und Baugenossenschasten zur Verbesserung der Woh nungsverhältnisse von Eisenbahnbedtcnsteten l Million Mark zu bewilligen. Nachdem noch eine Reihe von Pe titionen von lokalem und persönlichen Interesse in Ue bereinstimmung mit den Beschlüssen der 2. Kammer teils ans sich bernhen gelassen, teils der Regierung znr Kennt nisnahme überwiesen worden waren, vertagte sich dos Hans auf Mttwoch, den 7. Februar V^lL UHr. Dresden, 2 Febrnar. 2. Kammer. Auf der Tagesordnung steht zunächst die Schlußberatung über die Kapitel 102 bis 1!0a des Rechenschaftsberichtes a„k die Finanzperiode 1908/06, Ministerium der Auswär tigen Angelegenheiten, Gesandtschaften, inanzirlles Verhältnis Sachsens zum Reiche, Reichstagsmahlen, Vertretung Sachsens im Bundesräte, Wartegelderpen- sioncn, Erhöhung de, Bewilligungen an Militärinna- lidcn ans der Zeit vor dem Kriege 1870/71 und Pen sionsbeiträge für verabschiedete Offiziere, Sanitätsoffi ziere und Beamte, Dotationen, Reservefonds für Nach zahlung von Wohnungsgcidzuschüssen -c. Berichterstat ter Abg. Zimmer lSoz.) beantragt, namens der Re chenschastsdeputation, die Etatsüberschreitungen in Höhe von 12 228 Mart nachträglich zu genehmigen. Die Kammer tritt diesem Anträge debattelos bei. Es solgt die Beratung über eine Reihe Petitionen. Die Gemein deräte zu Königswalde im Erzgebirge und zu Reichen hain petitionieren um Erteilung der Genehmigung zur