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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner »«. SS. Jahrgang Freitag, 3. Januar 1941 Rr. 2 Lritgerlahn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Brhinderuug brr Sief««», «chtsoNEt Anspruch auf Rückzahlung deS Bezugspreise». AeitungSautgat, Air Uthsilar Lt»f« Zeitung erscheiut täglich mit Ausnahme der gesetzlich« San», «tz Bezugspreis: »et Abholung 14 tägig 1.- RM., frei HanS 1.1« RM. etnscht U -ägltch 3—v Uhr nachmittag». Preise und NachlaMtz« de« Wtederholungeu »ach PretSlilte Nr. S - Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmt« Nummern und « bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen find au den Erscheinnngstag« bt» vor». 10 Uhr aufzugrben. - Geschäftsstelle: Nur Ndolf-Httler-Dtratze » — gernruf nur »1. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Derdffeutlichuug der amtliche« Bekanntmachungen des Laudrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pnlsuii «ud Ohorn behördlicherseits bestimmt« Blatt «ud othilr Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dnlsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Ein Jahr deutscher Siege Bericht über das 2. Halbjahr 1940 — 190 000 Tonnen britische Kriegsschiffe vernichtet — Seit 25. Juni 194V 3,9 Millionen BRT. versenkt, über 2 Millionen BRT. beschädigt — Geringe eigene Berluste — Ueber 43 Millionen Kilogramm Sprengbomben in mehr als 2990 Angriffsunternehmungen aus die britischen Inseln abgeworsen DÜK Berlin, 3. Januar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Tas Kriegsjahr 1940 war ein Jahr deut sch e r S I e g c. In knapp drei Monaten wurden die Eng länder aus Norwegen vertrieben, Holland und Belgien zur Kapitulation gezwungen, Frankreich nach hartem Kampf zu Boden gerungen, das englische Expedltionshcer in Flandern geschlagen, seiner Bewaffnung und Aus rüstung beraubt und aus die Schisse gejagt. Da die englische Propaganda versuchte, diese einzig artigen Erfolgt der deutschen Wehrmacht zunächst abzu- leugnen und dann zu verkleinern, hat sie jede Glaubwür digkeit verloren Letzten Endes muhte sie sich aber doch der Tatsache beugen, daß Deutschland die blockadegcfähr- drtr enge Nordsccbasis gesprengt und sie auf einen Raum erweitert hat, der vom Nordkap bis zur spanischen Grenze reicht und der es ermiiglicht, tödliche Schläge gegen Eng land selbst zu führen. Das Oberkommando der Wehrmacht Hal in zusammen- fastenden Berichten dem deutschen Volke die Kampfereig- nisse dis zum Abschluß des Waffenstillstandes mit Frank reich dargelegt. Seil Eintritt der Waffenruhe mit Frankreich begannen die Vorbereitungen für den Kamps gegen England. Kamp; gegen England Während Divisionen des Heeres die französische Atlantikküste bis zur spanischen Grenze besetzten, die rest lichen Stützpunkte der Maginotlinie säuberten und die un übersehbare Beute sichteten, rüsteten sich Kriegsmarine und Luftwaffe, um den Kampf gegen England auszunehmen Die italienische Wehrmacht fesselte inzwischen immer stär- kere britische Kräfte. Die Kriegsmarine lüste in kurzer Zeit die schwierige Aufgabe, alle in Besitz genommenen feindliche» Küstengebiete vom Nvrdmeer bis zur Biskaya beschleunigt zu sichern, die vorhandenen, teilweise völlig zerstörten Hafcnanlagcn wieder gebrauchsfähig zu machen, die Vor gefundenen Kttstcnfchutzanlagen in Verteidigungszustand zu setzen, wo nötig, neue Kampfbatterien einzubaucn. Nach der gefahrvollen Säuberung und Sicherung des weiterreichenden Küstenvorfeldes griffen unverzüglich leichte Seestreitkräfte in den Kamps ein Ihre mit beson derer Kühnheit durchgeführten Vorstötze wurden immer wieder bis weit in das englische Küstenvorfeld hinein- getragen Besonders erfolgreich war der Einsatz von Seestreii- kräften in überseeischen Gewässern. Wo immer der Feind die Tätigkeit der deutschen Handelsstörer zu unter- binden versuchte, lieferten ibm deutsche Kriegsschiffe See gefechte, aus denen sie selbst erfolgreich und voll einsatz fähig hervorgingen, während der Gegner mit Beschädi gungen und Verlusten den Kampfplatz räumen und den nächstgelegenen Hasen aussuchen mutzte. So sah sich die feindliche Seekriegführung ständig vor neue Uebcrraschun- gen gestellt. Stolze Erlolge der Kriegsmarine Diesen Kampfhandlungen der Kriegsmarine tm Verein mit den Angriffen der Luftwaffe fiel eine be trächtliche Anzahl britischer Kriegsschiffe zum Opfer. Durch dir Kriegsmarine wurden 12 Zerstörer, 8 Unterfeeboote, 9 Hilfskreuzer, 3 Kanonenboote, 63 kleine Krirgsfahrzrugr, durch die Luftwaffe insgesamt 32 verschiedene Einheiten der britischen Kriegsmarine versenkt. Die Ge- samttonnagc dieser versenkten Kriegsschifse beträgt rund 190 000 Tonnen. In noch wett höherem Matze bekam die britische Handelsschissahrt die Folgen der neuerkämpften breiten und rnglandnahen Basis zu spüren. Im Zu sammenwirken mit Unterlredooleu der italienischen Kriegsmarine haben deutsche Unterseeboote ihre Erfolge immer mehr gesteigert. Die wachsenden Ver- senkungszisfern rühren an den Lebensnerv der britischen Insel. Erstmalig konnten auch durch Handelsstörer in überseeischen Gewässern feindliche Schiffe zu Prisen gemacht und in deutsche Häfen eilige- bracht werden. Gleichzeitig brachten deutsche Kamps- und Slurzkampsslieger durch unermüdliche An griffe aus britische Geleitzüge und einzeln fahrende Han delsschiffe dem Gegner schwere Verluste bei. Vor. Is land bis zur Nordküste Afrikas überwachte die bewak« nete Luftaufklärung den atlantischen Luftraum und er leichterte aus größte Entfernung hin durch ihren Melde dienst den deutschen Unterseebooten ihre schwere Arbeit. Seit dem 25. Juni bis zum Jahresschluß verlor Eng land an eigenem oder ihm nutzbaren Handelsschiffsraum: durch Kampfhandlungen der deutschen Kriegsmarine 3 20V vvv BRT. durch Kampfhandlungen der deutschen Luftwaffe über 700 vvv BRT. insgesamt: über 3 90V V00 BRT. Dabei sind die Ergebnisse des M i n e » c i n s a tz c s, der sich bis in die fernsten Meere erstreckte, bisher nur zu einem kleinen Teil erfaßt. Ein weiterer Ausfall entstand für den Feind durch die Beschädigung von wenigstens 264 Handelsschiffen mit über 2 000 MI BRT. Geringe eigene Verluste Diese Erfolge wurden mit nur geringen Ver tu st c n d e r Kriegsmarine errungen. Sie betragen seil dem 25. Juni: 3 Torpedoboote, 5 Minensuchboote, 8 Unterseeboote und 12 kleinere Kriegssahrzeuge. Ein Teil der in Verlust geratenen Schiffe konnte ge hoben und wieder in Dienst gestellt werden. Im übrigen sind die Verluste im Rahmen des Aufrüstungsprogramms der Kriegsmarine, das einschließlich der schwersten Schlacht schiffe reibungslos sortgeführt wurde, nicht nur ausge glichen, die Kriegsmarine konnte vielmehr insgesamt in ihrer Schlagkräfte! heblichverftärkt werden. Die Vergeltung der Lullwaste Mit Aufbietung aller zur Verfügung stehenden Mittel vollzog die deutsche Luftwaffe nach Beendigung des Feldzuges in Frankreich in wenigen Wochen den Auf marsch zum konzentrischen Angriff aus die britischen Inseln. Seit Mai Hal die britische Luftwaffe in nächtlichen Einflügen deutsches Neichsaebiet anaearikken und dabei In der Heimat und im besetzten Gebiet wehrte» Jagd- und Ftatvcrbändc die A u g r i s s e d e S Geg ners, der fast nur bei Dunkelheit, bei günstiger Wetter lage und mit kleinen Einheiten einflog, ab. Während von der deutschen Luftwaffe seit dem j. August über 43 000 000 Kilogramm Sprengbomben und über 1 600 000 Kilogramm Brandbomben aus kriegs wichtige Ziele in mehr als 2000 Angrisfsunternchmun- gcn auf die britischen Inseln abgeworsen wurden, betrug die vom Feind abgcworfene Bombenlast nur rund ein Fünfundzwanzigstel dieser Mengen. Die Mehrzahl der feindlichen Bomben fiel aus Wohnbezirke, darunter aus 30 Krankenhäuser und Lazarette sowie aus 4 0 Kirchen und Friedhöfe. Der angerichtele militärische und wehrwirtschaftliche Schaden ist dagegen geringfügig. Die deutsche Kriegswirtschaft ist durch ihn in ihrer Gesamtheit überhaupt n i ch i b e- einträchtig!. Dank der vorbildlichen Haltung der Zivilbevölkeruna und aller Qraanikationen des Lust- sasi ausschließlich nichtmilitärische Ziele getroffen. Am 8. Anglist begann die deutsche Vergeltung für eine Form des Luftkrieges, die Deutschland weder gewollt noch begonnen h»j, obwohl alle Vorteile auf deutscher Seite lagen. Seitdem haben deutsche Kampfsliegerverbände in über >30 Großeinsätzen jeweils zwischen 1ÜV0V0 und 700 000 Kilogramm Bomben abgeworsen. Obwohl schon eine Reihe von feindlichen Angriffen gegen Berlin vvrausgegangen war, wurde der erste Ber- gcltungsschlag gegen die britische Hauptstadt erst am 6. September geführt. Seitdem hatLondon erlebt, was de« deutschen Städten zugedacht war. Ueber 4 50 Luft- al arme und über 100 deutsche Angriffe, dar unter einige von gewaltigstem Ausmaß haben das nor male Leben dieser Stadt zerstört, Hafenanlagen, Docks und Vorratslagcr vernichtet. Seit dem 15. November erstreckten sich die deutschen Lnftangriffe auch auf andere Zentren der briti sch c n K r i c g s w i r t s ch a s t. In 80 Großangriffen und 325 weiteren Angriffen gegen wichtige Industrieanlagen wnrde die britische Rüstung, insbesondere im mitteleng lischen Industriegebiet, so schwer getrossen, daß der Pro- dultiousausfall für England bedrohliche Ausmaße au- uimmt. Daneben wurde aber auch durch 350 Angriff« gegen die wichtigsten Hasenanlagcn der britischen Einfuhr und der Leistungsfähigkeit dieser Einfuhrhäfen schwerster Schaden zugcfügt. Weit über 1000 kleine Angriffsunterneh- miingen richlelen sich gegen militärische Ziele wie Flug- Plätze, Truppenlager, Kasernen und Flakstellungen, gegen Versorgungsanlagen, Tanklager, Speicher, Kraftwerke so wie gegen Verkehrsemrichtungen. Während dieser fast ununterbrochene» Bomben angriffe forderten Jagd- und Zerstörerverbände den Geg ner zu Luftkämpfen heraus und brachten ihm schwer« Verluste bei. Sie sicherten durch ihren Begleitschutz de» An- und Abflug der Kampffliegerverbände. Dreifache Verluste der Briten Seit dem 25. Juni verlor der Feind etwa das Drei fache an Flugzeugen wie die deutsche Luftwaffe. Seit dem 24. Oktober flogen auch Staffeln ver ita lienischen Luftwaffe Seite an Seite mit den deut schen Verbänden erfolgreich gegen England. Fernkam pfbaitericn des Heeres und bei Kriegsmarine gelang es wiederholt, Geleitzüge, die de» Kanal zu durchfahren versuchten, unter Verlusten für der Gegner zu zersprengen. Mil gutem Erfolg wurden mili- lärische Ziele auch im Raum von Dover und südlich Lon don bekämpft. Die feindliche Fernartillerie erwiderte das Feuer nur gelegentlich und ohne jede Wirkung. schutzes scheiterten alle Versuche des Feindes, der Heimat größeren Schaden an Gut und Blut zuzusügen. Im Gegensatz zur strengen englischen Zensur er hielten neutrale Pressevertreter in Deutschland Gelegen heit, sich von der Wirkung der feindlichen Angriffe in den nach den amtlichen englischen Berichten besonders schwer geiroffenen deutschen Städten zu überzeugen. Von Woche zu Woche wurden in englischen Berichten schwere Angrisfe aus deutsche Städte gemeldet, aus die leine Bombe gesallen ist — ja, die nicht einmal überflogen worden waren. Der Kampf gegen England nimmt seinen Fongang, seine bisherige Wirkung ist weit größer als von außen erkennbar. Das Jahr 1941 wird den Beweis dasür erbringen. Sieggewohnt und kampsgestählt blickt die Wehrmacht ! zurück auf ein Iahr stolzester Erfolge. Sieges- gewitz, stärker und besser gerüstet denn je blickt sie vor- > würts auf das kommende Jahr. 43 Millionen Kilo Sprengbombe» auf England