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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung «Ir Fernsprecher Nr. 21V. Tel.-Adr.: Amtsblatt. IUI« s»s 8I8N. Tagesgefchichte tbriek«. »« v. >u ver- isch ia»« her ge- le Heer über, ngetrof- : Feind- Stabt nze er. -ldenmü- mild und -aut: -Seife »k. «es. Letrag ri»ckte verab- «g, immern lafstube mar in gel, sodaß die Leute vielfach ohne Gewehr zu den Uebungen ausrücken müssen, um 9 Tage lang zuzusehen, wie ihre Kameraden „Griffe kloppen". Die uralte Ka serne von Lisieux sei eine ehemalige Fabrik, wo es an den einfachsten Einrichtungen fehle. Ter Staub liege so dick darin, daß die Leute, um( ihn zu bemeistern, die ganzen 9 Uebungstage nötig hätten. Ta es auch an Decken fehle, so hätten die Leute bei der jetzigen rau hen Temperatur in der Nacht viel unter der Kälte z» leiden. Die Offiziere, von den Mannschaften um Hilfe gebeten, höben die Hände zum Himmel empor, ohne Hel fen zu können. s »r-tge- end bei Post, n und genom. br. er. eil der Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Antritt M., 2. Rußland. - Beendig itng der russischen Probe Mo bilmachung. Die Petersburger Telegraphen Agen tur dementiert die Meldungen über eine russische Mo bilmachung. Auch die Probemobilisierung einiger Gou vernements in Westrußland sei beendet. Tie Reser visten würden wieder entlassen. Schweiz. — Tie Unterzeichnung des türkis chita lie nischen Friedens-Vertrages. Dix Unter zeichnung des Friedensvertrages wird für Freitag oder Sonnabend erwartet. Der türkische Kabinettskurier wird in Ouchy Freitag mittag eintreffen. Kraukreich. — Militärische Indiskretionen eines französischen Sozialisten. Seitdem der Füh rer des Allgemeinen Arbeiterbundes, Jouhaux, als Landwehrmann für neun Tage dem! 19. Landwehr Re giment zugeteilt ist, hat sich das Interesse der französi schen Blätter diesem Regiment, das in Lisieux (Depar tement Calvados) steht, zugewandt. Es soll sich, ihren Berichten zufolge, in einem liederlichen Zustande befin den. So fehle es z. B. an Uniformen, an Lederzeug, das meist durch improvisierte Stricke und Bindfaden ersetzt sei An Seitengewehren, ja selbst an Gewehren sei Man Deutschland. Protest Deutschlands gegen das bel gisch-chinesische Anleihe-Abkommen. Der Vertreter der „Times" in Tientsin erfährt von autori tativer Seite, daß Deutschland gegen die belgisch-chine sische Anleihe Protest erheben will. - In rheinischen Winzerkreisen wird der Erlaß eines Notstandsgesetzes angestrebt, da dir Be stimmungen des Weingesetzes nicht ausreichen, uni den geringen Rest der Trauben, den der Frost nicht vernich tet, aber minderwertig gemacht hat, durch Zusatz von Zucker zu trinkbarem Wein zu machen. — Zur Fleischteuerung. Am heutigen Don nerstag wird sich der Bundesrat in seiner ersten Sitz ung nach den Ferien mit dem Gesetzentwurf über die Fleischversorgung befassen. Verhaftung jugendlicher Sozialde mokraten gab es Montag in einer Neu-Köllner Ver sammlung, und die Sache wird noch ein gerichtliches Nachspiel haben. Es war eine sogenannte Agitations- Versammlung der Jugendlichen, und es wurden außer ordentlich aufregende Reden geschwungen. Ein ganz ju gendlicher Genosse wandte sich in scharfen Ausdrücken gegen die nationalen Jugendklubs. Der beaufsichtigende Polizeibeamte erklärte mit Recht, daß solche Ausfüh rungen politischen Charakters wären und verlangte die Entfernung aller jugendlichen Personen. Bei de» Dis kussionen hierüber zwischen ihm und dem Vorsitzenden kam es zu einer Auseinandersetzung, sodaß dem Beam ten nichts anderes übrig blieb, als die Versammlung auszulösen, wobei dann die Sistierung einer Anzahl Ju gendlicher erfolgte. Die Sozialdemokraten wollen im Beschwerdewege gegen die Polizei vorgehen; es wird sich nun zeigen, was für Reden dort gehalten worden sind. Daß in den jugendlichen Versammlungen die Un reifsten und hetzerischsten Aussprüche fallen, ist bekannt. Ter Kaiser Wilhelm-Kanal erzielte im Jahre 1911 einen Ueberschuß der Einnahmen über die Ausgaben von 807 364 Mark, d. i. der größte, seitdem der Kanal überhaupt Ueberschüsse liefert. Die Einnah me stieg auf über 4 Millionen Mark. Im ganzen wur de der Kanal von 52 800 Schiffen mit einem Naumge halt von 8,5 Mill. Reg. Tons Netto befahren. In den letzten zehn Jahren hat eine Verdoppelung des Verkehrs stattgesunden Nicht eingeschlossen sind die 1233 deut schen Kriegsschiffe von 450 000 Reg.-Tons Netto. Da runter waren 24 Linienschiffe, 7 große und 73 kleine Kreuzer, 3 Kanonenboote, 810 Torpedoboote, 1 Schul schiff, 48 Spezialschiffe und 267 sonstige Schiffe Oesterreich-Ungarn. - Mittel für die Ausrüstung des öster reichischen Heeres. Montag abend sand ein ge meinsamer Ministerrat statt, in dem eine Nachtrags forderung des Kriegsministers, wie es heißt, von 250 Millionen Kronen für die Ausrüstung des Heeres zur Beratung stand. Der Sturm bricht los. Tie Kriegserklärung Serbiens steht unmittelbar bevor. So kurz und bündig lautete der Abschluß eines Telegramms aus Berlin, das uns gestern nachmittag zuging. Hier möge zunächst die De pesche, die wir schon in üblicher Weise bekannt gaben, folge»: . Berlin, 9. Oktober. Bei der Berliner Handels gesellschaft ist heute ein Telegramm aus Belgrad eingetroffen: Die serbischen Truppen gehen in Eil Märschen an die Grenze. Die Kriegserklärung steht unmittelbar bevor. Aus dieser Meldung geht zur Genüge hervor, daß auch die anderen drei Balkanmächte nicht gesonnen Mo, das einmal gezogene Schwert wieder in die Scheide zu stecken. Deutlich besagt dies auch nachstehendes Telegramm: Wien, 9. Oktober. Mau erwartet, daß heute der Abbruch der Beziehungen zwischen den übrigen Balkanstaaten und der Türkei erfolgen wird Man nimmt an, daß Griechenland damit vorangehen uns Serbien nnd Bulgarien folgen werden. In Sofia werden bereits die Kriegsproklamationen gedruckt. Inwieweit sich Serbien über die pekuniäre Berle genheit Hinweghilst, meldeten wir ebenfalls schon ge stern durch Aushang; Serbien hat einfach die serbische Nationalbank ermächtigt, „auf Grund ausländischer Guthaben" für 15 M illi o n e n F r a n c s N o t e n u u s- zugeb?n. So sicher also die Absicht besteht, den Krieg unter allen Umständen zu führen, so sicher scheint nu» auch sestzustehen, daß Rußland und England den Krieg provo ziert haben. ^Vornehmlich wird es jetzt so hingestellt, daß Rußland als Hauptinteressent auch die Hauptarbeit bei der Kriegsschürerei geleistet hat. Das serbische offi ziöse Preßbureau teilt mit, daß Montenegros Kriegserklärung auf direkte Pression Rußlands erfolgt sei. Sehr charakteristisch ist auch noch, wie den „L. N. N." aus Semlin berichtet wird, daß am gestrigen Mittwoch in Belgrad beim Ver eine nationaler Verteidigung 20000 Freiwillige aus Rußland für den Krieg gegen die Türkei sich angemeldet haben. Ferner sind Dienstag aus dem russischen Staatsschatz zwanzig Millionen Franes in Sofia zur Unterstützung des Krieges angekommen. Angesichts dieser Tatsachen ist die Stimmung in Wien natürlich außerordentlich ernst. Am Dienstag hatte, in Wien der gemeinsame Ministerrat eine Nacht sitzung, die bis halb 3 Uhr morgens dauerte, jedoch re sultatlos schloß. Der Kriegsminister stellte nicht nur für das Heer, sondern auch für die Marine neue erhebliche Ansprüche. Ein nächtlicher Minister- rat ist an sich schon ein ungewöhnliches Ereignis, an dem man den Grad der Spannung in Wien bemessen kann. Der österreichisch-ungarische Botschafter in Ber lin, Gras Szögyeny hat seinen Urlaub in Stuhlweißen- burg abgebrochen und begibt sich auf seinen Posten in Berlin. Doch verlassen wir das Feld der diplomatischen Schachzüge und wenden wir uns dem der kriegerische» Ereignisse zu Wie wir gestern schon im Depeschenteil unserer Zei tung berichteten, ist bereits zu einem ernsten Zusam menstoß bei dem türkischen Grenzort Berane gekommen. Hierüber liegen gegenwärtig folgende Nachrichten vor: Berlin, 9. Oktober. Die Montenegriner haben die Feindseligkeiten mit einem Angriff auf verschiedene türkische Grenzsorts eröffnet, sollen aber von den Tür ken zurückgeschlagen worden sein Die Türken hat ten l5 Verwundete. Die Besatzung von Berane, das gleichfalls von überlegenen montenegrinischen Streitkräften angegriffen wurde, hat Befehl erhalten, Widerstand bis zum äußersten zu leisten. Der Kamps dauert fort. Das Regierungsarchiv wurde in Sicher heit gebracht. Auch serbische Truppen haben bereits die Feindseligkeiten eröffn et. Durch ihr Vorgehen kam es in der Nacht zum Dienstag bei Jawor Fama zu einem blutigen Zusammenstoß Tie Serben wurden zurückgeschlagen. Berlin, 9. Oktober. Nach verschiedenen Meldun gen soll der bekannte Wali von Djakowa mit 4000 Alba nesen an den vor Berane liegenden Mont.'negri- ncrn vorbei in Montenegro eingedrungen sei». 270 7» 7) 239.30 6. 333.2» 181.4-, 665.2) 197.- !>0 — 280.60 168.00 II250 1bl- 4-/. V 3'/. °/° che er, « zu e gute immer Felben Artikel, Drucker und Verleger: Emil Hannedohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. . SV. Iah*-»«-. - - , .-7^--^«----,-^----— Freitag, de» II. Oktober Gold- Zfennig, NU. Italien. T e r P r o z e ß d'A lb a. In Rom wurde der be kannte Attentäter d'Alba, der im März d. Js. einen Anschlag auf das Königspaar von Italien verübte, vom Schwurgericht zu 30 Jahren Zuchthaus und dreijähriger Ueberwachung verurteilt. Amerika. — Eine Panamakanalverschwörung. Die Staatsanwaltschaft von Jndianopolis erhebt gegen den aus den Wirtschastskämpfen und durch die Dynamit- attentate in Los Angeles bekannten McNamara die Beschuldigung, eine Verschwörung angezettelt zu haben, um die Schleusentore des Panamakanals in die Luft zu sprengen. Ter Plan, der an der Unmöglichkeit, eine genügende Menge Sprengstoff zu beschaffen, scheiterte, wurde von einem der Verschwörer, namens Mc Mani gal, verraten. ? Japan. Die Krönung des Mikados. Das Re gierungsblatt „Tschuo" gibt bekannt, daß die Krönung des Kaisers im Jahre 1914 stattsinden werde. Oertliche und sächsische Nachrichtu — Dresden, 8. Oktober. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg sind in Rücksicht auf die jeweilige politische Lage im Orient gezwungen gewesen, den Besuch Griechenlands aufzugeben und verweilten bis gestern in Korfu. Heute sind Ihre Königl. Hoheiten von dort nach Brindisi abgereist und nehmen hier bis 12. d. Mts. Aufenthalt. Am selben Tage werden sich Ihre Königl. Hoheiten an Bord des Lloyd- dampfers .Wien' begeben, der die hohen Herrschaften mit Ihren Königl. Hoheiten der Prinzessin Mathilde und der Prinzessin Josephine von Bourbon-Sizilien nach Alexandrien dringt, von wo aus die hohe Reisegesellschaft am 14. d. Mts. in Kairo eintreffen wird. — Dresden, 8. Oktober. Ter Stadtrat zu Dresden gewährte dem hiesigen Komponisten Fe lix Dräseke, der gestern seinen 77. Geburtstag feierte, einen jährlichen Ehrensold. — Dresden, 9. Oktober Die Zwischendepu tation der Zweiten Kammer zur Vorberatung des Volksschulgesetzes verhandelte in ihrer heutigen Sit zung zunächst über die Frage der Aufsicht über den Religi onsunterricht. Der Kultusminister Dr. Beck wies auf die Bedenken hin, die der Annahme des Antrages Seyfert (natl.) auf Beaufsichtigung des Religionsunterrichtes durch einen von der kirchlichen Oberbehörde zu ernennenden Kommissar ent gegenständen, schlug aber eine neue Fassung vor, wonach die kirchliche Oberbehörde ermächtigt werden soll, an Stelle des Ortsgeistlichen einen anderen Geistlichen mit der Aufsicht zu betrauen. Nach längerer Debatte wurde der Antrag Seyfert gegen die Stimmen der konservativen Deputationsmitglieder angenommen. In der Frage des Religionsunterrichtes an Angehörige der Reformierten Kirche wandte sich der Kultus minister gegen die Anträge Seyfert, wodurch die Anhänger dieser Kirche in Schulangelegenheiten denen des evangelisch lutherischen Bekenntnisses gleichgestellt werden sollten. Die Deputatton einigte sich schließlich dahin, daß die Verwendung von Lehrern reformierten Bekenntnisses, abgesehen von der Erteilung des Religionsunterrichtes, an evangelischen Schulen zulässig sein sollte. Die nächste Sitzung der Deputation findet morgen vormittag statt. — Roßwein, 9. Oktober. Der Sladirat hat die Einführung eines neuen Wahlrechts, nach Berufsgrup pen eingeteilt, beschlossen. Gruppe umfaßt Gewerbetrei bende, Fabrikbesitzer, Inhaber von Kaufläden und Hand werksmeister; Gruppe 8 Beamte, Lehrer, Geistliche, Aerzle, Rechtsanwälte und Gruppe 0 Arbeiter. Zur Zeit gibt es hier 300 wahlberechtigte Bürger — Schwarzenberg, 8. Oktober. Viele Industrielle und Geschäftsleute erstreben di« Schaffung eines Eicham - teS in unserer Stadt. Die Stadtoertretungen von Johann georgenstadt und Schwarzenberg wollen diese Wünsche unter- KAAlcklnil kür Eibenstock, Larlsfeld, hundshübel, LLVSLÄLÜL Neuheide, Gberstützengrun, Schonhe.de, Keichspostanstalten ; Zchönheiderhammer.Zosa,Unterstützengrün,Mldenthal usw.