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Beitrage zur Belehrung undUnterhaltung. „ Nr- Dresden, den 22. März 1809. 33. Die Eroberung von Barcelona. ie blutige Eroberung von Zaragoza, das sich endlich nach einem hartnäckigen Wider stande ergeben hat, erinnert an die tapfre Verthcidigung von Barcelona, welches sich, als ganz Spanien dem neuen Könige aus dem bourbonschen Stamme, Philipp V, ge- horchte, erst 1714 nach einem furchtbaren Sturme seinem Feldherrn unterwarf. In Catalonien war zuerst Lie Empörung gegen den neuen König ausgebrochen,. Barcelona war mehrere Jahre der Sitz des österreichi schen Prinzen Karl gewesen, und als er, nachher zum römischen Kaiser (Kars VI) er wählt, Spanien verlassen, als die übrigen verbündeten Mächte Friede mit Philipp ge schloffen und als König ihn anerkannt hat ten, da hofften die Bewohner des Landes, die Bewohner der Stadt, die Philipps Heere umlagerten, noch immer auf Rettung durch Oesterreich oder durch England. Aber die Engländer gaben in den Verhandlungen mit dem Könige von Spanten ihre Bundes genossen auf, welche England zuerst auf den Kampfplatz gerufen, und Oesterreich konnte, obgleich noch immer im Kriegsende gegen Philipp, nur heimliche Hülfe nach Barce lona senden; denn es hatte einen Vertrag un terzeichnet, seine Kriegsvölker aus Spanien zu ziehen. Barcelona ward schon von 6000 geübten Kriegern vertheidigt, und die öster reichischen Anführer ließen bei der Räumung des Landes mehrere Tausende zu dem Heere der Insurgenten übergehen. Vergebens bot Philipp dem empörten Volke mehrmals Be gnadigung an und alle Freiheiten, welche die Caftuier genossen; seine Anträge wurden trotzig verschmäht, und Barcelona rüstete sich zum heftigsten Widerstande. Jede Stra ße ward verschanzt, in allen Häusern wurden Schießscharten geöffnet, damit die Feinde, wenn sie auch über die Mauern gestiegen wä ren, noch überall drohende Schwierigkeiten fänden. Am I4ten Julius 1714 erschien der französische Marschall Berwick — ein nä- türlicher Sohn Jakobs II von England — der glückliche Feldherr, der Philipp V im Jahre 1707 die spanische Krone bei Almansa erkämpfte, mit einem zahlreichen Hülssheere in dem Lager vor Barcelona. Während spa nische Kriegsschiffe den Hafen sperrten, rich tete der Marschall seinen Angriff gegen den schwächsten Punkt, gegen die Küstenseite. K k