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SchL- Hoch, er Der. chafter» an der e ersten «i«-e« Fisch." errascht. Minister rrbliebe- 1SS.I0 SOL- 17S.» iva.7» »«.so «27.SS 7S.S0 1S7.- Amts- und Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock ?md dessen Umgebung für Eibenstock, Larkfeld, tzundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide« Zchönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusm er««»»,,,, ' Erzchrint täglich abends mit Ausnahme der Sonn-und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltiae Zeile 12 j Pfennige. Sm amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennigs. Fernsprecher Nr. 210. Tel.-Kdr.: Amtsblatt. Drucker und Verleg«»: Emil Hannibohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock L»4 —«i. I«h»«a«,. Sommbead, de« 13. Jmn s',. In Wilden«« (Amtshauplmannschaft Schwarzenberg) ist die Maul- und Klauen seuche ausgebrochen. Dresden, den 11. Juni 1914. Ministerium des Innern. Das ---willige Abreißer», BeschSdigen und Veruustalien öffentlich angeschla gener Bekanntmachungen, Verordnungen, Befehle oder Anzeigen von Behörden oder der an den Anschlagestellen befestigten Privatankündigungen, ingleichen das vorsätzliche Beschädigen der Anschlagesäulen und Anschlagetafeln selbst, ist nach 88 134, 303 u. 304 des R.-Str.-G.- Bs. mit Geldstrafe oder mit Gefängnis zu bestrafen. Dies wird hiermit in Erinnerung gebracht. Vtadtrat Gibenstock, den 11. Juni IS 14. Linwoh- ser ihre stoek, rock. :e lieben ««tag, hk-ite« er Teil- r Weihe ^ahmn- :rzu mit y. nß »NÄ. en, It. m. «I. »fern be- Uhr werden. Der Großtzerzog von Meckcnburg-Strclitz Nach fast genau 10jähriger Regierungszeit ist in Berlin, wo er Genesung von einem schweren Leiden uchte, der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz gc- torben. Ein uns zugegangenes Telegramm, daß wir chon durch Aushang bekannt gaben, lantet: Berlin, 12. Juni. Großherzog Adolf Friedrich von Mccklenburg-Strelitz ist gestern abend 8 Uhr 17 Minuten gestorben. Der verstorbene Großherzog wurde am 22. Juli 1848 geboren und hat sich am 17. April 1877 mit Elisa beth, einer Schwester des Herzogs Friedrich II. von Anhalt, vermählt. Zur Regierung gelangte der Groß herzog am 30. Mai 1W4. Obwohl die Großherzöge von Schwerin sowohl wie von Strelitz keine ursprünglichen Germanen sind, sondern Obotriten — also Slaven — haben sie vornehmlich nach der Reichsgrün dung zum Deutschtum gehalten. Ganz be sonders stand zumal der gestern verstorbene Her zog auch unserem Königshause freundschaftlich nahe. Er hatte nämlich seine Vorbildung alter Tradition gemäß im Vitzthum'jchen Gymnasium in Dresden erhalten, ein Umstand, der ihm dem sächsischen Königshause leicht näher bringen mußte. Auch dem Fortschritte war der nunmehr Dahingeschiedene zugetan. Ist er es doch ge wesen, der sich energisch für eine zeitgemäße Verfassung für Mecklenburg einsetzte, um der landständischen, die der Ritterschaft zu viel Macht gab, das Rückgrat zu brechen. Durchsetzen hat er bekanntlich sein Werk nicht können. Seine Nachfolge in der Regentschaft tritt Erbgroß herzog Adolf Friedrich an, der am 17. Juni 1882 ge boren ist. Er ist von vier Geschwistern der Jüngste; ihm voraus gehen zwei Schwestern, von denen eine mit dem Kronprinzen von Montenegro vermählt ist, und ein aus diese folgender Bruder ist in der Blüte seiner Jugend gestorben. Da der neue Großherzog nicht ein mal verlobt, geschweige denn vermählt ist, wird man sich über die fernere Nachfolgeschaft vielleicht jetzt reich lich den Kopf zerbrechen. Wenn nämlich Großherzog Adolf Friedrich ohne jede Nachkommenschaft sterben sollte, würde das kleine Strelitzer Großherzogtum an die Schweriner Linie fallen. Da auch dessen Stamm baum vor einiger Zeit dem Verdorren sehr nahe war, kann es leicht vorkommen, daß beide Mecklenburg ein mal an Preußen fallen; denn es besteht noch ein dies bezüglicher Erbfolgevertrag, der zwar mehrere Jahr hunderte alt ist. Wrü. ltung in epot L W! erholt in für die ummer s W «rötze- dere Ge- vir schon ze tinzu- dieselben alt kann ung der- tskkattrs. igen Fer- n wir um senden. Tagesgefchichte. Deutschla«-. — Der neue Oberpräsident von Posen. Zum Obcrpräsidenten in Posen als Nachfolger des ver storbenen Oberpräsidenten Schwartzkopff ist, wie offi ziös gemeldet wird, der Unterstaatssekretär im Staats ministerium v. Eiscnhart-Rothe bestimmt. — Das gegen di« Charlottenburger Denk- malsschänder gefällt« Strafkammerurteil mag auf den ersten Blick durch die Höhe der verhängten Freiheitsstrafen überraschen. Aus rein menschlicher Empfin dung heraus wird mancher zunächst auch geneigt sein, den auf lange Zeit ihrer Ernährer beraubten Arbeiterfamilien «in gewisse» Mitgefühl entgegenzubringen. Angesicht» de» zu erwartenden Wutgeheul» in der sozialdemokratischen Presse, welche die eigene, schwere Schuld auf die .Klaffenjustiz' usw. abzuwälzen bemüht sein wird, ist e» aber geboten, schon jetzt scharf und klar zu betonen, daß die Berliner Strafkammer de» Landgericht» recht daran tat, jede weichliche Regung zurückzudrängen und die Angeklagten fast die ganze Härte de» Gesetze» fühlen zu lassen. Es hätte da» Rechts- und Ordnungsempfinden der breiten Volksschicht in schwerste Wirrnis gebracht und wäre von der nationalgesinnten Bevölke rung einfach nicht verstanden worden, wenn das Höchststraf maß von drei Jahren noch weiter herabgemindert worden wäre, al» auf anderthalb und »in Jahr Gefängnis. Unzwei felhaft hat auch die bisher vielfach allzu milde Spruchpraxi» unserer Geruhte mit dazu beigetragen, der unausgesetzt zu Gesetzwidrigkeiten aufreizenden und die Staatsautorität wie das monarchische Gefühl verhöhnenden Sozialdemokratie den Kamm schwellen zu lassen. Die Gerechtigkeit wie die Staats raison verlangen indessen, daß hier keine Schonung weiter geübt, sondern fortan grundsätzlich mit jener Strenge vorge gangen wird, welche der provozierenden Gesetzesverletzung gebührt. Diese Angeklagten sind nicht aus irgend einer Not lage oder aus Unbedachtsamkeit zu Uebeltätern geworden, sondern au» Fanatismus und aus frivolster Mißachtung dessen, was der weitaus größere Teil der Nation hoch und in Ehren hält. Darum wird die hohe Strafe, die sie getroffen, überall dort als gerecht und richtig bemessen emp funden werden, wo man der weiteren Demoralisierung der Massen entgegenzuwirken entschlossen ist. An der Sozialde mokratie aber, der zielbewußten Verführerin zur Brutalität und zum Klassenhaß, wäre es, die Not und da» Elend zu mildern, das sie hier wieder über viele Arbeiter frauen und Kinder gebracht hat. Wir werden es hier jedoch von neuem erleben, daß sie tobt, schimpft und entstellt, im übrigen aber nach dem alten Motiv handelt: „Ihr laßt die Armen schuldig werden, dann überlaßt Ihr sie der Pein.' Frankreich. — Ein deutscher Freiballon in Frank reich gelandet. Ein deutscher Freiballon, der die Grenze Donnerstag morgen um 7^/, Uhr bei Longwy überflogen hatte, schwebte um 8 Uhr über Moutmedy und ist dann zwischen La Neuville (Departement Ar- dennes) und Beaumont-en-Argonne), 8 Kilometer von Stenay, gelandet. Der Unterpräfekt und der Spezial kommissar haben sich an den Landungsort begeben. «ngla«d. — Marine fragen im englischen Unter haus. Im Unterhaus fragte der Liberale King, ob irgend ein Flottenabkommen zwischen Ruß land und Großbritannien geschlossen worden sei, oder ob irgend welche Verhandlungen zum Zwecke eines solchen Abkommens jüngst gepflogen worden seien, oder zwischen Rußland und Großbritannien noch ge führt würden. Der Liberale Bytes fragte, inwieweit ein solches Abkommen die britischen Beziehungen zum Deutschen Reiche berühren würde. Staatssekretär Grey führte in seiner Antwort auf beide Anfragen aus, daß ähnliche Anfragen im vergangenen Jahre bezüg lich der militärischen Streitkräfte gestellt worden seien. Premierminister Asquith habe damals erwidert, daß, wenn zwischen den Mächten Europas ein Krieg aus bräche, keine geheimen Abkommen beständen, welche die Regierung oder das Parlament in ihrer Entschlußfä higkeit beschränken oder behindern könnten, ob Groß britannien an dem Kriege teilnehmen solle oder nicht. Diese Erklärung gelte heute so gut wie vor einem; Jahre, weder seien solche Verhandlungen abgeschlossen geführt worden, noch in der Schwebe, welche die Er klärung Asquiths weniger zutreffend machen könnten, noch sei es, soweit er beurteilen könne, wahrscheinlich, daß solche Verhandlungen ausgenommen werden. Wenn aber, so schloß Grey, irgend ein Abkommen geschlossen werden sollte, welches es nötig machte, Asquiths Er klärung zurückzuziehen oder einzuschränken, so müßte es seiner Meinung nach dem Parlament vorgelegt wer den, und es würde, wie ich vermute, auch geschehen. Premierminister Asquith erklärte im weiteren Verlaufe der Sitzung, daß, wenn die Führer der Oppositon im Oberhause dies wünschten, die Zusatzbill zur Home- rulcbill noch vor der zweiten Lesung des Gesetzes einge bracht werden würde. Auf eine Anfrage des Liberalen Bytes, ob das Marineamt die Wirkung der Verwendung von Wasserflugzeugen auf den Gefechtswert der heu tigen Schlachtschiffe prüfe, und ob irgend eine Aen- derung des gegenwärtigen Flottenprogramms beab sichtigt sei, erwiderte Churchill, daß alle diese Fragen ständig vom Marineamt studiert würden, er habe aber gegenwärtig keine Erklärung darüber abzugeben. — Eine neue Su ffragetten schänd tat? Donnerstag nachmittag gegen 6 Uhr erfolgte in der Nähe des Hochaltars der Wcstminsternbtei eine Bombew explosiv». Der Thronsessel, auf welchem der König gc krönt worden ist, wurde beschädigt. Der sonst ange richtete Schaden läßt sich nicht übersehen. Bisher sind noch keine Verhaftungen vorgcuommen worden. Die Explosion wurde im Parlament von einigen Abgeord neten wahrgenommen, welche die Sitzung verließen, um sich zu erkundigen. Die Explosion erfolgte in zwei lauten Detonationen, welche bis zur Westminsterbrücke gehört wurden. Die Westminsterabtei wurde von der Polizei sofort geschlossen. Wie es heißt, sind auch einige Teile des Gebäudes selbst beschädigt worden. Serbien. Pasitsch bleibt im Amt. Die serbische Ministerkrise hat in letzter Stunde eine unerwartete Lösung gefunden. Der Ministerpräsident Pasitsch bleibt im Amte und mit ihm sein ganzes bisheriges Kabinett, ohne daß die angekündigte Rekonstruktion stattfindet. Dieses Ergebnis hat Pasitsch aber nur dadurch erreicht, daß er sich zur Zurückziehung der von den Offizieren angefochtenen Verfügung über den Vorrang der Zivil behörden bei öffentlichen Zeremonien verstanden hat. Die Frage wegen Auflösung der Sknpschtina und Vor nahme der Neuwahlen bleibt späterer Erledigung Vor behalten. Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 12. Juni. Wie uns mngeteilr w.rd, ist der unter dem Verdachte, das Schmidtsche Anwesen in Brand gesetzt zu haben, Verhaftete wieder auf freienFuß gesetzt. — Wolfsgrün, 12. Juni. Stationsverwalter Jung hanns ist vom 1. Juni 1914 ab zum Bahnhofsvorsteher be fördert worden. — Dresden, 11. Juni. Die sächsische Regierung Hal die vom Rabattsparverein geforderte Errichtung von Klein handelskammern abgelehnt. Die Gewerbekammer und die Handelskammer hatten sich gegen die Errichtung aus gesprochen. — Dresden, 11. Juni. Der Defraudant Post meister I o s e f W i l c z e k, der am 17. Mai 1914 nach Unterschlagung von 192000 Kronen aus Krakau flüchtete, wurde gestern von der Kriminalpolizei hier festgenommen. In seinem Besitze befanden sich etwa 2000 M. teils in deut schem, teils in österreichischem Gelbe. 140 000 Kronen sind durch die bereits früher erfolgte Festnahme seines Mitschuldi gen wiedererlangt, so daß der Verbleib der Restsumme in Höhe von etwa 49 000 Kr. zunächst noch der Aufklärung be darf. Die Festnahme erfolgte auf dem Bismarckplatze. Der Liftboy eine» hiesigen Hotel», der von den Beamten der Kri minalpolizei unterrichtet worden war, hatte den flüchtigen Defraudanten im Hotel erkannt, war ihm auf die Straße gefolgt und übergab ihn dort einem Polzeibeamten. W. hatte die meisten letzten Nächte, um nicht in einem Hotel von der Polizei ermittelt zu werden, auf Eisenbahnfahrten verbracht. Er fuhr stet» zwischen Köln, Frankfurt und Leipzig hin und her. — Leipzig, 11. Juni. Vor dem vereinigten 2. und 3. Strafsenat de» Reichsgericht» begann heute vormittag die Verhandlung gegen den 34 Jahre alten Assistenten de» Pro vinz,albureau» Max Rosenfeld au» Königsberg i. Preußen. Der EröffnungSbeschluß beschuldigt ihn, sich gegen 8 3 des Spionagegesetze» vergangen zu haben, weil er in den Jahren 1911 bi» 1913 Bücher, Schriften und noch andere im Interesse der LandeSvetteidigung geheim zu haltende Ge genstände an den russischen Nachrichtendienst ausgeliefert hat. Rosenfeld hat 14 Jahr« brim Militär gedient und war bis zum Vizewachtmeister befördert worden. Im Jahre 1911 ist er al» Militäranwärter bei der Provinzialabteiluna in Königs berg eingetreten. Hier hat er in den folgenden Jahren seine Straftaten verübt. Nach Verlesung des Eröffnungsbeschlusses wurde auf Antrag d«S Reichsanwalts die Oeffentlichkeit aus geschlossen. Der Angeklagte wurde wegen vollendeten Ver rat« militärischer Geheimnisse zu 15 Jahren Zuchthaus, 10 000 Mk. Geldstrafe, event. weiteren 8 Monaten Zucht haus und 10 Jahren EhrenrechtSverlust verurteilt. Außerdem wurde auf Zulässigkeit der Stellung unter Polizeiaufsicht er kannt. Zwer Monate der Untersuchungshaft wurden al» ver büßt auf die Strafe angerechnet. Die Verkündigung de» Urteil» fand wegen Gefährdung der Staatssicherheit gemäß 8 74 deS Gericht-verfassungSgesetze» unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. — Bemerkt sei, daß ein al» Zeuge vor- geführter früherer Wachtmeister eine» Königsberger Kürassier- Regiment», der gefesselt in den Saal gebracht wurde, in der selben Angelegenheit vom KönigSd-rger OberkriegSgericht zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden ist Er hatte Ro senfeld das Material zu dessen Spionagetäligkrit zu liefern.