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Pulsnitzer Anzeiger MMWWM:WM Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage täglich S—S Uhr nachmittags. Preise und Nachlabsätze bet Wiederholungen nach Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Haus 1.10 RM. etnschl 12 bez. 16 Pf. Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bis oorm. keinen Anspruch aus Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungsauSgabe für Abholer 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche» Bekanntmachungen des Landrates z« Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dnlsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Nr. 271 92. Jahrgang Montag, 18. November 1940 Vernichtende Vergeltung „Coventry im schlimmsten Luftangriff dem Erdboden gleichgemacht" Die amerikanischen und schwedischen Zeitungen bringen weiterhin in großer Ausmachung eingehende Berichte ihrer Korrespondenten über den deutschen Großangriff aus das eng lische Rüstungszentrum Coventry. Uebrigens sand sich auch ein Berichterstatter des englischen Rundfunks zu dem Ein geständnis bereit, wenn sonst irgendwo Schäden entstünden, würden diese in Gesprächen leicht übertrieben. Die Schäden in Coventry jedoch seien einfach nicht zu übertreiben! Einsam und verlassen sei er kilometerlang durch Bombentrichter und Glashaufen gefahren. Coventry, ehemals eine Großindustrie stadl, sei jetzt eine einsame und verlassene Stätte. Die New- Aorker Zeitungen berichten über die Vernichtung des britischen Rüstungszentrums unter Ueberschriften wie: „Coventry im schlimmsten Luftangriff auf England dem Erdboden gleich- gemacht bei 1000 Opfern*. Weiter wird in den Berichten aus- aeführl, daß das Geschäftsleben sich jetzt teilweise auf den Bürgersteigen abspiele. Immer wieder wird darauf hingewiesen, daß die deut schen Flugzeuge tief heruntergegangen sind und sich genau dke Rüstungsbetriebe als Ziele ausgesucht haben. So sei das Zentrum der britischen Flugzeugindustrie in einen Trummer- Haufen verwandelt worden. Die militärischen Auswirkungen dieses Großangriffs seien ernst für England. Es stehe nun mehr fest, daß auch die anderen großen Industriezentren und Häsen Englands bei günstigen Wetterbedingungen dem glei- chen Schicksal ausgesetzt seien. VKUIMiMLUI» 50tt7tE10N WlükU- IPLMG G < lioikoic» dk«^ MllMSULU 6 s e'" § «MktEio» s / ülMcksik» Mono - ,^AMMt^ HM- Eißner-Deutscher Maiern-Verlag (M). Das britische Luftfahrtministerium jedoch schämt sich nicht, in Widerspruch zu allen Augenzeugenberichten zu lügen, den deutschen Fliegern sei der Angriff auf militärische wichtige Ziele „mißlungen*, „nur die Stadt* habe schwer gelitten. Das ist jedoch selbst den amerikanischen Zeitungen zuviel, und so bezeichnet es die „New Uork Times" als unvorstell bar, daß bei einem derart wuchtigen Angriff ausgerechnet die Flugzeugfabriken von dem Vernichtungswerk verschon: geblieben sein sollen. In den Berichten der schwedischen Presse heißt es, Coven- try habe nach dem Angriff ein einziges geschlossenes Feuermeer gebildet. Im Geschäftszentrum liege Haus auf Haus in Trümmern; Straße aus Straße sei dem Erd boden gleichgemacht worden. Inzwischen hat sich nun auch der englische König bemüßigt gefühlt, sich persönlich von der Vernichtung eines der wichtigsten britischen Rüstungs- zentren zu überzeugen. Ebenso berichten die ausländischen Zeitungen ausführlich über die neuen deutschen Angriffe auf London, von denen gesagt wird, daß ihr Umfang beinahe dem des Angriffs aus Coventry entsprochen habe. Trotz stärkster Flakabwehr seien dauernd Bomben schwersten Kali bers auf die verschiedensten Stadtteile abgcworfen worden. Der Angriff in der Nacht zum Sonnabend, bei dem die deut schen Bomber in großen Formationen nach London einge flogen und bei dem vier Stunden lang Brand- und Erplostv- Bomben zu Hunderten abgeworfen worden seien, sei einer der schrecklichsten Nachtangriffe der letzten Wochen gewesen. Wie man hört, sind dir amerikanischen Wirtschaftskreise der Ansicht, daß die englische industrielle Produktionskapazität durch die deutschen Angriffe bereits um mindestens 30 bis 4« von Hundert vernichtet worden ist. „Ei« «e«e; Rotterdam" »Der schwerste Bombenangriff auf London!- — Seit Beginn der deutschen Luftoffensive hat London solch eine« fürchterlichen Lürm seine, Flakartillerie »och nie gehört — Deutiche Bomber ununterbrochen llver London von Sonnenuntergang bis Son nenaufgang." Das sind die Eindrücke der Londoner Korrespondenten der großen schwedischen Blätter, die den gewaltigen pausenlos auf die britische Hauptstadt einhämmernden deutschen Luftangriff in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend in London an Ort und Stelle miterleöten. „Stockholms Tidningen" schreibt, nie habe man in London! so viele schwere Feuersbrünste zählen können seit der großen Vrandnacht vom 8. September. Sprengbomben seien ausnahms los in sämtlichen Bezirken Londons abgeworfen worden. Ein ständiger niemals abreißender Strom deutscher Flugzeuge sef die ganze Nacht über die britische Hauptstadt dahingebraust, „Svenska Dagbladet* bezeichnet den Angriff aus London als mindestens ebenso schwer wre den vernichtenden Schlag der deuti schen Luftwaffe gegen Coventry. Mindestens 200 deutsche Bonn ber seien in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend über Loni don gewesen. ^Tagens Nyheter" glaubt von einer neuen Taktik der deutz schen Flwger ber ihrem letzten Angriff auf London berichten ztz können. Anstalt wie gewöhnlich in großen regelmäßigen Welley ihre Tod und Verderben bringende Fracht über London abzu laden. seien die deutschen Bomber diesmal in einzelnen unregeü mäßigen Gruppen über London erschienen. Unablässig und pausenlos zerhämmert die deutsche Luftwaffe fn kühnem Angriff den britischen Widerstand. Das zeigt am besten ein Ergänzungsbericht von „Stockholms Tidnin^ gen" zur Vernichtung der britischen Rüstungszentral Coventrys Danach schreibt „Daily Herald" in riesigen Ueberschriften zum deutschen Angriff auf Coventry: „Die Katastrophe, die über Coventry hereinbrach, ist ein neues Rotterdam ein neues Guernica und Louvain, die in das schwarze Buch des modernen Bombenkriegrs eingetragen worden ist. Ganze Straßen sind dem Erdboden gleichgemachf worden. Es ist schlimmer, als wenn ein Erdbeben über Co ventry dahingegangcn wäre." „Stockholms Tidningen* berichtet dann weiter, daß es im Geschäftszentrum von Coventry oft völlig unmöglich sei, fest-, znstellcn, ob die Trümmer einstmals eine Straße oder eins Häuserreihe dargestellt haben. Es sei so schlimm, daß die Fein erwehrleute bei den Ausräumungsarbeiten Dynamit ge brauchen müßten, um sich den Weg zu bahnen. Unaufhörlich seien die deutschen Bomber immer und immer wieder über Co, ventry erschienen. Die Luft sei vom Donnern der Motorey und Krachen der Luftabwehrgranaten förmlich zerrissen wor, den. Die Pausen seien niemals länger als drei Minuten ge wesen Viele Männer des britischen zivilen Luftschutzes seien bei ihrer Arbeit umgekommen. Feuerwehrleute seien vom Luftdruck explodierender Bomben in die Höhe gehoben und voy den Flammen weggeschleudert oder auch direkt ins Feuer hin eingeworfen worden. Am frühen Morgen habe man gesehen, wie Ladeninhabei aus Len Trümmern versuchten, hervorzukramen, was noch hervortukramen war. Sie hätten dann ihre Waren auf den Gehsteigen znm Verkauf angeboten. Alle in dieser Hinsicht be stehenden Beschränkungen feien aufgehoben gewesen. Der Ver- kehr fei von Polizisten in völlig zerrissenen und vom Staub graugefärbten Uniformen geregelt worden. Lazarette, Schulen, ohnhanfer Wieder britische Bomben auf Hamburger Wohnviertel »»»H. Nach dem letzten so kläglich gescheiterten Lustangriff auf die Neichshauptstadt, bei dem nicht weniger als 12 Flugzeuge von den harten Schlägen der deutschen Flak zerschmettert wur den, hatte die RAF. ossenbar das dringende Bedürfnis, durch einen neuen „Großangriff" zu versuchen, den peinlichen Ein druck dieser empfindlichen Schlappe etwas zu verwischen. Als Tätigkeitsfeld suchten sich Vie britischen Flieger diesmal das von der englischen Lügenpropaganda schon so ost „pulveri sierte" Hamburg aus, das im Lause der Nacht zum Sonn- abend mit stärkeren Kräften angegriffen wurde. > Durch das Feuer der Flak zersprengt Das Ergebnis entsprach wie üblich in keiner Weise den Erwartungen, die man in militärischer Hinsicht bei einem der artigen Einsatz immerhin hegen könnte. Die angreifenden bri tischen Flieger wurden auch diesmal wieder durch das konzen trische Feuer der Flak völlig zersprengt, so daß es ihnen nur vereinzelt gelang, zum Stadtkern vorzustoßen. Durch das starke Abwehrfeuer somit am gezielten Bombenabwurf auf kriegswichtige Ziele gehindert, wandten sich die britischen Flie ger, der alten Tradition der RAF. folgend, daher wieder der einfacheren «nd ungefährlichen Aufgabe zu, ausgespro chene Wohnviertel planlos mit Bomben zu belegen. Dabei wurde eine Kirche durch Brandbomben beschädigt und zwei Lazarette erlitten durch Sprengbomben Gebäudeschaden, die glücklicherweise nur leicht waren. In einem bekannten Hamburger Krankenhaus wurden fünf P.av.rll o_ns durch Brandbomben getroffen, ferner wurden sechs Schulen durch Bombentreffer teils schwerer, teils leichter beschädigt. Spreng- und Brandbomben verheerten die Heimstätten friedlicher Einwohner und verursachten leider auch wieder einige Todes opfer und Verletzungen. Eine weitere Anzahl von Volks genossen mußte ihre Wohnungen vorübergehend räumen. Die Vergeltung bleibt nicht aus So sieht also der „Erfolg" eines britischen „Großangriffs* aus. Wieder fielen deutsche Zivilpersonen, Männer. Frauen und Kinder diesem sinnlosen unmilitärischen Vorgehen der Engländer zum Opfer, wurden friedliche Wohnviertel ver wüstet, Krankenhäuser, Kirchen und Schulen zerstört. Die deutsche Luftwaffe hat bei ihrem großen Angriff auf das britische Rüstungszentrum Coventry, der als Vergel tung sür den ohnmächtigen britischen Angriffsversuch aus die Hauptstadt der Bewegung München erfolgte, gerade erneut ge zeigt, wie unerbittlich und mit welch gewaltiger Wucht sie zu schlagen kann. Mehr als 500 Kampfflugzeuge warfen ins gesamt über 500 000 Kilogramm Sprengbomben und 30 000 Kilogramm Brandbomben ab und zerschlugen in nachhaltigster Weise die wichtigsten Betriebe der englischen Flugzeugindustrie, Die Engländer sollten allmählich wissen, daß »eder Angriff auj eine deutsche Stadt, bei dem friedliche deutsche Menschen zu Schaden kommen, unnachsichilich e / ne tausendfach« Vergeltung nach sich zieht. Reichsmarschall Hermann Göring der erste Besucher Wien Wien erlebte am Sonntag einen besonderen Tag, als zur großen Ueberraschung und Freude der anläßlich der Eröff nung der großen Wehrmachtausstellung aus dem Heldenplatz versammelten Zehntautsende von Volksgenossen der Reichs marschall Hermann Göring erschien, um in Beglei tung Generalfeldmarschalls List und des Reichsleitcrs von Schirach als erster Besucher diese einzigartige Schau -u betreten. Nach einer Rede des Generalfeldmarschalls List, der die Ausstellung eröffnete, und nachdem die Lieder der Nation ver-! klungen waren, verkündeten brausende Jubelruse vom inneren! Burghof her das Nahen des Reichsmarschalls. Es war ein! Augenblick von unvergleichlicher bedeutsamer Symbolik, als der zweite Reichsmarschall den Heldenplatz, auf dem sich die Denkmäler des ersten Reichsmarschalls Prinz Eugen und des Feldmarschalls Erzherzog Karl, des Bezwingers Napoleons, erheben, betrat und zwi schen diesen beiden Standbildern den Vorbeimarsch der Ehrenkompanie abnahm. Die Wiener Bevölkerung empfand zutiefst die Weihe dieses Augenblicks, die noch eichöW wurde durch die Erinnerung an jene Stunde, da am 15. März 1938 aus dem gleichen Platz der Führer die Heimholung der Ostmark und die Schaffung des Grotzdeutschen Reiches ver kündet hatte. Die Wiener Wehrmachlausstellung „Der Sieg im Westen^ ist durch Vermehrung der schon in der Leipziger Ausstellung gezeigten Stücke und vor alleiü durch die Angliederung einer Sonderschau, die ein Bild vermitteln will von dem Helden- kamps der ostmärkischen Truppen, und hier wiederum beson ders von dem Kampf um Narvik, ferner durch die Auf stellung eines Durchschnitts durch ein deutsches Unterseeboot! zu einer einmaligen Schau jener gewaltigsten Taten geworden, die die Kriegsgeschichte kennt. Ehrung der ostmarNschen Truppen Generalfeldmarschall L i st ergriff dann das Wort zur Er- öfsnung der Ausstellung, die von dem Oberbefehlshaber des Heeres. Generalkeldmarschall Brauchitsch besonders ae-