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Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue n. Umgebung. -- Erscheint «ttt»«»s, Kreit«-« u. Sonntag«, «donnementsprei» inkl. der3 werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn 1 Mk. durch die Post 1 Mk. Mt A Aamittenvtättern: Aroystnn, Hute Krister, Aeitspiegek. Verantwortlicher Redakteur: «mit Hegemeister A u e (Erzgebirge.! Redaktion u. Expedition: Aue, Marktstraße. AufglkchEg die einspaltige Petitteile Ist Ofg. amtliche Inserate die »orpus-Zeile, » Pf. Reklamen pr» Zeile SO Pfg. Alle Postanstalten und »andbriefträger nehmen Bestellungen an. No. 132. Freitag, den 5. November 1897. >SM»W»WWMM>»»MWWWWWW>W»».E 10. Jahrgang. Sta-tanlagcn Aue. Die 4. Lheiljahlung der Stadtanlagen ist innerhalb der nächsten 3 Wochen an unsere Stadtkasse abzuentrichten. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt die mit Koste« verbundene Mahnung bezw. Zmangsvollstreckung. «ne, am 30. Oktober 1897. Dev üev Stellt. vr. Kretzschmar. Bekanntmachung. Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Wettiner Etrnße wegen Schleußenbaues in der Strecke von der Muldenbrücke bis zur Moltkestraße für den Durchgangsfahrverkehr bis auf Weiteres gesperrt wird und der Verkehr durch die Auerhammer- bez. Moltkestraße zu erfolgen hat. «ne, am 29. Oktober 1897. Der HLcrth der Stadt. vr. Kretzschmar. Aus Letzter Woche. Die vermutete Brüskierung des greisen Großherzogs von Baden durch die Ablehnung seines Besuches in Darmstadt beim Zaren hat einen stärkeren Hauch nationalen Empfindens durch die deutschen Gauen verspüren lassen, als dies im ge wöhnlichen und ruhigen Lause der Dinge der Fall zu sein pfleg» und wie er auch gar zu häufig bei Behandlung inne rer nationaler Fragen vermißt wird. Daß ,dabei auch die Sensationslust ihre Rechnung zu finden glaubte, ist erklärlich genug und besonders imponiert hat ein verbreitetes Berliner Blatt, daS diese Angelegenheit betreffende Versprechung mit der Aufforderung schloß, wir müßten in unserem nationalen Zorne Rußland die geballte Faust zeigen. Solche Schrcibc- rei kann nur unsagbar komisch wirken, wen» man sich den kleinen schiesbeinigen Schreiber vergegenwärtigt, der sie zu Papier gebracht hat und der in Berliner Lase« seiner scheuen Zurückhaltung halber seit langem schon eine sonderbare Ft- aur spielt. Sein Vorgehen erinnert an die drei anarchisti- scheu Schneider in London, die das vielbelachte Manifest er ließen, das mit den Worten beginnt: „Wir, das Volk von England." — DeS weiteren machte in der Berichtswoche eine Zeitungsente berechtigtes Auffseyrn, welche verbreitete, Kö nig Alexander von Serbien habe den Ministerwechsel vorge- nommrn, um seinen Vater Milan zum Mitregenten einsetzen zu können. Es ist nicht einzusehen, was Herrn Milan ver anlassen könnte, seine unabhängige und sorgenfreie Existenz als Privatmann aufzugeben; es müßte denn sein, daß ihm die Mittel wieder einmal ausgegangen find. Aber er dürste sie in Serbien nicht finden. Man hat sich dort daran ge wöhnt, ohne ihn auszukommen und verschiedene Ministerien seines Sohnes haben sich ihm gegenüber sehr bartherzig ge zeigt. Frau Natalie Kcschko, die geschiedene Königin, rück, auch nichts heraus, obwohl sie sich vor drei Jahren hat breit- schlagen lassen, die Versöhnungskomödie mitzumachen. Kriegt Milan aber in Belgrad kein Geld, dann wird er ungern üt- lich, — Die ewigen Friedensverhandlungen in Konstantino pel haben von ihrer Langweiligkeit noch nicht das mindeste eingebüßt und das gleiche läßt sich vom cubanischen Aufstan de sagen, bei dem fich die gegen die Aufständischen .fechten den" Offiziere sehr gut stehen sollen. Wenn auch alle Ge- schäfte in der Hauptstadt Havana danieverliegen — die Ju weliere sollen die besten Tage haben. Auch die Kriegsliese, rantrn in Nordamerika, die nut rührender Unparteilichkeit an Freund und Feind verkaufen, wünschen nichts sehnlicheres, als die Fortsetzung des Feldzuges. Nur Spanien blutet aus tausend Wunden und braucht schon wieder eine „neue größe- re Anleihe". Eine Anleihe braucht auch Griechenland sehr dringend und zwar möchte es gerade noch einmal soviel pnin- pen, als es an die Türkei Kriegskosten zu zahlen hat. Wenn schon, denn schon l Gebrannte« Kmo scheut bas Feuer, und wenn sie auch Banken finden sollten, die gegen große Provi- sion das Geschäft machen, so hält hoffentlich da« arbeitsame und sparende Publikum diesmal die Taschen fest zu und läd fich keme neuen „Griechen" auf den Hals. — Der Kanrpf gegen die Sozialdemokratie soll bekanntlich u. a. auch mit geistigen Mitteln geführt werben. Im badischen Wahlkreise Lörrach-Stockach hat man ihm zunächst einmal mit geistigen Getränken zu führen versucht, indem die Einladung zu euer Wahlversammlung die Schlußbemerkung trug: „Hundert Liter Bier gratis I" Wer da nicht überzeugt wirb, dem ist einfach nicht zu Helsen. Trotzdem wäre es nicht gut, wenn da- Beispiel Nachahmung fände, weil dabei die Gefahr na he läqr, daß eine Partei die andere überböte und wir all gemach zu norbamerikanischen oder ungarischen Wahlzustän- den gelangten. — In Frankreich quält man sich ab, den Ra dikalismus und Sozialismus zu unterdrücken, dabei möchte die Republik aber durch ihr Ausirrten den Demagogen den Wind au- den Segeln nehmen. Stets aber macht sich der Widerspruch zwischen den „Bourgeois" und dem republika nischen Radikalismus geltend. Der Anfang jeder modernen Sozialresorm, die ArbeitSvrrsicherung, ist für Frankreich furcht bar schwer. Seit langer Zett quätt man sich schon intt dem HastpfltchlSgesetz ab, das der Senat, nachdem die Deputier- irnkammer es in 80 und einigen Paragraphen genehmigt hatte, auf 9 Paragraphen zusammengrstrichen hat und des halb nochmal« dir Drputiertrnkamiuer beschäftigt. Im Jay, r« 8000 wird man wohl in Frankreich so weit sein, zu wis. Friedrich August Bechmann mit der Cartonagenarbeitrrin Ro salie Minna Stetekorn — der Fabrikschlosser Ernst Hermann Ban mit der Lageristin Auguste Wilhelmine Rudorf. — Sterbefälle: Emilie Clara Neinhold, 22 I. 11 M. S L. alt. — Paul Ernst, S. d. Schlossers Richard Emil Rössel, 2 M. 9 T. alt. — Hermann Alfred, S. d. Formers Ri chard Hermann Hän.l, 16 T. alt. — Max Moritz, S. d. Blaufarbenarbeiters, Moritz Krem, 2 M. 12 T. alt. — Emst, S. d. Eisenhoblers Robert Julius Paul Arnold, 4 T. alt. — Richard Friedrich, S. d. Eisenbahnschaffners Franz Richard Wilhelm, 7 M. 15 T. alt. — der Geschtrrsührer August Heinrich Merkel, 45 I. 9 Al. 28 T. alt. — der Weißwaa- renzuschneider Ernst Paul Goldhayn, 16 I. 10 M. 9 T. alt. — Helena Ella, T. d. Tischlers Hermann Ernst Kehrer, 11 M. 25 T. alt. — Anna Marie, T. d. Grschirrsührer» Ernst Gustav Michalk, 2 I. 4 M. 4 T. alt. — der Guts- auszügler Johann Christian Günther, 69 I. b Mc 15 T. alt. 1726. Eine schlechte Saat für da» Lebe« sind die naturwidrigen Gewohnheiten und schädlichen Einflüsse, welchen sich der Mensch berufsmäßig, ost will- kürlich hingiebt. Nerven- und Rückenmarksleiden werden durch sie erzeugt. Nur durch Rückkehr zum normalen Leben kann der Ueberhandnahme dieser Krankheiten vor gebeugt werden. Wo jedoch bereits ernstere Symptom« auftreten, da bedarf es einer gründlichen naturgemäßen Behandlung und diese bietet jedem Kranken die Sanjanä- Hetlmethode. Die Wirkung dieses erpropten Heilverfahrens wird durch zahlreiche uad unbedingt zuverlässige Erfolg« nachgewiesen: Herr K. Klausen zu Küllernseld (Kreis Flensburg erklärt in einem- amtlich beglaubigten Schrei ben: Ich bin nebst Gott dem Sanjana-Institut zu Lon don S. E' zu tausendfachem Danke verpflichtet, denn die Sanjana-Heilmethode har mir die Gesundheit de» Kör pers und den Frieden der Seele iviedergegeben. Muth und Hoffnung waren dahin und ich war dem Tode und Verderben preisgegeben. Kein Doctor tonnte mir Helsen, der Sajana-Heilmethode einzig und allein verdanke ich meine Wiederherstellnng. — dieses Beispiel steht keines wegs vereinzelt da, vielmehr bietet die Sajana--Heilme- thodezahlreiche weitere glückliche Heilungen schwerer HalS-> Lungen-, Nerosn-, und Rückenmarksleiden. Wer der Hilf« bedarf, verlange kostenfrei die Sajana-Heilmethode. Man bezieht dieses durch Zeit und Erfahrung bewährte HeilverfahrenZunentgeltlich durch den Secretaird Tanjan«? Instituts, Herrn R. Görke, Berlin 8. VV. 47. , sen, wer dem in seinem Berufe vernnglücklen Arbeiter schad los zu halten gesetzlich verpflichtet ist. Am- dem Auerthal und Umgebung. Rtttheilungen von localem Interest« sind ver ««»aetion stet» willkommen. Ein reichhaltiges Programm hat der Hausbesitzer- Verein für die nächsten 4 Wochen aufgestellt: Am näch ten Freitag, den 5. Nov. wird das Stiftungsfest durch Familienabend u. Tänzchen im Saale des Rathskellers gefeiert werden; Sonnabend, den 20. Nov. ein Vortrag über das für alle Hausbesitzer höchst interessante Thema: Das Düngerabfuhrwesen, eine neuzeitliche Einrichtung, der Betrieb desselben, seine Vorteile und Nachteile, und wie läßt sich ein solches Institut für Aue einrichten? durch Herrn Direktor H. Ludwig aus Chemnitz stattfinden. Zu diesem Vortrag hat Jedermann Zutritt und ist herz lich willkommen Ferner wird Sonnabend, den 4. Dezbr. eine Versammlung mit sehr wichtiger Tagesordnung statt- finden, zu der das Erscheinen aller Hausbesitzer dringend nothwendig ist. Der hiesige Vecschönerungsverein veranstaltet Sonntag, den 28. November a. c. rin großes Konzert mit sonstigen Ueberraschungcn zum Besten oer Verschönerung unsere« Siabt parkeS. Königl. Ktandesamt zu Aue vom 16. — 30. Oktober 1897. Geburten: Dein Stationsgehilsen Friedrich Ernst Al bert Michael e. T. — dem Schlosser Ernst Wilhelm Pansch r. S. — dem Kunst- und Hanvelsgärlner Wilhelm Ernst Jo hann Biemann r. T. — dem Eisenarbeiter Louis Alfred För ster e. T. — -dem Fabrikarbeiter August Wilhelm Kramer e. T. — dem Lohnfuhrmann Albert Georg Hübner e. S. — dem Buchhalter Richard Eduard Friedrich e. S. — dem Eisenhobler Robert Julius Paul Arnolde. S. — dem Hilfs feuermann Ernst Hermann Friedrich e. S. — dem Klemp ner Ernst Louis Hehde e. T. — dem Tischler Karl Richard Reinwardt e. S und e. T. (Zwillinge) — dein Eisendre her Friedrich Bernhard Rehm e. T. — dein Oberpostassistent Ernst David Müller e. S. — dem Kaufmann Albert Hein rich Kahle e. S- — dem Tischlergehilsen Gotthold Rudolf Winkler e. S. — dem Eijendreher Heinrich Richard Lauck- ner e. T. — dem Fabrikarbeiter Friedrich Gustav Georgi e. S. — dem Fabrikschlosser Adolf Eduard Kirsten e. T. — dem Tischler Johann Oswald Kehr e. T. — der unverehe lichten Weberin Lina Alma Keller e. T. — dem Sisendreher Ernst Bernhard Schürer e. S. — dem Delicatessenhändler Paul Gustav Klöppel e. T. — der unverehelichten Weberin Anna Salzer e. S. — dem Wbemeister Johann Georg Pem- pel e. T. — dem Schutzmann Eduard Ottoinar Hübner e. S. — dem Hilssfeuermann Friedrich Hermann Martin e. T. — dem PosthilsSboten Robert Paul Lein c. S. — Aufgebot«: Der Fabrikarbeiter Gustav Bruno Jllig mit der Haustochter Marie Minna Schneider — der Fabrikklemp ner Albert Oswald Lein mit der Plätterin Anna Minna Heinrich — ver Weißwaarenarbeiter Max Richard Golli-ki mit der Weberin 'Marie Emilie Weidauer — der Fabrikar beiter Karl Arthur Heinicke mit der Plätterin Olga Ida Seidler — der Kaufmann Albert Georg Rockstroh mit der Haustochter Marie Emma Scheller — der Möbelpolirrr Fried- rich Hermann Schenke mit der Plätterin Emilie Hedwig Zu gelt — der Monteur Jacob Oster mit der Haustochler Sel ma Lina Mrhlhorn — der BaugeschäftSführer Emil Oskar Ficker mit Minna Emilie Böhm geb. Fischer — der Metallschleiser Paul Friedrich Schulz« mit oer Stepperin Minna Clara Seidel — der Fabrikarbeiter Wilhelm Busch- mann mit der Weberin Theresia Hahn — der Schlosser Karl Hermann Hofmann mit der Stepperin Marie Martha Auers- wald. — Eheschließungen: Der Zimmermann Hermann Richard Leonhard mit der Weißmaarensabrikarbeilerm Lina Emilie Friedrich — der Maschinenbauer Gustav Otto Neubert mit der Weberin Natalie Alwine Markstein — der Klempner- meister Andrea- Meister mit der Fabrikarbeiterin Bertha Ly- lander -- der Fabrikarbeiter Karl Hermann Schürer mit der Weberin Anna Martha Georgi — der Geschtrrsührer (Ein Mädchen geraubt !) Blühend, jung, schön — verschwunden wie von der Erde verschluckt, einen vcrjweneneu Baler, einen aufs Tiesstr erjchültertcu Geliebten hinterlassend, die vergeblich nach einer Spur su chen. Eine solche Begebenheit hat Ä. Alexander in ihrem Roman „Zn Tode gehetzt" mit ungewöhnlichem Geschick behandelt. Die Spannung verläßt den Leser nicht eher, bis er de« Räihjcls Lösung kennen ge lernt Hal. — Ter 22. Band von „Kürschners Bücherfchatz" (Berlin Herr mann Hilger Berlag) bringt ebcnsall« zu »ein erstaunlich billigen Prei se von 20 Pf. oen Roman „Gold und Ehre" von Ott» M. Möller iy mustergültiger Ueberictzung von E. Bransewetter. Mit gewandter Fe der führt der Verfasser das wenig beneidenswerthe Loos des Alchimi sten vor, dem es gelungen ist, ans unedlen Me.alleit Gold z» machen. Die Phantasien von Jules Berne und Bellainy scheinen in diesem Ban de vereinigt zu sein. Äidm-AWask Wit. 1. 35 farbige, -««««verg Gero« ovu 75 Ps. bis Mk. 18.65 p. Meter — in den modernsten Geweben, Farben und Dessins, än ?ei»»t» porto- unä »leuorlroi ins Naas. Mutter umgehend. t 6. »«modvng's Lsiäon-ssadktkvn (>-- u. ll. «»«.), rürivt». — ruküollgvdstrts 8to1kv für Atsistnaeblsgorokonll«. — Meter Noppen-Bockcr zum Kleid für M- I.SV Pfg. b , Tokio Äinterstosf „ „ „ « -.40 „ " „ Damentuch in 1b Farbe» „ „ „ „ S SO „ " „ Beloutine Flanell solider Qualität „ „ „ 4 -0 „ Frühjahr- n. Sommerstoff gar. waschächl ., „ > »> „ versenden in einzelnen Metern franco ins Hau». Kelagenlwitelttlul« in Roll- u.N,,ol»lolk,a ru rmlueieetan proieaa. Muster auf Verlangen franco. Modebilder gratis. Versandhaus: ÜLIIlstVLIl L v»., frankknet am Nnln. Separat -Abtheilung für Herrenstoffe: Stoff z. ganzen Anzug bf für M. 3.75 Psg. Lheviot» zum g. Anzug s. M. 5.85 Psg.