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«Mtspr. Rr. 18. TeU-Adr. Wochenblatt Pulsnitz BeZirKsaNZeiger ULld Postjcheck-Konw Dresden 2138. Genu-Gko-K. 14S Iw Faüc höherer Gewalt — Betriebes der Zeitm'v oder der Geschäftsstelle: HulSnch ^«marckriatz Rr 865). *-ruck und Berlag von E. L. Försters Erden (Inh. I. W. Mohr). Schriftleiter: I. W. Mohr in PulSnitz. Dienstag, den 31. Mai 1921 Nummer 65 Jahrgang Amtlicher Teil Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz, des Kommunalverbandes und Finanzamts Kamenz, der Ministerien und der Gemeindeämter des Bezirks. Das Einlenken Frankreichs. Der französische Min'sierpiüsident hat in der Kammer in seiner letzten großen Rede es ausgesprochen daß eine übertriebene Nationalist sch? Politik Frank- aus dem Berbande der Bundesgenossen heraus- Höngen würde, und er hat deshalb seine ganze Politik auf eine gemäßigte Grundlage gestellt. Das Mr die Entwicklung der politischen Dinge Bedeut- wmste an der Rede des französischen Ministerpräsi- """ nur di« Tatsache, daß die fran- r°Me Deputiertenkammer dem Ministerpröftdenten Vertrauensvotum «rtetlt hat, sondern daß auch fast die gesamte französische Presse dem Minister präsidenten Beifall zollt. Man wird ja nicht irren, wenn man annimml, daß die meisten Franzosen die Gefahr erkannt haben, welche für Frankreich dadurch entstehen müßte, wenn es sich in der Frage der Wiedergutmachung und in der oderschlesischen An gelegenheit von England trennen und aus dem Verbands ausscheiden würde. Man muß aber auch zugeben, daß die Franzosen doch auch noch vernünf. tiger Erwägungen zugänglich sind, und daß der gesunde Menschenverstand in Frankreich gesiegt hat. Anzuerkennen ist übrigens auch, daß der Minister präsident Briand den Mut hatte, in der Kammer zu einer Politik der Mäßigung zu raten. Gegenüber der bisher von der französischen Deputiertenkammer beliebten deutschfeindlichen Hetzpolitik muß daher die Haltung Briands immerhin eine bedeutende Tat der politischen Klugheit und des großen Mutes hingestellt werden. Sicher kennt auch Briand seine Franzosen, und er wußte, daß sie einlenken würden, wenn er ihn^n die Gefahr der politischen Kaltstellung Frank- reich; von Seiten der übrigen Mächte zeigte. Es soll aber auch nicht vergessen werden, daß die neue deutsch» Politik es dem französischen Ministerpräsi denten möglich gemacht hat, einzulenken, denn nur dadurch, daß Deutschland das Ultimatum ange nommen und die fälligen Forderungen desselben erfüllt hat, ist Briand imstande gewesen, seine Poli Oertttche «nd sächsische Angelegenheiten. — «Helle Nächte) Wir sind jetzt in der Zeit der Hellen Nächte und der immerwährenden Dämmerung. Das bringen uns die jetzigen schönen Sommerabende deutlich zum Bewußtsein. Es ist die Zeit, in der die Sonne ihre größte Kurve beschreibt. Erst nach 8 Uhr neigt sie sich unter den Horizont, und bis spät in die Nacht hinein sendet sie noch ihre Dämmerst ahlen Ein Wanderabend bietet jept die wonnigsten Genüsse. Beere Sträucher, Bäume, Wiesen knoen ihre süßen und herben Düste aus. tik anders einzustellen. Bedenklich muß es uns nur erscheinen, daß der französische Ministerpräsident die oberschlesische Frage noch immer vorwiegend zu Gunsten der Polen gelöst sehen möchte und dazu den gefährlichen Irrtum ausgesprochen hat, daß sich der oberschlesische Ind^striedezirk in der Mehrheit seiner Bevölkerung sich für Polen ausgesprochen habe. In diesem Punkte kann Deutschland nur scharf betonen, daß sich O'oerschlesien und auch der Jndustrievezirk mit großer Mehrheit für Deutschland ausgesprochen hat, und daß in dieser Hinsicht Deutsch land sein Recht fordern muß Hoffentlich gelingt es auch in diesem Punkte noch Frankreich zur Vernunft zu bringen. Oeffentttche Impfung betreffend. Die Zeiten der Impfnachschau haben sich entgegen der BekanntmachAng vom 12. Mat 1S21 geändert und zwar erscheinen zur Nachschau: Wiederimpflinge Donnerstag, de« 2. Juni 1821: Knaben von 8—*/,4 Uhr nachmittags, Mädchen von V«4— 4 Uhr » Erstimpfiinge Donnerstag, de« 2. Juni 1821: von V-5-V-6 Uhr nachmittags. ha ptbton und älteste Zeimng in den Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. E.. Vollung, GroßrShrSdors, Bretnig, HauSwaide, Ohorn, Obersteina, Niederstem« Weißbach, Ober- und Nirderlichtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein , Dittmannsdorf. Der Elternrat der Stadtschule zu Pulsnitz setzt sich als Ergebnis der Wahl vom 29 Mai 1921 aus solgenden Herren zusammen: 1. Walter Mohr, 2. Paul Frömmel, 3. Arthur Schütze, 4. Karl Birus, 5. Oskar Oswald (vom Wahloorschlag t>, S Hermann Linke, 7. Hugo Keller, 8. Paul Schubert, 8. Otto Reinhardt (vom Wahlvorschlag tl). Die gewählten Herren werden hierdurch zur ersten Sitzung des Elternrates Ungeladen, die Freitag, den 18. Juni 1821, abends 7 Uhr, im Lehrerzimmer der Schule stattfindcn soll (Wahl eines Obmannes!) Pulsnitz, am 30. Mai 1921. Schuldirektor Nier. Wegen Reinigung der Geschäftsräume bleibt das Finanzamt Freilag, den 3. Juni und Sonnabend, den 4. Juni 1921 für den öffentlichen Verkehr geschloffen. " Finanzamt Kamenz Nvhholzversteigerung. Donnerstag, den 8 Juni 1921, oorm. -/,10 Uhr Gasthof „Zur guten Hoffnung", Arnsdorf. RöhrsLorfer Ttaotsforstrevier. 1165 w. Stumme 10/29 cm, 94 fi. Derbstangen 13/14 c«., Kahlschläge Abt. 1, 6, 7 d) Fischbacher Staatsforstrevier. 146 ki. Stämme l2/19 cm, 7 ft 226 ei. Klötze 12/40 cm, 1273 fi. Derbstangen 8/1 cm, 2010 fi. Reisstanoer 3/7 cm, 208 nn Nutzsckeite 2 und 2,5 m lang, 105 rw Nutzknüppel 2 m img, Adt. 5, 7, (KahlMag) 11, 23, 36, 39, 43, 97 und 106. (Durchforstungen und Ein Klhölzer. Forstrevierverwaltunge» Röhrsdorf in Kleinröhrsdorf und Fischbach. Forstreniamt Dresden. Das Wichtigste. Der Landesverband Sachsen der Deutschen Volk-partei hielt am Sonnabend und Sonntag in Ehemuitz einen ersten Lan- desparieitag ab. Salzburg stimmte vorgestern mit großer Majorität sür de» An- . schloß an Deutschland. —. nu, ganz Mitteldeutschland kommen Meldungen von schweren Wetlerschäden. Die polnische Regierung hat 12 Millionen Mark für die Un- terstützung der Ausständijchen und der polnischen Beoölke- _ rung in den Aufstandsgebieien bewilligt ^ie Königin Mutter von Holland hat die Absicht, die Som mermonate in Deutschland zu verbringen. große Streik in Norwegen ist am Donnerstag nachmittag mit Arbeitsschluß in Kraft getreten. Inserat« sind bis vormittag- 10 Uhr «»fzugedcn. Di« sechsmal gespalten, Petitzctle (Moffr'S Zeitenmeffer l4) 100 Psg., im Bezirke der Awtsbsl-.pt- mannschaft 90 Ps. im Amtsaerichtsbezirk 89 Ps. Amtliche Zeile M 3.—, 2.70 uri 2.40, Reklame M 2.30. Bei Wiederholung Rabat!. — Zeitraubender tabellarischer Satz mit 25 °/, Aufschlag. Bei zwangsweiser Einziehung de» Anzeigegrbühren durch Klage eder m Konkurssällen gelangt der scll. Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Erscheint: Diesstag, Donnerstag «nd Sonnabend. all« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des ..5 ... Zeitung oder der Beförderungseiurichtungen hat der Bezieher keinen Anspruch aus Liese.mng odn Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des V^ugspreises. — «tt«teljLhrtich M 7.50 bei freier Zustellnna; bei Abholung vierteljährlich M , monatlich M 2.40, durL die Post M 8—. — — SonderverteUong von 2 Pfund Einmachzucker. Die Reichszuckerstelle hat je Kopf der Bevölkerung 3 Pfund Einmachzucker zur Bersügung gestellt. Hiervon sollen zunächst 2 Psund zur Ausgabe gelangen, und zwar auf den aus der Stammkarte befindliche» Buchstabenabschnitt ,7» der Normal Zuckerkarte Reihe 21. Di« Abholung dieses Zuckers muß in der Zeil des 1. Psundabschnities vom S. S. 1921 bis A. «. 1921 erfolgen. Veldraucher, die an Stelle von Normal-Zuckerkarten aus irgendwelchen Gründen Tr- gänzungs-Zuckerkarten erhalten haben, müssen bei deren Ausgabestellen zur Erlangung dieser «onderzuwetjung einen neuen Antrag aus Erteilung von Ergänzungs-Zuckerkarten stellen. Sie «halten daraufhin zwei Ergänzungskarten, die, wie vorgedruckt, mit je 1 Psund beliefert werden »nd beide mit dem Vermerk der Laufzeit des 1. Psundabschnittes der Normal-Zuckerkarte vom 8- 0 1921 bis 23- tz. 192t versehen sein müssen, Bezugskarten «nd L-Zuckerkarten sind von der Einmachzucker-Belieserung »»»geschloffen. Der aus di« Normal-Zuckerkarte zur Ausgabe gelangende Zucker darf nur bei dem Kleinhändler entnommen werden, bei welchem die Zuckerkarte zur Anmeldung gelangt ist, und zwar gegen Vorzeigung der Slammkartc. Der Kleinhändler hat den Abschnitt »7» bei Belie ferung obzutrennen. Der Wert der Normal Zuckerkarie erhöht sich durch diese Sünderzuweisung aus 7 Psund. Diese Erhöhung, also 2 Psuud je Bezugsauswcis, wird dem Kleinhändler durch seine Lieferanten aus dem Markenkonto ohne weiteres gutgebracht. Binnenschiffer haben zwecks Erlangung dieser 2 Psund Einmachzucker ihre Lebens mittelkarte der zuständigen Behörde vorzulegen, aus der die Aushändigung der 2 Ergänzungs- darten vermerkt wird, damit eine Doppelbelieferung ausgeschlossen ist. Da die Rejwerteilung des Einmachzuckers noch während der Laufzeit der Zucker- Karte Reihe 21 — und zwar auf den aus der Stammkarte befindlichen Buchstabenabschnitt — patlfindct und noch ungewiß ist, wann sie erfolgt, kann den Verbraucher» im eigenen Interesse nur dringend empfohlen werden, die Siamnikarte bis zum vollständigen Ablauf der Zuckerkarle Reihe 21 in eigener sicherer Verwahrung zu behalten. Dresden, am 2S Mai 1921. Wirtschaftsministerin«, Landkslebensmittelamt. Aus Blatt 13 des hiesigen Genossenschastsregisters ist heute die Sieblungsgemein- schaft Oberlichtenau und Umgegend, eingetragene Genoffenschast mit beschränkter Haftpflicht, in Oberlichtenau und weiter eingetragen worden: Die Satzung ist vvm 9. Januar 1921 und befindet sich Bl. 4 der Regifterakten. Gegenstand des Unternehmens find der Erwerb, die Erschließung, Verwertung und Bebauung von Land, der Erwerb schon gebauter Häuser und landwirtschaftlichen Heimstätten, die Veräußerung und Vermietung der Heimstätten, sowie die Befestigung des ländlichen Grund besitzes und die Annahme und Verwaltungen von Spareinlagen. Alle Bekanntmachungen der Genossenschaft erfolgen unter ihrer Firma, sind von zwei Borstandsmitgliedern zu unterzeichnen und werden im Pulsnitzer Wochenblatt veröffentlicht. Hört diese Zeitung auf zu erscheinen, so bezeichnen zunächst Vorstand und Aufstchtsrat die Zei tung, in welcher die Bekanntmachungen veröffentlicht werden sollen, bis die Hauptversammlung durch Satzungsänderung die Zeitung (Zeitschrift) sür die Bekanntmachungen erneut bestimmt. Willenserklärungen des Vorstandes find sür die Genoffenschast verbindlich, wenn zwei Borstandsmitglieder sie abgeben. Die Bezeichnung der Firma der Genossenschaft durch den Vorstand geschieht in der Form, daß zwei Vorstandsmitglieder der Firma ihre eigenhändige Unterschrift hinzusügen. Jeder Genosse dars nicht mehr als 25 Geschäftsanteile erwerben. Die Haftsumme sür jeden Geschäftsanteil beträgt 800 Mark. Vorstandsmitglieder sind: s) Bruno Kaiser, Kausmann, 1. Vorsitzender, d) Bruno Wahner, Fleischbeschauer, 2 Vorsitzender, c) Paul Brückner, Kaufmann, Schriftführer, a) Paul Guhr, Steinardeiter, 1. Kassierer. «) Ernst Kreische, Dachdecker 2 Kassier, sämtlich in Oberlichtenau. Die Einsicht der Liste der Genossen ist während der Dienststunden de» Gerichts jedem gestattet. Amtsgericht Pulsnitz, am 15. Mai 1921.