Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Wochenblatt Bezirks-Anzeiger und Zeitung Fernsprecher: Nr. 18. Telegr.-Adr.: Wochenblatt Pulsnitz. des Kömgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz. 59. Jahrgang. Dienstag, den 20. August 1907 Nun W V Karl Emmrich. Zu pulsniks Ppeu-enlage! s? das walte Sott! Aus War Der schützend seine Stämme frisch umkreist! — dem mit Tapferkeit geführten Kriege wieder heimgekehrt als Feldmarschall Kronprinz Sachsens nach glorreichem Siege, Es soll ein sichtbar Zeichen sein der Ehre Für einen edlen toten Königsgreis, Der schon als Kronprinz sich in blanker Wehre Errungen hat des Lorbeers grünes Reis! — Gemahnen soll es an ein blutig Ringen, Was deutsche Einheit einst hat sestgeschweißt, Sodaß des Reiches Aar mit mächt'gen Schwingen Fünf Jahre schon ist er nun heimgegangen, Georg, sein Bruder folgte ihm schnell nach; Von treuer Volkesliebe fest umfangen Ist heute hier zum Denkmals-Weihetag Nun König Friedrich August froh zu schauen, In Pulsnitz bringen ihm der Bürger Reih'n, Wie seinen Ahnen ein sehr groß' Vertrauen, D'rum soll er uns herzlichst willkommen sein! Erklang ihm lauter Dankeslieder-Schall Als eingezogen er in Dresdens Straßen, — An seiner Seite saß mit edlem Sinn Die Kronprinzeß, der über alle Maßen Gebührte Lob als Samariterin. Endlich ist dieser Freudentag herangekommen, auf welchen sich Pulsnitz schon seit Jahresfrist vorbereitet hat, denn es ist keine Kleinig keit, alle die Geldmittel zusammen zu bringen, welche zu einem stattlichen Denkmal erforderlich sind. Ein solches wird morgen an seinem Stande auf dem Neumarkte enthüllt und zwar zu Ehren des nun schon seit fünf Jahren verblichenen König Albert, des Lieblings seines Sachsen volkes. Diesem mutigen tapferen Heerführer aus dem deutsch-französi schen Kriege, in welchem er siegreich manche Schlacht geschlagen hat, und später dann ein echter pflichtgetreuer König, der dadurch ein wahrer Vater von seinem Volke war, ein würdiges Denkmal zu setzen, war schon nach seinem Tode der Wunsch der Pulsnitzer. Besonders war es der hiesige Königlich Sächsische Militärverein, welcher sich große Ver dienste um die Erstehung des Denkmals erworben hat. Oeffentliche Aufführungen, Theater, Konzerte wechselten in bunter und großer Reihe, deren Reinertrag immer zu dem König Albert-Denkmal-Fonds gekom men ist; sogar die Dresdner „Liedertafel" unterstützte den Militärverein durch ein Konzert in seinem schönen Streben. Aber auch durch Samm lungen bei der Einwohnerschaft von Pulsnitz, sowie durch einen Beitrag der Stadt ist das Gedeihen des Werkes wesentlich gefördert worden. Nun ist es fertig und verhüllt steht es noch vor unseren Augen, aber die Hülle wird fallen und zwar in Gegenwart eines hohen Gastes, des Königs Friedrich August von Sachsen, der es sich nicht nehmen ließ, willkommen Sackkns König Yenkmalsweike Königs MbeA! Es zeigt geschmückt mit Fahnen, Ranken, Kränzen, Im Festgewand sich heute Pulsnitz schön, Im frischen Grün rings um die Stadt erglänzen Die Täler und die waldbedeckten Höh'n. Es klingt froh jauchzend Jubel, Lust und Freude In der Bevölkerung bei Groß und Klein; Zieht hier doch bei der Glocken hell Geläute Der edle König Friedrich August ein. Dem Herrscher strahlt zum Gruße ein Willkommen Aus seines königstreuen Volkes Blick, Weil er nach Pulsnitz hat den Schritt genommen Gern teilzunehmen an des Festes Glück. Gilt's eine ernste Pflicht doch zu erfüllen Von Sachsen Stolz, — der gut regiert und mild, In seiner Gegenwart hier zu enthüllen Vom alten König Albert das Standbild. Als nach nicht ganz drei Jahren war verschieden Der König Johann, — Sachsens weiser Sohn, Bestieg in einer Zeit von goldnem Frieden Der König Albert seiner Väter Thron. — Gerecht und ernst, mit schasfensfrohem Mühen Regierte er zum Wohl von Sachsenland, Und ihm verdankt es jetzt sein herrlich' Blühen — In Treue er zu Kaiser, Reiche stand. als Neffe zur Einweihung des Denkmals seines von ihm hochverehrten Onkels König Albert nach hier zu kommen und freudig an der Festfeier mit teilzunehmen. „Gott zum Gruß!" und „Heil edler König!" wird es ihm bei seinem Einzuge auf den schön geschmückten Straßen begeistert entgegen klingen, hoch werden die Herzen der gesamten Einwohnerschaft, vom Kriegsveteran an bis zum Schulkinde herab, schlagen, ist doch von jeher Pulsnitz als eine durchaus königs- und vaterlandstreue Stadt be kannt. Deshalb die Freude und die Lust, die heute in allen Kreisen der Einwohnerschaft herrscht und vor allen Dingen ist es neben dem Kommen des edlen Königs das Glück, ein König Albert-Denkmal weihen zu können, welches die Herzen froh beseelt. Was König Albert seinem Volk und Lande war, das hat der Dichter bereits in seinem Willkommen gruß geschildert, gesagt sei aber hier noch, daß auch König Albert treu zu seinen Pulsnitzern stand, genau wie der jetzige König Friedrich August, da er uns 'auch durch mehrmaligen Besuch erfreute. So mag denn das Standbild als ein Treuehort der Stadt Pulsnitz für alle Zeiten stehen, welches immer wieder von neuem die Sachsentreue und die Liebe zu dem angestammten Wettiner Königshause bezeugen soll. Erscheint: Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Mit „Jllustr. Sonntagsblatt", „Humoristischen Wochenblatt" und „Für Haus und Herd". — Abonnement: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich 1.25 bei freier Zustellung ins Haus, durch die Poft bezogen 1.26. Inserate für denselben Tag sind bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Die fünf mal gespaltene Zeile oder deren Raum 12 Pf. Lokalpreis 10 Pf. Reklame 25 <z.. Bei Wiederholungen Rabatt. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem Tarif. Erfüllungs-Ort ist Pulsnitz. AHtfÄKkillst Wltkänrkr umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch-Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, IWIllll s 141 vlN <4lll1vlzl1 HrslVULHU l ^)HlvlllA, Niedersteina, Weißbach, Ober-u. Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf,Lichtenberg, Kl.-Dittmannsdorf. Druck und Verlag von L. L Försters Erben (Inh.: I. w. Mohr.) Expedition: pnlsnih, Bismarckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Redakteur Otto Dorn in Pulsnitz.