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Pulsnitzer Anzeiger Nr 86 S2. Jahrgang Freitag, den 12. April 1S4V Anzetgrr Ist dar j»r Der-ffniMchung der amtychen Btkamitmachimge» de» Lardrat» 1» Kamenz, der Bürgermeister z» Pulsnitz und Ohor« behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszettung fiir dte Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn bestimmte» Plötz«, kein« Gewähr. Anzeige» find an d«, Erschetnungdtagen LS » 10 Uhr anfzngeben. — Verlag: Mohr Sc Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann n. Seb« Mohr. Hauptschrtstletter: Walter Mohr, PuUnitz; Stell».: Walter Hoffmann, Pall Verantwortlich für Le» Hetmatteil, Sport «. Anzeige« Walter Hoffmann, P»i»«itz; Politik, BtlberLkenst »nd Len übrigen Loll Walter Mohr, PnUnitz. — D.A. Vl., ) Geschäftsstelle: N«r Adolf. Hitler - Strotz« » — Mr«r«f ««» Diele Aeitung erscheint täglich mit , Ausnahme Ler gesetzlichen Sonn- »ob Feiertage. Do» Bezugspreis betrüg! bei Abholung wöchentlich LV Lips., bei Lieferung frei Han« M StP. Postbezug monatlich 2.ÜV AM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch a»f Rückzahlung de« Bezugspreise». ZeituugsauSgabe sür Abholer rüglich S—S Vhr nachmittag». Preise und Rachlahsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erschein«, von Anzeige» in bestimmten Nummer« ««L a« Dr. Goebbels sprach zu den Berliner Propagandisten Machtvolle Kundgebung im Kriegervereinshaus DNB Berlin 11. 4. Di« diesjährige Tilgung der Propa gandisten des Gaues Berlin der NSDAP fand am Donnerstag abend im Kriegervereinshaus im Rahmen einer machtvollen Kundgebung statt, an der mehr als 2 000 in der Propoganda arbeit tätig« Angehörige der Partei selbst, ihrer Gliederungen und der angeschlossenen Perbänd« teilnahmen. 2m Mittelpunkt der Kundgebung stand eine Rede des Gau leiters Reichsminister Dr Goebbels, der zur freudigen lieber- raschung der Tagungsteilnehmer persönlich erschienen war uni leinen Propagandisten das Rüstzeug für ihre kommende Arbeit im Dienste an Partei und Volk zu geben. Wit stürmischen tzeilrusen, dis kaum ein Ende nehmen woll ten, begrüßte die Berliner Parteigenosssnschaft Dr. Goebbels. In mitreißender Red«, der die versammelten Parteigenossen in größter Spannung folgten, gab er eilten Aeberblick über dir Lage. Der sicherste (Havant für den endgültigen Erfolg sei die Haltung des deutschen Polkes, das in klarer Erkenntnis der Ab sichten unserer Feinde fest entschlossen sei, den Kanrpf nicht anders als mit einem entscheidenden Siege zu beenden, sie, die ihr Wis sen über Deutschland aus den trüben Quellen jüdischer Emigran ten bezogen hätten, wären zu spät zu der Einsicht gekommen, daß sie das deutsche Polk in einem Augenblick mit Krieg über zogen, in dem ihnen Deutschland militärisch, wirtschaftlich und in seiner geistigen Führung weit überlegen sei. 300 Jahre hindurch hätten England und Frankreich es immer wieder verstanden, das deutsche Polk innerlich aufzuspalten, wenn «s Mich nur versucht habe, sein« Lebensrechte geltend zu machen. Heute aber gebe es in Deutschland nur ein einiges Volk, das auf eine einzige Stimme höre. Daß sich diese groß« Wand lung vollzogen habe, sei das geschichtliche Verdienst der national sozialistischen Bewegung. Bolt Vertrauen blick« Deutschland heute auf den Führer; er werde sein Wort wahr machen, daß dieser Krieg mit dem glänzendsten Sieg unserer Geschichte enden werde. Der Partei insbesondere falle die Aufgabe zu, das Verständ nis für die große Auseinandersetzung mit den westlichen Pluto- kratien im Volke immer mehr zu vertiefen. Sic müsse dem ganzen Volk Helsen und dienen. Auch in kritischen Zeiten müsse die unbe irrbare Gläubigkeit der Parteigenossen die ganze Nation mit unversiegbarer Kraft und Stärke erfüllen. Die Propagandisten dankten ihrem Gauleiter für seine zu Herzen gehenden erhebenden Worte mit Stürmen des Beifalls. Schwere Verluste -er Briten Churchill benützt die Gelegenheit zur Bekanntgabe alter Verluste Der Erste L»rd der britischen Admiralität, Winston Chur Hill, gab am Dsnnerstagnachmittag vor dem Unterhaus in seiner Darlegung über den Stand des Seekrieges zu, daß die Wcstmächte keine norwegischen Häfen erobert haben. Diese Er. klärung Winston Churchills wirkt wie ein Faustschlag angesichts der lügenhaften Behauptungen des amtlichen englischen Reuter Büros, das in der Nacht zum Donnerstag von einer Besetzung von Bergen, Drontheim und Narvik phantasierte. Churchill teilte ferner den Verlust zweier englischer Zerstörer, „Glow worin" und „Gurkha" mit. Außerdem sei das Schlachtschiff „Rodney" durch eine Bombe schwer getroffen worden. Wie Churchill Weiler zugab, wurden zwei Kreuzer weniger schwer beschädigt. Die Nachprüfung dieser Geständnisse Churchills ergibt die bemerkenswerte Tatsache, daß der englische Marineminilter diese Gelegenheit benutzt hat, um bereits weiter zurücklie gende schwere Verluste der englischen Flotte zuzugeben, die er bislang verschwiegen hatte. Das Schlachtschiff „R odne y" ist nämlich bereits bei dem Angriff deutscher Kampfflieger auf den englischen Flottenstützpunkt Scapa Flow am 16. März durch deutsche Bomben getroffen worden. Danrals log Herr- Churchill, die deutschen Bomben „seien ins Wasser gefallen". Das Schlachtschiff „Rodney" war das stärkste englische Schlachtschiff, nachdem sein Schwesterschiff „Nelson" bereits im Dezember durch eine Mine schwer beschädigt worden war wo' Churchill übrigens auch erst nach zwei Monaten zugege- beu hat. Churchill glaubt also jetzt, er könne unter dem Eindruck Ler neuen schweren Verluste der englischen Flotte frühere Ver luste nachträglich zugeben, ohne daß cs in der englischen Oeffent- lichkeit allzu sehr bemerkt wird. ' - Angesichts dieser Tatsache und der Erfahrung, daß Win ston Churchill wie schon im letzten Kriege nur immer einen kleinen Teil der tatsächlichen englischen Verluste bekanutgibt, kann man sich vorstcllcn, wie groß die wirklichen Verluste der englischen Flotte bei ihrem mißglückten Versuch, die nor wegische Küste anzugreiscn, gewesen sind. „Rodney" „Gurtha" und „Aaumorm" Das britische Schlachtschiff „Rodney" ist 33900 Tonnen groß. Es Hai eine Bestückung von neun 40,6-Zcntimcter und zwölf 15,2-Zentimetcr-Geschützen, ferner sechs 12-Zeuttmetcr-, bjer 4,7-Zeutimeter- und sechzehn 4-Zcntimeter-Flakgcfchützen sowie acht Fla.-MG. Weiter sind zwei Torpedorohre an Bord. Die „Rodney" führt zwei Flugzeuge mit. Der Große Zerstörer „Gurkha" <2400 Tomien) hak eine Bestückung von acht IL-Zentimeter-Geschützen und vier 4-Zentimeter-Flakgeschützcn sowie acht Fla.-MG. nnd vier Torpedorohren in Vierlings- auspellnng ZerstPer ,M l o wav o r m" (1340. Tonnen) ist ocpuat mit vier 42-Zentnneler-ti>eicyuveu, acht Ma.-M(s. uns acht Torpedorohren in Vierlingsaufstellung. Beruhigung auch i« Norwegen Vernünftige Zusammenarbeit in Dänemark. In Dänemark können die militärischen Schutzmaßnahmen Deutschlands als abgeschlossen angesehen werden. Von vorn herein war ja in Norwegen mit einem erheblich stärke re n Widerstand politischer Kräfte zu rechnen als in Dänemark, wie auch mit militärischen Gegenaktionen von seilen Englands, die allerdings bisher völlig ungeeignet waren, den planmäßioen Ablaus der deutschen Sichcruugs- matznahmcn irgendwie störend zu beeinflussen. Die norwe gischen Zeitungen fordern die Bevölkerung ans, sich in Ruhe und Ordnung der neuen Lage anzüpasscu. Die öffentliche Meinung in Norwegen klärt sich jedenfalls zu sehends im Sinne einer vernünftigen Einsicht, und es ist daher trotz der starken englischen Hetze, die vor keinem Mit tel zurückschreckt, auch in Norwegen mit einer wcitcrgehcnden politischen Beruhigung zu rechnen. Der Meldung von dem Ersolg der deutschen Luftwaffe und Flotte schenkt inan in der norwegischen Oesscnilichkeit die größte Beachtung, wobei inan besonders die Tatsache unterstreicht, daß die deutsche Luftwaffe hierbei erst malig ihre neuen Stutzpunkte habe ausntttzcn können. Alle norwegischen Blätter geben den Aufruf des Generals von Fal kenhorst nnd Bilder vom Einmarsch der deutschen Truppen Wieder. Die Antwort Stockholms auf das deutsche Memorandum, mit welcher die schwedische Regierung neben der Betonung ihrer strikten Nentralitätspolitik eindeu tig erklärt, keinerlei Schritte unlernehmen zu wollen, die gegen die deutschen Maßnahmen in Dänemark und Norwegen gerich tet sind, haben sicherlich zur weiteren politischen Befriedung in Skandinavien wesentlich bcigetragen. Um so mehr geifern die betrübten Lohgerber in London und Paris, die hoffnungslos zusehen müssen, wie ihnen im Norden Europas auch die letzten Felle wegjchwimmcn. Ganz zielbcwußt sind die neuesten grotesken Lügen- meldungcn dieser plutokratischen Sippschaft dazu bestimmt, gewesen, die Bevölkerung Norwe gens und Sch webens in Erregung zn versetzen und gegen die deutsche Schutzmacht s ch a r f z u m a ch e n. Denn inzwischen — und das war der Zweck der neuesten Uchung Churchills und Reynauds — haben vor der Zurückziehung dieser unhalt baren-Falschmeldungen. auch sch w e d i s ch e. Ae i tu Kg en u»o :uunosunr,enoer in leicyiserriger Weise oie »e'- lerverbrettuna dieser zunächst unkontrollierbaren Mär chen aus der Hexenküche Londons übernommen. Man kann nur annebmen, daß die betreffende« schwedischen Blätter und Senser noch nicht ausreichend Aber die unbedingte Neutralitätserklärung ihrer eigenen Regie rung unter Ablehnung jeglicher Maßnahmen, die die deu»- fchen Schritte zerstören könnten, unierrichiei gewesen sind, »ls sie sich in solcher Weise zum Werkzeug der Churchillschen Hetz propaganda machten. Denn es unterlieg! wohl keinerlei Zwei fel, daß jede und damit auch eine wirkliche schwedische Neu tralitätspolitik die strikteste Zurückhaltung von StörunaAver- suchen jeglicher Art zur selbstverständlichen Vorausfftzung macht. Mit fremde« Augen „Es ist wohl möglich, daß Hitlers Mtion in »cw nördlichen Ländern strategisch günstige Momente n« die Weltmächte und ihre Flotte schassen wird. — Also sprach Herr Eden. — Dasselbe nnaefäbr. was schon icne londoner Blätter zu sagen suchten, die meinten, fthl habe Enaland Hiebe bekommen. Gott fei dank, das gebe Ihm m nun Gelegenheit, zu zeigen, was es dagegen tun könne. Was die alten Männer in der enaliscben Negierung v»r- mögen, um die Verantwortung für das England wideriah- rcnde Malheur von nch abzuweicben, sei ausgezählt: Sowas kommt vavon. lallt der alte Lorv Halifax, „so etwas ereig net sich, wenn neutrale Staaten nicht rechtzeitig nm Hilfe LA- Kn wollen" Nachdem man in London die Phantasie von den znruck- eroberten norweaischcn Häsen der Oenentlichkctt nicht mehr zumnten konnte und nch bcrichliaen mußie. erfand der iü- dische Londoner Rundfunk dann den Schrock von dem nächsten „deutschen Anschlaa" aus „Fslanv uud Grönland", den aber das heroische Enaland ..durch konzentrische Anarnse der verbündeten Fluawaiken vereiteln" würde Wird da noch ein Auae in Dänemark nnd Norwegen -rol len bleiben? Wie erst, wenn die Londoner Funkjuden rem deutschen Kompler gegen den Südpol auf oie Spur kommen werden? Vielleicht macht es den Londonern nnd Parisern ein we nig den Mut, wenn wir ihnen hier sagen, daß ein Vlänchcn wie die „Thurgauer Zeitung" (in der Schweiz» schreib! es habe sich jetzt „Deutschland aller moralischen Vorteile ''«ge ben, die ihm die Neutralttätsvcrletzung der Alliierten in die Hand gespielt hatte". Welche Vorteile? Sollte die „Tb«:- gauer Flotte etwa gegen England fahren?" Andere Neutrale sehen die Dinge anders. Selbst ein Blatt wie die völlig anglophile „Newuork Times" schildert die hilf lose Bestürzung in London. Der „Philadelphia Fnguircr" meint spöttisch, jedenfalls sei es nicht Hitler gewesen, der die Zeit verpatzt habe, sondern England, die vielgerühmte Herrin der Meere. Die übrwe Hearst-Presse urteilt noch schärfer: Die Engländer halten wie der einmal geschlafen. „New Daily News" sieh: den stran-aE schen Vorteil ganz ausschließlich aus seiten Hitlers: Ebens» urteilen die amerikanischen Rundsnnksprechcr. Besonder^ be merkenswert ist ein Artikel der „Newyork Post", der wenn, die skandinavischen Ereignisse verschafften Demschland aewas- tige und vielleicht entscheidende Vorteile, die es dcm neucüen Fehler der fchlerischen Politik Chamberlains zu vc'rvanken habe: der brunche Nachrichtendienst, anf den Enaland io -wir geweicn sei. habe auf der ganzen Linie vollkommen versag!. Fn Schweden, wo man ja der Sache am nächücn .j», schreibt ..Göiaborg Morgenpost" zu dem Ergebnis der fürch terlich unglücklichen Politik Churchills und Reynauds oc« Satz: „Der Dienst, den England behauptete, Skandinavien mit seinen Kriegsmaßnahmen an der norweaischcn Küste zu »ei- sten, wurde sür «ns alle hier oben im Norden ein cntsetz- licher Bärendienst; wir sind sehr wenig dankbar für diese ..Hilfe". Nach all dem ist Wohl kein Zweifel, wo heute der Kaycn- jammer herrscht, von dem die englische Presse schon alanbie, sprechen zu sollen. . , —————