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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner I täglich 8—ü Uhr nachmittags. Preise und Nachlatzsätze bet Wiederholungen xch Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und » bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungetagen bl« von» v Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straß« 2 — Fernruf nur W». Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsvitzer Anzeiger ist da- z«r Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen de- Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu P«l-«ttz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthüll Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Dies» Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlich« Sonn- und Feiertag«. ««zugSpreiL: Bet Abholung 1t tägig 1.— NM., frei Hau» 1.10 RM. einschl 12 bez. 15 Ps. Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt ktnen Anspruch aus Rückzahlung beS Bezugspreis«. ZetwngLauSgabe für Abhol« Nr. 61 Freitag, den 13. März 1942 94 Iahrqana Dem krönenden Sieg entgegen! Tojo vor dem japanischen Reichstag Anläßlich der Kapitulation von Niederländisch-Indien und ser Einnahme von Rangun hat der japanische Ministerpräsi dent Tojo in einer Sondersitzung des Japanischen NeichS- lags eine bedeutsame Erklärung über die durch die jüngsten tapanischen Siege geschaffene Lage abgegeben. Seine mit Kroßem Beifall aufgenommencn Ausführungen gipfelten in der Feststellung, daß dir japanische Wehrmacht die USA. und Großbritannien völlig zerschmettern werde. Gleichzeitig richtete er an Australien eine letzte Warnung und ermahnte das indische Boll, die günstige Gelegenheit zur Abschüttelung des britischen Joches zu benützen und an der Schaffung der oft- asiatischen Neuordnung mitzuhclfcn. Anschließend erstatteten General Tojo als Kricgsministcr und Marincminister Schi- mado Bericht über die militärischen Entwicklungen seit dem Fall von Singapur. Nach einer kurzen Schilderung der militärischen Erfolge in Niederländisch Indien und Burma stellte Tojo fest, daß die Bevölkerung von Hongkong, Manila, Schönau (Singapur) und verschiedenen anderen Plätzen, die von der japanischen Armee vom Foch der Vereinigten Staaten und Großbritanniens be freit wurden, sich bereitsmiit größtem Eiser mit dem Wieder- oulbauwerk beschäftige, wobei sie ihr vollkommenes Ver- traven in die japanischen Streitkräfte setze. Bei dieser Gelegen heit gab der Ministerpräsident der Hoffnung Ausdruck, daß das indonesische und burmesische Volk als neue Partner am Ausbau Groß Ostasiens im Interesse ihres eigenen gesunden Fortschrittes und ihres Wohlstandes teilnehmen werden. Letzte Warnung an Australien Eine ernste Mahnung richtete der japanische Regierungs chef an Australien, das jetzt infolge des Falles von Niederländisch-Jndien der Macht der japanischen Streitkräfte -unmittelbar gegenüberstehe „Die Australier muffen sich selbst' - Io sagte er - „über die Tatsache im klaren sein, daß eS Australien mit seiner außerordentlich dünnen Bevölkerung auf dem ausgedehnten Gebiet wegen seiner großen Entfernung von den Vereinigten Staaten und Großbritannien vollständig unmöglich sein wird sich gegen die Macht unserer unbesieg baren Streitkräfte zu verteidigen Es liegt daher klar aus der Hand, welche Haltung Austra lien einnchmcn sollte, um daS Wohlergehen seines Volke- zu Pchern Sollte Australien seine gegenwärtige Einstellung nicht berichtigen, so wird es unvermeidlich in die Futztapfrn Nieder ländisch Ostindiens treten Ich hoffe, daß Australien, un-, berühr« durch alle Beziehungen und andere Erwägungen, der vorherrschenden Loge Rechnung tragen und sich mit dem ab finden wird. waS die Vorsehung diktiert. In dieser Weise" sollte eS seine Einstellung in dem fetzigen, so wichtigen Augen blick entscheiden" § Indien steht jetzt vor der Entscheidung! „Was das indische Volk betrifft' — fuhr Tojo fori —,! „so hegt Japan natürlich nicht den geringsten Gedanken ihm) irgendwie feindlich gegenüberzutrelen. Ich möchte indessen kirr wiederum bekräftigen daß dir Entschlossenheit Japans orn amerikanischen und den britischen Einfluß gründlich zu hernlchten keinerlei Veränderung erfahren wird „Burma Ken Burmesen', dieser Ruf ist bereits aus dem Wege zur Verwirklichung. Ich bin der festen Ueberzeugung, daß eS ^etzi an oer »zen M. em „zznvren oen ;znoern- zu icyanen, was seit vielen Jahren der geheime Wunsch der 4l)S Millionen, Inder ist Großbritannien hat seit langem seine un rechtmäßige Herrschaft über Indien fortgesetzt und das indische Volk getäuscht Die Realität der britischen Versprechungen, die den Indern im letzten Weltkrieg gegeben wurden, muß davon bin ich überzeugt, im Gedächtnis des indischen Volkes immer noch lebendig sein Jetzt ist Groß- britannien wieder dabei, Indien -mit allen Arien von Schmeichelkünsten zu täuschen Wenn die Führer Judiens, irregesührt durch derartige britische Schmeicheleien, die lang gehegten Wünsche des indischen Volkes verraten und damit diese vom Himmel gesandte Gelegenheit von sich wersen. s» glaube ich. daß es keine Möglichkeit geben wird, Indien je mals zu retten, und es wird für die -kW Millionen des indi- scheu Holkes kein größeres Unglück geben. Wird sich Indien als ein „Indien den Indern" erheben, um an der Schaffung der grotzastatischen Wohlstands sphäre Mitwirken zn können, oder wird es ewig in den Fesseln der englisch amerikanischen Mächte schmachten, um seinen Namen als Sklave der Nachwelt zu hinterlassen? Indien steht vor der Entscheidung seine Ver gangenheit zu liquidieren, dir neue Lage klar und richtig zu fel)en und eine endgültige Entscheidung zu treffen." M't Worten tiefster Entrüstung wandte sich Tojo gegen die gewissenlosen Rädelsführer in Tschungking, die immer noch nicht zur Vernunft kommen wollen, obwohl sie vor ihren Augen sehen, daß die Vereinigten Staate» und Großbritan nien die verschiedenen Völker durch Täuschung und Schmeiche leien zur Aufopferung für fremde Interessen überreden und nach Niederringung der betreffenden Nationen ihnen keinerlei Beachtung mehr schenken Das Tschungking Regime stehe jetzt, nachdem durch den Fall von Nangnn seine Verbindung zu den Vereinigten Staten und Großbritannien vollständig abge- schntttcn sei im wahren Sinne des Wortes vereinsamt da. Strategische Aeberkegenheit Japans Im Anschluß daran ging Tojo aus die einstigen Groß sprechereien der USA und England« ein. die vor dem Krieg die Uneinnehmbarkeit ihrer Stellungen gerühmt und schließ lich Japan dazu gezwungen hätten die Feindseligkeiten zu eröffnen nachdem sie es abgelebnt hatten, die berechtigten Ansprüche Japans zu befriedigen Drei Monate nach Beginn des Krieges in Groß Oslaflen seien die amerikanische und bri-- tische Hauptslotte bereits von der Oberfläche des Pazasik ver schwunden, alle feindlichen Stützpunkte im Südwesi Pazifik seien in die Hände Japans gefallen Die Prahlereien der amerikanischen und britischen Regierung mit ihren ausgedehn ten Rüstungsprogrammen sollen nur die strategische Neber- legenhctt Japans im Pazifik verdecken So klar wie die Sonne sei würden sie mit ihren Hoffnungen auf eine ferne Zukunft Schiffbruch erleiden „Es ist außerorhentlich zu begrüßen" — erklärte Tojo dann —, „daß unsere Verbündeten, insbesondere Deutsch land und Italien unablässig Siege erringen, dir mit unseren militärischen Operationen parallel lausen. Unsere Ab sicht ist cs, unsere Zusammenarbeit mit ihnen noch weiter zu verstärken und dadurch im Zusammenwirken mit diesen Ländern das Ziel dieses Krieges zu erreichen." ASfl. und England werden völlig zerschmettert Die BerMchtlMg der Jugend Zum ersten Male reichseinheitlich > Der 22. März 1942 ist für die neue deutsche Jugenderziehung ei» Tag von besonderer Bedeutung. Zum ersten Male wird zu diesem Termin reichseinheitlich die „Verpflichtung der Jugend" durchgeführt, und zwar mit der Maßgabe, daß von- nun an alljährlich in gleicher Weise die 14jährigen Jungen' und Mädel diesen Wendepunkt ihres Lebens würdig begehen werden. Gerade auch im Kriege, wo die Väter und Brüder der 14jährigen mit der Waffe für Großdeutschlands Freiheit kämpfen,-soll an diesem Feiertag der Jugend offenbar werden, daß jeder einzelne Jugendliche, sür dessen Heimat und Zu kunft der Kampf geführt wird, ein kostbarer Besitz unseres Volkes ist. Unter den drei Feiertagen der Jugend, die die national sozialistische Bewegung geschaffen bat - Aufnahme der 10- jährigen in Jungvolk und Jungmädelbund, Verpflichtung der 14jährigen bei Uebernahme als Jungen und Mädel der Hitler- Jugend, Ueberweisung der 18jährigen in die Partei und ihre Erwachsenensormationen — wird in Zukunft die Verpflich tung der Jugend sogar die Vorrangstellung einnehmen, den» sie umfaßt zugleich den entscheidenden Lebens abschnitt der Schulentlassung und des Be- rufseintrttts. Von jetzt an wird in steigendem Maße die reichseinheitlich« „Verpslichlung der Jugend" zur führenden und alleinigen Feier für den l4jährigen jungen Deutschen werde». Demgegenüber wird die Schulentlassung in Form einer persönlichen Verabschiedung des Lehrers von seiner Klaffe, der Berukseintritt durch eine interne Begrüßung im Rahmen des Betriebes erfolgen. 1942 gelangen zur Verpflichtung sämtliche 14jSb- rigen Jugendlichen, außer den von der Jugenddienst- pflicht Zurückgestellten, Befreiten, Ausgeschlossenen und den Bercitgestellten. Der Verpflichtung ging eine weltanschauliche Borbereitung voraus, deren Themen waren: „Adolf Hitler, Lebenslauf und Persönlichkeit", „Inhalt und Bedeutung der Vexpslichtungsformel" und „Der deutsche Jungarbeiter bzw. die deutsche Jungarbeiterin". Bei dem letzteren Thema sind unter anderem behandelt worden die Weckung einer guten Arbeitsgesinnung und des Willens zur Leistung sowie prak tische Hinweise zu Lehrvertrag, Arbeitsverhältnis, Urlaub, Disziplinarverhällnis usw. Am Vorabend der Verpslichtungsfeiern, am Sonnabend, dem 21. März, werden nach Möglichkeit festliche Aus führungen des Veranstaltungsringes stattfinden, die für die beteiligten Eltern und Jugendlichen kostenfrei sind. Der Rundfunk wird Abschnitte ans der Hauptveranstaltung der Verpslichtungsseier, am 22. März in Berlin, mit einer An sprache des Neichsjugendsührers Artur Axmann, übertragen. Die NSDAP, unterstreicht die Bedeutung des Tages durch maßgebliche Einschaltung ihrer Hohcilsträger. Die Feiersolge sieht, umrahmt von Musik, Chören und Sprechern, eine Ansprache des Hoheitsträgers, die Ver abschiedung der Schulentlassenen durch den Schulleiter, die Verabschiedung durch den Jundvolksührer und die Uebernahme durch den HJ.-Führer vor. Gemeinsam sprechen die 14jährigen die Verpflichtungsformel: „Ich verspreche, in der Hitler-Jugend allzeit meine Pflicht zu tun, in Liebe und Treue zum Führer und unserer Fahne.' — Für die Gebiete der Süd ostgaue und des Sudelenlandes, wo die Schulentlassung erst im Sommer erfolgt, entfällt aus dem Programm die Verabschie dung durch den Schulleiter. Rach einer Würdigung der engen Zusammenarbeit mit Mandschukuo. der Nationalregierung von China und Thailand, sprach er dem Tenno, unter dessen Führung die opferwilligen Offiziere und Soldaten der Kaiserlichen Armee und Marine den ruhmreichen Sieg errungen haben, den Dank des Volkes aus, das seinerseits die ganze Verantwortlich keit ter Heimatsroni erkenne und alle Härten durchzustehen ver möge Tojo schloß: „Japan hat damit bereits in der Eröffnungs phase des Krieges große Siege errungen. Solche glänzenden Siege mutz es weiter vollbringen. Die militärischen Operatio nen mutz Japan akt:v fortsühren, um die Vereinigten Staaten und Großbritannien gründlich zu zer schmettern. Nur so kann die Neuordnung in Groß Ostasien ausger'chiei und gleichzeitig der Weltfrieden gesichert werden Der Krieg muh immer noch erst ausgefochten werden. Alle diesem Ziel dienenden Unternehmungen werden daher weiter hin anss zweckmätzigste und miterhöhterTatkrast dnrch- gesührt werden Wir das Volk Japans sollten uns von diesen ersten Siegen nicht berauschen lassen! Wir muffen vielmehr weitn den unbeugsamen Geist stärken, mit dem wir uns seit dem mandschurischen Zwischenfall im stillen erfüllten Dann werden wir alle Härten überstehen nnd in vollster Einig keit zwischen Regierung und Volk mit der Hossnung aus eine glänzende Zukunst dem krönenden Sieg entgegen geben können.' Der Dan! der iapanilchen Nation Der Japanische Reichstag nahm einmalig eine Ent schließung an, die den kaiserlichen Truppen sür dir Unter- wersung Holländisch Indiens nnd die Besetzung von Ranauu den Dank der Nation anöfpricht. Die Beute der Japaner feit Krieasbemnn In seiner Eigenschaft als KriegSmipister gab Tojo im Japanischen Reichstag bekannt, daß dir japanischen Truppen seit Kriegsausbruch bis zum lO. März mehr als 210 000 Kriegsgefangene machten Außerdem zerstörte die japanische Wehrmacht am Boden oder durch 'Abschuß 1600 Flugzeuge und erbeutete 2lt)<) Geschütze, 190 001) Gewehre, Maschinengewehre und Revolver und 28 000 Panzer. Lastwagen und Eisenbahn wagen. 13« feindliche Kriegs chifse versenk Marineminister Schimada gab den Rechenschaftsbericht über die Flottenoperationen feil Kriegsbeginn Er erklärte dabet: „Mit der Besetzung von Java und Rangun ist die See- und Luftherrschaft in dem weilen südwestlichen Raum einschlietzlich des Indischen Ozeans errungen worden, und dies bedenlel einen großen Schrill vorwäns zur Verbesserung der militärischen Lage im ostasiatischen Kriege', Er schilderte o>e veieynng oer einzelnen jeinviicuen Stutzpunkte und die glänzenden Seeschlachten und erklärte zusammensassend: Dir Kaiserliche Marine versenkte seit Kriegsbeginn ins gesamt >30 feindliche Kriegsschiffe, und zwar 7 Schlachtschiffe, 3 Ftiigzengträger, 12 Kreuzer. 22 Zerstörer, 44 U Boote und 42 andere Kriegsschiffe. Die Kaiserliche Marine beschädigte vier Schlachtschiffe and 72 Kriegsschiffe, darnntcr Kreuzer und Zerstörer Anßerdem wurden >28 Handelsschiffe mit insgesamt 680 000 BRT versenkt nnd 92 Schiffe mi, 300 000 BRT schwer beschädigt Weiterhin wurden 51)2 größere nnd kleinere Fahr zeuge mit insgesamt 210 Wb BRT. gekapert. Insgesamt 1554 seindltche Flugzeuge wurden entweder abgcschossen oder am Bode» zerstört. lieber die japanische» Verluste sagte der Minister In Widerlegung der unbegründeten feindlichen Propaganda- Meldungen: „Lediglich vier Zerstörer, vier U-Boote, fünf Spezial U Boote, ein Spezialschifs. fünf Minenräumboote und 27 Transporter sind gesunken, während 122 Flugzeuge ver lorengingen' Mit Nachdruck fügte Schimada hinzu: „Ich möchte noch einmal wiederholen, daß die Kaiserliche Marine nicht ein einziges Schiff einer größeren als der Kreuzerklaffe verloren hat und daß die Flottenoperationen günstige Fort schritte machen.'