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1 g a. t.. c, l- w :r t„ r- e- -r r- >n r-- rn te q- r- :n ze ve ar ir- in ir- ier irt il- :r- >n, ier rl- ele in- in ze- '.te. on Sie oer ng sen her cht, ro ¬ del ern ige- ,ei tere Die sche den den regt :gen Der l in roße lsche rges ollig urde iffen treu- von lard- iann Lage Der Hilfe- Pulsnitzer Wochenblatt Bezirks-Anzeiger und Zeitung Fernsprecher: Nr. 18. Telegr.-Adr.: Wochenblatt Pulsnitz. Amts Blatt des Königs. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Druck und Verlag von L. L. Förster's Erben (Inh.: ). w. Mohr.) Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Redakteur Otto vorn in Pulsnitz. Inserate für denselben Tag sind bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Die fünf mal gespaltene Zeile oder deren Raum 12 Pf. Lokalpreis 10 Pf.. Reklame 25 <z. Bei Wiederholungen Rabatt Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem Tarif. Erfüllungs-Ort ist Pulsnitz. llpn Wus^irrtr umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch-Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina I lllflioUkHllT ^plllvill^ Niedersteina, Weißbach, Ober- u. Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf,Lichtenberg, Kl.-Dittmannsdorf Erscheint: Dienstag, Donnerstag u Sonnabend. Mit „Jllustr. Sonntagsblatt", „Humoristischem Wochenblatt" und „Für Haus und Herd". — Abonnement: Monatlich 45 Pf., vierteljährlich 1.25 bei freier Zustellung ins Haus, durch die Post bezogen 1.26. Ar. 62 Donnerstag, den 23. Mai 1907 50. Jahrgang. Das Wichtigste vom Hage. Ter Kaiser ist gestern früh in Cudinen eingetroffen. Frau Baronin von Saalburg, die morganatische Gc- mahlin des Fürsten Reuß j. L., ist in Dresden gestorben. Der Verein Hamburger Reeder hat sich bereit erklärt, über Wünsche der Seeleute in Verhandlungen zu treten, wenn diese Wünsche ihnen von einer Kom mission aktiver Seeleute übermittelt werden. Unter dem Vorsitz des Reichstagsabgeordneten Schra der trat gestern in Wiesbaden der 23. Deutsche Protcstantentag zu einer dreitägigen Sitzung zu sammen. In Straßburg wurde der 18. Evange lisch-Soziale Kongreß eröffnet. Der Allgemeine Deutsche Schulverein tagt in Essen' Die französische Negierung wird heute den Kammern ein neues Weingesetz vorlegen, welches scharfe Kon- lrollebestimmungen enthält. Am nächsten Sonntag soll auf einem sozialistischen Kongreß der Minister Briand aus der sozialdemo kratischen Partei ausgestoben werden. Der Geh. Legationsrat Dr. v. Schuckmann ist zum Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika ernannt worden. Bom 4. bis 7. September findet in der Nordsee ein Kaisermanöver der Hochseeflotte statt, wozu beson ders umfangreiche Vorbereitungen getroffen werden. Ein Konsortium Leipziger Banken und Bankhäuser hat vom Rate der Stadt Leipzig 8 Millionen Mark 4 prozentiger Leipziger Stadtanleihe fest übernom men und wird diese demnächst zur Zeichnung auf- lcgen. 0le Kämpfe lm verttnsr Vaugewsrbs. Unter den mannigfachen Kämpfen, welche das gegen wärtige Frühjahr in Deutschland bereits gezeitigt hat, >st der gerade am Vorabend des Pfingstfestes ausgebrochene Kampf fm Berliner Baugewerbe, der weitaus bedeutsamste größte. Seit Pfingstsonnabend sind vom Verbände Arbeitgeber des Berliner Baugewerbes sämtliche bei den Verbandsmitgliedern beschäftigte Maurer, Zimmerer Und Bauhilfsarbeiter ausgesperrt worden, weit die Ar biter auf der Forderung des achtstündigen Arbeitstages ^standen, die aber vom Arbeitgeber-Verband grundsätz- abgelehnt wurde. Die Aussperrung im Berliner Baugewerbe bedeutet, daß ca. 60000 Arbeiter der Rerchs- Muptstadt und ihrer Vororte bis auf weiteres brotlos ^worden sind, bei längerer Dauer der Sperre wird sich über die Zahl auf mindestens 100000 Mann erhöhen, denn alsdann gibt es auch für die bei den Bauten be- Wftigten Klempner, Tischler, Rohrleger usw. keine Beschäf- "8Ung mehr. Die geführten Einigungsverhandlungen wischen den streikenden Parteien sind leider erfolglos ^blieben, weil die breite Masse der Bauarbeiter von der ^stellten Forderung durchaus nicht abgehen wollte, ob sich die Zentraloerbände der Arbeitgeber mit dem Schiedssprüche des Berliner Gewerbegerichts einverstanden ^'lärt hatten, welcher den Bauarbeitern eine allmähliche Ausbesserung der Stundenlöhne um sieben Pfennige zu- .Pigte, unter Beibehaltung der bisherigen täglichen Ar- ^zeit. Aber die Masse der Arbeiter handelte diesmal c die Köpfe der Führer hinweg und forderte ungestüm eu achtstündigen Arbeitstag, der ja mit einem Teil des ^"Idemokratischen Programmes bildet, und vornehmlich H Wegen hat der Verband der Arbeitgeber des Berliner dm ^werbes eine unbedingt ablehnende Stellung gegen Forderung genommen. Jedenfalls ist letztere gerade -Naurergewerbe durchaus unbegründet. Der Maurer y Ein Saisonarbeiter; während des Winters muß er . gedrungen längere ödere kürzere Zeit feiern. Ein >n nicht rechtzeitig zum Herbst fertig wird, muß b^Fwsem unfertigen Zustande bis zum Frühjahr liegen n, Der Bauarbeiter selbst hat während des Win- b Zeit genug zur Erholung. Es ist selbstverständlich, daß ein Saisonarbeiter wählend der günstigen Jahres zeit seine Arbeitskraft ganz anders ausnützen muß als ein Arbeiter, der unabhängig von Wind und Wetter das ganze Jahr tätig ist. Drücken die Maurer und sonstigen Bauarbeiter die achtstündige Arbeitszeit durch, dann kön nen auch die Erntearbeiter mit der Forderung der acht stündigen Arbeitszeit kommen. Leider dürften ihnen nur die Halmfrüchte nicht den Gefallen tun, zu warten, bis der nach dem achtstündigen Schema tätige Arbeiter zu ihnen kommt. Sie verfaulen auf dem Acker. Der Acht stundentag ist ein Produkt blutleerer Theorie; das flutende Leben kann sich nicht nach ihm einrichten; bei der Saison arbeit wird der Achtstundentag zum Unsinn. Die Ablehnung des achtstündigen Arbeitstages seitens des Arbeitgeberverbandes des Berliner Baugewerbes er scheint also schon aus diesen praktischen Erwägungen begreiflich, und er wird noch verständlicher, wenn man erwägt, daß es sich hierbei um eine grundsätzliche For derung des sozialdemokratischen Programmes handelt, deren Erfüllung Wasser auf die Mühle der sozialdemo kratischen Bestrebungen wäre. Nunmehr ist es also zu einer Machtprobe gekommen, und wenn die letztere, "Ke es wahrscheinlich ist, hierbei unterliegen sollte, so kann sie sich dafür bei den sozialdemokratischen Hetzern und Agitatoren bedanken. Man rechnet auf einen Kampf, der 8—0 Wochen- dauern. In den Kreisen der Arbeit geber ist man fest überzeugt, daß besonders die sozial demokratischen Verbände einen empfindlichen Denkzettel er halten werden, da sie kaum in der Lage sind, die Unter stützung für die 60000 Ausgesperrten für längere Zeit auszubringen. Das gesamte Vermögen der Arbeitnehmer- Verbände dürfte nach genauer Schätzung ca. 9 Millionen betragen. An Unterstützungssummen werden aber wöchent lich 750000 Mark verausgabt. Es kann also der an geblich in den Kassen lagernde Betrag nur kurze Zeit aus reichen. Bemerkenswert ist es, daß die Akkordmaurer ihre Dienste den Unternehmern zur Fertigstellung dringender Arbeiten angeboten haben. Ein größerer Teil der Ar beiten ist ihnen denn auch übertragen worden; sie sollen auch in Zukunft beim Abschluß eines neuen Vertrages besonders berücksichtigt werden. Der Zentral-Verband der Maurer gibt bekannt, daß seine Mitglieder sich in 19 Kontrollstellen täglich zweimal zu melden haben. Die eigentliche Kontrolle hat am Mittwoch, den 22. Mai, be- gonnen. OsrNickss unv SäcksisÄrss. Pulsnitz. Der zweite Tag de« Pfingstschießens verlief erfreulicher Weise ohne weitere nasse Zwischenfälle. An Menschen fehlte e« daher nicht auf unsrem schönen Schützenplatze; von mittag« an trafen per Eisenbahn große Scharen von Be suchern de« Feste» hier ein, denen sich au« allen Himmelsrich tungen zu Fuß, zu Stahlroß und Wagen neue Trupp« zugesellten, sodaß gar bald sich jene« buntbewegte, vielgestaltige Treiben ent wickelte, da« die Geschäft«leute so gern sehen. Am gestrigen Tage, der wieder unter der Ungunst der Witterung zu leiden hatte, wurde der diesjährige König der Schützengilde proklamiert Die Königswürde erschoß sich Herr Schuhmachermeister Bernhard Schreiber, die MarschallSwürde Herr Materialwarenhändler Emil Militzer. Mit dem heute Abend zu erfolgenden Einzuge und der Einbringung der neuen Herrscher im Schützenreiche nach der Stadt, sowie mit dem darauffolgenden KönigSball erreicht dat Fest sein Ende. Pulsnitz, 23. Mai. Auf dem Schützenplatze ereignete sich gestern Abend um 10 Ubr ein tiefbetrübenter Unglücksfall mit leider tödlichem Ausgange. Der im 40. Lebensjahre stehende Pfefferküchlermeister Hermann Richter, ein in gesellschaftlicher Beziehung bekannt und beliebt gewesener Herr, suchte sich aus der großen Schaukel Vergnügen. Er stürzte ab und erhielt beim Zurückkommen derselben einen derartig starken Schlag gegen den Kopf, daß der Tod infolge Schädelbruchs und Bluterguß in- Gehirn sofort eingetreten ist. Nachdem die Schaukel zum Stehen gebracht, wurde der Verunglückte von an. wesenden Mannschaften der hiesigen Sanitätskolonne aufgehoben und nach der Wohnung geschafft. Den Angehörigen des auf jo tragische Weise au« dem Leben Geschiedenen wird allgemein daS größte Beileid entgegengebracht. PulSnitz. Der Geburtstag Sr. Majestät des Königs Friedrich August wird in unsrer Stadt, wie folgt begangen Früh findet Weckruf und mittags von '/rl2 —'/»I Uhr Platz- musik statt. Abend« 7 Uhr wird man sich im Schützenhaus. saale zu einem Festmahl vereinigen. — In den Schulen werden anläßlich de« Geburtstages Sr. Maj. de« Königs nächste Mitt woch Festakte abgehalten. Pulsnitz, 22. Mai. Dem Herrn Wachtmeister und Gerichtsvollzieher Kremtz, hier, ist von Sr. Majestät dem Könige daS Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. Die Auszeichnung wurde dem Genannten durch den Gerichtsvorstand Herrn Amtsrichter Reichert heute in Gegenwart der Beamten an Gerichtsstelle unter entsprechenden Worten überreicht. PulSnitz M. S., 23. Mai. Aus dem in der Nähe de« Sechsenwege« gelegenen Mager'schen Ziegeleigrundstück wurde heute Vormittag der Arbeiter Oskar Wittich von einer herab» stürzenden Wand verschüttet und schwer verletzt. Nur mit Mühe konnte der Verunglückte von der Last befreit werden. Hoffent lich sind die Verletzungen keine lebensgefährlichen. Ohorn. Dem MühlenauSzügler August Fischer und seiner Ehegattin ist eS durch GotleS Gnade vergönnt morgen, am 24. Mai, da« Fest der goldnen Hochzeit feie n zu können. Schon heute seien dem biederen, hochachtbaren Ehepaar die herzlichsten Glückwünsche dargebracht. — Da« Tischlein der Natur fängt an, sich für den Menschen zu decken. Nicht nur an den Obstbäumen, die der Mensch gepflanzt hat, daß sie ihm Früchte tragen mögen, drängt sich jetzt Blüte an Blüte, nein auch für den, der nicht gesät hat, ist in der Natur gesorgt, daß er ernten könne. Auch da« Heidelbeergesträuch jn den Wäldern trägt jetzt Blütenschmuck und läßt eine annehmbare Ernte auch dieser Frucht in diesem Jahre erhoffen, wenn nicht unnütze Hände zum eigenen Schaden der Menschheit die« verhindern werden. E« hat niemand einen Nutzen davon, im Gegenteil, denn wer diese unreifen Früchte verzehrt, kann sich eine schwere Krankheit zuziehen. Viele auch pflegen, wenn sie im Walde Heidelbeeren suchen, nicht die Früchte eivzcln zu pflücken, sondern un» Bequemlichkeit ganze Sträußchen herauSzurerßen. DaS ist ein Frevel, der nicht hart genug getadelt werden kann, denn eS wäre zu erwarten, daß bei so unsinnigem Beginnen die Heidelbeere von Jahr zu Jahr seltener würde. Bedenkt man, daß von dem Ertrage der Herdel- beerernte eine große Anzahl von Menschen eine geraume Zeit deS Jahres existieren muß, so ist e« überhaupt sündhaft, ven Verdienst der armen Leut« in so leichtfertiger Weise zu schmälern. Das Heidelbeersuchen ist keine leichte Arbeit und so wenig ge winnbringend, daß e« meist nur von Frauen und Kindern be sorgt wird. Für wenige Groschen Verdienst müssen diese den ganzen Tag über im Walde liegen. Mit Freuden sehen diese Leute jctzt die fleischfarbigen und grünlichen Blütenglöckchen an dem med-igen Heidelbeergesträuch, schon jetzt vielleicht berechnend, welche Ernte ihnen entgegenreist, die in diesem Jahre leider nicht allzu reich auSfallen wird. Ü6X. Nächste Postverbindung nach Swakopmund und Lüderitzbucht für Briefsendungen und Pakete mit Woermann-Dampfer „Adolf Woermann", ab Hamburg am 25. Mai abends, in Swakopmund am 16. Juni, in Lüderitzbucht am 18. Juni. Schluß in Hamburg am 25. Mai, für Briefe 6 Uhr nachmittag«, für Pakete 4 Uhr nachmittag». Letzte Be förderung ab Berlin Lehrter Bahnhof, für Briefe am 25. Mai 1.20 uhr nachmittag», für Pakete am 24. Mai 11.os Uhr abend». Die nächsten Posten au» Swakopmund, Abgang am 1. und 5. Mai, sind zu erwarten am 23. und 26. Mai. — Die Gerichtsferien beginnen am 15 Juli und endigen am 15. September. Während dieser Zeit werden nur Feriensachen Termine abgehalten und Entscheidungen erlassen. Feriensachen sind; 1) Strafsachen, 2) Arrestsachen und die eine einstweilige Verfügung betreffenden Sachen, 3) Meß- und Markt- fachen, 4) Streitigkeiten zwischen Vermietern und Mietern von Wohnung»- und anderen Räumen wegen Ueberlassung, Benutzung und Räumung derselben, sowie wegen Zurückhalrung der vom Mieter in die MietSräume eingebrachten Sachen, 5) Wechselsachen, 6) Bausachen, wenn über die Fortsetzung eine» angefangenen B^ue» g« stritten wird. Da» Gericht kann auf Antrag auch andere Sachen, soweit sie besonderer Beschleunigun g bel ürsen, al» Feriensachen bezeichnen. — Nachdem nunmehr feststeht, daß die sächsische Regierung dem kommenden Landtage eine Vorlage über eine Umsatz steuer für da» ganze Land nicht unterb eiten wird, die Ein führung einer solchen Steuer vielmehr den Gemeinden überlassen bleiben soll, beabsichtigt man, al»bald nach Beginn de» Land tage« von konservativ-mittelstandiKeundlicher Seite da« Verlangen nach einer Umsatzsteuer zu wiederholen. E« verlautet sogar, daß dem diesbezüglichen Anträge ein fertiger Gesetzentwurf an- gesügt sein soll. Die Mittelstand-Vereinigung im Königreich Sachsen will, wie man unS mitteilt, nur Kandidaten unte-stützen, welche ausdrücklich erklären, für eine Umsatzsteuer zum Schutze de« Kleinhandels und Kleingewerbes unter allen Umständen einzutreten. Großröhrsdorf. Hilferufe ertönten am Dienrtag früh au» einem Hause der Brschosiwerdaerstraße in der Nähe deS BergkellerS. Ein offenbar angetrunkener oder nicht ganz zu-