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Fernsprecher Nr. NO. ^7115 ISIS Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und FeiertagefürdenfolgendenTäg. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Dm amtlichenTeile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. im Gemeindeamt hier für jede Haushaltung eine NahrungSmittelkontrollkarte ausgege ben. Die Karte ist rächt übertragbar und bei jedem Wareneinkaufe dem Verkäufer vorzulegen. Jede Veränderung in der Personenzahl ist sofort zu melden. Carlsfeld, den 17. Mai 1916. Der Gcmcindclwrsllmd. Eibenstock, Lorlsselb, Hundshübel, Neuheide,Gberstützengrün,Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützengrün, wildenthal nsw. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 63. Jahrgang. Freitag, den 19. Mai MMNlMittclkimtrollkartcn. Zur Ermöglichung einer gleichmäßigen Verteilung der in der Gemeinde Carlsfeld zum Verkaufe gelangenden wichtigsten Nahrungsmittel wird Arettag, den 19. dss. Ms., vormittags von 10—12 Mr Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung * Bezugrpreisvierteljährl.1N.l.80einschliehl. " ! des „JUustr. lliiterhaltungsblatts' und der ) ) kumoristischenLeilage„Seifenblasen"inder )) Expedition, beiunser'enBotensowiebei allen Neichspostanstaltcn. ) Tel.-5ldr.: Amtsblatt. Der iisterreichisch-mtgarische Erfolg in Siidtirol. Von der österreichisch-italienischen Front hatte man seit langer Zeit nichts Bemerkenswertes ge hört. Zeitweise heftige Arttllvriekämpse, Inbesitz nahme eines kleinen Grabenstückes hüben oder drü ben, Vertreibung des Feindes von irgendeinem Höhen punkte — alles Vorgänge, die wohl aus beiden Sel ten blutige Opfer kosteten, aber die militärische Lage wenig oder garnicht zu verändern vermochten —, das war der Inhalt der täglichen Heeresberichte von diesem Kriegsschauplätze. Tie Italiener waren die Angreifer, aber sie kamen keinen Schritt vorwärts. Tie Sache sing an, uninteressant zu werden. Tie Nachricht von dem beträchtlichen Angriffs- erfolge der österreichisch-ungarischen Truppen auf verschiedenen Abschnitten der Alpen- und Karüfront war daher eine große Ueberraschnng. BegondecS starr ist der Erfolg in Südtirol. Schon am Sonntag nach mittag hatte sich in verschiedenen Abschnitten der Südfront ein lebhafter Infanterie!ampf entwickelt, der sich dann am Montag, wie der Wiener Bericht hervorhebt, zu gewaltiger Wirkung steigerte. Nach dieser kräftigen Vorbereitung nahmen dann die k. und k. Truppen die ersten feindlichen Stellungen auf dem Armenterra-Rücken südlich des Suganer Tals, auf der Hochfläche von Vielgereuth und südlich von Rovreit (Rovercto). Nicht weniger als 65 Offiziere, darunter ein Oberst, und über 2500 Mann, ferner ll Maschinengewehre und 7 Geschütze fielen dem Sieger in die Hände. Tiefer Erfolg wurde ohne Rast am folgenden Tage weiter ausgeöaur. Tie tapferen österreichisch-ungarischen Truppen breiteten sich aus dem Armenterra-Rücken aus, nahmen auf der Hochfläche von Vielgereuth die feindliche Stel lung Soglio d'Aspio-Coston-Costa d'Agra-Maronia drangen in den Terragnola Abschnitt, in Piazza und Valduga ein, vertrieben die. Italiener aus Moscheri und erstürmten nachts die Zugna Torta (südlich von Rovreit). In diesen Kämpfen ist die Zahl der feind lichen Gefangenen auf 144 Offiziere, 6200 Mann, die Beute auf 17 Maschinengewehre und 10 Geschütze gestiegen. An verschiedenen anderen Stellen wurde eben falls gekämpft, teilweise in erfolgreicher Abwehr ita lienischcr Gegenangriffe. Auch bei diesen Kämpfen wurden einige hundert Mann an Gefangenen und viel Kriegsbeute eingebracht Tie Italiener werden nach dieser Probe öster- reichifch-ungarischer Offcnsivkraft noch weniger als bisher geneigt sein, ihren Bundesgenossen die so ost verlangte Unterstützung an anderen Fronten zu ge währen. Zugleich können unsere Feinde wieder ein mal erkennen, auf welcher Seite die Initiativ? ver bleibt, die ihnen nun schon so lange ihre großen Ossensivpläne auf der „einheitlichen Front" wirk sam durchkreuzt. Ter neue Heeresbericht sagt über di? vorstehend geschilderten Ereignisse: Wien, 17. Mai. Amtlich wird verlautbart: Russischer und Südöstlicher Kriegs- s ch a u p l a tz. Unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Tie Artilleriekämpfe dauern an der ganzen Front fort. Auf der Hochfläche von Toberdo wurde unsere neue Stellung östlich Sau Martino durch Minensprengung erweitert. Tarauj folgte Lon F'eindesseite Trommelfeuer und ein Angriff, den unser Infanterieregiment Nr. 43 im Hand granatenkampf abschlug. Am Görzer Brük- keukvps, im Krn-Gebiet, bei Flitsch und in mehreren Abschnitten der Kärntner Front war das Geschützseuer zeitweije äußerst lebhaft. In den Dolomiten wurden feindliche Nachtan griffe gegen den Hexenfels (Sasso di Stria) und den Sattel nördlich des Stiefberges abgewiesen. In Südtirol breiteten sich unsere Truppen auf dem Armenterra-Rücken aus, nahmen auf der Hochfläche von Vielgereuth die feindliche Stellung Toglto-d'Aspio-Noston-lsosta d'Agra- Maronia, drangen in den Terragnola-Ab- schnitt, in Piazza und Valduga ein, vertrieben die Italiener aus Mofcheri und erstürmten nachts die Zugna Torta (südlich von Nov- reit). In diesen Kämpfen ist die Zahl der feindlichen Gefangenen auf 141 Offiziere, 0200 Mann, die Beute auf 17 Maschinengewehre und 10 Geschütze gestiegen. Im Abschnitt des Loppio Sees unterhielt der Feind heute nacht ein kräftiges Feuer gegen seine eigenen Linien. — Starke Geschwader un serer Land- und Sees lugzenge belegten vorgestern und gestern früh die Bahnhöfe und son füge Anlagen von Venedig, Mestre, Cor- mons, Cividale, Udine, Per-la Carnra und Treviso ausgiebig mit Bomben. Allenthal ben, insbesondere aber in Udine, wo etwa 30 feind liche Geschütze ein vergebliches Abwehrfeuer nn terhielten, wurde große Wirkung beobachtet. Der Stellvertreter des Chefs des Generalhabls: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Von den übrigen Kriegsschauplätzen ist wiederum recht wenig zu berichten. So wird zur Lage aus dem > Balkan gemeldet: London, 17. Mai. Reuter meldet: Die eng lische und die griechische Regierung haben Bespre chungen über den Transport von serbischen Truppen durch Mazedonien abgehalteu. Eine Verletzung des griechischen Gebietes wlrd nicht st atts indem Die Türken wollen sichere Nachrichten von einer Niederlage der Engländer im Sudan erhalten haben: Konstantinopel, l7. Mai. Wie aus zuver lässiger Quelle gemeldet wird, entsandten die Eng länder aus zwei Schiffen englisch indische Truppen nach Port Sudan. Dies? Truppen, die gegen den Imam von Darfur verwendet wurden, erlitten eine schwere Niederlage, worauf der Imam einige wichtige Ortschaften besetzt.' TagesgcfchiÄrc. Dewtschlanv. -- Der Steuer ausschuß des Reichsta ges. Ter Steuerausschuß des Reichstages trat Mut woch vormittag zusammen, vertagte sich jedoch als bald aus Freitag, nachdem der Staatssekretär des Reichsschatzamtes Tr. Helfferich mitgeteilt hatte, daß die Ergebnisse der am Montag und Dienst >g abgehaltenen Besprechungen der einzclstaatlichen Fi nanzminister eine Lösung der bisher noch ungeklär ten Fragen erhoffen lassen und es als nützlich be zeichnet hatte abzuwarten, inwieweit sich die Hoff nung hinsichtlich der verschiedenen Punkte, die mit dein Kriegssteuergesetz «früher „Kriegsgewnmsteuer- gesktz" genannt) in Verbindung stehen, erfülle T:r Reichshaushaltausfchuß werde Donnerstag mit der 2. Lesung dieses Gesetzes beginnen. Auf der Tages ordnung der Freitagssitzung des Steuerausschusscs stehen sämtliche Steuervorlageu. — Tie Reichsvermögenssteuer. Wie das „Berl. Tagebl." hört, haben di? Verhandlungen der bundesstaatlichen Finanzminister eine Einigung cr- gedcn, wonach die von den Fraktionen des Reichs tags als Kompromiß vorgeschlagenr Reichsvcrmögens- stcuer unter gewissen Voraussetzungen, insbesondere unter der Bedingung, daß es sich um eine», einma lige Kriegsabgabe handeln solle, akzeptiert werden soll. Tie in dem Kompromiß vvrgeschlagene Berech nung der Steuersätze, die danach coraussichtluch Ge setz werden dürsten, scheint nach dem, was bisher verlautet, ziemlich kompliziert zu sein. An dein Durchschnittssatz von 1:1000 ist indessen, wie wir ersahren, festgehalten worden. Rumänien. — Tas wirtschaftliche Uebereintom- m e. n Rumäniens mit den Z e n t r a l m ä ch t e n. Tie Bukarester „Libertatea" verössentlrcht eine Un terredung mit einem früheren Minister der liberalen Partei über den Abschluß des wirtschaftlichen Ueber- clukommens mit den Zentralmächren. Tie rumäni sche Kriegspartei, erklärte der Staatsmann, gerr mt sich nicht mehr gegen das wirtschaftliche Usbernn- kommen zu protestieren, zu dein Rumänien durch die Lage und durch sein eigenes wirtschaftliches In teresse gezwungen ist. Deutschland und Oesterreich find Herren der Lage in militärischer und moralischer Beziehung. Wir sind schon im Sommer und die angetündigte Offensive existiert nur in den Reden der Entente-Diplomaten. Angesichts der militäri schen Lage muß Rumänien für seine Zukunft sorgen und seine durch 30 Jahre gepflegten nur durch Hetzer) gestörten Beziehungen zu den Zentralmächtsn wieder ausnehmen. Tas eben ist auch ein politischer Akt, der der Ausgangspunkt für eine neue Haltung des rumänischen Staates werden wird. England. - Tie Wehrpflicht ru 3. Lesung ange nommen! Tas Unterhaus hat die 3. Lesung des Wehrpflichtgesetzes mit 250 gegen 35 Stimmen an genommen. — Von den 35 Abgeordneten, welche gegen die Tienstpslichtbill stimmten, gehörten 26 der liberalen und 9 der Arbeiterpartei an. Tas Gesetz wird in einem Monat in Wirksamkeit treten. OtlNiche und Mische Nachrichten. — Eibenstock, 18. Mai. Heute Morgen gegen 8 Uhr wurde hier abermals ein Flieger in südwest licher Richtung beobachtet. — Dresden, 17. Mai. Se. Maj. der König hat dem Frauendank 1914 anläßlich des Raucherspende- tages 1000 Mark gespendet. — Von der Firma Kelle <8: Hildebrandt in Großluga sind der Stiftung Heimatdank 3000 Mk. und dem Verein Hetmatdank für den Bezirk der Amtshauptmannschast Pirna 7000 Mark überwiesen worden. — Dresden, 17. Mat. Die Feier des Ge burtstages desKönigssoll militärischerseits in der Garnison Dresden mittags durch Parade mit ParoleauS- gabe auf dem Theaterplatz begangen werden. — Dresden, 17. Mai. Wie von zuständiger Stelle mitgetcilt wird, sind gestern schon 1100 Kälber und 600 Schweine zur Ausgabe an die hiesigen Fleischer auf dem Schlachtviehhofe eiugctroffen. Weitere Zufuhren sind noch zu erwarten. Hieraus ist zu entnehmen, daß di« Fleischversorgung in geordnete Bahnen kommen dürfte. — Kamenz, 17. Mai. Zwölfhundert Mark für 100 Stück junge Gänse waren vor kurzem hier als Markt preis gefordert und auch bezahlt morden. Nach einer amt lichen Bekanntmachung ist jetzt für die Stadt und die Amtshauptmannschast Kamenz für junge Gänse bis drei Wochen alt ein Markthöchstpreis von drei Mark für daS Stück behördlich festgesetzt worden. — Flöha, 16. Mai. Dem Kriegstnvaliden- und llrlaubshcim des König-Friedrich-August-Stistes im be nachbarten Plaue-Bernsdorf wurde erfreulicherweise wieder eine namhafte Summe überwiesen. Eine Firma im amts- hauptmannschaftlichcn Bezirk spendete 10000 Mark. — Werdau, 16. Mai. Auf einem Gerüste stehend, das an einem Hause am Markte hellte früh errichtet wor-