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Pulsnitzer Anzeiger Shorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dien Zeitung eriLeini täglich mti Ausnahme bei gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 1-> tägig 1.—NM., frei Haus 1.10 NM. einschl.12bez. 15 Pf. Lrägerloh». Postbezug monatl. 2.50 NB!. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch aus Nüctzahlung Les Bezugspreises. JeitungsauSgabe iür Abholer täglich 3—N Uhr nachuuttagS. Preise und Rachlaßsätzc bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen lind an den ErscheinungStagen bis norm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz (in Urlaub); Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich sür Anzeigen, Heimatteil, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil t. V. Walter Hoffmann, PulSnih. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Str. 2 — Fernruf: nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist Las zur Veröffentlichung Ler amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr. 243 Mittwoch, 16. Oktober 1940 92. Jahrgang WMM WM istS 31 feindliche Flugzeuge abgefchos den Weg der Kampfflieger nach Z in unverminderter M8. Berlin, 15. Oktober. AmDicus 1 ag setzte diedeutscheLuftwasf« ihre Bombenangriffe auf die britische Hauptstadt in unver mindertcr Stärke fort. Sic erzielte an mehreren Stellen starke Brand- und Gcbäuvcschädcn. Den Angriffen stellten sich an verschiedenen Orten im Südosten Englands wie über London selbst Fagdslicgervcrbündc der englischen Luftwaffe entgegen. ES kam zu heftigen Luftkämpscn zwi schen diesen und unseren Jägern, die den Weg unserer Kampfflieger nach London frerkämpftcn. Im Verlauf die- cr Kampfhandlungen schossen unsere Jagdvcrbündc 31 feindliche Flugzeuge ab, während sic selber nur 5 Maschi nen verloren. Fünf Flugzeugwellen bis zum frühen Arachrnittckg Wie der Berichterstatter von „Associated Presst' meldet, wurde bas Gebiet von London am Dienstag bis zum frühen Nachmittag fünfmal von deutschen Flugzcugwellen angegriffen.' Dabei können auch die amtlichen Stellen die Bevölkerung über die Dezimierung der britischen Jagdgeschwader kaum noch täuschen. Das Londoner Lustfahrtministerium gibt bekannt, dass am Dienstag bis 5.3» Uhr nachmittags zehn britische Jäger als vermisst gemeldet würden. Die Zahl der abgeschossenen deutschen Flugzeuge glaubt das Lustfahrtministerium mit neun angeben « Sv müssen. Bon der verheerenden Wirkung des deutschen Bombenhagels bekomm: man einen Eindruck, wenn mau einen Bericht über Das ist brittss Erschütternde Feststellungen ü Auf Grund, wie es heißt, „sehr eingehender Untersuchun gen" gibt der Präsident des Ausschusses für die Kinderernährung von Wales in einer Zuschrift an den „Manchester Guardian" erschütternde Einzelheiten über bas soziale Elend in dieser Gegend, deren Bergwerke einigen Plutokratenfamilien riesige Gewinne abwerfcn. Er schreib« selbst, daß die von ihm sestgcstelltcn Tatsachen „nicht angenehm zu lesen sind". Als erstes einer endlosen Reihe von Beispielen erwähn, der Verfasser eine Familie, zu der außer den Ellern fünf Kinder im Alter von siins bis vierzehn Jahren gehören. Die Eltern hallen ausgesagl, sie könnten sich überhaupl keine Milch leisten und auch Butter sei viel zu teuer. Nach Ab zug des Geldes für die Miele und die Heizung bleibi dieser stebenköpfigen Familie in deutsches Geld umgerechnhl eiu Be trag vou knapp 16 Mark. . Die Eltern einer zweiten ebenfalls sicbenköpsigcn F-amMe erklärten, sic könnten von den ihnen ausgchändiglcn Fleisch- markcn aus dem einfachen Grunde keinen Gebrauch machen, weil sic sich das Fleisch nicht leisten könnten. Die Kinder müßten das ganze Jahr über ohne Schuhe herumlausen, „weil der Erwerb von Schuhen außerhalb der erreichbaren Möglich keiten" sei. In dieser Weise reih, der Präsident des Ausschusses ein Beispiel an das andere, wobei er bis in die kleinsten Einzel heiten hinein Einnahmen und Ausgaben aufgezählt. Eine neun köpfige Familie, deren Verhüllnisse er prüfle. kann weder ihre Raiion an Fleisch noch die an Buller erwerben. Je Woche können diese Leute nur fünf Liier Milch erwerben, also sür insgesamt sieben Kinder täglich weniger als einen Liter Milch! AIS letztes Beispiel nennt der Einsender eine neunköpfige Famiiie, die seit langem keine Eier kaufen kann, weil diese „unerschwinglich" seien. Die Butterration könne nur selten einmal erworben werden. „Schuhe bilden ein sehr schwieri ges Problem, da sic zu teuer sind und die Kinder sie )o schnell zerreißen." Schließlich kritisier, der Verfasser die unglaubliche Tat sache. daß diesen armen Leuten von den profugierigen Grund- MgellWSWWs en — Unsere Jäger kämpften ondon frei — Bombenangriffe Stärke fortgesetzt Vie schlechten Bedingungen liest denen die Obdachlosen im Süd osten Londons ausgesetzt sind. So mußte z. B. in einem Lager mir 200 Personen, nachdem die Gaszufuhr gestört war, das Essen auf drei kleinen Petroleumkochern zubereitet werden. Sturmlaternen dienen als einzige Beleuchtung, obwohl man seit langem elektrische Beleuchtung versprochen hatte. Hunderte von kleinen Ladeninhabern stehen vor dem Bankerott, da ihre Kun den obdachlos geworden sind und in Sammellagern wolmen. In Dutztzcnden von beschädigten Häusern wurden die noch brauchbaren Möbel durch den Regen verdorben, weil inan ost wochenlang mit ihrer Sicherstellung wartete. 2m Südostcn lie gen die Strassen noch voll Schutt von Häusern, die zwei Wochen vorher schon bombardiert worden waren. In einer der Haupt- ltrassen sielen am 25. September drei Bomben und immer noch hat niemand die Trümmer weggeräumt. Entgegen den Versicherungen amtlicher Stellen bestätigt damit das Londoner Blatt, daß es trotz des Riesenaufgebots von Hilfskräften unmöglich ist, der Trummerstätten Herr zw werden. Sogar aus Birmingham kommen Verstärkungen für dis Londoner Fenerwchr, wie sich aus einem Bericht der „Birming ham Post" ergibt. In Birmingham selbst ist der Feuerlöschdienst drcissiqmal so stark wie zu Beginn des Krieges. Mehrere hun dert Brände mussten bisher gelöscht werden, einige dieser Brände hatten „ein erschreckendes Ausmass". Stahlwerk in Barrow lahmgetegt An unauffälliger Stelle teilt die „Birmingham Post" mit, daß in den Hemattte-Stahlwerken in Barrow eine „Explosion" sich in der Kraftzentrale ereignet habe. Dies werde zu einem Produkt-onsverlust „für eine kurze Periode" führen. Zu erra ten. woraus die „Explosion" zurückzuführen ist, überläßt die „Birmingham Post" dem Scharfsinn ihrer Leser. e Pluiokratte! r das soziale Elend in Wales stücksgesellschaften verhältnismäßig enorm hohe Mieten av- verlangi werden. Ein Land, das den Reichtum der ganzen Welt zusammen- geraubt hat und derartige Zustände —, die der Engländer sAbstverständlich mit Rücksicht auf die Zensur nur in abge- schwächtcr Form schildern kann —, nicht zu ändern vermag, verdient cs wirklich, seine Rolle auSgespiclt zu haben. Die entscheidende Fra; Churchill erkennt: Die Pluti Churchill hat vor dem Unterhaus am Dienstag einige Anfragen beantwortet. Ucber Englands Kriegszicle eine amt liche Erklärung «dzugedcn, sei der Augenblick noch nicht ge- kommen, meinte er Dann präzisierte er auf eine Ergänzungs anfrage: „Ich glaube nicht, van hier irgend jemand der Mei nung ist, wir führten diesen Krieg lediglich, um den Status guo betzubchattcn Aber wir lämpfcn in diesem Kriege u. a. auch, um ihn zu überleben." Aus eine dritte Frage antwortete Churchill: „Ich glaube, daß wir uns in große Gefahr begeben, wenn wir über diesen Punk, Erklärungen abgcben. die nich, sehr allgemeinen Cha rakters und So z B. können wir keine Erklärung darüber abgeben, welche Halrnng wir dem Feinde gegenüber ein nehmen, sobald er geschlagen sein wird. Wir würden doch nur finden, daß über diesen Punk, die verschiedenartigsten Auffassungen bestehen". Wir Deutsche sind der Auffassung, daß sür England der Augenblick unsachlich wenig geeignet ist. über Kriegsziele zu debattieren. Andere Themen liegen doch wahrlich näher! Zum Beispiel, was Churchill ganz richtig zugibt: Wie kanu England überhaupt diesen Krieg überleben? Das ist die Le bensfrage für diesen Seeräuberstaat, und es erübrigt sich völlig, di: 'allung gegenüber dem „geschlagenen" Feind zu erörtern Das sind Zukunftsillusionxn, mir denen Herr Chur chill angesichts der täglichen deutschen Vergelmngsschläge selbst in England keinen Hund mehr vor die Tür lockt! Verleumdung ist Churchills Waffe Trotz schärfster Zensur Churchills rutscht in der Lon doner Presse hin und wieder doch einmal eine mehr oder weniger scharfe Kritik an den Maßnahmen oder vielmehr an dem Versagen des plutokratischen Kabinetts durch. Insbesondere findet sich in diesen Zuschriften aus dem Publikum stets der Vorwurf, daß die Regierung völlig unzulängliche Vorbereitungen zum Schutz der Bevölkerung > gegen Luftangriffe getroffen habe. Während die Pluto-' traten in luxuriös eingerichteten Luftschutzkellern keinerlei! Gefahr ausgesetzt sind, ja bei Hummer und Sekt die Schrcckcnsnächte in ihren vergoldeten Höhlen durchleben, ist die arbeitende Bevölkerung schutzlos den Gefahren des Krieges preisgegeben. Aus den Berichten der in London noch weilenden Ausländskorrespondenten kennen wir die entsetzlichen Zustände in den Massenquartieren der Unter- grundbahnhöfe, die den Schutzsuchenden überhaupt nur gegen Lösung eines Fahrscheins zugänglich sind. Sonstige Luftschutzräume sind kaum vorhanden, so daß Tausende und aber Tausende verstört durch die Straßen irren und vergebens in den Häusern der Plutokratenschicht Zuflucht suchen. Man müßte nun meinen, die verantwortlichen Männer in London hätten allen Grund, sich um die Abänderung dieser furchtbaren Zustände zu kümmern, anstatt dessen wissen sie aber nichts Besseres, als in gemeinen Lügen über das nationalsozialistische Deutschland herzuziehen. Ein tppisches Beispiel für die britische Heuchelei sind die gehässigen Lügen, die die „Times" über die Verschickung erholungsbedürftiger Kinder der Reichshauptstadt ver breitet. Unter der Ueberschrift „Nazi-Anhang zuerst" ver steigt sich das Londoner Hetzblatt zu der unverschämten Lüge, daß die Frauen und Kinder von Parteigenossen bei der Kindcrvcrschickung aus Berlin bevorzugt behandelt würden. Diese gemeine Lüge kommt aus dem Munde der Plutokraten, denen die Bevorzugung der Kinder der wohl habenden Kreise nur selbstverständlich erscheint. Seil Monaten hat die britische Plutokratenclique ihre Kinder, ja ihre Rennpferde und Hunde nach Uebersee in Sicherheit gebracht, während man sich bis zum heutigen Tag im reichen England über das Schicksal der viel gefährdeteren Arbeiterkinder skrupellos hinwegsetzt. Und diese brutalen Menschen, die nur an sich und ihren Geldbeutel denken, besitzen die Unverschämtheit, die von edelstem Sozialis mus getragenen Maßnahmen des nationalsozialistischen Deutschland zum Anlaß einer Hetzkampagne zu machen. Die englische Propaganda wird vergeblich versuchen, aus den deutschen Maßnahmen Kapital zu schlagen. Denn was , hier in Deutschland geschieht, ist der Ausdruck echtester Volksgemeinschaft. In den luftgefährdeten Gebieten wurde in erster Linie den Kindern der Minderbemittelten e des Seerauberstaales traten Kämpfen um ihr Leben Sich KM MdtttM ,Die deutsche A-Boot-Wafse ist stärker als im vorigen Jahre" Eingeständnis des Londoner Rundfunks Amtliche britische Stellen wurden die ganzen letzten Wochen und Monate nich« müde, immer wieder auf die angeblich enor men Verluste hinzuweisen, die gerade die deutsche U-Vooi-Wasse erlitten hätte. Nach den von der britischen Admiralität gemel deten Verlustziffern, namentlich auch vom Kriegsschauplatz in Norwegen, dürste eigentlich die deutsche Kriegsmarine über kein einziges Exemplar dieses Schifsstyps mehr verfügen. Um so erstaunter m man in Deutschland, nun zu erfahren, daß der Londoner Rundfunk Sonntag morgen offen eingeräumt har: Es ist möglich, daß die deutsche U-Boot-Wasfe zur Zeit stärker ist als im vorigen Jabr." Nachdem man sich in England zu dieser Erkenntnis bequemt hat, wird gleichzeitig, wenn auch widerstrebend zugegeben, daß für die Kommandanten der „vielgepriesenen deutschen Un terseeboote" der Angriff auf einen englischen Geleitzug zwar rm gefährliches Abenteuer sei. daß er aber für mutige U-Boor- Kapitäne immerhin Erfolg verspreche — was wir ebenso dan kend zur Kenntnis nehmen wie das weitere englische Einge ständnis, daß unter diesen Umständen die britische Flotte schwie rigen Problemen gegenüberstehe.