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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis norm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschrkftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Hetmatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnitz. — D. A. VI.: Geschäftsstelle: Nur Adolf. Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Dekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthüll Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr. 101 Dienstag, den 30. April 1940 92. Jahrgang Diel» Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Ler Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 5V Rps., bei Lieferung frei HauS t Sä Npt- Postbezug monatlich 2.50 NM. Die Behinderung der Lieferung recktfertigt ß keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungeauSgabe für Abholer 8 täglich »—0 Uhr nachmittags. Preise und NachlaMtze bei Wiederholungen nach ' Preisliste Nr. 5 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Der alliierte Ariegsrat DNV. Amsterdam. 2S. 4. Bei der letzten Tagung des alliierten Kriegsrates in London wurde, wie von gutinformie» ter Seite berichtet wird, das Problem der prekären Situation der alliierten Truppen in Norwegen behandelt. Zwei Mög- l'.chkeiten Aen dabei als gegeben behandelt worden: 1. Zurückziehung Ler alliierten Truppen aus ganz Norwe gen oder zum mindesten aus Südnorwegen. 2. Verstärkter Einsatz, um, wenn möglich, doch noch eine Schicksalswende her- beizuführen. Nach den Mitteilungen aus dieser Quelle — deren Nich tigkeit angenommen werden darf — einigte man sich am Ende dahin, noch einen rücksichtslosen Einsatz der alliierten Streit« träft«, und zwar sowohl der Landtruppcn als auch der Flotts vorzunehmen. Gedacht ist dabei vor allem an eine Durch brechung der Sperren von Drontheim in Verbindung mit gleichzeitigen Aktionen Ler Luftwaffe gegen die deutschen Flug stützpunkte und Landangriffe vor allem gegen die Notifika tionen am Eingang des Drontheimfjords. Auch die Möglich- lichkeck eines alliierten Flottenrinbruches in das Kattegat wurde in Erwägung gezogen. Zur Maskierung der geplanten Unternehmungen bezw. zur Irreführung der militärischen Leitung der deutschen Operatio» Englands Siege nen sollen Meldungen in die internationale Presse lancierst, werd.n, die ein Zurückztehen der alliierten Streitkräfte aus S .Ln.rv egen als in Aussicht stehend bezeichnen, um dadurch die brutsche Aufmerksamkeit einzuschläfern oder abzulenken. Nach all demAnsinn, den der alliiert« KriegSrat in der letzten Zeit fabriziert und in seinen Entschlüssen gezeigt hat, ist sm solcher Plan, wie der vorstehend enthüllte, durchaus denkbar. Ob und inwieweit es ihm allerdings gelingen wirb, die deutsche Wehrmacht zu täuschen oder «inzuschläfern, werden die Herren Strategen in London und Paris ja von jetzt ab Lag für Tag in steigendem Ausmaße erfahren. Wenn in diesem Zusammenhang ein englisches Dlatt schreibt, daß Norwegen für England kein zweites Galli poli werden dürfte, dann ist das auch unsere Meinung, Es wird mehr als ein Gallipoli werden. Dena 1.) treten diesmal den Alliierten keine Türken, sondern Deutsch« Entgegen und 2.) unsere Luftwaffe wird dafür sorge«, daß eS «in Sichhinwegfchleichea wie damals nicht mehr geben wird. Die Strategen an der Themse werden ihr blaues Wunder erleben. Darauf können sie sich verlassen. „nur im Traum" Hohe neutrale Persönlichkeit über Meisterstücke der englischen Lügenhaftigkeit Die römische Abendpreffe läßt sich aus Brüssel die Erklä rungen einer hohen neutralen Persönlichkeit, die aus verständ lichen Gründen nicht genannt werden will berichten, wonach di« vielaerühmten Seesieae der Engländer ebenso eingebildet w« die Dementis, die sie den deutschen Ankündigungen ihrer eigener Verluste entgegenstellten, absurd und kindisch seien. Dies ergebe sich schon aus der Tatsache, daß London bei den Meldungen von Bombardierungen deutscher Schisse gesprochen habe, indem es dem Typ naH völlig verschiedene Einheiten der deutschen Kriegsmarine, die sogar ein Laie voneinander hält: unterscheiden können, verwechselte. Offenbar hätten die englischen Flieger ihre Bombardierun gen nur im Traum vollbracht. Zur Bombardierung von Syl: habe diese ausländische Persönlichkeit weiter erklärt, baß di« Engländer nicht einmal den zehnten Teil des Schadens ange, richtet haben, den sie bei Scapa Flow selbst hinnehmen muß« ten, wo die Schlachtschiffe „Hood", „Barham", „Nelson" und „Repulse" beschädigt und das Schlachtschiff „Ramillies", von Bomben getroffen, drei Tage lang brannten. Ein wahres Meisterstück der Lügenhaftigkeit der englische:; Admiralität sei aber auch nach der Meinung der Neutralen ihre Darstellung über die berühmte „Schlacht beim Skagerrak" die als großer englischer Erfolg hinausposaunt worden sei. Jy Wirklichkeit seien die Dinge ganz anders verlausen. Denn die Home-Fleet sei im Skagerrak sofort von deutscher: Luftgeschwadern angegriffen und geschlagen worden. Vie: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer wurden außer Gefecht gesetzt, Zwei schwere Kreuzer der Suffolk-Klasse und zwei leichte Krem z« der Aurora-Klasse seien ebenfalls getroffen und drei Linien schiffe, darunter eines der Ramillies-Klasfe. die nach Norden entkommen wollten, wurden bei Bergen versenkt, während einig« Zerstörer ihre Mannschaften zu retten vermochten. Weiter wur« den zwei Schisse der Oueen-Elizabeth-Klaffe im Skagerrak ver senkt, und die Informationen, die er habe erhalten können, lie ßen ihn vermuten, daß es sich um die „Valliant" und die „Ma laya" handele. Die Schlacht im Skagerrak sei für Großbritannien geradezu eine Katastrophe gewesen. Die Home-Fleet habe sich zuruckziehe« müßen und die geplante» Angriffe aus Drontheim, Bergen und Stavanger mußten unterbleiben. Die Persönlichkeit habe dann weit« ausgeführt, daß zwi schen dem 12. und 20. April zahlreiche andere englische Ein heiten versenkt oder beschädigt wurden, darunter ein Schlacht schiff der Queen-Elizabeth-Klasse, das „Warspite" sein könnt«, sowie ein schwerer Kreuzer der Sussolk-Klasse und zwei leicht« Kreuzer. Alles in allem genommen seien »ach seine» Informationen vom S. bis 2V. Apnl drei Schlachtschiff«, eines der Namillies- und zwei der Queen-Elizabeth-Klasse, fünf schwere Kreuzer <v« Suffolk- und London-Klasse), fünf leichte Kreuzer (der Aurora- oder Elasgow-KIasie) verlöre» und Mei Schlachtschiffe, die „Rodney" und voraussichtlich die ^Warspite", drei schwere Kreuzer, drei leichte Kreuzer und ei« Flugzeugmutterschiff schwer beschädigt und außerdem drei Transporter und neu» Zerstörer und. sieben Untesseboote versenkt worden. Neue Flut von englischen Grcuellügen. Je schlechter es den Herrschaften in London geht, -desto mehr versuchen sie ihr Heil in einer Flut von Grcuellügen, mn der sie ihren bereits in unerhörtem Ausmaß verspielten Kredit in der Welt zu retten hoffen. Selbstverständlich liegt Reuter auch hier wieder weit in Front. Diese nie versiegende Grund- quelle phantastert von einer neuen Angriffswelle deutscher Bomber auf die unbefestigte Stadt Aalesund, 200 Kilo meter nördlich von Bergen, bei der neben vielen Privalhäufern Natürlich auch eine „Missionskirche", die auf dem Dach ein riesiges und klar gezeichnetes Kreuz trug, einen Treffer erhielt. Die Menschen auf den Straßen wurden angeblich mit Maschi- stengewchren beschossen und — um das Lügenbild vollständig hu machen — auch Sanitäter, die versuchten, Verwundete zu bergen. Mit einer ihrer ganz besonders widerlichen Greuel- lügen, die dadurch nicht besser werden, daß man sie dem „nor wegischen Heeresbericht^ zuschreibi, wartet Reuter dann von ider Narvik-Front aus, wo die Deutschen bei einem Gegen angriff Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, wieder ein- !mal dazu gezwungen haben sollen, vor der Front zu mar- ischieren, um das Vorgehen zu decken. Immer dasselbe Lieb Norwegische Soldaten über Englands „Hilse" bitter enttäuscht Eleichlautepd wird von finnischen und schwedischen Berich ten aus Norwegen davon gesprochen, daß die norwegischen Sol daten über die britische „Hilfe" bitter enttäuscht find. So sagt der Berichterstatter der Stockholmer „Dagens Nyheter", von zuverlässiger norwegischer Seite sei erklärt worden, Der Krieg ginge zwischen den Deutschen und den Engländern. Die Norwe ger hätten keine Lust, für diesen Krieg ihr Leben zu opfern. „Wir sollten uns", so wurde dem Berichterstatt« gesagt, „heraushalten und den Kamps den Engländern überlassen". Diese Erklärung, stellt der schwedische Berichterstatter fest, decke sich mit den Gefühlen der meisten Norweger. Ein junger nor- wegifcher Freiwilliger habe ihn gebeten, alle Norweger, die in Schweden lebten, dringend zu warnen, nach Norwegen zu gehen. Dies fei Selbstmord. » * Diese Stimmung verbreite sich jetzt besonders rasch, nachdem sich die englischen Siegesmeldungen als falsch erwiesen hätten. „Die norwegischen Soldaten empfingen keinerl«i Befehle; ei« jeder bandelte so, wie « es für richtig hielt, und selbst in der Intendantur herrschte größte Unordnung", schreibt „Huf vudstadsbladet" z« de« Kämpfen in Norwegen. Das Blatt betont, daß die deutschen Jagdflugzeuge nor« weaische Tr»ppenteile völlig durcheinander gebracht und in »»iwe Flucht getrieben hätten. Die Zusammenarbeit Mischen de« deutsche« Panzern und der Luftwaffe habe einen ungeheuer demoralisierenden Einfluß auf die Norweger «macht, lieber die Kämpfe im Oeftertal schreibt einer der Berichterstatter, daß in der norwegischen Führung eine heillose Verwirrung hersche. Ei« ««derer Berichterstatter teilt mit, daß de« Deutschen überall reiche Proviantvorräte in die Hände gefallen seien. verschlag hat gesessen! Die durch Reichsminister von Ribbentrop den biplomaten und der Presse übergebenen dokumentarischen beweise für die Kriegsausweitungsabsichten der Pluto raten haben wie eine Bombe eingeschlagen und die ge- pmte Weltöffentlichkeit über die verbrecherische! kriegspolitik der West machte restlos ausge- lärt. Nach dieser wichtigsten Aktenpublikation seit Kriegs-! beginn kann nirgendwo in der neutralen Welt ein Zweifels »ehr darüber bestehen, daß Frankreich und England im finverständnts mit Oslo die Besetzung Norwegens vor mreitet haben und daß Deutschland vollkommen im Recht par, wenn es dem englisch-französischen Anschlag auf die ortvegifche Neutralität durch seinen militärischen Gegen« hlag in letzter Minute zuvorgekommen ist. Das deutsche Seißbuch hat mit seinen unwiderlegbaren Beweisen das vertrauen der Neutralen und der ganzen Welt zu den öestmächten endgültig« vernichtet. Durch die bei dem nglischen Truppenstab in Norwegen Vorgefundenen mili- ürischen Operationsbefehle ist auch der letzte Zweifel dar« -er beseitigt, daß eS sich um die Durchführung der be- etts seit vielen Wochen in allen Einzelheiten vorbereite» en englischen Pläne handelte, Skandinavien im Einver« ehmen mit Norwegen zu einer grotzangelegten Opera- onsbasis für einen Flankenangriff auf Deutschland zu zache«. Nicht um den „Schutz der kleinen Staaten" war s England zu tun, wie die Kriegshetzer immer wieder er Welt scheinheilig versicherten, sondern um die brutale Verwirklichung ihrer Kriegsausweitungspläne, wobei torwegen die gleiche Rolle zugedacht war, wie man sie orher Polen und Finnland übertragen hatte. Durch die eueste Dokumentenveröfsentlichung ist die brutale Rück« chtslosigkett und beispiellose Schamlosigkeit der ritischen Politik bis in Letzte enthüllt. )ie Attentäter auf Europas Frieden wurden hier un- armherzig entlarvt und vor der ganzen Welt bloßge« ellt. Deutschland aber hat den unumstößlichen Beweis für ie Rechtmäßigkeit seines Handelns erbracht. Die ohnmächtige Wut der Kriegshetzer in London :nd Paris beweist die vernichtende Wirkung der deut« Hen Enthüllungen. Zunächst vollkommen fassungslos nd verwirrt, eröffneten die an den Pranger gebrachten begner Deutschlands dummdreiste Schimpfkanonaden, bet enen wie üblich von „Fälschung" und „Verleumdung" geredet wird und wie so oft, so auch diesmal die „völlige lnschuld Englands" beteuert wird. Als erster wurde der nglische Luftfahrtminister Hoare vorgeschickt, der in iner Rundfunkrede gegen die deutsche Veröffentlichung Stellung nahm, wobei er es allerdings peinlich vermieden at, auf die dokumentarisch belegten Anklagen des Reichs« lußenministers irgendwie im einzelnen einzugehen. Noch lumper verhielt sich der Londoner Nachrichtendienst, der ich zu der unsinnigen Behauptung verflieg, es seien über- aupt keine Dokumente vorhanden, und einen britischen -rigadestab in Norwegen gebe es überhaupt nicht. Diese lüden Lügen sind schon dadurch widerlegt, daß der feichsaußenminister den fremden Diplomaten die faksimi- ierten Dokumente in die Hand gegeben hat, »nd die ge- angenen englischen Offiziere jedermann zur Besichtigung n der Reichshauptstadt zur Verfügung stehen. Anch sonst versucht die Feindpresse, in allen möglichen gewundenen Erklärungen und Phrasen, sich dem Griff der deutschen Aktion zu entziehen. Zwei Punkte find es vor allem, die von der englisch-französischen Pro- oaganda herausgestellt werden. Einmal behauptete sie, m den deutschen Dokumenten sei Dänemark völlig übergangen, und zweitens seien die Dokumente erst nach per Besetzung gesunden und stellten daher nur eine nach« kägliche Begründung dar. Was Dänemark betrifft, so Koben wir keine Veranlassung gehabt, uns mit der Hal tung dieses Landes zu befassen. Dänemark hat sich loyal Kem Schutz seiner Neutralität durch das Reich anvertraut und weiß den Segen dieses Entschlusses heute wohl zu