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Wochenblatt s« Zwciundzwanziqster Jahrgang. »'..M. 4S 18V« Sonnabend, !>en 18. Juni Pulßnitz, am 16. Juni 1870. all-" Lotze et> Weisheit und Humanität verwalte, welche diese fest an das sei^ inerH nebß Wirt rert „ an - Ns^tt -rscbeint 'M i t t w o cb s und Sonnabends und ist durch alle Postattstalten zu beziehen. Abonnementspreis: Bierteljäh rli ch 10 Ngr. ttUni^abrnck b>'i s-cerrn Kausinann Moritz Tschersich angenommen werden, sind in Pulsnitz bis Montags und Donnerstags Abend Äsenden. Inserate werden nur bis Dienstags und Freitags früh 8 Uhr in Pulsnitz angenommen und mit 8 Pf. für die gespaltene Corpus-Zeile berechnet. Schleich Af Fuchs in Pulßnitz, Zweigniederlassung des in Dresden unter gleichnamiger Firma bestehenden Bandgeschäfts und, daß deren Inhaber die Herren M-paham Schleich und Bruno Kuchs, Beide Kaufleute zu Dresden, sind, Magen worren. Zufolge Registratur vom 13. dieses Monats ist heute auf dem neuangelegten Folium 110 im Handelsregister für den hiesigen GerichtSamtS^ die Firma einst ganz nahe daran waren, die Engländer völlig zu verdrängen? Nur ein Paar Punkte an den Küsten, weit eher traurige Mahnzeichen an den großen Verlust der Vergangenheit, als fröhliche HoffnungSpsänder zu neuem Erwerbe. Wohl hat es noch Cayenne, aber das ist von jo unbedeutendem Nutzen, daß wir's kaum hätten nennen bören, wenn nicht LoniS Napoleon eine Mordgrube für seine politischen Gegner daraus gemacht hätte, Und nun Algier! Was hat Frankreich bis jetzt aus dem weiten, von Haus aus fruchtreichen Lande gemacht, das selbst die Römer, die doch auch eine gar gestrenge Militärherrschast übten, in eine Kornkammer sür den hungrigen Pöbel der Welihauptstadt zu verwandeln wußten? Höchstens ein Gestüte sür seine Remonte und einen Exercierplatz für seine ArmeecorpS sammt periodischer Kriegsschule. Aber der Spaß ist etwas theuer; denn statt daß eine Colonie Etwas einbringen soll, hat Algier den Franzosen bis jetzt nur gekostet. Während noch in keinem Jahre die Einnahmen an 25 Millionen Francs hinanreichten, haben in jedem Jahre für die Besatzung allein die Ausgaben weit über 50 Millionen betragen; ras ist offenbar ein Geschäft, wo Nichts profitirt wird. Ja, wenn noch die edleren und gewinnbringen den Geschäfte res Friedens dabei gedeihen wollten! Aber seit den 40 Jahren, raß die Franzosen ras Land haben, geht's mit den alten Ein wohnern nur immer mehr rückwärts und die neuen kommen nicht vorwärts. Und da kann man nicht etwa sagen, raß die französische Regierung sich keine Biübe gäbe. Vielmehr hat Frankreich die Religion der LandeSem- wohner forgjam geschont, hat eifrig nach Verwaltungsbeamlen gesucht, die mit ihrer Sprache und Sitte vertraut wären, hat neue und einträgliche Cutturzweige, wie z. B. den Baumwollenbau eingesührt, hat die Schulen vermehrt, Häfen, Straßen, Brücken und Karavanreis gebaut und in alt römischer Weise zu riesen öffentlichen Bauten selbst seine Armeen verwendet. tu Pachtlustige wollen sich an diesem Tage Nachmittags 6 Uhr an rer sogenannten Vcrbrücke einfinden und ihre Gebote eröffnen. Die Aus s ^er den Licitanten wird Vorbehalten. Pulsnitz, am 16. Juni 1870. DckS Königliche Gerichtsamt daselbst. Zellmer. flick Auctionsbekanntmachunq. Seiten deS unterzeichneten Königlichen Gerichtsamts sollen den 2S. Juni 187V, von Vormittags 10 Uhr an, iin Parterre des Gerichtsbeamtenwohngebäudes befindlichen Verhandlungszimmer verschiedene MöbleS nach AuctionSzebrauch verkauft werden. Gn Verzeichniß der zur Auction kommenden Gegenstände ist dem an hiesiger Gerichtsamtsstelle auShängenden Anschläge beigesügt. Königsbrück, den 19. Mai 1870. Königliches GcrichlSamt. In JnterimSverwaltung: Jentsch, Ass. für kklütz, Römgsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg uud Umgegend Bekanntmachung. Die dießjährige GrasNNHvttg auf der großen und kleinen Hirtenwiese, sowie auf der in beider Nähe gelegenen Stadtwiese soll l, Morrtag, den SV. Juni diese» Jahres ? Meistbietenden verpachtet werden. erz beiz« ertü Amtsblatt -er Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück. belast Rundschau. lächerliche Versuch der Fenier, durch einen bewaffneten Einfall in ben Engländern eine ihrer Colonieen zu entreißen, ließ uns die Eschau mit der Anerkennung schließen, daß England seine Colonieen .Md knüpse und beiden Theilen reiche Vortheile gewähre. Die Mn aus Algier, welche uns die vergangene Woche gebracht hat, . c zu der gegensätzlichen Bemerkung veranlassen, wie wenig doch wH hjz auf den heutigen Tag es verstanden hat, seine Colonieen Peren, daß diesen wie ihm selber die gemeinsame Verbindung zu fließenden Quelle gegenseitigen Nutzens und Gewinns werde, auch die festeste Treue und Anhänglichkeit der jüngeren Staats- an die ältere mit sich bringe. Was hat Frankreich schon Alles Wien gehabt! Wie wenig ist ihm raven geblieben! Und dieses E '-wie will es weder selbst so recht gedeihen, noch dem Mutterlanre Rutzen Da hatte es vor etwa 100 Jahren von eben f^nada, das jetzt von England nicht lassen mag, den weit größeren <g^^»och heute haben französische Geschlechter, französische Sprache "'he katholische Kirche in diesem Theile das entschiedenste Ueber- Aber dennoch steht er jetzt zu England, das eine wahre Kcrn- r.für sein Westindien, em reiches Holzmagazin für seine Flotten Amiden hat. Da besaß eS im Süden von Nordamerika das auS- Lcuisiana, das eben noch den Namen Louis XIV. sührt. Was ^>ffem Besitze geworden, dessen Flächeninhalt dem vierten Theile , Rutschen Vaterlandes gleich kam? Verkauft ist er worden und Conjul Bonaparte, der so noch den besten Gewinn daraus zu , , weinle. Was ist den Franzosen von Indien geblieben, wo sie